Vielen Dank für den Besuch und all die Infos
Da ich seit ca 10 Monaten den ID260 besitze und nach Erfahrungen mit der ID Serie gefragt wurde, schreibe ich auch noch was dazu. ;-)
Habe ihn mehr aus Zufall gekauft.... und bereue es nicht. Ich will mich kurz fassen. Klanglich und von den Möglichkeiten her ist der Amp wirklich geil. Da geht von Country bis Ultra-(usw) Metal alles.
Dazu gabe es ja schon ein paar Berichte und es bleibt nicht mehr viel zu sagen.
Was ich schlecht finde:
- Ein "preset-Volume" Regler fehlt. Also das, was eigentlich jedes Multi-FX Board/Modeller (POD, GT, etc) besitzt. Vor allem bei den ID's ist es ja interessant, mit dem "Chanel-Volume - Regler" zu spielen/arbeiten. Eben wegen der virtuellen Endstufen- sättigung, Charakter.
Aber dieser Regler bestimmt derzeit auch den Pegel des Presets.
d.h.: ein Cleansound (Vorstufe: Warm Clean, TVP: EL84) mit allen Reglern auf "12 Uhr", damit es ganz fein und clean klingt
, lässt sich Pegelmässig unmöglich mit einem extrem kranken Sound (Vorstufe: OD1 oder 2, TVP: 6L6 oder KT88) , "Master" über 15 Uhr, kombinieren. Einfach weil (wie auch in der Realität) KT88 viel lauter als EL84 sind.
Das schränkt sehr ein was Livetaugliche Presetkombinationen anbelangt.
Das bin ich sonst von GT100, X3L, Software, ..., anders gewohnt.
Schreibe nacher noch mehr dazu...
Soderle, da bin ich wieder mit dem 2.Teil ;-)
- Insider Software: Die finde ich jetzt wirklich schlimm. Und zwar weil man sie braucht um das Noisgate "einzustellen", den FX-Weg zu de/aktivieren, und die Boxensim am Line Out ein/auszuschalten. All das müsste man direkt am Amp verstellen können. Oder wer hat schon ständig seinen Laptop dabei um da mal kurz was zu ändern...
Um die USB-Einstellungen zu ändern - ok. Benötigt man ja nur wenn der Amp am Computer hängt. ;-)
Wirklich komfortabel verstellen lassen sich die virtuellen Knöpfe auch nicht... Sind mega klein gemacht. Auch wenn man alle anderen "Fenster" der Software ausblendet, werden diese Dreher nicht grösser.
Der Player ist soweit recht nett. Aber: ich möchte die Möglichkeit haben, Backingtracks über den Amp hören zu können. Nicht über die Laptop Lautsprecher und ohne extra Boxen. Vor allem um nur mal im Schlafzimmer mit Amp und Laptop zu üben.
Klar klingt das bescheiden und ich benutze sonst auch meine Monitore dafür. Der Witz dabei ist aber, dass der ganze PC-Sound (Winamp, Youtube, Ableton, etc) standardmässig über den Amp abgespielt wird. Klar, der ID ist dann ja die Soundkarte....
Leider soweit nicht wirklich gut dafür geeignet, da auch ein "Netzbrummen" (das was Laptops oft über die interne Soundkarte machen) zu hören ist, sobald der Amp über USB angeschlossen ist und der Laptop am Stromnetz hängt.
Der Rest der Software (viel bleibt ja nicht mehr übrig) ist recht gut gemacht. ;-)
- Kein Display: ok, das ist sicher Teil ihres Plans. Aber ein kleines Display auf der Front, mit kleinem Regler und 2 Tasten wäre sehr hilfreich.
Erstens um die oben beschriebenen Systemeinstellungen am Gerät vorzunehmen;
Zweitens um einen besseren überblick (welcher FX - wie eingestellt, Presetname) zu gewähren;
Wenn der ID260 (wie bei mir) nicht als Hauptamp dient, ist es schwierig sich Presets anhand der Nummer (1-128) zu merken. Besitze dazu den passenden FS-10 Fusschalter (der nebenbei gesagt sehr gut funktioniert). Mit einem Midiboard (oder wenn ich den GT100 Zweckentfremde) könnte man dieses Problem umgehen, indem man Presets mit Namen abspeichert (sofern das Midiboard das zulässt).
Trotzdem vermisse ich persönlich ein Display.
Ist gar nicht so einfach einen Parameter eines Presets präzise zu ändern, da bei der "Presetstellung" des jeweiligen Parameters, lediglich ein kleines grünes Lämpchen ganz links kurz aufblinkt. Die Regelwege (vor allem die FX Potis) sind dabei so schnell und "Gefühllos", dass es schwierig ist, nur mal kurz was nachzuregeln.
Nicht ganz gelungen finde ich auch das Master-Volume. Zwischen "nix" (klingt nicht) und "zu viel" sind es drei Millimeter Regelweg. Das funktioniert bei vielen Röhrenamps besser. Schade bei einer Transe. :-(
Bitte nicht falsch verstehen. Was Blackstar da bietet ist schon super. Auch im Proberaum wie ein "echter" Amp. Verschiedene Gitarren, FX davor, Spieltechnik, etc funktioniert so wie es soll.
Die Verarbeitung ist auch einwandfrei. Bin froh ihn zu haben.
Kleine Anekdote: Der ID260 stand neben der Kombi Egnater Tweaker88 und Mesa 2x12 Roadking. Beide waren eingeschaltet. Ein Kollege (spielt sehr gut) kommt vorbei und hat sich ca 30 Minuten lang köstlich amüsiert und sich fast schwindelig gespielt.
Am Schluss meinte er: "Boah, die Mesabox klingt schon geil! Will ich auch!" Habe ihn dann aufgeklärt das er über den ID260 und dessen Speaker gespielt hat. (Böser Modeller)
Gruss
Stefan
@Wil Riker: Danke fürs Zusammenführen. Werde ich beim nächsten mal machen ;-)