Bevor wir in den nächsten Jam wechseln, hier noch meine 2 ct zum "Unhandlichen"
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-N-O-F-X- Ich finde das klasse aufgebaut. Also von "null" mit leichten und eher tragenden Tönen, die mit viel Vibrato verlängert sind, hochgezogen und den Track im Prinzip nur untermalt. Dann mit Double Stops schon mal kräftig mitgespielt (hier finde ich es zwar passend, aber in Konkurrenz zum Charakter des Track - also nicht mit, sondern drüber). Im "kräftigen" Teil des Backing dann der PickUp Wechsel von "melancholisch" auf "voll auf die 12" - und die "Fläche" die es an der Stelle für mich braucht, mit kurzen aggressiven Noten gefüllt. Gefällt mir sehr gut und ist im Nachgang genau die andere Verteilung zu dem was mir vorschwebte. Coole Phrasierungen, tolles Notenmaterial.
InTune - Hat sich auch von eher ruhig in den Track reingesteigert und im Teil 1 dann nicht mehr unterstützt, sondern übernommen und ist in den Vordergrund. Im Part 2 dann mit aggressiveren Ton und auch recht vielen Noten. Im Prinzip gilt alles, was ich auch für -N-O-F-X- gesagt habe .. im InTune Stil - etwas mehr klassische Blues Noten, etwas weniger "verspielt/verziert".
Ben zen Berg - Seit er hier im Jam dabei ist, hat er immer seinen eigenen Stil bei der Notenauswahl. Wirkt auf mich immer ein wenig "psychodelic". Nach einem gemütlichen Start, fehlt mir ein wenig die Luft in der Folge. Es kommen keine Pausen mehr und bis auf wenige Ausnahmen sind die Noten gleich lang, was nur durch ein paar HammerOn/Pull Off oder mal ein Slide durchbrochen wird. Da wenig Sustain da ist, um es zur Fläche zu machen, wirkt es auf mich wie permanente "Nadelstiche". Spannend wird es aber trotzdem noch mal zum Schluss, wo du die "Progression" mitgegangen und mit den Noten den Akkorden gefolgt bist.
hack_meck: Im Gegensatz zu -N-O-F-X- und InTune habe ich bewusst versucht im Teil 1 mich fast ausschließlich in die "Pausen" zu bewegen - also keine subtile Fläche dazu zu packen - und nur einen Akzent zu setzen, der dann aufgelöst wird. In der hinteren Hälfte von Part 1 bin ich aber genauso "über" dem Track, wie die beiden anderen. Im Part 2 dann mit viel Sustain mit einem kurzen Lauf in stehende Noten gegangen. Was mir jetzt beim Hören auffällt, ist das ich obwohl ich den Track ziemlich gefüllt habe, trotzdem leidlich abgeschlossene Phrasen gespielt habe.
rle - Erst mal meinem Gedanken gefolgt und "Call & Response" gespielt. Dann wie wir fast alle in der Mitte sich über den Track gesetzt. Im Gegensatz zum Rest aber auch im kräftigen Teil den Stil durchgezogen. Ein PickUp Wechsel hätte da vielleicht der Sache gut getan. Das hätte das etwas aggressivere Spielen bestimmt noch mal nach vorne gebracht. Noten und Phrasierung gefallen mir aber gut. Das sind klar zu erkennende Sätze und nicht BlaBla!
JoeBeaulais - Für nicht wohl gefühlt ist das Jammern auf hohem Niveau. Man hört schon, dass es nicht "zuhause" ist, aber du bist für mich immer der hier im Jam, der keine Angst davor hat mal daneben zu greifen und sich dann trotzdem wieder rauszuziehen. Das gibt allen deinen Beiträgen was "unbeschwertes" ... auch wenn du es mit Sorgenfalten in der Stirn diesmal vielleicht anders wahrgenommen hast. Alles gut, damit überstehst du jeden Live Jam im Yorkschlösschen !!!
VoidPointer - Cooler Triller zum Einstieg, zieht sofort Aufmerksamkeit. Im kompletten Part 1 recht sparsam geblieben - eine willkommene Abwechslung. Dann mit kräftigeren Noten die Zurückhaltung aufgegeben und im Wah-Part, habe ich ein typisch "leidend, verzerrtes" Blues Gesicht vor Augen. Besonders an der Stelle im Jam, wenn viele Ideen schon vergeben sind, eine richtig gute Idee!!!
B.B. - Der Einstieg und die erste "Umdrehung" des Part 1 ist "großes Kino". Klasse das Thema aufgegriffen. Auch die Umdrehung 2 ist natürlich gut gespielt, aber im Vergleich fast etwas beliebig. Das wäre mehr das, was du in einem Jam spielen würdest, wenn du nicht Zeit mit dem Track gehabt hättest. (Das Thema hatten wir ja vorne auch mal kurz). Selbstverständlich würde aber jeder von uns den mit Handkuss nehmen. Im Slide Part sind wir dann wieder im "großen Kino" - zumal auch noch der Akkordfolge gefolgt wurde. Klasse!
revolver - Schön mit einem Mix aus Einzelnoten, Pause und Mini-Akkorden sowohl B.B. abgeholt, als auch den Track unterstützt. Finde ich klasse! Dem Thema und der Herangehensweise treu geblieben. Finde ich auch gut. Dann im kräftigen Part das böse Gesicht aufgesetzt und ein wenig EVH Denkansatz eingestreut, was der Sache sehr gut tut. Zum Schluss noch mal toll mit (klingt wie) Train Bendings der Akkordfolge hinterher gegangen. Für mich das - bei aller Qualität von B.B. - das Highlight im Jam!!!
redstrat - Elemente von früher im Track aufgenommen - bewusst oder unbewusst - und ne eigene Linie und Folge draus gemacht. Für einen Jam finde ich das immer cool, wenn Sachen wieder kommen. Im kompletten Part 1 gut Luft gelassen um die Phrasen wirken zu lassen. Das haben wir alle nicht so konsequent geschafft. Im zweiten Teil geht für mich ein wenig die "Klarheit" weg. So um 14:35 ziehst du immer weiter durch. Da noch mal ne klare Phrase - mal Luft holen - wäre perfekt gewesen.
HD600 - Dein Hauptthema nimmst du mit durch den kompletten Jam. Eine gute Idee, aber dann muss die Abwechslung entweder durch Phrasierung oder Sound (P.S. den Sound finde ich sehr gut! Vielleicht ein PickUp Wechsel einbauen) oder Pausen kommen. Vorne im Track weniger, hinten die gespielte Menge und dann wäre das für 2 Takes in jedem Live Jam ein sehr cooler Beitrag! Von wegen Schlusslicht
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Gruß
Martin