Besuch bei MESA BOOGIE - fragt alles, was ihr schon immer wissen wolltet!!!

  • Ersteller TheMystery
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Vielen Dank für den lesenswerten Bericht und das aufschlussreiche Video!
:)

Irgendwann muss ich da auch mal vorbei...
 
Guten Tach … :gutenmorgen:

In der Nacht ist die Freigabe für einen Teil der bei Mesa gemachten Video Schnipsel erfolgt, so dass wir hier jetzt wieder aktiv werden können …

Dabei werde ich Euch nicht nur die Filmbeiträge geben, sondern auch ein wenig ausholen. Mir sind da 2 sehr interessante Dokumente in die Hand gefallen (worden), die zu jedem Teilabschnitt der Videosession begleitendes Material ermöglicht.

San Francisco Bay Area

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Auch wenn man es nicht für möglich halten möchte, aber die ganz besonderen Eigenheiten der Bay Area haben durchaus auch einen Einfluss auf die Entwicklung der Geschichte. Ich selbst habe dort vor 20 Jahren fast 4 Monate verbracht und so ein wenig begriffen, was da aufeinander prallt.

Die Grundeinstellung: "Nichts bleibt so wie es ist … " - Gebeutelt durch Brände in der engen Stadt, durch die Nähe des ca. 100 km weiter nördlich (am Point Reyes National Seashore - http://www.nps.gov/pore/index.htm) vom Meer aufs Land wechselnden San Andreas Graben und seiner Allüren, der rasend schnellen wirtschaftlichen Entwicklung im südlich gelegenen Silikon Valley, der Universitätsstadt Berkley gegenüber und der Ruhe und Beschaulichkeit direkt nördlich der Golden Gate im Marin County sorgt für das Credo "In Bewegung … aber bitte nicht zu hektisch."

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Auf dem Bild schaut ihr von West nach Ost über San Francisco hinweg, auf der anderen Uferseite Oakland und Berkley. Rechts ausserhalb des Bildes wäre das Silikon Valley.

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Auf dem zweiten Bild ist die Blickrichtung nach Norden. Direkt hinter der Golden Gate beginnt Marin County, welches einige Hügel/Berge zu bieten hat. Auf der geschützten Bay Seite scheint regelmäßig die Sonne, während es auf der Pazifikseite Nebel in die Bay drückt. (Wer kennt sie nicht, die Bilder der Golden Gate im Nebel?) Ein Beispiel aus einer ganz andere Ecke verdeutlicht die Denkweise der Menschen in Marin County. Dort gibt es den Berg Mount Tamalpais (http://de.wikipedia.org/wiki/Mount_Tamalpais) der ab 1973 zum Zentrum für "Fahrradfahren den Berg hinunter" wurde. Logisch, dass anfangs die Räder der Herausforderung nicht gewachsen waren und die Teilnehmer schon glücklich waren, wenn sie mit allen Bauteilen (am Rad) unten ankamen. Im Laufe der Zeit haben die Bastler und Erfinder der Gegend die Räder immer weiter verbessert. Viele von ihnen als "StartUp" Unternehmen - sprich Garagenwerkstatt - es später zu anerkannten Mountainbike Marken gebracht. Auch ich bin da schon Mountainbike gefahren und es ist einfach nur Traumhaft. Sowohl die Weg im Bergland, als auch das Radnetz auf der Bay Seite bis nach San Francisco in die Stadt (nicht wenige Pendeln mit dem Rad ..). Ihr glaubt jetzt ihr habt mich beim abschweifenden OT erwischt, aber auf eine meiner Touren habe ich auch an einer Kneipe auf der Rückseite des Mount Tamalpais halt gemacht. Diese Kneipe ist ein aus Irland gebrachtes Steinhaus/kleine Kapelle die ihr eigens Bier braut. Ich hatte beim Besuch bei Mesa gefragt, ob es die noch gibt und Jim Aschov (Vice President) kannte das - offensichtlich fährt er in den Bergen auch gerne Rad ...

Randy Smith (Mr. MESA) wächst in der Bay Area auf, sein Vater Musiker in der Oakland Symphony (Sax und Klarinette), seine ältere Schwester spielt Piano. Er sagt von sich, dass die ältesten Erinnerungen die er hat Musik sind und nicht Sprache. Fasziniert ist er vom - bei richtiger Atmung - endlosen Sustain der Blasinstrumente. Es ergab sich, dass ein Mitarbeiter seines Vaters schon früh mit HiFi und Röhren experimentiert hat. Selbstgebaute Plattenspieler entstanden auf dem Küchentisch. Experimentieren mit Röhren im Alter von 11-12 Jahren ist jetzt so typisch nicht, er fand aber einen Mitstreiter im Sohn des Erfinders der Stillson Zange (http://en.wikipedia.org/wiki/Pipe_wrench) und so bauten sie hi-fi und Amateurfunk Radios. Mit diesen Erfahrungen dachte er bei einem Pfadfinder Wettbewerb es wäre einfach, ein gutes Werkstück zu erstellen. Nun, er hatte die Rechnung ohne den "Prüfer" gemacht, der als Marine Veteran und Beteiligter bei der Erstellung der Kontrollkonsole der Nautilus (erstes Nukleares U-Boot http://de.wikipedia.org/wiki/USS_Nautilus_(SSN-571) ), einen deutlich professionelleren Anspruch hatte als die "Kids" … und ihnen dies durch "Zersägen" des Werkstückes auf der Bandsäge auch unmissverständlich rüber brachte. Sein Motto: Wenn man etwas herstellt, dann ist dies ein Spiegelbild seines "Wertesystems" zu diesem Zeitpunkt.

