Blues Jam von "Einsteigerbereich:An alle Blueser hier im Forum: Zeigt was Ihr fühlt!"

Das ist eine IMO wirklich schwierige Diskussion... Klar ist das Auswendiglernen von fünf Tönen nicht der Schlüssel zum ultimativen Solo. Gerade zu Beginn vieler Improvisations Karrieren hört man förmlich wie nach Versuch und Irrtum die goldenen fünf Töne hintereinander gereiht werden, was dann selten ein echter Hörgenuss ist. Dennoch bewegt man sich immerhin hier auf halbwegs harmonisch sicherem Terain.
Schön wäre, es wenn wir auf der Gitarre, wie mit unserer Stimme oder der Nasenflöte, einfach die Melodie, die wir im Kopf/Ohr haben, einfach so spielen könnten. Das ist aber ein sehr sehr langer Weg und bis man gelernt hat, wo der Ton, den man spielen möchte, wirklich liegt. Da schränkt die Pentatonik die Möglichkeiten schon gehörig ein und ermöglicht erste Erfolgserlebnisse bei der Improvisation auch ohne echten Plan zu haben.
Beschränkt man sich jedoch dauerhaft ausschließlich auf diese Auswahl, bringt man sich aber natürlich um eine Menge musikalischer zusätzlicher Möglichkeiten.
 
einfach die Melodie, die wir im Kopf/Ohr haben, einfach so spielen könnten.

Einfach nicht … was ich aber durchaus schon mit Erfolg gemacht habe - weil Ideen mehr als abrufbares Können - die Melodie im Kopf in das Telefon gesummt. Damit kann man sich durchaus hinsetzen und in aller Seelenruhe nach den passenden Tönen auf dem Griffbrett suchen.

Gruß
MArtin
 
Mal so aus meiner Anfängersicht:
Pentatonik ist für mich ein Hilfsmittel - so wie es eine Wachsmalkasten mit sechs Stiften für ein Kleinkind ist, dass sich mit dem Malen ausprobiert. Klar, im Endausbau gibt's auch alle möglichen Farben in Tuben, die man beliebig mischen kann, mit Borsten- oder Haarpinsel auf Leinwand oder den frischen Putz auftrage kann, aber ich bin so in der Phase, wo ich lernen will, "wie man ein Haus malt" oder "wie ein Auto geht" - Ihr wisst, was ich meine. Bin immerhin nicht mehr alleine beim "Malen nach Zahlen", so schwierig, anspruchsvoll und lehrreich es sein mag, vorgegebene Flächen sauber auszufüllen. Technisch gesehen. Sagen wir mal, mein musikalischer Entwicklungsstand ist hat viel mit meinem Avatar zu tun: der junge Künstler und Urheber dieses Werkes hat die selbst gestellte Aufgabe umgesetzt, eine besonders gruselige, rote Piratenflagge mit Totenkopf zu malen. -
Freu mich schon, wenn ich meinen ersten Wasserfarbkasten bekomme :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Gemalt haben wir hier im Thread auch schon mal …

Mal einen Blues von Scratch "erfinden" hat uns 2 Side Projekte eingebracht. Bei einem Stück wurde der Buntstift gezückt.



Gruß
Martin
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Schön wäre, es wenn wir auf der Gitarre, wie mit unserer Stimme oder der Nasenflöte, einfach die Melodie, die wir im Kopf/Ohr haben, einfach so spielen könnten.

Ja, es ist toll ein Instrument so zu spielen. Das löst aber nicht die Problematik, welcher Ton wann wie zu spielen ist. Denn wenn im Kopf nur Pentatonik läuft, dann geben die Finger auch nicht mehr her.

Keine Ahnung ob das für "euch Gitarristen" interessant ist, aber für Streicher ist der Einstieg in die Improvisation meist komplett anders: viele haben die Fähigkeit, Melodien aus dem Kopf heraus einfach so spielen zu können. Dadurch entsteht aber ein anderes Problem: wenn im Kopf nix drin ist, dann kann da auch nix in die Finger gehen. Streicher denken weniger in Harmonien, oft steht beim Einstieg in die Improvisation ein Denken in Melodien, Intervallen und Lines. Was sich daraus entwickelt ist dann viel "aus dem Bauch heraus" und wenig mit Skalen. Auch dieser Ansatz ist begrenzt und braucht irgendwann Erweiterung: entweder kommt doch der Einstieg in Harmonielehre und Skalen, oder aber es steht ein langer Prozess von intensivem Hören und Nachspielen von Soli an, in dem versucht wird, den mentalen Tonumfang zu erweitern.

