Chapman Guitars - Userthread

  • Ersteller dubstepsnowman
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Ich war am Freitag mit einem Freund bei Thomann und habe ein paar Chapman Modelle angespielt. Die Erfahrungen will ich euch nicht vorenthalten:
Der Gesamteindruck war von Anfang an sehr gut. Jede Gitarre, die ich in der Hand hatte, war perfekt eingestellt (darunter Chapman Pros und Ibanez). Ich weiß nicht, ob da die Thomänner nochmal nachgeholfen haben, oder ob die Gitarren so aus der Fabrik kamen. Aber RESPEKT! Die Optik der Chapman Gitarren hat mir live besser gefallen als im Internet, aber dazu später mehr.


Die Gitarre war quasi die Erste, die ich gesehen habe, als ich die Gitarrenabteilung betrat. Gefallen hat die mir schon immer, aber es hat so das letzte Etwas gefehlt. In live hat mich die Gitarre überwältigt. Der braunrote Paduak-Hals fühlt sich klasse an und sieht auch so aus. Die raue Oberfläche des Holzes fühlt sich sehr gut an. Ich habe ziemlich lange auf der Klampfe geklimpert - Die hat tatsächlich meine Kreativität angeregt! Mich stört allerdings, dass ein Tremolo verbaut ist. Die Decke sah anders aus als auf der Website, was mir jedoch besser gefiel.


Die Gitarre hat mich vor dem Thomann Besuch am meisten gereizt (hab ich mir auch im Gewinnspiel gewünscht). Für mich ist die Gitarre optisch fast perfekt: Reverse Headstock mit überragendem Design, eine klasse Form, schlicht gehalten, String through Hardtail Bridge, Locking Tuners, keine Pickupaufnahmen und ein besonderes Griffbrettinlay. Leider ist die Blaue nicht ganz mein Ding und bei der Schwarzen stört mich, dass die Lackierung die Maserung der Decke zu stark überdeckt (zumindest beim Bild im Shop, habe leider keine Schwarze in live gesehen). Beim Spielen fällt sofort eine Eigenart auf: Der Spielbereich der Gitarre ist nach vorne versetzt. Das soll heißen, dass die Bridge verglichen mit anderen Gitarren im Sitzen weiter Richtung Gitarrenhals verschoben ist. Daraus folgt, dass die rechte Hand beim Spielen ungewohnt weit links sitzt und die Greifhand bei entspanntem Halten ca. am 12 Bund sitzt (bei mir an anderen Gitarren so am 7-9 Bund etwa). Das war für mich schon ein merkwürdiges Gefühl. Durch diese Maßnahme und den dünnen Hals hatte ich aber das Gefühl, mit weniger Aufwand schneller zu spielen. Ich denke an diese Eigenart könnte ich mich gewöhnen (wäre interessant wie das bei Gibson Explorers ist!). Steht man, dann fällt diese Eigenart mit der Handhaltung weg, allerdings ging es mir auf die Nerven, dass die Gitarre kopflastig ist und bei mir immer nach vorne kippte. Das wäre vielleicht durch einen weniger rutschigen Gurt nicht der Fall gewesen, habe ich jedoch bedauerlicherweise nicht versucht. Jedenfalls bin ich mir nicht sicher, ob das für mich auf Dauer aushaltbar gewesen wäre. Schade!


Fehlt noch dieses gute Stück! Ich wollte die Gitarre eigentlich gar nicht anspielen, da ich dachte, dass die Form für mich nichts ist und ich auch kein Fan von einem Floyd Rose bin. Aber ein Freund hat mich überredet - deswegen musste ich die V dann versuchen :D. Und ich war positiv überrascht! So eine V strahlt wie auch eine Explorer eben einfach diese "jetzt geht´s ab"-Atmosphäre aus. Die Gitarre hat sich trotz dickerem Hals wunderbar spielen lassen und hat sagenhaft geklungen. Wow! Die "Lunar"-Decke kommt von allen Modellen bei der V am besten heraus!