Glücklicher Weise hat Randy sich nicht demotivieren lassen und ist dran geblieben. Er konnte in der Werkstatt des Marine noch viel lernen und sich von seinem Hang zum Perfektionismus inspirieren lassen.

Mit 16 öffneten die neuen Interessengebiete ;) "Girls, Cars and Rock´n´Roll" die Tür zum Musikgeschäft. Er spielte Schlagzeug in einer Band, als sich der Bass Verstärker in einer Rauchwolke selbst zerstörte. Mit dem in der Garage gesammelten Wissen gelang es ihm aber diesen wieder auf Vordermann zu bringen. Der Bassist (Kessner) fragte nach erfolgreicher Reparatur, ob man nicht zusammen ein Musikgeschäft eröffnen sollte und durch Randy auf den Business Plan angesprochen sagte er … Ich im Front Office, du machst hinten die Werkstatt. Mit einem Punkt hatte Mr. Kessner völlig recht. Es gab reichlich Nachfrage durch die Musiker der Bay Area inkl. der Schwergewichte Grateful Dead, Jefferson Airplane und Co. Ungefähr 1969 wollten sie Berry Melton einen Streich spielen und bauten in einer Nacht und Nebelaktion seinen Princeton auf eine getunte Bassman Schaltung und einen 12 Inch Lautsprecher um. Zum Testen brachte er den Amp nach vorne in den Laden und der aktuelle Kunde dort fühlte sich sofort wohl mit dem Verstärker. Ach ja, erwähne sollte man natürlich: Der aktuelle Kunde war Carlos Santana :cool: , der nach der Session sagte .. "This thing Boogies !!". Die den Bürgersteig blockierende Menschenmenge sah dies ähnlich :D .

Damit ist das Wort "Boogie" geklärt, aber wie sieht es aus mit dem Wort MESA? Nun ja, in nicht allzu langer Zeit waren alle in der Bay Area verfügbaren Princeton - in einer Berghütte in Marin County - umgebaut. Ebenso hatte Randy neben der Beschäftigung im Musikgeschäft noch weitere Job-Gigs an Land gezogen. Die Gegend ist sehr steil und viele Häuser sind am Hang gebaut. Diese galt es abzustützen und mit vernünftigen Fundamenten zu versehen. Ebenso hat ihn die permanente Beschäftigung mit seinem kleinen englischen Patienten "der Sportwagen Austin Healy Sprite" dazu gebracht es auch mal mit "soliden Motoren (Mercedes Benz) zu versuchen. So mussten alle seinen Aktivitäten unter ein Dach: MESA Engineering.

Der endgültige Fokus wurde auf Verstärker gerichtet, als eines Abends auf seiner Terrasse ein Musiker stand, der von den Princetons gehört hatte und sich exklusiv einen Verstärker bauen lassen wollte. Mit dabei eine "Vorschussbezahlung" in einer Höhe die für damalige Verhältnisse ziemlich "verführerisch" war.

(Bis hierher ist die Geschichte von mir zusammen getragen aus einem englischen Text … ab hier darf ich einen Text verwenden, den ich von Meinl - Danke!! - bekommen habe und der basierend auf Randy´s englischer Geschichte übersetzt ist.)

ZITAT: 1970 erstmals vorgestellt, boten die Boogies eine Sensation auf dem Markt, und das auf mehr als nur eine Art und Weise. Sie schufen eine neue Definition, wie ein Gitarrenverstärker auszusehen - und was zu er leisten hatte. Eine kleine Firma, die eng mit einigen führenden Gitarristen zusammenarbeitete - sich Innovationen gegenüber offen und hoher Qualität verbunden zeichnete -, machte gegenüber den schlafenden Riesen aus der Industrie das Rennen. Dabei wurde der erste Boogie mehr oder weniger aus Spass gebaut. In einem harmlos von der Stange wirkenden Fender Princeton steckte die heißgemachte Schaltung eines 4x 10" Tweed Bassman. Und gleichzeitig die Antwort auf die Frage, wie weit man einen solch kleinen Amp wohl boosten könne? Der praktische Aspekt und die "Wolf im Schafzpelz"-Methodik gefielen. Viele Top-Gitarristen, die den Amps sahen und anspielten, wollten ihn auf der Stelle mitnehmen.

Das Knifflige bestand darin, die "High-Power"-Schaltung mit ihren groß dimensionierten Trafos und einem 12"-JBL-Lautsprecher in einem Combo-Gehäuse unterzubringen, das ursprünglich für ein 12 Watt-Verstärkerteil und einen 10 Zoll-Lautsprecher vorgesehen war. Dennoch, die Mühe schien es wert gewesen zu sein. Carlos Santanas Kommentar - in jenen Tagen schon einer der heißesten Gitarristen - lässt sich wie folgt übersetzen: "Mann, der Zwerg hat aber den Boogie weg!" Damit war der Name geboren. In den Jahren zwischen 1967 und 1970 wurden über 200 dieser Princeton Boogies in einer Berghütte gefertigt. Ursprünglich war es ein Zwinger für Windhunde, die zu Rennzwecken gehalten wurden, und das Ganze war lediglich über einen kleinen Trampelpfad zu erreichen. Heute existieren die meisten dieser "Pre-Boogies" noch und werden von ihren Eigentümern wie ihr Augapfel gehütet.

