Besuch im Musikhaus Thomann am 07.12.2012

  • Ersteller Rockin'Daddy
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Sorry, aber das sieht man bei Thomann pragmatischer ... eine der wichtigen Personen hat auf seiner Visitenkarte den "Untertitel" Hofnarr ....
Und hat auf dieser Seite in diesem Thread auch schon einen Beitrag geschrieben :D
 
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Ich erinnere mich, wir schlurften mit der ~20 Mann MB-Delegation durch das Verwaltungsgebäude und die Tür zu Hans' Büro stand offen. So entstand dieses Bild.

Das ist also das Büro des Mannes, der >500 Mio€ Umsatz mit Musikerequipment macht. Keine Vorzimmerdame die ihn abschottet und auch keine Büroeinrichtung, wo der Schreibtisch und Bilder an der Wand den Preis eines Konzertflügels übersteigen. Und überhaupt: Der Chef sitzt drin, hinter Papierstapeln und Arbeit vergraben und ist nicht etwa grad beim Golf spielen.

Ich sehe darin einen Teil des Erfolgs: Verdientes Geld wird investiert um Kunden noch zufriedener zu stellen; beeindruckend sind die Lagerroboter, der Neubau des Service-Centers, die Präsentation der Ware im Laden und der gigantische Warenbestand von zZt ~70.000 Artikeln, die sicher nicht alle in bemerkenswerten Stückzahlen verkauft werden, sondern nur sicherstellen, dass auch exotische Wünsche der Kunden umgehend befriedigt werden können.

Die Büroausstattung und das Auto des Chefs sind dagegen zweitrangig.

Für mich ist die Bodenhaftung auch Teil des Erfolgs.

Dieser Mann macht das mit Leib und Seele. Wenn der mal einen Tag nicht im Geschäft ist, fehlt ihm was.

Mit Zähigkeit, Fleiss, Weitblick hat er einen bescheidenen Laden zu dem gemacht was es heute ist. Und er weiss wo er herkommt.
Das mag zwar kitschig klingen (und woanders wird das gerne pervertiert), hier stimmt es aber: man ist eine grosse Familie.

Ich kenne auch einige Mitarbeiter und weiss, dass sich der Chef persönlich einsetzt wenn es irgendwo zwickt (und das auch ausserhalb der Geschäftszeiten).

Schön zu wissen, dass es auch noch erfolgreiche Firmen gibt in denen keine überbezahlten, geldgierigen Manager sitzen, die sich nur die Taschen vollstopfen und denen die Mitarbeiter 3,50 m am A... vorbei gehen.

Der Erfolg gibt Hans Thomann recht, das kann keiner bestreiten.
 
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So, hier kommt auch mein Bericht, sorry dass es etwas gedauert hat, ich hatte in den letzten Tagen viel zu tun.

Zu den Lagerhallen werde ich nicht mehr so viel schreiben, das hatten wir hier ja schon ausführlich.
Allerdings kann ich auch sagen, dass ich schwer beeindruckt war. Ich wusste ja, dass T viel verschickt und viele Produkte hat, aber auch nachdem ich alles so nah wie möglich gesehen habe kann ich mir immer noch nicht wirklich vorstellen wieviel das wirklich ist. Einfach absoluter Wahnsinn :eek:

Und das Ganze ist natürlich super organisiert, allerdings bin ich auf die Leute, die die Software entwickeln durften nicht wirklich neidisch :redface:

Großer Respekt an Sven/Franz, er hat auf dieser Tour so unglaublich viele Zahlen bzw. Daten erwähnt, wie kann man sich das merken?

Ich war zwar schonmal im Laden (Gitarrenabteilung), aber auch die Ladenführung hielt trotzdem sehr viel Neues bereit. Ich dachte bisher, T ist der große Onlinehändler (ist er ja auch), der den Laden etwas stiefmütterlich betreibt. Das hat sich als komplett falsch herausgestellt. Viele der wirklich super ausgestatteten Testcenter (die gesamte PA-Abteilung, alle möglichen Mikrofonräume, etc.) habe ich bei vorherigen Besuchen einfach übersehen, oder nicht mitgekriegt, wieviel hier eigentlich für die Optimierung getan wurde.
Ich dachte Thomann "überlässt" super ausgestattete Ladengeschäfte der Konkurrenz, und mischt sich in diesen Markt nicht ein. Letztendlich hat der Thomann aber auch die besten Testmöglichkeiten für Equipment, die ich je gesehen habe (solange man unter der Woche da ist, am Wochenende kann man das natürlich nicht in dem Maße nutzen), und ist somit auch in diesem Bereich weltweit ganz oben dabei.