Vor dem Fazit muss ich noch bedauern, dass ich leider keine Ghostfret aus der Indonesien-Serie probieren konnte. Das hätte mich sehr interessiert, wie sich die im Vergleich zur Pro macht.
Fazit:
-Pickups sind ja ein großes Thema: Ich hatte in der begrenzten Zeit, in der ich die Gitarren gespielt habe in keinster Weise das Gefühl, dass mir die Pickups nicht gefallen. Im Gegenteil: Alles kam klar rüber und das Frequenzspektrum war sehr ausgewogen.
-Bespielbarkeit, Verarbeitung und Sound von allen angespielten Pro-Modellen war sehr gut!
-Negativ aufgefallen ist mir die Kopflastigkeit der Ghostfret
-Preis/Leistung stimmt

Ich möchte noch ein Kommentar zu einer Aussage von Chapman Guitars abgeben: Der Kunde spart sich ....%, da wir keine Zwischenhändler haben (nicht wörtlich zitiert).
Ich kann dieser Aussage nicht wirklich zustimmen, da es andere Marken auch schaffen für den Preis das gleiche anzubieten, wenn nicht sogar mehr. Die "Schwachstellen" (bewusst in Anführungszeichen, da hier nur die Kosten gemeint sind und nicht die Qualität) der Chapmans liegen in den Pickups und der Bridge. Diese sind von Chapman selbst und nicht von den bekannten Herstellern wie Duncan und Hipshot etc.. Andere Marken haben beim gleichen Preis bei diesen Teilen Markenhardware verbaut! Ich muss trotzdem erwähnen, dass die Chapman Hardware sehr überzeugt und den Markenteilen m.E. in nichts nachstehen. Aber es kommt Chapman günstiger! Für mich schneidet sich Chapman Guitars mit den Pro Modellen einfach einen größeren Teil des Kuchens für sich ab, anstatt dem Kunden entgegen zu kommen! Das Preis-Leistungsverhältnis ist für mich trotzdem noch gut!

Für die, die es interessiert: Die meiste Zeit habe ich über einen Diezel Paul gespielt - WAS FÜR EINE WAFFE!

Frohes Fest!
 
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Ich empfinde die genannten "Nachteile" nicht als solche. Insofern die Teile von guter Qualität sind, und da schließe ich mich dir ganz an, wird der Sound dadurch ein wenig "exklusiver". Insofern das ein sinnvolles Wort dafür ist ;-)
 
Danke für das Teilen deiner Impressionen.
Inzwischen finde ich das für die aufgerufene Preise, Capmann sogar weniger anbietet als andere Hersteller.
1.5 K für die Rabea Signatur und nicht mal den Bare Knuckle PU , die er selber spielt. Das ist lächerlich.
So 700 - 800 Euro wäre ein mMn angemessener Preis für einen Herstller mit Direktvertrieb. Der Hype ist auch vorüber.
Ich gebe meine Kohle lieber beim Charvel und Jackson aus.
 
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Danke für das Teilen deiner Impressionen.
Inzwischen finde ich das für die aufgerufene Preise, Capmann sogar weniger anbietet als andere Hersteller.
1.5 K für die Rabea Signatur und nicht mal den Bare Knuckle PU , die er selber spielt. Das ist lächerlich.
So 700 - 800 Euro wäre ein mMn angemessener Preis für einen Herstller mit Direktvertrieb. Der Hype ist auch vorüber.
Ich gebe meine Kohle lieber beim Charvel und Jackson aus.

Das einzige was ich noch sehr interessant finde ist, dass die Pro Serie Edelstahlbünde hat. Wobei wenn man dann vergleicht was Schecter mit der KM6/KM7 anbietet für den selben Preis oder etwas günstiger dann ist das auch schon wieder zu vernachlässigen. Denke aber auch, dass es im nächsten Jahr viele neue Modelle mit Edelstahlbünden geben wird - bei vielen Herstellern.
 
Es scheint doch schon einige Fans von Chappers zu geben. Die Ghost Fret Black Blood gehört bei Thomann zu den Top 5 der meistverkauften Gitarren 2017, die auch 2017 erschienen sind. Nicht das dies irgendwas zu bedeuten hat, aber ich finde es interessant, weil ich nicht in dieser Größenordnung gedacht habe. Thomann wird ja schon einiges an Gitarren verkauft haben.