Wachsende Nachfrage machte das Umrüsten der Fender Princetons allmählich zu einem uneffizienten Unterfangen, um auf diese Weise Boogies zu bauen. Hinzu kam, dass CBS Fender es verdächtig vorkam, dass so viele Trafos an eine obskure Adresse in Nordkalifornien verkauft wurden; sie stellten die Lieferung ein. Nun war es an der Zeit, einen Schritt weiter zu gehen. Ich zog aus der Hütte aus und baute ein zweistöckiges Haus mit Garage und Wohnstudio. Das dazu benötigte Holz bezog ich direkt aus den Sägewerken in den Bergen. Der Transporter war so überladen, dass wir einen Umweg von fünf Meilen quer durch ein Birnen-Anbaugebiet fuhren, um einer Gewichts- Kontrolle durch die Highway-Patrol zu entgehen! Nahezu jedes Bauteil der ersten Mark 1 Boogies entstand damals in der erwähnten Garage. Alles wurde von Hand gefertigt: die Namensschilder der Amps, die Metall-Chassis, die Verdrahtung und die Gehäuse... ja, sogar die Schaltungs-Platinen wurden hier geätzt. Meine Erfahrung mit den Mercedes- Motoren zeigte mir wiederum, dass nur Qualität bis zum kleinsten Bauteil eine insgesamt überdurchschnittliche Funktion und Zuverlässigkeit gewährleistet.

ZITAT Ende:

Nach so viel Information dürft ihr jetzt dann mal in die - im Prinzip von den Ursprüngen übernommene kleine Hütte - mitten in der Firma reinschauen … Willkommen im "PIT" ..



Gruß
Martin
 
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Also eines sage ich dir … Im Aufdecken dieser kleinen "Problemchen" liegst du eindeutig meilenweit vorne … (und es ist jetzt "öffentlich" :great: )

Gruß
Martin

P.S. du willst mir aber nicht glauben machen, dass du auch den Text in der kurzen Zeit gelesen hast .. ?? :weep:
 
P.S. du willst mir aber nicht glauben machen, dass du auch den Text in der kurzen Zeit gelesen hast .. ?? :weep:

Text und Video hebe ich mir für heute Abend auf, wenn ich wieder "normale" Bildschirmgröße vor Augen hab. :)
 
Super, Martin!
Ein kaltes Kindl, ein wenig Lektüre und das Video....
Daß das "Boogie" von Santana kam, wußte ich gar nicht (wie so vieles andere in deinem Bericht auch).
Damit ist das Wort "Boogie" geklärt, aber wie sieht es aus mit dem Wort MESA? Nun ja, in nicht allzu langer Zeit waren alle in der Bay Area verfügbaren Princeton - in einer Berghütte in Marin County - umgebaut. Ebenso hatte Randy neben der Beschäftigung im Musikgeschäft noch weitere Job-Gigs an Land gezogen. Die Gegend ist sehr steil und viele Häuser sind am Hang gebaut. Diese galt es abzustützen und mit vernünftigen Fundamenten zu versehen. Ebenso hat ihn die permanente Beschäftigung mit seinem kleinen englischen Patienten "der Sportwagen Austin Healy Sprite" dazu gebracht es auch mal mit "soliden Motoren (Mercedes Benz) zu versuchen. So mussten alle seinen Aktivitäten unter ein Dach: MESA Engineering.
Check!
Als jemand, der bislang mit Mesa Produkten kaum Kontakt hatte frage ich mich trotz alledem, ob "MESA" eine Abkürzung, ein Synonym oder ähnliches ist (oder hab ich es übersehen?).

Der Prototypen Doppel Rektalfeuer ist natürlich Spirit pur.
Geschichte schnuppern.... :)
 
Vielleicht steht an anderer Stelle was, aber als Abkürzung habe ich auch nichts gefunden ... Ich glaube er brauchte nur etwas, was man mit Engineering gut zu sprechen ist. Das Engineering sollte sicher stellen, dass er sich nicht auf ein Betätigungsfeld festlegen muss ...

Gruß
Martin

Ach ja ... Stelle dir dein Bier / Kindl für morgen schon mal kalt, dann unterhalten wir uns über das Thema "Point to Point" gegen "Leiterbahnen" ...
 
Ach ja ... Stelle dir dein Bier / Kindl für morgen schon mal kalt, dann unterhalten wir uns über das Thema "Point to Point" gegen "Leiterbahnen" ...
Brauchen wir nicht. Da wurde ich schon vor Jahren eingebremst und von einem äußerst kompetenten User hier (OneStone? Larry G.? Kramusha?) die Gehirnwäsche ausgetrieben. SMD versus PTP oder Turretboard ist imho letztlich nur für Techniker oder Entwickler/erfahrene und versierte Bastler von Belang.
Aber ich schau mir natürlich gerne den Kampf gegen die Windmühlen der Authentik an.
Das hochkomplexe Amps in Massenfertigung zu erträglichen (USA-) Preisen nicht PTP oder TB sind und sein können, dürfte jedem Endverbraucher klar sein.

BTW: Grandios auch die wie mit den Geodreieck gezogenen Strassen- und Blockverläufe auf den Bildern. Diese Akkuratesse findet sich imho nur in den USA. :D
 
Wenn ich es richtig im Kopf hab, geht es Mesa darum, ein für gut befundenes Layout, eine passende Schaltung immer wieder reproduzieren zu können. Und das geht eben nur mit einer Automatisierung in manchen Bereichen. Ergo: Platine. Wobei manche Teile wie Potis etwa per Hand eingelötet und frei verdrahtet werden.
Der angesprochene Zeitaufwand spielt natürlich auch eine Rolle.
In einem Interview mit Peter Diezel hab ich mal gelesen, dass die Bestückung eines VH4 etwa 5 Stunden dauert.

