Cajones mal kritisch betrachtet

Habe ein spannendes Cajon entdeckt: es nennt sich Trejon und wurde von Arend Schmidt-Landmeier, einem Hamburger Musiklehrer, konzipiert und von Meinl neu ins Sortiment genommen. Hier der Link:

http://db.musik-meinl.de/index.php?direct_mainmenu=/brands/meinl_percussion&direct_brandname=meinl_percussion&direct_brandmenu=/meinl+percussion/cajon/snare+cajon

Man sieht drei Schlagfelder, die in einer einzigen Ebene eine vom Bass vollständig getrennte Snare und einen zusätzlichen Tom-Sound bietet. Die abgeschrägte Schlagplatte macht im Unterschied zu manch anderem gängigen Modell (ergonomisch) durchaus Sinn, weil man für den Bass u. U. tiefer runter muss.

Falls jemand das Ding irgendwo rumstehen sieht, bitte unbedingt antesten und hier mal ein paar Sätze drüber verlieren!
 

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Die Musikmesse in Frankfurt und jetzt auch noch ein Cajon-Festival in Hamburg...

Wieso können solche Veranstaltungen nicht mal in Wesel u. dessen näheren Umgebung statt finden???

Es ist loblich das daß Thema Cajon noch nicht völlig ausgeschöpft ist, und auch neue Konzepte entwickelt werden (Meinl Trejon).
Es wäre aber mal gut zu wissen, wie dieses Trejon klingt und wie sich die einzelnen Schlagflächen vom Sound her voneinander abheben (oder ob es da Übersprechungen zwischen Snare, Bassdrum und Tomsound gibt).
Vielleicht gibt es ja bald sogar ein Cajon, was alle Schlagzeugsounds in einem bietet (Bassdrum, Snare, Toms, Becken, Hi Hat usw.) :D
 
Wieso können solche Veranstaltungen nicht mal in Wesel u. dessen näheren Umgebung statt finden???

Kannst ja mal anfangen zu planen. Unsere Erfahrungen sind, dass tatsächlich alle gerne kommen. Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, bin ich mit meinen Instrumenten sofort dabei! :)

Es ist loblich das daß Thema Cajon noch nicht völlig ausgeschöpft ist, und auch neue Konzepte entwickelt werden …

Insbesondere Meinl gibt sich gerne innovativ. Sehr oft handelt es sich aber auch nur um bekannten Kram in neuem Design. Das Trejon ist halt der Versuch, dem Trend nach cajonaler Komplett-Versorgung Rechnung zu tragen, ohne die traditionelle Sitzkistenform schlagzeug-ähnlich aufzulösen. Inwieweit das einen neuen Spielspaß ergibt, muss man ausprobieren. U. U. kann der sehr groß sein, wenn man sich von dem Imitationsanspruch (Schlagzeug) ein wenig lösen kann. In der Werbung wird der leider gerne sehr in den Vordergrund gestellt.

Vielleicht gibt es ja bald sogar ein Cajon, was alle Schlagzeugsounds in einem bietet (Bassdrum, Snare, Toms, Becken, Hi Hat usw.) :D

Man könnte ja ein hauchdünnes elektronisches Rhythm-Pad als Schlagplatten-Vorsatz erfinden, der den Holzsound nicht völlig übertüncht, ihm aber zumindest unterschiedliche Farben beimischt.
 