Ich habe vorhin schon angekündigt, dass sich meine Sicht auf T komplett verändert hat, und werde erläutern, warum.

Für mich war T ein großer Händler, der sehr gut und zuverlässig ist. Also billig, schnell und ein guter Telefonservice. Mit der Wekstatt oder so hatte ich nie zu tun, bin aber davon ausgegangen, dass die auch super ist.
Ich habe trotzdem immer versucht meinen lokalen Stammhändler zuu unterstützen, aus der Überzeugung raus "der muss bleiben". Dafür habe ich - und werde das auch weiter tun - gerne mal ein paar Euro mehr bezahlt.
Ich hatte jetzt aber den Eindruck, dass T von der Philosophie irgendwie immer noch der Kundennahe kleine Händler ist, und nicht der böse Musikgigant, der aus reinem Spaß Mitbewerber plattmacht, wie er manchmal beschrieben wird.
Der Betrieb hat mich sehr positiv überrascht!

Hans sagte sinngemäß:
Wir sind so groß, weil wir so gut sind, wir sind nicht gut um groß zu werden. :great:

Auch die Sache mit dem "organischen" Wachstum, die schonmal erwähnt wurde, fand ich überraschend. Positiv zu hören, dass es auch Unternehmer gibt, die nicht nur auf schnellen Profit aus sind, sondern denen wirklich langfristiger Erfolg wichtiger ist.
Zum Glück ist T keine AG, da könnte man diese Philosophie vermutlich nicht durchhalten, da den Aktionären immer tolle Quartalszahlen präsentiert werden müssten.
Nach Nachhaltigkeit, Kurzarbeit und der Zufriedenheit der Mitarbeiter würde da Niemand fragen (so stelle ich mir das zumindest vor, evtl. sollte ich auch mal woanders einen Werksbesuch machen...:gruebel: )

Schön, dass Hans das anders sieht!
Die Mitarbeiter scheinen ihm recht zugeben, alle, die wir gesehen haben waren zwar im Stress (klar, vor Weihnachten), aber sahen irgendwie alle zufrieden aus. Ich hatte nicht den Eindruck, dass irgendjemand dort arbeiten würde, weil er nichts anderes gefunden hat, sondern dass sich alle mit T identifizieren, und stolz drauf sind, in so einem Laden zu arbeiten.

Und das funktioniert wirklich gut.
Zitat Sven:
"Manchmal gucke ich mir abends am Laptop einfach an, wie alles funktioniert" :D

Die familiäre Atmosphäre war schön, die Nähe der Führungsebene zu den Verkäufern genauso wie die Nähe der Verkäufer zum Kunden war deutlich stärker ausgeprägt als ich das erwartet hatte.
Ebenso natürlich die Nähe des Chefs zu den Kunden, der wie schon erwähnt gerne mal selbst anpackt. Das konnten wir sogar live miterleben, als kurz die gesamte Telefonanlage ausfiel. Wir kamen mit Hans gerade an der "Rezeption" vorbei, als ihm das mitgeteilt wurde. Er meinte sofort "ich kümmere mich drum".

Ich bin mit der Erwartung hingefahren, dass Hans einmal aus seinem Büro guckt und Hallo sagt, und dann weiter arbeitet.
Sehr schön mitzukriegen, dass er das Board für so wichtig hält, dass es sich lohnt hierfür einen ganzen Arbeitstag zu "opfern". Mit dem Chef zu quatschen ist doch nochmal was anderes, als alles "nur" vom Hofnarren (;)) zu hören.


Und die Auszeichnung für die Leute mit der größten Arbeitsdisziplin geht an die "Packer". Ich müsste auch nach Jahren ständig ein paar Luftpolster platzen lassen. :D

Noch etwas zu den Mitarbeitern: am Abend an der Warenausgabe haben wir noch Leute wieder getroffen, die wir im Lager gesehen haben.
Auch die Leute, die theoretisch kein musikalisches Fachwissen bräuchten (letztendlich ist es ja egal mit was der Gabelstapler beladen ist) scheinen Musiker zu sein.
Frage an Sven: Gibt es Zahlen wieviel % Musiker bei euch arbeiten? Ich schätze schon deutlich über 90, oder?