Auch wenn ich keine Kekse mehr geben kann: Nochmal vielen Dank an Martin und Dieter für die Zeit und Arbeit.

Grüße
Matze
 
Merci … und immer noch kein Problem, macht ja auch Spaß …

und

PPSSTT … nicht alles Verraten ;) … Details am Nachmittag ...

Gruß
Martin
 
Als jemand, der bislang mit Mesa Produkten kaum Kontakt hatte frage ich mich trotz alledem, ob "MESA" eine Abkürzung, ein Synonym oder ähnliches ist (oder hab ich es übersehen?)

Also ich kenn den Begriff MESA aus meiner Arbeit in der Halbleiterei, einmal in der Form das sie die Bauart eines Transistors beschreibt und einmal als Oberflächenbeschreibung eines elektrostatischen Chucks. Das MESA kommt hier aus dem Begriff der einen Tafelberg mit steilen Flanken beschreibt und wenn man die MESA FETs unter dem SEM ansieht dann schauen die genauso aus, dito bei der Oberfläche, da stehen mikroskopisch kleine Tafelberge hoch um die Berührungsfläche zwischen Wafer und Chuck zu reduzieren (um fast 3/4) und auch die damit möglicherweise verbundene Kontamination der Rückseite. Des weiteren wird Mesa in Kalifornien gern als Abkürzung in dem Zusammenhang von "Vieles/Multiples" genutzt, Du kannst Dir also jetzt aussuchen ob Randy damit die Lokation der Hütte am Berg gemeint hat oder weil er zu der Zeit viele verschiedene Aktivitäten durchgeführt hat....
BTW: wenn Dein Overview oben nicht in etwa bei Berkeley aufgehört hätte dann würde man die Location meiner meisten Aufenthalte in der Bay Area sehen, die liegt im Bereich Newark also Fremont/Union City...im September sitz ich da wieder 4 Wo ab, im Nov dann nochmal 2...
 
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Point to Point und Printed Circuit Board

Vorneweg die Grundaussage von Randy Smith. Diese Aussage habe ich auch schon bei Paul Reed Smith gehört, als ich ihn zum Thema Relic Gitarren befragte …

Gäbe es einen wirklichen Sound-Vorteil (Point to Point), würden wir all unsere Amps so bauen, darauf können Sie wetten. … oder im Originalton Paul Reed Smith … Oh, we would do it all day .. :)

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Wie ich ja schon gezeigt hatte, wird bei MESA die Platine in 3 Schritten bestückt …

- Automatisiert …
- teilweise Automatisiert …
- von Hand …

Hinzu kommen dann noch Wegstrecken, die bewusst als Point to Point ausgelegt sind. Diese können bestimmte Punkte der Platine verbinden, aber auch z.B. die Potis direkt anbinden.

Die Motivation für MESA eine Leiterbahn statt eines Kabels zu nehmen ist ausschließlich der Wiederholbarkeit des Ergebnisses untergeordnet und kommt auch nur dann zur Anwendung, wenn es keine Auswirkungen auf den Ton hat. Es steht also der Ton und die Verlässlichkeit im Vordergrund, nicht jedoch der Rotstift.

Tien Lawrence gibt Euch her noch mal einen Überblick und erklärt die Besonderheiten des von MESA verwendeten Boards. Im Anschluss gibt es dann noch die Meinung von Randy Smith zum Dauerbrenner "Point to Point" vs. "Printed Circuit Board".



Zitat von Firmengründer, Designer & Präsident Randall Smith … (mit Teilen des von mir übersetzten englischen Text zusammengeführt …)

Im Verlauf eines Interviews wurde ich kürzlich gefragt, woher der Trem-O-Verb seinen erstaunlichen Vintage- Charakter hat, ohne eine Punkt-zu-Punkt-Verdrahtung zu besitzen. Und wenn, würde er nicht noch besser klingen?

Um was geht es? Bei der Punkt-zu-Punkt-Verdrahtung werden die Widerstände und Kondensatoren auf einer Ösenpappe über Kabel zu Lötpunkten verbunden. Von diesen Lötpunkten führen weitere Kabelverbindungen zu den Röhrensockeln, Schaltern und Regelelementen. Alternativ zur Ösenpappe könnte man Phenol-Lötstützpunkte bevorzugen, welche im Chassis verschraubt sind. Diese Bauart verdient sicherlich Hochachtung - sie ist die aufwendigste und arbeitsintensivste und gleichzeitig auch die fehleranfälligste. Bei der Punkt-zu-Punkt-Verdrahtung handelt es sich um die älteste Fertigungsmethode, was sich heute noch eignet, um Einzelstücke zu produzieren. Aber ob es gleich für einen besseren Amp-Sound sorgt? :gruebel:

Meine Aufgabe als Entwickler war es immer schon, den Geheimnissen der "Magie"; von Amps auf den Grund zu gehen. Meine erste Frage lautet, wie erreicht man ein bestimmtes Sound-Phänomen. Zweitens, wie erreicht man es konstant. Dieser Punkt stellt den größten Nachteil der Punkt-zu-Punkt-Verdrahtung dar. Es ist schwierig, durchgehend eine Konstanz in der Fertigung zu erreichen.

