Behringer Deep Mind 12

Alle Sounds, die in den Videos zu hören sind, sind monophon. Keine Flächen, keine Akkorde - höchstens monophone Arpeggien.
 
Das alleine heißt ja noch nichts. Wenn da noch ein paar Videos kommen, kann man diese Bombe ja auch erst später Platzen lassen. In der Zwischenzeit reden wir ordentlich drüber. ;)
 
Aus dem Behringer-Interview von 2014:

Meine persönliche Leidenschaft liegt darin, die originalen und analogen Synthesizer wieder zum Leben zu erwecken, aber diese mit moderner digitaler Steuerung zu versehen. Um es vorwegzunehmen, wir werden uns auch zuerst auf polyphone Klangerzeugung fokussieren, da dies der Markt verlangt.
Unser Ziel ist wie gewohnt, Kunden mit extrem guter Qualität und sehr guten Preisen für die Treue zu unserer Firma zu belohnen. Ich bin der klaren Meinung, dass die heutigen Analog-Synthesizer einfach zu teuer sind und dies werden wir versuchen zu ändern.

Zum Zeitpunkt des Interviews waren der Mopho x4 (~1000€) und der Prophet 08 (~1800€) die wohl bezahlbarsten analogen Polysynths. Einen analogen Monosynth gab es in Form des Microbrute hingegen schon für ~300€. Minibrute und Bass Station 2 gab es ebenfalls schon für ein bisschen mehr. Insofern war der analoge Monosynth-Markt im unteren Preissegment schon ein bisschen gesättigt. Bei analogen Polysynths hingegen sah es da noch anders aus…und wenn man den immer noch schwer erhältlichen Korg Minilogue außen vorlässt, hat sich daran seitdem auch nicht so viel geändert.

Auf der Facebook-Seite von Behringer wurde in Bezug auf den Synthesizer zweimal erwähnt, dass "sie" bzw. "es" diskret ist. Mal sehen, wie das alles zusammenpasst…zum Vergleich: VCOs und VCFs des DSI Prophet-6 sind laut Hersteller auch diskret. Dafür haben sie aber auch ihren Anteil am hohen Preis des Geräts.
 
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Zum jetzigen Zeitpunkt - nach Sub37, Moog Model D reissue, Arturia Matrixbrute und allen möglichen kleineren Alternativen - einen neuen analogen Monophonen auf den Markt zu bringen, während Korg sogar schon einen preiswerten Vierstimmigen anbietet, das wäre doch wohl grandioser Unfug und sicher keine Hype-Verbreitung im jetzigen Stil wert.

Ich glaube nicht, dass Behringer sein Traum-Abenteuer mit so einem Fehlstart beginnen möchte - und dann auch noch viel Wirbel für etwas macht, was wohl kaum starke Reaktionen auslösen würde. Es würde viel mehr Sinn machen, wenn Behringers Teaser-Freude nach und nach mehr Eigenschaften (wie Polyphonie) veröffentlicht, nachdem die ersten Demos erstmal amtlich analog klingen.

Und auch wenn es "kein Nachbau" ist: die breite Lücke, die Roland und Yamaha mit der jeweils unklugen Weigerung, an die eigene analoge Vergangenheit anzuknüpfen, gelassen haben, ist mehr als einladend, etwas mindestens Juno-ähnliches zu bringen (auch wenn es kein direkter Nachbau ist): warum sollte es nicht ein Synth irgendwo zwischen Juno und Jupiter-Eigenschaften sein? Das wäre kein Schnäppchen, könnte aber ein ziemlich attraktiver Synth sein.
 
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Uli auf sequenzer.de

Danke fuer die gute Frage.
Wenn man ueber diskrete Komponenten spricht, so meint man genaugenommen elementare Bausteine wie Widerstaende, Kondensatoren, Spulen und Transistoren etc. Natuerlich ist es nahezu unmoeglich einen komplexen Synthesizer nur aufgrund dieser simplen Bauelemente aufzubauen, und deswegen werden auch Operationsverstearker, OTA’s (https://en.wikipedia.org/wiki/Operation ... _amplifier) und andere Standard-Halbleiter als diskret bezeichnet und miteinbezogen um die bekannten VCA’s und VCF’s etc. zu entwickeln.

