Ich sehe das Ganze vereinfacht so:
Kopfresonanz = Nasenraum
Bsp.: "Ng" wie in engl. "wrong"
Brustresonanz = Mundraum
Bsp.: "Ah" mit zugehaltener Nase zur Kontrolle (ohne Nasenresonanz)
Mix = Nasenraum + Mundraum
Bsp.: Französisches "O"
Weiche zwischen den 2 Wegen = weicher Gaumen (Soft palate)
Ja, das ist glaube ich so ziemlich dasselbe. Hängt natürlich auch ein bisschen vom eigenen Körpergefühl ab. Man kann sich auch eine Art Linie "denken", die etwa von der Pharynx über den weichen Gaumen in die Stirn geht. Die Kopfstimme resoniert eher oberhalb dieser Linie, die Bruststimme unterhalb. Das "typische" Belting (ich nenne es manchmal "Ruf-Belting") spielt sich ziemlich genau auf dieser Linie ab. Je mehr die Resonanz in den oberen Raum geht, desto mehr hebt sich auch der weiche Gaumen. Deshalb werden die Resonanzeigenschaften der Stimme zunehmend schlechter, wenn man das Belting stark in die Höhe zieht. Das Gaumensegel steht dann tiefer und der Klang wird nicht mehr "abgerundet".
Was die Begriffe
Belting und Mix angeht sehe ich das wie broeschies.
Die Begriffe sind meiner Meinung nach nicht Gegensätzlich.
Belt + Mix = Möglich
Belt ohne Mix = Möglich
Mix + Belt = Möglich
Mix ohne Belt = Möglich
Das
Eine schließt das Andere nicht aus, da es
unterschiedliche Dinge sind.
Das kommt natürlich stark darauf an, wie genau man Mix und Belt definiert. Wenn ich es richtig verstanden habe, heißt Mix halt bei Kenshi, dass man gleichmäßig in die Kopfstimme übergeht und Belt heißt, dass man eben nicht gleichmäßig in die Kopfstimme übergeht, sondern den Zustand am Übergang "festhält". In diesem Sinne schließen sich die beiden tatsächlich aus, weil man ja nur entweder übergehen kann oder eben nicht.
Für mich persönlich ist der Begriff "Belt" an sich vor allem über eine große Schwungmasse definiert definiert. Das heißt natürlich auch, dass Belting kein AN/AUS Zustand ist, sondern, je größer die Masse ist, desto mehr beltet man. Belting wird aber sehr häufig so definiert wie Kenshi es tut. In dieser Konfiguration ist die Schwungmasse
maximal, das heißt, so groß wie es geht ohne dass die Stimme bricht. Ich nenne das dann "Ruf-Belting", weil es auch mit dem intuitiven Rufen verwandt ist.
Woran ich mich schon seit längerer Zeit versuche (und es immer noch nicht so ganz kann), ist das, was ich gerne "Mix-Belting" nenne. Das bedeutet letztendlich den Mix mit sehr großer Schwungmasse zu singen. Diese ist natürlich etwas kleiner als bei Ruf-Belten, aber immer noch groß genug, dass es nicht weniger intensiv klingt als ein Ruf-Belt. Der Vorteil dabei ist, dass man weiterhin die Resonanzeigenschaften des Mix nutzen kann, d.h. hoch stehendes Gaumensegel und größere hintere Weite (tieferer Kehlkopf). Dadurch klingt der Mix-Belt oft sogar lauter oder gleich laut wie der Ruf-Belt, obwohl die Schwungmasse geringer ist. In der Konfiguration des Mix-Belt fließen auch Vollstimme und Randstimme sehr stark ineinander und es wir eher irrelevant, ob es jetzt noch Vollstimme oder Randstimme ist, hauptsache die Schwungmasse ist groß.
Es ist auch so eine Art Irrglaube (der am Anfang aber sehr sinnvoll ist), dass die Schwungmasse in der Randstimme deutlich kleiner sein muss als in der Vollstimme. Das ist zum Lernen sehr sinnvoll, damit man sich auf das Mixen konzentriert und nicht die Bruststimme hochzieht. Wenn man das Mixen allerdings drauf hat, trainiert man sich mit der Zeit darauf, den Mix mit immer mehr Masse zu singen (Klassiker nennen das manchmal, dass die Stimme "reift"). Weibliche Klassiker sind oft Meister darin die Randstimme mit extrem großer Masse zu singen. Einige würden das nicht belten nennen, aber im Prinzip ist es das, nur eben "im Mix".