Von Anfang an verwendeten Mesa/Boogie Amps eine Kombination von Punkt-zu-Punkt-Verdrahtung und gedruckten Schaltungsplatinen (engl. Printed Circuit Boards). Auf diese Weise lässt sich konstant die gleiche Positionierung entscheidender Bauteile und Leiterbahnen erreichen. Eine Verschiebung von nur etwa einem halben Zentimeter reicht, um bei relevanten Komponenten beispielsweise einschneidende Unterschiede in der Höhentransparenz zu produzieren - genau dort wo Sound-Magie lebt... oder stirbt. Innerhalb eines frei verdrahteten Amps führen Signalverbindungskabel von den Sockeln der Vorstufenröhren zu dem Bord mit den weiteren Komponenten - einige können sehr empfindlich reagieren. Um die Verbind- ungen ausgesprochen kurz und konstant von der Länge zu halten, plazieren wir die Röhren stets zentral oberhalb der Schaltungsplatine. Dabei erfordert das Layout einer Platine größte Sorgfalt und etliche Testversionen, um unerwünschte Einstreuungseffekte, welche Sound-Verluste herbeiführen, auszuschließen - oder andersherum die positive Beeinflussung und "Klangmagie";, die eine Punkt-zu-Punkt-Verdrahtung besitzen kann, gezielt nachzuahmen.

Das charakteristische Höhenbild unseres Dual Rectifiers beispielsweise präsentiert aggressiven Biss, vermeidet gleichzeitig jedoch Härte - dies wird durch die spezielle Führung zweier entscheidender Leit- erbahnen auf der Platine erreicht. Die eine Leiterbahn verläuft auf der Oberseite der Platine, die andere parallel auf der Unterseite. Die geringe, aber entscheidende Kapazitätsbeeinflussung durch das Schaltbord hindurch bewirkt einen subtilen Filtereffekt, ähnlich einer Gegenkoppelung, wodurch im entscheidenden Bereich die Obertöne optimal geprägt werden. Um diesen Effekt zu erreichen, muss die Anordnung der Leiterbahnen auf beiden Platinenseiten absolut präzise ausgeführt sein.

Wo verwenden wir heutzutage noch Punkt-zu-Punkt-Verdrahtung? Die simple Antwort: Überall dort, wo es für den Amp von Vorteil ist. Viele Hersteller versuchen sämtliche Bauteile auf der gedruckten Platine aufzubringen. Wir dagegen montieren und verdrahten sämtliche Buchsen, Schalter, Trafos und die 8-pin- Endröhren separat. Grund dafür ist einmal die höhere Betriebssicherheit und zum anderen die Service- freundlichkeit, insofern ein Austausch notwendig werden sollte. Wären diese Bauteile fest auf der Platine montiert, wäre erst ein umständlicher Ausbau notwendig, um an sie zu gelangen. Ebenso könnten mechanische Belastungen, wie ein Schlag, die komplette Platine beschädigen, in dem Fall wäre der Verstärker praktisch irreparabel.

Unser Anspruch ist es, professionelles Equipment, das mit geringem Wartungsaufwand ein Leben lang (und länger) einwandfrei funktioniert, zu fertigen. Unsere Schaltungsplatinen sind doppelseitig beschichtet und "durchkontaktiert";, das bedeutet, dass jedes Loch eine Hülse aus Kupfer mit Platinlegierung erhält, welche die Kupferleitbahnen auf der Ober- und Unterseite verbindet. Auf diese Weise ist jede Komponente drei- fach verlötet: oberhalb, unterhalb und innerhalb der Bohrung. Die meisten Hersteller verwenden einseitige Platinen, bei denen lediglich eine Lötverbindung zu einer dünnen Folie besteht, welche auf die Platine auf- geklebt ist. Überdies erfordern diese Platinen, sind sie einmal montiert, bei anfallenden Reparaturen, dass man den Verstärker komplett auseinanderbaut, sonst gelangt man nicht an die Lötstellen.

In der Vergangenheit habe ich tausende alter Fender Amps repariert, in der Regel war ich derjenige, der Störgeräusche stets beseitigen konnte - aber nicht immer. Schließlich fand ich heraus, warum einige dieser geplagten Amps einfach unheilbar erschienen. Die Störgeräusche entstanden in dem Punkt-zu Punkt-verdrahtetem Bord selbst! Das Material kann Feuchtigkeit aufnehmen und dadurch selbst leicht leitfähig werden. Die Empfehlung vom Hersteller lautete: Das Bord in einem Trockenofen zu backen und es anschließend in flüssiges Wachs zu tauchen, um es gegen Feuchtigkeit zu versiegeln! Eine weitere Fehlerquelle ist: Die Bords können sich verziehen, wodurch sich die Abstände zwischen den Lötösen vergrößern, im Zweifel über die Belastungsgrenze der Lötstelle hinaus.

Vor einigen Jahren rief mich ich ein Gitarrist an und verzweifelte, dass sein Fender kurz vorm Gig seinen Geist aufgab. Ich hörte mir die Beschreibung des Problems an und riet ihm, das Chassis auszubauen und nach einem braun-schwarz-braun-silber gekennzeichneten Widerstand, der längs zum Bord montiert war, zu suchen. "Tipp ihn leicht an und wahrscheinlich merkst du, dass er eine defekte Lötstelle hat";, sagte ich ihm. Kurz darauf rief er zurück und war völlig aus dem Häuschen - er hatte noch nie im Leben etwas repariert und es war auf Anhieb ein Volltreffer!

Ich muss an die hundert Fender Black Face repariert haben, bei denen Verwindungen des Bords an dieser Stelle genau das gleiche Problem verursacht haben. Um mich nicht falsch zu verstehen, ich liebe Fender Amps! Ohne sie wären wir heute nicht da, wo wir sind - das lässt sich mit Sicherheit sagen.

