Vielleicht interessiert es !
Muss es immer eine teure Martin sein ?
Vergleich einer Guild GAD-D125CE Natural gegen eine Martin D-15 u. Martin 00-15.
Ein Freund von mir wollte zu Weihnachten eine günstige aber auch gute A-Gitarre und bat mich, ihm solch ein Instrument zu besorgen.
Da gab es einen Händler, der bot eine nagelneue Takamine Limited EF300N für Euro 498,- an, statt 1.200,-, also ein Schnäppchen.
Da ich dieses Modell gut kannte, so bestellte ich diese Klampfe, die dann leider mit einem Transportschaden bei mir ankam.
Das gleiche Modell konnte jedoch nicht noch einmal beschafft werden.
So stand ich nun vor der Qual der Wahl, do noch was GUTES für relativ wenig Geld zu bekommen.
Nun wurde meinerseits einiges getestet und auch verglichen.
Angetan war ich sehr von der Guild GAD-D125CE, komplett vollmassiv aus Mahagoni, mit Cut und PU sowie Case (Preis Euro 750, heruntergesetzt auf 570,-).
Ich hatte ja mal selbst eine Martin D-15 und wollte es nun nochmal wissen.
Es ergab sich diese Gelegenheit zum Vergleich zu einer D-15 und 00-15, was mich persönlich sehr interessierte.
Als ich die nagelneue Guild etwas eingeschwungen hatte, da wollte ich sie nicht mehr weglegen.
Eine unglaubliche Dynamik, ein typischer warmer runder Mahagoni-Ton, trotzdem eine super Offenheit, so wie ich es bisher von einer Vollmahagoni noch nicht gehört habe, dazu ein Schwingverhalten wie bei meiner Martin HD28.
Die Guild besitzt ebenfalls ein "scalloped-X-Bracing" aus Fichtenholz.
Der Klang ist richtig "tragend" und super schön ausgewogen. Fingerpicker werden hier ihre Freude haben, jedoch auch bei "Strumming" schmiert sie niemals zu. Sie macht in der Tat alles mit.
Nimmt man dann die D-15 in die Hand, so wird sofort das Klangbild dunkler und die schöne Offenheit wie bei Guild geht verloren. Bei "Strumming" fängt sie an leicht bis stärker zuzuschmieren, ähnlich verhält sich die 00-15, obwohl sie nicht ganz diesen dunklen Charakter aufzeigt und etwas offener in den Mitten ist.
Die Verarbeitung der Guild ist perfekt. Selbst wenn man das Haar in der Suppe sucht, man findet es nicht.
Der Hals ist ausgelegt wie bei einer Taylor und liegt somit super in der Hand. Die Mechaniken laufen alle rund (total gleichmässig), was bei Martin keinesfalls selbstverständlich ist. Absolute Stimmstabilität, wie auch bei Martin.
Seidenmatt ist der Hals lackiert und der Korpus in Hochglanz gehalten. Das Griffbrett und der Steg sind aus Palisander. Als "Schmankerl" gibt es am Schallloch eine dezente Abaloneringeinlage. Weiterhin ist auch der Guild-Schriftzug aus Abalone.
Auch die Korpuseinfassung (Binding) kann sich sehen lassen sowie die Gesamtmaserung des Holzes.
Das Pickup-System von Fishman kann sich ebenfalls hören lassen. Hier wurde zwar nicht "erste Sahne" verbaut, jedoch geht der verstärkte bzw. abgenommene Ton in Ordnung und man kann sich damit ohne Blamage auf der Bühne hören lassen.
Der Koffer, nein, ein "Batman" ist er nicht. Ich kann nur sagen/schreiben, ein toller und perfekt verarbeiteter Koffer mit super Innenfutter.
Ach so, die Gesamtabrichtung ist ebenfalls perfekt. Am 12. Bund hat die E-Saite 2,3mm und die e-Saite 1,8mm Luft. Der Hals/Krümmung ist fast gerade. Trotzdem keinerlei "schnarren" oder "scheppern". Ein Halsschlüssel wird mitgeliefert.
Die Bundstäbchen sind besser verarbeitet als bei den beiden Martin-Gitarren, sogar die Kanten sind poliert.
In der Gesamtoptik und Gesamtverarbeitung können die D-15 u. 00-15 keinesfalls mithalten. Beim Klang, da lässt sich durchaus streiten. Wie wir ja wissen, die Geschmäcker sind nun mal verschieden !
Ok, vielleicht habe ja ein "Sonntagsmodell" erwischt, jedoch ist diese Guild nach meinen Erfahrungen, Hörgeschmack und vielen anderen Kriterien, die man bei guten Gitarren ansetzt, die bessere Gitarre, auch wenn auf den Vergleichsmodellen Martin drauf steht.
Mein Freund wird sich freuen.
Ich dachte, da ich diesen Vergleich anstellen konnte, wäre dies ein Bericht hier im Thread wert.
Ein Bild wird gleich noch nachgereicht.
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Hier die Bilder.
Musste mit Blitz arbeiten, daher kommt das Mahagoni etwas anders als normal mit dem Auge betrachtet.
Real sieht sie dunkler aus und geht mehr in das "Braune" und ist nicht ganz so aufgehellt, einfach schöner.