Nochmal Danke an alle, die das ermöglicht haben und dabei waren, war ein toller Tag!
Ich kann nur allen raten: solltet ihr jemals die Chance haben: Nutzt sie! :)
 
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Ganz herzlichen Dank für Eure ausführlichen Berichte sowie beeindruckenden Fotos. Ich bedauere es sehr nicht dabei gewesen zu sein. Wäre schön, wenn es ein nächstes Mal gibt und es bei mir dann klappt.

Was ich nicht über meinen lokalen Gitarrenladen bekomme oder wenn ich möglicherweise die 30 Tage Geld zurück Garantie benötige (habe ich bisher nur bei einem teuren Kabel gebraucht), bestelle ich in der Regel bei Thomann. Meine Käufe dort ergeben insgesamt inzwischen einen vierstelligen Betrag. Die logistische Leistung ist beeindruckend und die Firmenphilosophie bewundernswert.

Ich warte schon gespannt auf das Interview, das ich mir auf jeden Fall ansehen werde.
 
Es haben hier ja ein paar Leute geschrieben, dass es Schade sei um die wegzuwerfenden, reperaturbedürftig unwirtschaftlichen Billiggitarren auf diesem Stapel da. Könnte man nicht einfach für eine Pauschale von circa 15€ (sodass Verpackung und Versand und "Aufwand") gedeckt sind, diese an Interessierte ins Angebot nehmen, anstatt diese zu schrotten? Das wird ja kein Einzelfall sein?
 
Das hat wahrscheinlich nichts mit Thomann zu tun, sondern mit den Herstellern. Ein Nobelhersteller wird nicht zulassen, dass eine Gitarre mit einem winzigen Kratzer neu in den Handel kommt. Auch wenn sich zweifellos mehr als genug Leute die Finger danach lecken und das gute Teil auch für 90 % des Neupreises mit Handkuss kaufen würden. Aber das geht gegen die Interessen des Herstellers, einen Markennamen möglichst tadellos rein zu halten.
Wie in diesem Thread
https://www.musiker-board.de/gibson...n-usa-hoss-lonestar-besuchen-gibson-werk.html
irgendwo beschrieben ist: Was auch nur den kleinsten irreparablen Fehler hat, wird gnadenlos vernichtet.

MfG, livebox
 
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Es haben hier ja ein paar Leute geschrieben, dass es Schade sei um die wegzuwerfenden, reperaturbedürftig unwirtschaftlichen Billiggitarren auf diesem Stapel da. Könnte man nicht einfach für eine Pauschale von circa 15€ (sodass Verpackung und Versand und "Aufwand") gedeckt sind, diese an Interessierte ins Angebot nehmen, anstatt diese zu schrotten? Das wird ja kein Einzelfall sein?


Das geht leider gar nicht. Sicher gäbe es Leute, die glücklich wären, so ein Ausschußteil mit etwas Bastelaufwand zu restaurieren. Aber die Gefahr, dass der Ausschuss über eBay oder sonstige Kanäle wieder als vermeintliche A-Ware in den Verkehr gebracht wird, ist viel zu hoch.

Ich habe gerade wieder von einer Charge Bässe gehört - wunderschöne hochwertige Instrumente - die leider einen Konstruktionsfehler beim Halsspannstab haben... man sieht das nicht und könnte mit der richtigen Saitenstärke den Fehler für den Verkauf kaschieren, aber wehe, wenn so ein Instrument dann in einer falschen Umgebungstemperatur oder einer anderen Saitenstärke gespielt werden soll... so traurig das ist: Die gesamte Charge wandert in den Schredder und der verantwortliche Herstellungsleiter wird wohl gefeuert.

Früher wurden von Herstellern und Vertrieben mangelhafte Instrumente als B-Ware zu einem deutlich reduzierten Preis angeboten. Aber man hatte leider überhaupt nicht unter Kontrolle, ob der Endkunde auch wirklich korrekt über den Mangel informiert wurde oder ob ein schlauer Verkäufer das mangelhafte Teil einem weniger kritischen Kunden andrehte... Ein Teil der B-Ware wurde sogar in Läden benutzt, um eine Marke zu diskreditieren... etwa: "Schau her, das ist eine Gibson und dafür will diese Firma 2000€. Hier habe ich eine Grtlbrnft XR-35c, die kostet nur 789€ und ist erheblich besser verarbeitet..."