Nun, was ist weiterhin mit der Art und Weise, in der Verbindungsleiter den Sound beeinflussen? Ist runder Kupferdraht nicht besser als flache Kupferleitbahnen auf einer Platine? Nein, nicht nach Meinung von Ran- dalls Research (weder verwandt noch verschwägert mit mir!), er nahm Audioleiter unter allen Betriebsbedingungen unter die Lupe, inklusive des Molekularverhaltens unter dem Elektronenmikroskop.
Seiner Meinung nach - existierte überhaupt einen Vorteil - dann läge er bei den Leiterbahnen einer Platine. Sie besitzen den größeren Oberflächenquerschnitt und es ist bewiesen, dass der Strom von Audio-Signalen, speziell in den höheren Frequenzen, eher dazu tendiert, auf der Oberfläche des Leiters anstatt in seinem Kern zu fließen.

Alles zusammen soll keinesfalls bedeuten, dass es keine phantastisch klingenden Punkt-zu-Punkt-ver- drahteten Amps gibt. Nachdem ich selbst viele Verstärker auf beide Weisen gebaut habe, ist die Punkt-zu- Punkt-Verdrahtung in meinen Augen jedoch lediglich eine Garantie für einen höheren Preis.

Zitat Ende …

Gruß
Martin
 
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Qualitätsprüfung HOCH 3

Im nächsten Kapitel beschäftigen wir uns mit der internen Qualitätsprüfung von MESA Boogie … (und da sind einige Stellen drin, die ihr bitte nicht zuhause nachmacht … Merci)

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Bevor wir uns an das Video machen, habe ich hier noch mal eine Aussage zum Themenbereich "feste BIAS Werte", die sich im wesentlichen daraus ableiten lassen, dass Randy Smith in der Zeit als Reparatur Dienstleister viel zu oft genau dies als Quelle nicht sauber funktionierender Verstärker gesehen hat. Der "fixes Pias" soll also das Leben mit dem Verstärker erleichtern, da ein "Unruhestifter" aus dem Rennen genommen wird.

So antwortet Randall Smith auf die häufig gestellte Frage: "Warum stattet Mesa seine Verstärker nicht mit einer Bias-Einstellmöglichkeit aus?"

RANDY sagt: Nun, darauf gibt es eine kurze und eine ausführliche Antwort. Die Kurzversion lautet, während der 12 Jahre, die ich Fender Verstärker repariert habe, war eine falsche oder durch Vibrationen "gewanderte" Bias-Einstellung die häufigste Fehlerquelle. Eine Angelegenheit, die im Prinzip nur einen Augenblick Zeit und ein Voltmeter benötigt. Die Fender Schaltpläne verraten, wie es geht: "Regeln sie das Trimmpoti auf -52 Volt." Das ist es, nicht mehr! Wie jeder ehrliche Techniker bestätigen wird, kann man mit solchen "Wunderheilungen" auf einfache Weise eine Menge Geld verdienen. "Bei ihrem Verstärker muss der Bias neu eingestellt werden" Welcher Kunde wird da widersprechen? Sie verstehen, wo drauf ich hinaus will? Lassen Sie sich nicht an der Nase herumführen, Röhren "ziehen" nicht mehr oder weniger Bias. Die Art wie die Bias-Stromversorgung einer Röhre erfolgt, ist vergleichbar einer Einbahnstraße. Sie verläuft im Nichts, ohne wirklich einen Stromkreis zu bilden. Es handelt sich um eine konstante Spannung und egal welche Röhre sich im Sockel befindet, oder ob sich überhaupt keine Röhre darin befindet, die Bias-Spannung ändert sich kein bisschen. Das Fazit der Kurzerklärung: Da die Bias-Stromversorgung immer die richtige Spannung führen muss und sich niemals ändern soll, wollte ich Verstärker konzipieren, die individuell auf den korrekten Bias-Wert ausgerichtet sind und NIEMALS nachgestellt werden müssen. Seit 25 Jahren werden Mesa/Boogies nun so gebaut.

Ist es an der Zeit die Röhren zu wechseln? Dann benutzen Sie einfach unsere Röhren für unsere Verstärker und die Sache ist ERLEDIGT. Dazu ist kein Techniker erforderlich, keine Kosten entstehen und der ganzen Aufwand mit dem Bias-Abgleich bleibt einem erspart. Das wichtigste: Der Bias STIMMT, da er sich nicht ändern kann!

Mit anderen Worte: Der feste BIAS ist Teil der Strategie den Verstärker ausfallsicher und langlebig zu machen.

Man kann dies natürlich auch noch auf die technische Seite ziehen, dann würde die Antwort deutlich länger und folgende Themengebiete werden angesprochen …

- Röhren (da werden wir beim Video mit dem Röhren Testet noch einen Abstecher machen …)

- das Verhältnis von Spannung und Strom …

Wenn man den Bias eines Verstärkers einstellt, justiert man die statische SPANNUNG am Steuergitter der Röhre, um den erwünschten Ruhe- STROM zur Anode der Röhre fließen zu lassen. Eine kleine Veränderung der Gitter-Spannung produziert eine große Änderung des fließenden Stroms - das ist das grundlegende Funktionsprinzip einer Röhre und gleichzeitig auch der Kernpunkt elektrischer Verstärkung: eine kleine Veränderung erzeugt eine große Änderung. In diesem Fall bewirkt wie gesagt eine kleine Spannungsänderung eine große Änderung des Stromflusses. Mit der Bias-Einstellung wird der Strom reguliert, der durch die Leistungsröhren fließt, wenn man nicht spielt. Was die Lautsprecher schließlich antreibt, sind die Veränderungen im Stromfluß WENN man spielt. Falls der Stromfluß 440-mal in der Sekunde ansteigt und abfällt, hört man den Ton A. Ist die Stromveränderungen groß und die Frequenz weiterhin 440 Hz, ergibt sich LAUTES A!

