Hm, post No. 500..., hätte nicht gedacht, dass ich hier solange aktiv sein würde...
wie auch immer, der Inhalt des "Jubiläumsposts" sollte ihm dann auch angemessen sein, hier also mein Mini-Review über
..............................2 synchronisierte RC-50 =
Looping im Big Band-Format
oder
"wer braucht schon Drogen um high zu werden, wenn er naturbreit ist?"
Meine Idee (s. post No. 12) hat mich einfach nicht mehr losgelassen...
Nun ist der zweite Looper da, beide sollen via MIDI-Clock sauber miteinander arbeiten.
Einstellungen:
Beide Looper sind per MIDI-Kabel verbunden (MIDI-Out -> MIDI In)
Looper 1 (L1) ist "Master" und seine MIDI-Sync-Einstellung bleibt auf "Auto"
Looper 2 (L2) ist "Slave" und braucht hier die Einstellung "Remote"
Damit bekommt er beim Starten von L1 ein Start-/Stopsignal und liegt sauber und in-time.
Was kann man nun alles damit anstellen?
Kurz, die Möglichkeiten sind derart komplex, dass ich darüber ein Büchlein schreiben könnte (das wohl nicht sehr auflagenstark sein würde, denn wer ist schon so :screwy: und spielt mit zwei Loopern...?
).
Also nur
ein paar Basics:
1. die Synchronisation funktioniert nahezu perfekt.
2. Start- und Stopsignale von L1 werden an L2 sauber abgegeben und umgesetzt.
-> aber:
wenn L2 komplett gestopt wird, während L1 noch weiterläuft und später wieder gestartet wird (egal ob nur eine Phrase oder alle drei)
liegt die Synchronisation absolut im eigenen Fuss, da ja kein neues Startsignal von L1 gekommen ist.
D.h. tippt man taktmässig "daneben", wird L2 nicht (von der aus L1 kommenden MIDI-Clock) "Phrase-genau" synchronisiert und bleibt "daneben", das aber wiederum absolut konstant, denn hier greift dann die von L1 kommende MIDI-Clock als Zeitsteuerung doch wieder.
Wer timing-Probleme hat, wird sich damit schwer tun, aber auch wenn das eigene timing sehr gut ist, kann es im lauteren Bandgefüge stellenweise schwierig sein, L1 sauber zu hören und taktgenau L2 zu starten.
Hier hilft die blinkende optische Anzeige auf dem Tempotaster ungemein, denn die "
1" wird immer rot und
2-
4 jeweils grün angezeigt.
Damit lässt sich ein exakter Restart von L2 stressfrei bewerkstelligen.
Dieses "Problemchen" ist aber auch ein Vorteil, denn das lässt sich ja auch als "Gegentakt" sinnvoll einsetzen, wenn man L2 auf der "3" von L1 startet.
Hier sind wirklich ungeahnte Soundmöglichkeiten vorhanden...
3. der Guide auf beiden Loopern kann mit verschiedenen Rhythmen belegt werden, die sich zu einer komplexen Rhythm & Percussion-Truppe komplementiert. Hier empfiehlt es sich, die Guides der beiden Looper jeweils getrennt, z.B. via Sub-Outs über das Mischpult direkt in die P.A. zu schicken und den vier Kanälen eine standesgemässe Abmischung zu verpassen, evtl. noch einen kleinen Schuss Hall und die Rhythmustruppe ist amtlich.
4. highlight: die Phraselänge beider Looper muss nicht identisch sein, sondern kann z.B. auf L2 doppelt oder x-mal länger sein, als die Phrases von L1. (was wirklich "genial" kommt ! ) -> dennoch saubere Synchronisation!
5. die Verkabelung ist naturgemäss
sehr aufwendig und schon sehr extrem, ein eigener Submixer ist notwendig (hatten Keyboarder schon immer, wieso nicht auch mal ein Gitarrist...) .
Ich setze hier ein einfaches UB1204-Pro von Behringer ein, das seinen Job sehr gut macht.
6. durch den zweiten Looper sind weitere Pedale zwingend notwendig, soll das Ganze sinnvoll und halbwegs professionell eingesetzt werden.
Als Stereofreak füttere ich beide Looper mit den Ausgangssignalen meines G-Sys.
Das erfordert ein exotisches "Doppel"-Stereopedal, mit dem man die einkommenden Stereosignale auf die beiden Looper paneln kann.
Glücklicherweise hatte ich noch ein uraltes Morleyvolumenpedal "auf Lager", das ein Stereosignal auf zwei Stereoquellen verteilt.
(Dieses Morley lag bei mir mindestens 20 Jahre in der Mottenkiste, da ich keine Verwendung dafür hatte. Doch irgendwann schliesst sich dann doch wieder der Kreis...
)
Um alle Funktionen der Looper nutzen zu können, brauchen sie ebenfalls zusätzliche Pedale/Taster. Mein erster Looper z.B. 4 Taster, mit denen ich
"all start/stop",
"multi-/single-mode",
"phrase reverse" und
"guide start/stop" steuern kann.
Ich hätte dem zweiten Looper gerne das gleiche Setup verpasst, aber L2 braucht zwingend ein Mastervolumenpedal, will man mit dem Start von L1 nicht gleichzeitig und sofort auch L2 hören, besonders wenn man evtl. mit vorproduzierten Phrases arbeiten möchte.
Damit sind anschlussseitig dann nur noch zwei weitere Taster möglich, die ich als
"all start/stop" und
"guide start/stop" definiert habe.
Summa summarum:
durch den zweiten Looper (mit seinen 7 Tastern) kommen also noch zwei Volumenpedale und zwei Taster an Bord.
Mein Board war vorher schon nicht gerade klein, allein das G-Sys hat 18 Taster, zwei EBs für (Master)-Volume & Effect, dazu noch ein Morley PWB und ebenfalls auf Abruf ein Boss FBM-1. Die anderen Treter werden über die Loops (des G-Sys) angesteuert und sind also Bestandteil der abgespeicherten Sounds (wie auch die Kanalschaltung an den Amps).
Mit meinem ersten RC-50 kamen dann noch, wie oben ausgeführt, 7 + 4 Taster dazu und nun mit dem zweiten RC-50 7 + 2 Taster & Stereopan-Pedal + ein Volumenpedal.
Fazit:
obiges Setup ist definitv Nichts für den Gitarre->Kabel->Amp-Gitarristen (was ich aber auch sehr gerne und regelmässig mache) und erfordert ein Höchstmass an Konzentration und experimenteller Spielfreude (und Beklopptheit...
).
Jedenfalls das seit Jahren in meinem Kopf schwirrende Traumtrio "Gitarre / Drummer / Percussionist (+ Guides ?)" ist gerade in Arbeit, vielleicht sieht man sich ja mal in dem einen oder anderen Club...
LG
RJJC