Egal wie: die Pentatonik ist ein unverzichtbarer Schritt, deren Erweiterung um Bluenotes, die Entdeckung von Lead-in & Lead-out - das sind alles wichtige Schritte auf dem Weg zum guten Solo. Und "freies Spiel" = spielen was gedacht wird, dass lässt sich auch üben...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
...ja wenn man nicht weiß was man überhaupt spielen soll (was wohl viel öfter der Fall ist als anderes erhum) dann hilft es natürlich auch nicht zielsicher zu wissen, wo sich welcher Ton auf dem Griffbrett befindet.
An dieser Stelle kommt dann IMO aber ins Spiel, dass man als Gitarrist gerade beim Blues Unmengen an Phrasen und Linien schon so oft gehört hat, dass die oft auch im Kopf sind. ...nur weiß man eben als nicht so fortgeschrittener und/oder talentierter Gitarrist dann nicht, wie das gespielt wird. Anders herum ist dann ein gutes Repertoire an Licks die ideale Erweiterung der Bewegung in den Grenzen der Pentatonik. Wenn ich ein Lick oder ein Melodie nicht aus dem Stand (nach)spielen kann, muss ich es halt eben vorher lernen.
...und auch wenn man es Improvisation nennt... kaum einem der Stars und Profis sind diese geilen Turnarounds oder Legato Läufe so aus den Fingern geflossen, sondern selbst wenn ihnen so ein Lick mal beim Düddeln so "passiert" ist, haben sie das anschließend genauer analysiert und in die interne Lick Library abgelegt.

...für den aufstrebenden Bluesgitarristen ist jedoch auch das vernünftige "Einpassen" von gelernten Licks in ein Solo dann die nächste Hürde. Ganze transkribierte Solos nachzuspielen, tut sich idR schon kaum noch jemand an, aber da ist wenigstens klar, wo man ein Lick hinsetzt, denn ein 4 taktiges Lick 3.5 Takte vor Ende der Strophe abzufeuern ist nun mal plöd... auch da muss man durch Erfahrung lernen, aber wenn man die Melodie eines Lick nicht nur Spielen kann, sondern auch im Kopf hat, ist man schon wieder einen Schritt weiter...

ach so und wo wir beim Philosophieren sind... Pentatonik ist ja wirklich schön, aber auch da gibt es unterschiedlich "gute" Nutzung, denn die Shapes auf dem Griffbrett zu kennen ist tatsächlich nicht viel mehr als Malen nach Zahlen. Zu wissen wo in den Päckchen der Grundton usw. liegen mach das ganzen dann noch mal viel effizienter... aber wer weiß schon während eines Solos über welchen Akkord er gerade düddelt...
 
... aber wer weiß schon während eines Solos über welchen Akkord er gerade düddelt...

Und genau das ist der Vorteil (aber zu gleich auch Fluch) beim Blues.
Man muss eigentlich nur wissen, "in welcher Tonart" der ist und dann kann man eigentlich losspielen, weil es in jedem Akkordwechsel eigentlich nur ein paar Optionen gibt - bis auf wirklich abgefahrenen Sachen -, welche Akkorde es denn sein könnten. Und dann gibt es ja noch die ganzen Parallelakkorde.

Erinnert Euch an die Diskussionen über "Stormy Monday", wo jeder andere Akkorde gehört hat, die aber eigentlich alle richtig waren.

Das Problem sind auch nicht wirklich die Akkorde, sondern ihre Verbindung durch das Solo, das drüber gelegt wird. Die Kunst ist in meinen Augen und Ohren, so weit wie möglich unabhängig vom jeweiligen Akkord eine "Linie" im Kopf zu haben, die man durchzieht. Ab und zu berührt diese Linie einen Akkordton, aber insgesamt sollte sie ziemlich unabhängig davon. Deshalb fällt es vielen - mir auch - in manchen Tonarten schwerer als in anderen, ein "vernünftiges" Solo zu spielen. Das hat weniger mit der eventuell "ungewöhnlichen" Tonart zu tun, sondern vielmehr mit den eigenen Hörgewohnheiten. Für hört sich trotz gleicher Intervalle ein Solo in A anders an als in G.

Im Idealfall dreht sich das ganze um: die Akkordfolge scheint dem Solo zu folgen und nicht umgekehrt! Das versuche ich bei jedem Solo.

Manchmal gelingt es, manchmal nicht. Ich persönlich habe immer den Eindruck, das meine Ergüsse, bei denen das gelingt, hier z.B. besser abschneiden, mehr Lob einheimsen, als wenn nicht..

Richtig ist immer nur eins: hören, hören, hören. Und noch mehr spielen. Bis zum Erbrechen. Bis sich die Finger unabhängig vom Hirn bewegen, sondern nur noch vom "Rückenmark" gesteuert werden.