Für die Bias-Einstellung ist der "Anodenstrom" von Bedeutung, der ohne anliegendes Eingangssignal fließt. Die Messung ist nicht so einfach, denn es gilt den Stromkreis zu unterbrechen, sprich ein Meßgerät "in Reihe" dazwischen zuschalten. Die Messung der SPANNUNG ist dagegen unkompliziert, sie kann PARALLEL zum intakten Schaltkreis ermittelt werden. Der Einfachheit halber sind also die meisten Bias-Werte als Spannung am Steuergitter angegeben... obgleich immer der Anoden-Strom, der entscheidende Faktor ist. Da die Messung umständlich (und gefährlich) ist, hat Fender beispielsweise den entsprechenden Wert nicht einmal erwähnt. Nur die Steuergitterspannung, die diesen Strom erzeugt, ist angegeben (die bekannten -52V). Das wiederum funktioniert nur, wenn die verwendete Röhre von ihrer Kennlinie innerhalb der Spezifikationen liegt. Solange eine Röhre den Spezifikationen entspricht, wird die richtige Bias- Spannung auch immer den erforderlichen Anoden-STROM ergeben - und in diesem Fall muss die Bias-Spannung nicht verstellbar zu sein! Ist eine Röhre NICHT "in spec", muss man den Schaltkreis unterbrechen und den Strom messen während man die Bias-Spannung entsprechend nachregelt. Das ist der einzig richtige Weg den Bias einzustellen ... jedoch dokumentiert kein Hersteller, den ich kenne diesen Stromwert. Verändert man die reguläre Bias-Spannung weit genug, kompensiert sich die irreguläre Kennlinie der Röhre und der richtige Ruhestrom fließt wieder. Diese Messungen sind nichts für Ungeübte, sondern eine Sache für Experten.

Einige neuere Verstärker besitzen LED-Anzeigen, welche den korrekten Einstellungspunkt des Strom signalisieren. Sicherlich eine Verbesserung und gar nicht mal so schlecht, nur gilt es in Kauf zu nehmen, dass Widerstände und LEDs in den Audioweg des Amps geschaltet sind - und das ist nicht ihr Ding.

Andere empfohlene "Tricks" zum Bias-Abgleich wie z. B. - "... wenn die Röhren rot glühen, die Bias-Einstellung erhöhen" oder, "... wenn es harsch klingt und die Röhren zu kalt laufen, die Bias-Einstellung runterregeln..." sind im besten Fall Schätzungen. Röhrenverstärker bieten zum Glück den Vorteil, dass sie ein gewisses Maß an "Missbrauch" vertragen, ohne ernsthaft Schaden zu nehmen ... zumindest nicht direkt.

Meist ist der angerichtete Schaden erst mal "Schaden am Ton" und wenn MESA den verhindern kann, ist schon viel Gutes erreicht. Diesen Schaden abzuwenden ist Motivation genug sämtliche Komponenten der Entwicklungen sorgfältig zu prüfen, zu vergleichen und zu testen - so unrelevant sie auf den ersten Blick auch erscheinen mögen. Bei jeder Schaltung wird die perfekte Abstimmung - der "Sweet Spot" gesucht. Alle Parameter (inklusive des Bias) greifen optimal ineinander und ermöglichen die besten klanglichen Ergebnisse - und das zuverlässig und dauerhaft.

Martin sagt: Meine ganz persönliche Sicht: Ob richtig oder falsch :gruebel: liegt im Auge des Betrachters, aber Fakt ist, dass der feste BIAS einem Großteil der technisch unbedarften Anwender das Leben erleichtert. Bei einer Frage im Rahmen der Tour mussten sie jedoch etwas länger überlegen: Wenn MESA keine Fehler zulässt, bremsen sie ja auch gleichzeitig diese genialen Momente aus, in denen ein potentieller Fehler zu einem "zauberhaften" neuen Sound führen kann. (Z.B. der Fehler früher Verstärker bei wachsender Lautstärke zu verzerren :D ) … Ihre Antwort ging dann in die Richtung, dass sie sich alle Fehler dieser Welt in der Trial and Error Phase bei der Entwicklung erlauben, indem sie zur Not auch mal das Pferd von hinten aufzäumen, in der tatsächlichen Produktion aber tatsächlich keine Fehler drin haben wollen …

Keine Fehler ….



Gruß
Martin
 
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Wie ich immer schon sagte, es sind gewagte Aussagen die Randy da macht aber sie sind durch sein Konzept alles was nicht passt schon vorherein auszusiebe und auch das der Kundenbindung aufgegangen, u.a. weil vor allem in den späten 80ern und frühen 90ern, wo es nur grausige Qualität auf dem Markt gab, es einfach leichter war nur farbcodierte Röhren kaufen zu müssen und die einfach reinzustecken...es deckt die breite Masse ab aber wer eien Ampw irklich versteht, das richtige Quentchen rauskitzeln will und die entsprechende Fachkenntnis hat schüttelt sich ob der Äußerung(en)...

just my 2c
 
Nein, die widersprechen sich nicht !!!

