Betrachtet ihr eure E-Gitarrenmusik als Kunst?

Nöö, das ist nicht so.

Kunst - im engeren Sinne "wirklicher Kunst" - wird ausschließlich durch den Erschaffer als solche definiert.

Als der Homo-Sapiens vor 40.000 Jahren die ersten Kunstwerke schuf (Höhlenmalereien), da wissen wir
gar nicht, ob er überhaupt ein Publikum hatte oder nicht. Dennoch war das der erste persönliche
individuelle Ausdruck des Menschen, die erste wirkliche "Kunst".

Dabei ist doch völlig unklar, ob derdie damaligen Höhlenmaler das als Kunst aufgefasst haben.
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Irgendeine Unterart niederer Gebrauchskunst wird es schon sein. Die ist aber dem anonymen Produktdesign von Verpackungen oder Baumarktmöbeln leider näher als der Kunst von van Gogh, Beethoven oder Bob Dylan. Vermutlich bestenfalls Kunsthandwerk.
 
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Was ist Kunst? Wie langweilig, über 2 Seiten dafür eine Definition zu suchen. War wohl auch nicht die Absicht des TEs.
Ich bin wenig ehrfürchtig und sage, dass es Kunst ist wenn ich eigene Musik kreiere. Und wenn ich Gitarre spiele ist das künstlerischer Ausdruck.
Musik ist für mich Ausdruck, Selbstverwirklichung, Leidenschaft, etwas was in mir drin steckt und ein großer Teil von mir ist. Und das war eigentlich schon immer so. Als kleiner Junge hatte ich einen Spazierstock und hab den in meiner Fantasie zu einer Gitarre gemacht.
Ohne Musik geht's nicht, weil es mich schon mein ganzes Leben begleitet. Und das wird sich auch nicht ändern. Ich werde also immer Gitarrist bleiben.
Ach so...und es war und ist niemals Arbeit

Das ist gleichzeitig eine schöne Definition von dem, was Kunst ist. (y) :m_git1:
 
dieser schöpferische Prozess
(y), wie sich zeigt, gibt es sehr unterschiedliche Auffassungen davon, was Kunst ist. Das wollte ich aber eigentlich gar nicht so genau wissen:redface:. Worauf ich hinaus wollte, ist, wie schätzt ihr "euer" Gitarrespiel ein. Angefangen beim Üben, einstudieren bestimmter songs. Oder auch als Komponist oder Interpret, und auch die Weiterentwicklung seines Spiels. Wie @x-Riff schrieb, "schöpferischer Prozess" wäre wohl ein treffender Ausdruck gewesen.
Gitarrespielen wird aber eben auch als Kunst angesehen und ich bezog mich ja im Eingangsbeitrag auf einen anderen thread, in dem halt von Kunst in diesem Zusammenhang die Rede ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also, mein alter Kunstlehrer hat immer gesagt „Kunst kommt von Können“.

Also, was Dein Kunstlehrer sagte, ist ziemlich falsch!

Viele Künstler "können" in einem handwerklichen Sinne wenig: Keith Harring, Joseph Beus, Kasimir Malewitsch, ...

Es ist falsch! "Kunst" ist der individuelle, persönliche Ausdruck, der keinem konkreten (wirtschaftlichem!)
Zweck dient.
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Verstehe ich das richtig? Wenn ich mir ein Blatt Papier beliebiger Größe nehme und drei gekrakelte Linien drauf zeichne, kann ich es demnach als Kunst deklarieren.

Ich bin mir sicher, dass meine Frau, nach ihrer Meinung gefragt, sich wortlos umdrehen und nach einer Stunde fragen würde "Geht's wieder, oder muß ich mir Sorgen um Dich machen?".

Wenn das dein bewusster persönlicher Ausdruck ist, dann: Ja!
 
Viele Künstler "können" in einem handwerklichen Sinne wenig: Keith Harring, Joseph Beus, Kasimir Malewitsch, ...
:weird:
Du hast da einen kleinen Tippfehler, du wolltest eigentlich schreiben: "Viele Künstler, die bewusst mit traditionellen ästhetischen Schönheitsstandards brechen..."
 
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Ich fühle mich nicht als Künstler und bezeichne mich auch nicht als solchen. Also: nein. :)
 
Was Kunst war, entscheiden die Generationen nach uns ;)
(Was nicht mehr bekannt ist, war sicher keine ...)
 
:weird:
Du hast da einen kleinen Tippfehler, du wolltest eigentlich schreiben: "Viele Künstler, die bewusst mit traditionellen ästhetischen Schönheitsstandards brechen..."

Stimmt. Da ist ein Tippfehler: Es muss heißen "Joseph Beuys".

Was ich meine: "wenig können" heißt in diesem Kontext, dass zu dem Ausdruck, den die Künstler gewählt haben,
kein besonderes, lange gelerntes handwerkliches Können notwendig ist.