 
Es scheint doch schon einige Fans von Chappers zu geben. Die Ghost Fret Black Blood gehört bei Thomann zu den Top 5 der meistverkauften Gitarren 2017, die auch 2017 erschienen sind. Nicht das dies irgendwas zu bedeuten hat, aber ich finde es interessant, weil ich nicht in dieser Größenordnung gedacht habe. Thomann wird ja schon einiges an Gitarren verkauft haben.



Das wundert mich jetzt an sich nicht. Besonders die günstigeren Teile von Chapman sind für um die 500 € durchaus beachtliche Gitarren besonders mit dem Preisanstieg bei PRS SE und Epiphone die letzten Jahre. Die Hauseigenen Tonabnehmer scheinen wirklich brauchbar zu sein und die Verarbeitung nicht übel. Würde mich etwa eine Explorer um die 500 € Reizen wäre Die Chapman sicherlich mein Favorit. Es gibt schon alleinstellungsmerkmale die sonst in der Preisklasse keine oder kaum eine hat. Unlackierter/Matter Hals, Ahorndecke(und sei es nur ein Furnier)

Das war schon bei der vorigen Serie so. Die "normalen" Chapmans für um die 500 € waren echte Renner da sie für das Geld einfach sehr gut waren. Die Pro teile aus Korea sind dann eine andere Story. Ob die einem jetzt über 1000 € Wert sind muss jeder selbst entscheiden. Ich werd wahrscheinlich irgendwann mit ner Ghost Fret Pro in Dusk enden aber im > 1000 € Bereich ist sie dann doch wieder nicht Konkurenzlos.
 
Ich habe noch keine Chapman, würde mir aber gerne eine rein wegen den Unterschieden in der Konstruktion gegenüber anderen Strat-Nachbauten kaufen. Erstens reizt mich die umgekehrte Anordnung der Mechaniken, weil ich mir davon irgendwie verspreche, dass die dünneren Saiten dadurch weniger Saitenspannung bekommen und daher besser zu benden wären ohne ganz dünne Drähte aufziehen zu müssen. Bei Fender/Squier gibt's das, glaube ich, nur bei Hendrix-Modellen. Zweitens mag ich den Pickup-Umschalter nicht unter den Pickups zu haben, weil er mich dort beim Spielen stört. Daher gefällt es mir sehr gut, dass bei Chapman-Strats dieser Schalter bzw. das Elektro-Fach weiter hinten im Body sitzt. Bei den üblichen Strats bzw. Strat-Kopien müsste man dafür den Pickguard komplett umbauen bzw. neu machen. Evtl. wäre für mich sogar eine Chapman-Strat mit Bariton-Mensur interessant, weil bei normalen Gitarren mich der Übergang vom ersten Bund zur Kopfplatte stört. Bei Bariton könnte ich evtl. seltener den ersten Bund bespielen wollen und seltener mit dem Daumen an die Kopfplatte kommen. Das sind so Aspekte, wo ich lieber das Instrument passend zu meiner Spielweise und zu meinen Ansprüchen an die Ergonomie aussuche, umbaue oder baue, statt mich mit Unbequemlichkeiten irgendwie zu arrangieren.
 
Eigentlich wollte ich ja nicht und dann doch. :D Also habe ich mir eine Rob Scallon Chapman ML1 bestellt.

Weil ich ein paar Tage nichts von Thomann gehört hatte, habe ich mal nach der Lieferzeit gefragt. Gelistet ist diese Variante immer noch mit "sofort lieferbar".
Die Antwort: "Die bestellte Gitarre ist zwar lagernd, befindet sich derzeit jedoch noch in unserer Qualitätskontrolle. Damit unsere Kunden einwandfreie Ware erhalten, muss das Instrument erst einer gewissen Prüfung unterzogen werden.
Oft kann man nicht so leicht abschätzen, wie viel Arbeit bei einem Instrument noch investiert werden muss, bevor es versendet werden kann. Viele Instrumente werden vom Hersteller kontrolliert. Bei anderen Instrumenten muss unsere Fachwerkstatt schlimmstenfalls ein paar Teile tauschen. Einen genauen Zeitraum dafür können wir daher leider nicht nennen."