Heute ist "B-Stock" eher eine Bezeichnung für einwandfreie Ware aus Retouren, wo der Karton geöffnet und vielleicht ein paar Fingerabdrücke drauf sind... aber das ist eben auch sehr davon abhängig, wie seriös und vertrauenswürdig der Versender ist ;)
 
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Danke für eure ausführliche Antworten. Ich habe einfach nur an das Gute im Menschen geglaubt und wollte Musikinstrumente in Zeiten des Überflusses retten.. :)
 
Ja, das tut schon weh, weil man es ja wirklich mit ein bisschen Aufwand reparieren könnte. Wir haben hier bei uns (Textilbranche) z.B. das gleiche Problem. Manche Hersteller haben keine Probleme, daß wir das Ganze dann als Fehlerware verkaufen. Bei vielen hingegen ist das nicht erwünscht und wenn ich besagte Ware beim Hersteller reklamiere muß ich sie entweder zurückschicken oder ich bekomme sie ohne Zurückschicken gutgeschrieben, muß aber im Gegenzug per Unterschrift versichern, daß ich die Ware dann vernichte (und da tuts auch weh zur Schere greifen zu müssen). Gerade renommierte Markenhersteller wollen damit verhindern, daß nicht einwandfreie Ware auf den Markt kommt, weil sie damit Imageeinbußen befürchten (frei nach dem Motto: einen Haufen Geld für das Zeugs verlangen und nur Mist produzieren ;)).



@ Johannes (oder alternativ natürlich an jeden anderen, der es weiß :)): Noch eine Frage zu den B-Stock Teilen von Thomann:
Da heißt es ja oftmals dann auch in der Beschreibung "Versandrückläufer". Also im Endeffekt sind das dann ja eigentlich einwandfreie Teile, nur daß die eben schonmal ein Kunde zuhause hatte? Und nach welchen Kriterien beurteilt man dann im Hause Thomann inwieweit und zu welchem Preis die dann als B-Stock-Teile verkauft werden? Es gibt ja dann meines Wissens auch die volle Garantie drauf. Ist das nicht teilweise dann ein Risiko, weil man ja nicht weiß, was der betreffende Kunde damit schon angestellt hat?
 
Sven hatte uns das (passenderweise neben dem Gitarrenhaufen) so erklärt: Wenn ein Kunde das Produkt bestellt hat und auch nur den Karton aufgemacht hat, gilt das ganze als B-Ware, wobei Thomann das, wie ja bekannt, mit der "30 Tage Money back Garantie" anstandslos zurücknimmt. Hat die Ware dann noch irgendwelche Macken, wird der Preis nochmal weiter gedrückt.
So wie ich das noch im Kopf habe, wird bei einem "einfach ausgepackten" Versandrückläufer 5%-7,5% abgeschlagen, bei weiteren Macken dann entsprechend mehr. (verbessert mich, wenn ich hier Stuss erzähle)

Ich hatte mir auch schon öfters B-Stock-Artikel bestellt und war damit aber immer zufrieden. Gut, das waren auch nicht grade die billigsten Teile, aber dennoch: die Qualität war immer top :great:


So Far...
Laguna
 
@ Johannes (oder alternativ natürlich an jeden anderen, der es weiß :)): Noch eine Frage zu den B-Stock Teilen von Thomann:
Da heißt es ja oftmals dann auch in der Beschreibung "Versandrückläufer". Also im Endeffekt sind das dann ja eigentlich einwandfreie Teile, nur daß die eben schonmal ein Kunde zuhause hatte? Und nach welchen Kriterien beurteilt man dann im Hause Thomann inwieweit und zu welchem Preis die dann als B-Stock-Teile verkauft werden? Es gibt ja dann meines Wissens auch die volle Garantie drauf. Ist das nicht teilweise dann ein Risiko, weil man ja nicht weiß, was der betreffende Kunde damit schon angestellt hat?
Ich bin nicht Mitarbeiter von Thomann und kann daher nur mutmaßen, aber vielleicht sagt ja der Herr Branntwein noch ein bisschen etwas dazu...

Also: Das Fernabgabegesetz verpflichtet den Versender einer Ware, diese binnen 14 Tagen wieder zurückzunehmen, wenn sie dem Kunden nicht gefällt. Thomann hat diese Pflicht auf 30 Tage ausgeweitet.

Natürlich darf der Kunde, der solche Ware retourniert diese nicht beschädigen oder wirkliche Gebrauchspuren hinterlassen.

Er darf sie auspacken, anschauen und in Betrieb nehmen. Er darf sie aber nicht mit zu einem Gig nehmen und ein Bier drüber kippen... tut er das dennoch, dann ist er für den dadurch entstandenen Schaden haftbar. Eine Retoure ist also idR erheblich weniger "gebraucht", als ein Vorführgerät. Desweiteren gilt dabei wieder das Rückgaberecht und auch die Garantie wird davon in keiner Weise beeinträchtigt.

Ich denke daher, es ist kein Risiko, eine Retoure zu kaufen - wenn man einen seriösen Versender hat.

Allerdings gibt es nichts, womit nicht auch windige Leute irgendwelche Geschäfte machen... Es kann also gut sein, dass ein unseriöser Versender ein Schrottteil als Retoure deklariert... in der Hoffnung, dass der Kunde den Schrott wegen des günstigen Preises nicht so penibel prüft...
 
Ich habe im Kopf, dass bei Versandrückläufern im Topzustand 7,5% abgeschlagen werden, und bei Gebrauchsspuren 12,5%.
 
Ich hatte mir auch schon öfters B-Stock-Artikel bestellt und war damit aber immer zufrieden. Gut, das waren auch nicht grade die billigsten Teile, aber dennoch: die Qualität war immer top :great:

Wobei mir da auch mal die Prüfung interessieren würde. Ich hatte letztens ein B-Stock gerät von Thomann, das bei lieferung leider schon kaputt war.
Also vermutung liegt dann nahe, dass es beim "vorbesitzer" schon kaputt war. (Ich geh sogar davon aus, dass der Vorbesitzer gar nicht wusste dass es kaputt ist,
sondern einfach nur dachte es klingt scheisse ^^). Aber bei Thomann hätte es eigentlich auffallen "sollen". Da es aber bestimmt mehr Geld kostet, jeden Rückläufer zu testen,
als das gerät danach einfach zu tauschen, macht das wohl (verständlicherweise) keiner.
T. zeigtsich lieber danach wie immer nett und kulant. In meinem Fall hab ich dann direkt ein absolut neues gerät bekommen - natürlich zum B-Stock preis ^^
 
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Soweit ich weiß, wird jeder Rückläufer angeschaut. Sven erzählte uns z.B. von ein paar verrückten Fällen. U.a. hat jemand teures China (fürs Schlagzeug, nicht für den Küchenschrank) bestellt, reklamiert und irgend einen Billignachbau zurückgeschickt. Und bestimmte Instrumente werden sowieso immer individuell eingestellt (und damit angefasst, bespielt etc), bevor sie rausgehen - dazu hat uns unser HCA "fiddle" ein bisschen was erzählt.
 
Ich habe mir ihm Mai auch einen Versandrückläufer bei Thomann gekauft. Auf der Internetseite stand bei dem Artikel nur B-Stock Model. Darauf hin habe ich Thomann eine E-Mail geschrieben und gefragt was diese Gitarre für Mängel aufweist. Sie meinten das es sich bei dieser Gitarre um einen Versandrückläufer handelt, die sich aber Optisch in einem Top Zustand befindet. Darauf hin habe ich sie mir Reservieren lassen und bin am nächsten Tag zu Thomann gefahren um sie anzuspielen. Die Gitarre sah aus wie neu. Nach dem ich sie ausgiebig angespielt hatte entschied ich mich dazu sie mir zukaufen und habe 222€ gespart :). Ich habe somit genau 10% Nachlass bekommen.
 
Hi,

nicht nur Sven, auch Hans hat da Sachen erzählt von wegen Mesa Boogie bestellen und
angeblich einen Ibanez Verstärker geliefert bekommen.
(Schlägt im Prinzip in die gleiche Kerbe wie das mit den Becken)
Bei einigen Geschichten war ich da Fassungslos!

@Jaki: Das mit den 7% und 12% hab ich auch so mitbekommen, sobald einmal etwas zurückgeschickt wurde,
egal ob das nun benutzt wurde oder nicht (aber keine Schäden hat) werden 7 oder 8% Preisreduktion angesetzt.
Bei nochmal Rückschicken dann 12%. Die Ware ist aber Top.