Die Definition von Kunst hat nichts mit irgendeinem "Können" in handwerklichem Sinne zu tun.
Manche brauchen für ihren Ausdruck viel Übung und langes Lernen - andere Künstler aber brauchen
dies nicht.
 
Natürlich ist es Kunst, Musik gehört zu den "schönen Künsten". Aber alleine die Deklaration als "Kunst" ist ja noch kein Werturteil, was hier manche offensichtlich fälschlich annehmen. "Kunst" heißt noch nicht "gut" oder "wow" oder "ich kauf dein NFT-Dingsbums für dreimillionen Euro mindestens". Da spielen dann ganz, ganz viele andere Faktoren eine Rolle, aber Musik und Musikmachen ist definitiv ein künstlerischer Prozess und das Ergebnis Kunst. Manchmal halt auch grausliche Kunst… :D
 
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Was Kunst war, entscheiden die Generationen nach uns

Nein ! Die Generation nach uns entscheiden was dann noch relevant ist und was nicht.

Kunst ist nicht per se dazu gedacht Generation zu überdauern.
 
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Mein Vater hat immer gesagt:
Picasso, dit is doch keene Kunst. Dit kann ick ooch.

Nein, konnte er eben nicht.

Musik ist Kunst.
Musik machen ist künstlerischer Ausdruck.
Musizierende sind Künstler.
Ob gute oder nicht gute, steht auf einem anderen Blatt.
 
Mein Vater hat immer gesagt:
Picasso, dit is doch keene Kunst. Dit kann ick ooch.
bzw.
Was ich meine: "wenig können" heißt in diesem Kontext, dass zu dem Ausdruck, den die Künstler gewählt haben,
kein besonderes, lange gelerntes handwerkliches Können notwendig ist.
Worauf ich eigentlich hinauswollte: bei Haring kann man sich evtl. noch streiten, aber Picasso, Beuys und Malewitsch waren handwerklich / technisch hervorragende Künstler , die eben doch ein "besonderes, lange gelerntes handwerkliches Können" vorweisen konnten (man kann sich ja mal deren Frühwerke anschauen). Sie haben sich aber bewusst dazu entschieden, nicht so zu malen, wie es der damalige Geschmack es vorgab.
Sie konnten sehr viel, machten aber etwas anderes.


P.S.
Stimmt. Da ist ein Tippfehler: Es muss heißen "Joseph Beuys".
Stimmt. und Haring mit einem "r"
 
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Picasso:
Und somit hat er eine neue Kunstrichtung (mit)erschaffen, den Kubismus.
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Ich denke, so wie mein Vater dachte, dass die Bilder Picassos keine Kunst seien, sehen das die Menschen, die sich nicht dem kreativen, schöpferischen hingeben.
Sie machen Kunst am Ergebnis fest. Am "Können".
Das ist aber der falsche Ansatz.
 
bzw.
Worauf ich eigentlich hinauswollte: bei Haring kann man sich evtl. noch streiten, aber Picasso, Beuys und Malewitsch waren handwerklich / technisch hervorragende Künstler , die eben doch ein "besonderes, lange gelerntes handwerkliches Können" vorweisen konnten (man kann sich ja mal deren Frühwerke anschauen).

Dasselbe btw. bei Bauhaus-Vertretern wie Stölzl und Bill und "den Dänen" wie Arne Jacobsen und Hans J. Wegner.
 
Was ich gerade abliefere, ist "Kunsthandwerk" oder "Kulturhandwerk", egal, ob auf der E-Gitarre oder einem anderen Instrument. Was nicht ausschließt, dass ich auch weiterreichende Ideen habe. Aber zum Können zählt nicht nur die Fähigkeit (das wird irgendwann die Nachwelt - und zwar voraussichtlich klar negativ - entscheiden), sondern auch die Ressource Zeit. Da hapert's gerade etwas.
 
Kunst liegt im Auge des Betrachters (oder von mir aus Zuhörers).

Ich erinnere mich noch, als wir in der Oberstufe mit dem LK auf Klassenfahrt waren in Florenz.
Dort haben wir ein Museum besucht.
Überall Japaner mit den obligatorischen Kameras in den Händen. Die haben jedes einzelne Kunstwerk doppelt und dreifach fotografiert.

Dann stand da in der Ecke ein billiger Plastikstuhl (der gehörte einem der Wärter, der gerade nicht anwesend war).
Also hab ich mir einen Spaß erlaubt, bin um den Stuhl herumgegangen und hab ihn ganz interessiert betrachtet, so mit Denkerpose (Hand ans Kinn)...
Und zack waren die Japaner auch da und haben den Stuhl fotografiert.
Meine Klassenkameraden haben sich weggeschmissen vor Lachen - und ich werde das auch nie vergessen! :ROFLMAO:
 
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Haha, ich glaub, das war sogar einer zum Zusammenklappen. ;)
 

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