Seine Verstärker sollen für 100 Gitarristen funktionieren, nicht nur für einen Verstärker Techniker. Ist man beides, kann man sehr wohl nach Lust und Laune basteln - macht er im PIT ja auch.

Daher kann ich mit der Aussage gut leben, wohl wissend, dass es noch mehr gibt. Ich glaube er sieht es auch locker und duldet weitere Meinungen - nicht jedoch in Bezug auf die Ausrichtung seines Produktes, weil da sein Denkansatz drüber steht und es so wie er es baut auch nur so funktioniert ...

Gruß
Martin
 
Dass der Kunde von seinem gesparten Geld für den Techniker (wegen Bias Einstellung) dann die im Vergleich zu den Originalen teuereren umgelabelten Mesa Röhren kaufen soll, ist auch eine clevere Geschäftsidee. ; )
 
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Ja zumal die mesas so kalt eingestellt sind das man da beinahe alles reinstopfen kann ohne jemals das risiko einzugehen rote backen zu bekommen...
Wenn ich mir das alles so durchlese bin ich schon arg zwiegespalten, wie immer wenn Wahrheit und unfug (ich will nich lüge sagen, weil es ja durchaus sein kann das man das im hause mesa sogar glaubt) gemischt wird.
Ich bewundere r.s. arbeit, wie jeden der es zu etwas gebracht hat und erfolgreich ist, aber einige aussagen vermiesen das ganze auch wieder (nicht aus der sicht als musiker, sondern als jemand der öfter mal nen mesa auf die werkbank bekommt...)

Das die angeblichen kritischen fragen ausbleiben, bzw das nachbohren auf unzureichende antworten wundert mich aber nicht, das war auch schon im begringer und gobson-besuch so. Schade, so wird es natürlich weiterhin die "warum sind mesas so teuer in de" inkl der schwachsinnigen antworten darauf geben (und vergeasen das fryette keine solchen preisaufschläge kennt, wie einige andere us firmen auch, da könnten die herren und damen mesa nämlich einiges lernen)

Sry ich will nicht stinkstiefeln, aber solche besuche sollten doch wenigstens ein wenig mehr als eine werbeveranstaltung sein... ich weiß aber auch wie charmant manche profis sind und wie schnell man sich davon einnehmen lässt (auch von der ganzen stimmung, usw) deshalb mache ich da auch niemandem nen Vorwurf :)
Ich lese interessiert weiter und halt nun auch wieder die backen und erwarte die mb typische gruppenkeile und beschimpfung als neidhammel und miesmacher, die kritikern so gerne zu teil wird
 
Ich lese interessiert weiter und halt nun auch wieder die backen und erwarte die mb typische gruppenkeile und beschimpfung als neidhammel und miesmacher, die kritikern so gerne zu teil wird
Ist ein Standpunkt, aber wie schon mehrfach erwähnt sehe ich den Besuch der Jungs eher unter der Überschrift "Experience Mesa - The Story and Factory Behind" denn als "Mesa aufgedeckt - Knallhart nachgefragt zu Preis, Programm und Währungsrisiken". Irgendwie wäre letzteres auch ein wenig vermessen, wenn man bedenkt dass a) Dieter und Martin privat dort waren und b) das Musiker-Board auch auf Werbeeinnahmen von Unternehmen wie bspw. Mesa (und vielen anderen!) angewiesen ist.

Vielleicht hat der Titel des Threads da zu Beginn ein wenig falsche Erwartungen geweckt.
 
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Mal im ernst ...

Ich kann den Sinn nicht erkennen den es machen soll 10.000 km zu Mesa zu fahren, um dann nach den Preisen in DE/EU zu fragen. Dies kann man (jeder hier im Thread) durch eine EMail an Mesa und Meinl klären.

Wenn ich in eine Firms fahre, dann will ich die Stimmung, die Gedankengànge, den Antrieb und die Leute hinter einer Marke begreifen ...

Gruß
Martin
 
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Schade, so wird es natürlich weiterhin die "warum sind mesas so teuer in de" inkl der schwachsinnigen antworten darauf geben (und vergeasen das fryette keine solchen preisaufschläge kennt
Ja, danke für dieses Beispiel, wie heißt nochmal die
Firma die laut eigenem Userthread z.Z. keinen Vertrieb
mehr hat?

Was zwei Rückschlüsse zulässt - 1.) Fryette Produkte sind zu schlecht und nicht Wettbewerbsfähig
oder 2.) Der Vertrieb musst feststellen das es sich nicht lohnt (lohnen wird) die Produkte zu einen
angemessenerem Preis in den Handel zu bringen.

Sprich, der SigX hätte eigentlich im Laden ~ 2700€ kosten müssen damit unterm Strich für den
Vertrieb Gewinn abfällt. +/- 0 ist aber nicht anstrebsam....


Nebenbei bemerkt, ich hab mir vor 5 Jahren einen BIAS Poti in meine Endstufe einbauen
lassen, wer genau hinguckt kanns im Bild auch sehen

Fazit: den Unterschied hört keine Sau, selbst Jochen (Köckler) attestierte damals:
"Nee, is echt enttäuschend, hatte ich mir mehr von erwartet, liegt sicher daran
das die äußeren Röhren zu heiß und die inneren Röhren zu kalt laufen"

(Bei Class A/B läuft das äußere Röhrenpaar auf 42,5mA - das innere auf 25mA)

Den Unterschied von kalten und heißem Bias hören witzigerweise
immer nur die Typen die keine C-Dur Tonleiter durchgehend in Achteln spielen können ... :p
 
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