Ich würd mir bei B-Ware von Thomann wenig Sorgen machen, dass da etwas nicht in Ordnung wäre.

Bei x hundert, tausen (? sorry hab nicht mehr alle Zahlen im Kopf) Rücklaufpacketen am Tag,
kann schon mal sein, dass 1-2 nicht durchgesehen werden.
Ich glaube dafür wird unter anderem auch das Service Center gebaut, um das gebündelt anschauen zu können.
Eben das auch weniger solche Fälle auftreten!
Teilweise waren die Werkstätten nämlich in den verschiedenen Hallen versträut.

Ich denk aber, dass das bei vielen anderen Firmen nicht so gehandhabt wird, dass man dann anruft und es werden gleich Hebel in
Bewegung gesetzt um das Problem aus der Welt zu schaffen!
Da kenn ich schon Ansagen von anderen Händlern von wegen: "Ja da wird der Postler was kaputt gmacht haben, wend dich an den!"
oder: "Ja du hast das unsachgemäß Behandelt, da is klar das da was kaputt wird, selber Schuld."
Kann mir nicht vorstellen, das solche Aussagen bei Thomann einmal auftauchen oder? Würd ich mal drüber nachdenken! :gruebel:
Da gibts glaub ich sogar einen Thread irgendwas mit "Wie ich bei Thomann einnässte" oder so?

livebox hat ja schon bzgl individuell Einstellen etwas geschrieben.
Ich hab das bei Thomann so mitbekommen, bei Kontrabässe und Klavieren/Flügeln
(anderen Instrumenten natürlich auch, aber hier wurde konkret darüber gesprochen)
wird sich extra auch mit dem Kunden in Verbindung gesetzt, bzgl. Stimmung und Saitenhöhe/lage.
Da eventuell ein Kunde ein, an sich tolles Instrument bestellt,
aber durch zu wenig Kommunikation, ein für ihn falsches Setup am Instrument eingestellt wird,
wird das Instument wieder zurückgeschickt, was wieder Kosten verursacht, und man diese
natürlich knapp halten will. Darum, nochmal in Verbindung setzen, will der Kunde wirklich das was er sagt,
oder meint er etwas anderes?

LG Norbert
 
Leute, Leute, ihr wisst nicht wie oft mich das Forum zum Lachen gebracht hat. Manchmal sind die Konversationen zum Schießen. :rofl:

Nochmal danke für die ausführlichen Berichte. Es ist gut zu wissen, aus was für eine Firma man etwas kauft, vor allem wenn der Laden mit so viel Herz und Seele geführt wird. Solche Menschen und vor allem Geschäftsführer müsste es öfter im Leben geben. Meine Hochachtung.:great:

PS. schöne SG :gruebel:
 
Früher wurden von Herstellern und Vertrieben mangelhafte Instrumente als B-Ware zu einem deutlich reduzierten Preis angeboten. Aber man hatte leider überhaupt nicht unter Kontrolle, ob der Endkunde auch wirklich korrekt über den Mangel informiert wurde oder ob ein schlauer Verkäufer das mangelhafte Teil einem weniger kritischen Kunden andrehte... Ein Teil der B-Ware wurde sogar in Läden benutzt, um eine Marke zu diskreditieren... etwa: "Schau her, das ist eine Gibson und dafür will diese Firma 2000€. Hier habe ich eine Grtlbrnft XR-35c, die kostet nur 789€ und ist erheblich besser verarbeitet..."

Dieses Argument braucht er offensichtlich, um eine völlig überteuerte Gitarre an den Mann zu bringen, den hier war sie noch für 589€, respektive 539€ zu haben.:rofl:
Oder handelt es sich etwa um die "aktuelle Preiserhöhungen im Musikalienversandhandel", die im dortigen Thread thematisiert wird? :gruebel:
 
@ruhr2010: Ich will hier ja nicht auf einer bestimmten Strategie herumreiten, aber es ist eine durchaus funktionierende Methode, dass bestimmte Hersteller/Vertriebe bewusst Himmel und Hölle in Bewegung setzen, damit die Preise ihrer Produkte nicht (oder noch fieser: überhöht) im WWW auftauchen... ... ... ... ... ... was dann besagtem Händler einen w-e-i-t-e-n Spielraum in der Preisgestaltung lässt. :evil:

@ User nortnar: Das Böse ist immer und überall (EAV)
 

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