Das schöne ist: je mehr man spielt, desto mehr fällt die "pentatonische Ausrichtung" weg und man spielt sich frei.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hallo zusammen - was ist los? Hat niemand mehr etwas zu sagen? Ach ja - ich vergaß: CL und Oktoberfest :D

Kurzes Feedback in Sachen "Garagen-/Scheunenblues-Relaunch":
Ralf / Ericson ist mit diversen Bands (und Chor) auf den Europas Bühnen on tour - so dass nun leider der Wiedervereinigungstag (3.10.) für die Re-Union der MB-Jammer ausfallen muss :(

Aber er bat mich, doch mal vorzufühlen, ob und welches Interesse zu welchem Termin an welchem Ort für wen interessant wäre...
Ich überlege mir mal, wo und wie wir das vielleicht mit einander ausdiskutieren könnten, ohne diesen Thread vollzumüllen - vielleicht mal wieder als "Side-Thema" an separater Stelle oder als google+-Kreis (damit es die NSA auf jeden Fall noch einfacher hat) - ich melde mich dazu wieder...

Anderes Thema - eigentlich nein: dieses Thema: Da ist noch Luft im aktuellen Jam43 und alle sind durch. Wäre es ggf. O.K., wenn ich mich am WE noch mal hinten reinhänge - quasi "i.V. Ericson"?
Muss jetzt Koffer packen und morgen auf Dienstreise.
Gruß,
Wilfrid
 
1) mach doch ….

2) mach doch …

Ich bin derzeit in Kur - also nur mit "halber Kraft" dabei.

Gruß
Martin
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
...Ich bin derzeit in Kur - also nur mit "halber Kraft" dabei.
...aber wir müssen uns doch hoffentlich keine Sorgen machen?
Gute Besserung - and don't forget to boogie (oder durftest Du keine Klampfe mitnehmen?)
Alles Gute!
Wilfrid
 
Präventiv alle 4 bzw. 3 Jahre (ist bei uns Pflicht !!) … Die Ecke im Hotel mit dem Röhrenmonitor habe ich erst mal durch PC und Studio-Monitore ersetzt (Fernsehen braucht kein Mensch). 3 Gitarren, Golfsack und jede Menge Sportsachen sind dabei.

Gruß
Martin
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Aber ab und zu ganz hilfreich.
Z.B., wenn man Samstag "The Life of Riley" sehen will.....;)

Netflix Deutschland ist on. 1 Monat Probe Abo . Ich hab mir heute da " The Life of Riley " angeguckt. Großartig . !!!!!!!! B.B. forever . Tränen sind geflossen ...........
 
Jungs, noch einmal offtopic aber zurück zum Blues.
Greg Koch am Dienstag in celle.


VG Ralf
 
:engel:Wie jetzt - nur weil die Staffel aus meinem Geburtsjahr ist?
http://www.imdb.com/title/tt0045406/
Oder geht's hier etwa um Blues? Na, das wär ja mal was ...

Heißt eigentlich " The Live of Riley . Ist ne Bio über B.B. King :)--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Jungs, noch einmal offtopic aber zurück zum Blues.
Greg Koch am Dienstag in celle.


VG Ralf


Ich finde den echt supergeil Einer der allerbesten ... und super-symp
 
Zuletzt bearbeitet:
N'Abend Leute!

@Empty: besten Dank für den TV-Tipp!
@MrOvertone: ähnliche Emotionen bei mir - die ganze Story, die vielen Leute (B.B. hat bei den Stones als Vorgruppe gespielt - unglaublich und irgendwie verdreht) - aber auch das In-Erinnerung-rufen der 20er, 30er Jahre und noch viel länger ganz in schwarz-weiß...

Das beste Zitat aus dem Film (während der Probe mit Bono für ein 50.000+ Leute-Konzert): "Ach wisst Ihr - ich mag keine Akkorde, das kann ich nicht, ich kann das hier..." - und ab geht das Solo :great: - ich kann auch keine Akkorde... ob's mir hilft?

Ach ja, o'zapft is - Jam43 ist aus - das Wochenende/Tatort ist um - und Martin hat's erlaubt: ich habe den JAM43 abgefüllt und mit einem G beendet :D - hat Spaß gemacht!

Wie geht's weiter? Die 43 kam von mir - hatte nicht MrOvertone für die #44 noch feine SRV-BTs im Schrank? Such' mal was schönes aus (kann langsam sein, aber "Scuttle Buttin" oder "Rude Mood" wär auch O.K. :evil:)
Auf eine schöne Woche!
Wilfrid
PS: wie man hört, klappt's mit 'ner 91er LP Standard (fast nur) mit Bridge-PU auch - also keine Tele, keine Strat...
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben