da hab ich Dich ja erwischt ^^
Ei Du Schelm! Ist mir gar nicht aufgefallen, dass wir Nachlaufen gespielt haben.
Du hast doch selber "Regeln" für den Blues aufgestellt.
Und ich habe das auch gemacht. Nur das ich nicht zu diesen stehe, weil ich sie nur hier herein geschrieben habe, damit die Diskussion noch einmal in Schwung kommt. Und ich Dich dahin bekomme, wo Du nun bist.
Ganz schön frech, Deinen Umfaller nun als bewusste Manipulation verkaufen zu wollen! Du hast rhetorische Fähigkeiten, die Dich für ein Amt in der Politik qualifizieren!
Aber ich versteh schon, so wie Du das formulierst, erwartest Du von mir nochmals zu posten, sonst unterstellst Du mir am Ende gar noch Fahnenflucht oder schwungloses Postverhalten.
Auf der einen Seite willst Du keine Regeln, auf der anderen Seite schon. Irgendwann muss man sich entscheiden.
Ich muss mich entscheiden? Was ist denn das für eine Lebens-Regel? Da lass ich mich nicht festlegen und ich seh das gar nicht so.
Eine Entscheidung wäre auch unbluesig. Was den Blues charakterisiert ist doch unter anderem auch, dass er sich nicht entscheiden kann! Wie siehst Du das Steve? Ich weiß, das ist schon wieder eine Regel. Aber wie könnte das wohl gemeint sein? Wo legt sich der Blues nicht fest? (Ein Tipp: die Antwort bringt Dich der Klärung des Sinns: im Blues ist alles erlaubt näher!)
Aber nachdem Du das Wort Regeln verwendest, versteh ich nun glaub ich besser, warum ich hier einigen völlig quer sitze und sie meinen, ich pinkle gegen ihren Baum.
Dann will ich mal so sagen: wenn jemand fragt, was kann ich tun, um nach Blues zu klingen, kann man das sehr wohl (in Grundzügen) erklären. Man kann aber auch seine eigene Unwissenheit und Unfähigkeit damit kaschieren, in dem man Allerweltsphrasen drischt, die bekannte Größen in einem bestimmten Kontext gesagt haben, und die zu hunderten hier im Board zitiert sind.
Das gipfelt reduziert in dem Frage-Antwort Spiel: Was kann ich tun, um nach Blues zu klingen? Du kannst tun was Du willst.
Das mag als flotter Spruch durchgehen, hilft aber niemandem weiter, der den Blues verstehen, lernen oder spielen will.
Wenn dann jemand kommt, der erklären kann, was man tun kann, um nach Blues zu klingen, kommt der unwissende Schelm gleich nochmals und sagt: Blues kannst Du nicht in Regeln fassen. Warum stellst Du Regeln auf?
Da ist nur die Frage, wo hört Blues auf und wo fängt was anderes an ?? Will sagen, dass die Musik ja nun gottseidank eine dynamische Sache ist, die sich ständig weiter entwickelt.
Ich bin voll bei Dir! Und dass es so bleiben möge, auf das stoßen wir bei einem Bierchen an!
So entstehen ständig neue Stile und Musikrichtungen die aber kein Blues mehr sind, sehr wohl aber vom Blues beeinflusst wurden. Nachdem es genügend Normgurus gibt, finden die auch schnell eine neue Schublade und kleben ein neues Kärtchen drüber. Den einen ärgert das, der andere sieht das gelassen. Ich selbst verlier bisweilen den Überblick bei all den erfinderischen Musikstilkreationen.
Und genau da ist es wieder, was ich meine.
Wieso bestimmst Du, was nach Blues klingt und was nicht ??
Richtig müsstest Du sagen, dass es für Dich nicht nach Blues klingt.
Für viele andere aber vielleicht schon.
Du darfst Deinen Porsche gerne Ferrari nennen. Aber Du darfst Dich nicht wundern, dass Dein Ferrari deswegen weiterhin ein Porsche bleibt.
Im Gegenzug zu Dir kann ich in Grundrissen ein paar Dinge erklären (sh die Posts zuvor), die Nicht-Bluesern helfen, nach Blues zu klingen. Ich kann darum auch sagen, wenn beim Spielen diese Dinge fehlen und der Song nicht nach Blues klingt.
Wer nicht in der Lage ist, einen Blues zu spielen oder zu erklären, was man tun kann, damit es nach Blues klingt sorry der sollte sich nicht berufen fühlen, zu sagen: nach Blues klingst Du, wenn Du einfach machst, was Du willst. Das ist Quatsch und wird auch durch hundertfaches Wiederholen nicht klüger.
Die einen greifen sich ihre Gitarre und probieren es aus, die anderen meinen, ich will ihre Freiheit und Kreativität beschneiden und sie regelmentieren. Die, die es ausprobieren, lernen was dabei ... mit den anderen diskutier ich natürlich gerne weiter.
Als die ersten Menschen damals den "Blues entwickelt haben", als er sich entwickelt hat, hat sicher noch keiner Blue Note oder sonst etwas gespielt, gesungen oder was auch immer. Es hat sich irgendwann so entwickelt, dass man gesagt hat, ok, das gehört doch auch irgendwie dazu.
Da hast Du sicher recht. Als der Blues aufkam, hat sich niemand einen Gedanken gemacht, in welche Richtung sich das ganze denn entwickelt. Da bin ich voll bei Dir!
Aber die Blueser haben ein paar ganz charakteristische Sachen mit dem Tonmaterial und der Melodieführung gemacht. Und weil sie das gemacht haben, ist etwas sehr typisches entstanden, von dessen Charakteristik man damals derart begeistert war, dass man eine neue Schublade errichten muste, weil es in nichts dagewesenes hineinpasste, und die man heute unter dem Schildchen Blues öffnen kann.
Das sind aber in meinen Augen keine Regeln, sondern bestimmte Techniken in Kombination mit dem verwendeten Tonmaterial und manchmal auch der Rhythmik.
Wer heute nach Blues klingen will, braucht sich nur die Mühe machen, diese charakteristischen, musikalischen Innovationen von damals zu verstehen und umzusetzen.
Ich werde auch niemandem den Spaß verderben, der diese Charakteristika mit etwas völlig Neuartigem verbindet. Hut ab davor, wenn was tolles dabei rauskommt.
Nur das Charakteristische des Blues weg zu lassen und dann zu behaupten, das ist auch Blues, das führt mehr zur Verwirrung, als das es hilft.
Und nur, weil ich es einmal wage, eine andere Note zu spielen, als die, die im Blues Normenkatalog auf Seite 1291 Absatz B1 erwähnt wurde, ist es sicher nicht so, dass jemand sagt "Ey, das war aber eben schon FreeJazz oder ? "
Du antwortest auf mein Post, ohne vorher gelesen zu haben, wie ich die Charakteristika der Bluestöne beschrieben habe. So eine Aussage passt genau auf jenes Profil, das ich mit Ignoranten bezeichnet habe. Willkommen im Club Steve!
Es geht gar nicht darum, dass Du falsche Töne hinzufügst. Du kannst viel im Blues hinzufügen ohne deswegen unbluesig zu klingen. Worum es geht könntest Du nachlesen, wenn es Dir wirklich darum ginge, zu verstehen, was ich vermitteln wollte. Aber es ist noch nicht zu spät. Die Posts sind noch online!
Nur Vorsicht, es könnte Deinen Horizont erweitern!
Für mich ist es Musik und sonst nichts !!
Auch da sind wir wieder einer Meinung. Es geht um Musik! Einige der Beiträge sind sogar gute Musik aber nicht alle davon sind Blues.
Und wenn ich mir diese Musik anhöre und anschaue, dann sehe und höre ich, wo es die größte Schnittmenge gibt. Und das was dann darauf passt, das soll es dann wohl sein. Aber die Übergänge sind fließend und sie verändern sich ständig.
Volle Zustimmung Steve, in diesem Sinne soll niemandem seine eigene Innovationskraft abgesprochen werden
sehr wohl darf aber die Verwendung der Schublade Blues in Abrede gestellt werden, wenn jemand die viel härteren Laden aus massiver deutscher Eiche bedient. Diese Exponate nach New Orleans verpflanzen zu wollen, wird der gesamten Holz- und Möbelindustrie nicht gerecht. Oder geht es um Baumwolle?
Blues zum Gruß (einer seiner hier wandelnden Apostel möge mir die Entlehnung seiner Grußformel verzeihen!
)
relact
Nach so Viel-o-Sofie wieder ein bischen Musik
So ein schöner Backtrack, den musste ich einfach verhunzen
Hy Birdy,
das ist ja wie im Radio nach dem unnötigen Geplapper der unnötigen Moderatoren kommt endlich wieder ein Stück gute Musik!
Und was für ein Stück! Super!
Mir gefällts total. Ein Hammer dieser Ausdruck an gezieltem Minimalismus!
@ verhunzen: das Ersetzen der unpassenden Steigerung mit den Bläsern ist eine wahre Ohrenfreude. Plötzlich ist das Stück in sich stimmig. Da geht die Sonne auf! Meine subjektive (!) Meinung! So long, lass mal wieder so was von Dir hören!
Greez relact