… es wird im November in HH Gelegenheit geben, viele unterschiedliche Cajones kennen zu lernen.
Und nochmal meinen alten Thread, weil regelmäßig um Empfehlungen gebeten wird, auf die ebenso regelmäßig mit Hinweisen auf die immerselben Modelle geantwortet wird.
Wie hier schon erwähnt, veranstalten Arend Schmidt-Landmeier und ich am 15. November ein Cajon Festival in Hamburg Horn, für das inzwischen sehr viele Firmen zugesagt haben:
  • Meinl mit fast schon unübersichtlich vielfältigem Sortiment
  • Schlagwerk, über deren Instrumente (auch hier) schon so gut wie alles gesagt wurde
  • Wood´n Box, eine Schülerfirma aus Hamburg, die viele innovative Features anbietet, wie beispielsweise die durch Vor-bzw.-Zurückkippeln an- und abschaltbare Snare
  • Cajon Direkt, mit dem Preisvorteil eines Direktvertriebs und deren Tochter/Schwester Klanginitiative
  • Tribe Holz, eine noch sehr junge Firma mit sehr guten Soundfiles auf der Webseite
  • dog´s percussion, noch ohne Webseite aber mit innovativen Features wie die Ears, den Sound Frame und die Smooth Edges
  • trE.S lados, mit u. a. edlen Vollholz-Cajones - wird in HH ein neues Modell vorstellen
  • Sela mit dem typischen Design und der angeblich besten Lösung bzgl. Mikrofonierung
  • Valter Percussion aus Schweden, mit wunderschön schlichten Instrumenten (die aber erstklassig klingen)
  • POPercussion, die von Kalifornien nach Deutschland gezogen sind und neue Modelle in weiß und anthrazit im Programm haben

Wer also mit der Anschaffung eines Cajons noch ein bisschen warten kann, ist herzlich eingeladen nach HH zu kommen, um endlich mal richtig vergleichen zu können. Da das wohl nicht jedem möglich ist, hoffe ich auf zahlreiche Erfahrungsberichte (z. B. hier im Board) all derer, die dort gewesen sein werden, okay?

Was die beteiligten Musiker (Endorser der Firmen u. a.) angeht, so könnt Ihr Euch hier informieren:

https://www.musiker-board.de/vb/veranstaltungen/266717-cajon-festival-hamburg-am-15-11-2008-a.html

Grüße
olliB.
 
Aus gegebenen Anlass, dem aktuellen Cajon-Test bei **********, mal ein paar lästerliche Gedanken, die am besten in diesen alten Thread passen.

Ist außer mir noch jemandem diese unglaubliche Logo- und Typenbezeichnungsmanie auf dem Finline-Teil aufgestoßen? Gibt´s überhaupt irgendeinen Blickwinkel, wo nichts dergleichen ins Auge sticht?

Und Fineline Comfort als ornamentaler und eingebrannt-substantieller Bestandteil des Instruments (in preislich aufgeschlagener Handwerklichkeit) – jetzt mal ehrlich: wenn man nicht wüsste, welches schlagwerkliche Produkt tatsächlich damit angepriesen und charakterisiert wird, was käme einem in den Sinn?

Grüße
olliB. …
 
Logo- und Typenbezeichnungsmanie

ja, mir ,-) ... ich finde es aber nicht störend. Es hat sich wohl eingebürgert, dass Logos und Modellname auf jeden Fall auf die Schlagplatte gehören. Die Seiten und vor allem die Rückseite blieben vielfach noch blanko, was ich manchmal aber auch ein wenig langweilig finde. Hier und da ein kleiner Eyecatcher ist für mich nicht weiter wild, sofern Klang und Spielbarkeit davon nicht beeinflusst werden.

Eine treslados ist ebenso rundum gebrandet, die neuere H-Cajon kann wohl offensichtlicher nicht werben (hat an der Seite neben dem beherrschenden Front-Print ein auffälliges Alublech mit Signatur von M.R. draufgebappt), eine Pepote trägt das Logo auf drei Cajonseiten und auch bei einem Valter sind mind. 2 entsprechend versehen.

