Heute habe ich eine Runde im Pianocenter des Musicstores getestet (am 11.11. in Köln - dämlicher kann man eigentlich nicht sein
).
Und das ist dabei rausgekommen:
Kawai CS 11:
- Prima Klaviatur
- toller Klang über Kopfhörer
- aber die Lautsprecher...grauenhaft - für mich durchgefallen
Casio GP500:
- Super Klaviatur
- laut genug und klanglich sehr schön über die Lautsprecher
- über Kopfhörer klanglich sehr schön aber viel zu leise
- Abklingverhalten wie vorangegangen Beiträgen erwähnt sehr eigenartig und kurz
- als ich das Fortepedal bedient hatte, musste ich erst einmal schauen, ob ich nicht versehentlich das Sostenuto erwischt hatte - viel zu schwacher Effekt: grenzwertig bis durchgefallen
Roland LX-17
- ebenfalls tolle Klaviatur, einen Tick schlechter als die Casio aber gleichauf mit Kawai
- sehr angenehme, rutschfeste Tastenbeschichtung
- Wahnsinns Wumms über die Lautsprecher, ohne Verzerrungen
- Extrem gut modulierbar
- Bester Klang über Lautsprecher (für mich)
- Super Simulation der ganzen Klavierakustik inkl. spürbarer Vibrationen
- Ebenfalls toller Klang über Kopfhörer, neigt jedoch gelegentlich zum Klirren - mein DP Favorit
Aber jetzt kommt's: so richtig begeistert hat mich keins
Auch nicht die üblichen Avant Grands.
Darauf hin habe ich einfach mal im Vorbeigehen einen akustischen Flügel angetippt; das hatte ich dann doch nicht erwartet - da musste ich mich mal länger dransetzen. Junge. Junge, was für eine Unterschied.
Sofort hatte ich das Gefühl, irgendwie mit dem Instrument verbunden zu sein, als wäre es ein Teil von mir, schwer zu beschreiben. Die Gewichtung, das Wippen, die Rückmeldung, die Präzision, das Ansprechverhalten der Tasten, alles auf einem ganz anderen Niveau.
Da ein Flügel für mein Wohnzimmer zu groß ist, habe ich mir daraufhin mal Yamaha Uprights mit Sielenttechnik (SH) vorgenommen.
Ich muss sagen, ich war sehr angenehm überrascht. Auch diese haben eine tolle Klaviatur, kein Vergleich zu den DPs, einen schönen Klang und einen mehr als überraschend guten Sampleklang!
Wie ich dann ehfrahren habe, sind die Samples im Kunstkopfverfahren speziell für die Silentpianos aufgenommen, also ein anderes Samplingverfahren als bei den DPs und damit sehr speziell auf Kopfhörer zugeschnitten. Bei diesem Verfahren, welches übrigens aus den 70ern stammt, befinden sich die Mirkrofone an der Position der Ohrmuscheln eines naturgetreu nachgebildeten Kopfes. Mit Kopfhörern ist das Ergebnis jedem DP klanglich weit überlegen. Ein unglaublich natürlicher, fein auflösender und räumlicher Klang.
Hinzu kommt die sensitive Rückmeldung der Klaviatur, welche sich hervorragend nuanciert spielen lässt und eben dies auch über die gesampelte Wiedergabe wirklich super umgesetzt wird.
Womit ich dann bei 11.000 € wäre
Einziger Wermutstropfen ist der im akustischen Betrieb etwas schwache Bass.
Die Quintessenz ist also, dass ich wohl noch ein paar mal zum Musicstore muss
, und mich dann vermutlich zwischen einem Silentpiano mit SH-Technik oder - auf Grund des Preisunterschiedes - dem Roland LX-17 entscheiden muss.
Vielleicht aber warte ich auch, bis Casio einen Nachfolger ohne Lautstärke- und Ausklangprobleme herausbringt. Oder sollte ich mir mal die Transakustik-Pianos von Yamaha ansehen? Gar ein neues Haus und einen Flügel kaufen?
Schlussendlich bin noch verwirrter als zuvor - mein 7 Jahre altes CLP 470 ist nämlich doch gar nicht so schlecht, wie ich nun feststellen musste ;o)
LG
Michael