Was soll mir das jetzt sagen? Alle verfügbaren Modelle sind defekt? Mit jedem weiteren Tag vergeht die Vorfreude. :-(
 
Das soll dir sagen, dass die Gitarrenabteilung viel zu tun hat und du aber mit großer Wahrscheinlichkeit ein solide eingestelltes Instrument ohne ärgerliche Makel bekommst...also sollte die Vorfreude mit jedem Tag steigen :great:
 
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Vielleicht hat die Qualitätskontrolle auch mit anderen Geräten gerade viel zu tun und die durchzuschauenden Gitarren stapeln sich gerade?
Sei doch froh, dass sie in diesem Fall die Qualitätskontrolle nicht einfach überspringen und dir eine Klampfe mit schlechter Saitenlage schicken (was ja kein "Defekt" wäre) :)

Meine ML-2 hatte ein Thomann-Quali-Kontroll-Kärtchen dabei und war gleich gut bespielbar ... also: Freu dich gefällist :D :D
 
Hast du alle verfügbaren Modelle bestellt und keins davon wird ausgeliefert?

Ja, von jedem Modell 2 Stück, falls mal eins kaputt geht. :D

Was ich meine, wenn das bestellte Modell "defekt" ist, dann nehme ich das nächste aus dem Lager ... Bestellt habe ich "nur" 1 Stück! ;)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
@Beardface
Wenn die Kontrolle wirklich eine Qualitätskontrolle ist und die Chapman einwandfrei :great: ausgeliefert wird, dann bin ich mit Sicherheit zufrieden.
 
Was ich meine, wenn das bestellte Modell "defekt" ist, dann nehme ich das nächste aus dem Lager ... Bestellt habe ich "nur" 1 Stück! ;)
Ja, aber das nächste muss nicht defekt sein, sondern kann einfach noch ungeprüft sein. D.h., es wäre egal, welches Exemplar man aus dem Regal nimmt, es wäre trotzdem noch ungeprüft. Außerdem, wer weiß, wie viele Stück eines Modells da am Lager sind. Mir ist schon öfter passiert, dass ich etwas bestellt habe, und das Produkt sofort danach nicht mehr lieferbar war, und nach 1-2 Wochen wieder. Bzw. ich beobachte öfter, dass etwas nicht lieferbar ist, dann wieder lieferbar usw. Auch gerade bei Chapman Guitars.
 
Über Nacht scheint sich die Gitarre in die Versandabteilung geschlichen zu haben ... :)
 
Über Nacht scheint sich die Gitarre in die Versandabteilung geschlichen zu haben ... :)

Bitte um Foto der zum schleichen augenscheinlich eingesetzten Beine sobald sie da ist :D
 
Na...auf YouTube gibt's bereits Videos von "haunted guitars" von chapman. Ich halte es für denkbar :D
 
Das passiert bei Thomann häufiger und hat nichts mit dem speziellen Modell zu tun, ihre QC schaut sich einfach alle Gitarren vorher an und ist gerade im allgemein überlastet, keine Sorge
 
Das Päckchen ist jetzt unterwegs. :)
 
Es scheint doch schon einige Fans von Chappers zu geben. Die Ghost Fret Black Blood gehört bei Thomann zu den Top 5 der meistverkauften Gitarren 2017, die auch 2017 erschienen sind. Nicht das dies irgendwas zu bedeuten hat, aber ich finde es interessant, weil ich nicht in dieser Größenordnung gedacht habe. Thomann wird ja schon einiges an Gitarren verkauft haben.


Ich weiß nciht, wie aussagekräftig die Videos sind, bei den Pedalen steht das Mooer Radar und das EHX Green Russian Big Muff mit dabei, die erst knapp vor Ende des Jahres rausgekommen waren. Haben die echt tausende von Leuten bestellt?
 

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