Definitiv ist das noch nicht schlimmer als der Hemdkragen und die Krawatte eines gefragten Fussballspielers oder allein die Kappe eines Rennpiloten :)
 
ja, mir ,-) ... ich finde es aber nicht störend.
;) Du lobst ja sogar die Hochwertigkeit der Ausführung. Was meinst Du denn, um wieviel teurer das Fineline-Modell deshalb gemacht werden konnte? – Könnte es sogar sein, dass durch dieses Kesselbau-Verfahren und die angefügten Accessoires eine insgesamte Hochwertigkeit suggeriert wird, um damit den Schritt ins (möglicherweise als "lukrativ" verdächtigte) Hochpreissegment tun zu können, wo ansonsten die Custom-Anbieter ihr Terrain haben? – Letztes Jahr die DIY-Szene mit ´nem Bausatz dafür entschädigen, dass man ihnen die freie Diskussion über gute Snare-Mechanismen in Internet-Foren untersagen "musste" (was inzwischen auf ganzer Linie die Kreativität gedeckelt hat), dieses Jahr der Angriff auf das Hochwertige. Mal abgesehen davon, dass man Sound nicht aufgrund der Clips beurteilen soll, kommt er mir nicht wirklich "knackig" vor. Sollte die Logomanie am Ende darauf hindeuten, dass der Erfolg fast ausschließlich mit dem guten Image gesucht wird, d. h. nicht mit einem Soundkonzept? Und wer sagt, dass die Herstellung eines Fineline-Korpus´ den höheren Preis rechtfertigt und nicht sogar billiger ist?

Die Qualität eines Brandings mag als solche anerkennenswert sein, aber auf einem Musikinstrument etwas einbrennen, das beim freien Assoziieren eher auf ein Stützmieder schließen lässt, finde ich grotesk.

Es hat sich wohl eingebürgert, dass Logos und Modellname auf jeden Fall auf die Schlagplatte gehören.
Damit jeder auf der Bühne wie ein Endorser wirken kann?

Die Seiten und vor allem die Rückseite blieben vielfach noch blanko, was ich manchmal aber auch ein wenig langweilig finde.
Echt? Vielleicht sollte man auch dem Arsch des drauf sitzenden Cajonisten ´ne Chance geben, sich zu profilieren. ;) – Früher stand ein Logo u. U. für die Qualität eines Produkts (je dezenter, desto gezielter die Kenner ansprechend). Heute bildet das Produkt die Folie dafür, dass wir die Hochwertigkeit der Logos erkennen können (ohne diese wäre das Produkt langweilig) – also nee! :confused:

Hier und da ein kleiner Eyecatcher ist für mich nicht weiter wild, sofern Klang und Spielbarkeit davon nicht beeinflusst werden.
Kann man das denn wissen? Mir scheint viel Suggestion im Spiel zu sein, nach dem Motto: das Auge hört mit!

Eine treslados ist ebenso rundum gebrandet, die neuere H-Cajon kann wohl offensichtlicher nicht werben (hat an der Seite neben dem beherrschenden Front-Print ein auffälliges Alublech mit Signatur von M.R. draufgebappt), eine Pepote trägt das Logo auf drei Cajonseiten und auch bei einem Valter sind mind. 2 entsprechend versehen.
Und da ist sich Schlagwerk natürlich schuldig, dem noch was draufzusetzen ;). Klar ist natürlich, dass kleine Firmen über ihr Logo Etabliertheit suggerieren. Denn wie wir wissen, gab´s einen Wandel vom Sein zum Haben und seit dem ausgehenden letzten Jahrhundert einen ganz unverblümten Wandel vom Haben zum Scheinen. – Aber ab irgend einem Punkt kippt´s doch, oder nicht?

Definitiv ist das noch nicht schlimmer als der Hemdkragen und die Krawatte eines gefragten Fussballspielers oder allein die Kappe eines Rennpiloten :)
Als die Industrialisierung in der Bekleidungsbranche einsetzte wurde das doppelaugige Knopfloch im Revert zum Zeichen, dass es sich um einen Massanzug vom Schneidermeister handelte (industrielle Knopfloch-Nähmaschinen waren dazu nicht in der Lage). Das wussten nur die, die sich sowas selber auch leisten konnten. Inzwischen ist das Schneiderhandwerk ausgestorben und die Bekleidungsindustrie hat´s geschafft, dass alle Menschen für sie Werbung läuft :great:.

Grüße
olliB. …
 

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