Wir haben in diesem Instrument auf ASIC’s (https://en.wikipedia.org/wiki/Applicati ... ed_circuit) verzichtet - nicht alleine der Kosten wegen - sondern weil wir bewusst die typischen Toleranzen und Ungenauigkeiten diskreter Komponenten fuer den Klang verwenden wollten. Ueber mehrere Jahre haben wir unzaehlige Hoerversuche unternommen, um die richtige Balance zwischen elementaren Transistoren und integrierten Halbleitern zu finden. Dabei haben wir auch alle historischen SSM und Curtis Chips untersucht und miteinbezogen. Ich denke, es ist uns gelungen, die richtige Balance zu finden.

Und dies ist genau der Grund warum analoge Synthesizer natuerlicher klingen als digitale Versionen. Aehnlich einem Chor oder Orchester, sind es die Zeit- und Tonhoehen-Schwankungen, die die Waerme, Fuelle und Lebendigkeit des Klanges ausmachen. Je mehr man diese Ungenauigkeiten entfernt, umso steriler wird das Klangerlebnis. Ohne einen Glaubenskrieg entfachen zu wollen - “Virtual Analog” ist fuer mich digitale Klangverarbeitung und eher ein cleverer Marketing-Schachzug, aber hier moegen die Meinungen auseinandergehen.

Wie man sich vorstellen kann, sind natuerlich sind all dem Grenzen gesetzt, denn unkontrollierte Toleranzen, fuehren im klassischen Sinne zur Unspielbarkeit des Instrumentes. Dennoch gibt es ja auch hier Trends, diese Grenzen aufzubrechen und chaotische Klangerzeugung als Ziel zu setzen. Dies ist ja das wunderbare an Musik und Klang - es gibt schlichtweg keine Grenzen.

Fuer uns stand der Klang im absoluten Vordergrund und dies war der Grund bei den VCA’s und VCF’s auf diskrete Komponenten zu setzen und nicht Asic’s. Dies hat zwangsweise zu einer dramatischen Erhoheung der Bauteileanzahl gefuehrt aber diese hohen Zusatzkosten haben wir in Kauf genommen, da unser Klanganspruch kompromisslos war.

Ich moechte auch erwaehnen, dass dieser Synthesizer urspruenglich nie fuer kommerzielle Zwecke gedacht war. Es war mein Lebenstraum, nach 40 Jahren noch mal einen Synthesizer zu bauen und ich teilte meine tiefe Leidenschaft unseren Midas Entwicklern in England mit. In unserer Entwicklungszentrale in England werden die komplexesten analogen und digitalen Mischpulte und Signalprozessoren der Welt entwickelt, die fuer die groessten Bands und Konzerte eingesetzt werden. Wir haben hier ueber 100 der weltbesten Entwickler und unser Analog-Guru John Price hat ueber 40 Jahre Analog-Erfahrung. In seinen frueheren Jahren hat John fuer Legenden wie Rupert Neve Analog-Schaltungen entwickelt. Ich ziehe meinen Hut vor diesem Mann, wie auch vor Pete Sadler, Rob Belcham und all den anderen Kollegen die ihr Herzblut in diesen Synthesizer gesteckt haben.

Zu meiner grossen Freude, fanden sich enorm viele Kollegen, die ebenfalls unbedingt Synthesizer entwickeln und mir einfach meinen Lebenstraum erfuellen wollten. Und so sprang der Funke ueber und der “Wahnsinn” begann. Ich kann dies nicht anders bezeichnen, da seit diesem Tage die Leute rund um die Uhr an diesem Projekt gearbeitet haben. Wir mussten unsere Mitarbeiter immer wieder daran erinnern, dass noch andere Dinge fertigzustellen sind. Aber wir alle wissen, dass Synthesizer suechtig machen - uns so ging es unseren Leuten nicht anders.

Was als “Labor of Love” Projekt startete, wuchs taeglich sowohl in Klangmoeglichkeiten aber auch Features. Heute kann ich mit Ueberzeugung sagen, dass wir ein Instrument entwickelt haben, das es in dieser Form noch nicht gegeben hat.

Ich bin extrem stolz auf unsere Leute und das immense Herzblut, das unsere Jungs in dieses Projekt gesteckt haben. Und dies ist erst der Anfang…
 
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die Stimmen-Kärtchen


...mal zum Vergleich:


Eine Voicecard aus dem Parva:

IMG_20131021_152950.jpg




Voicecards des Omega-8:

2.1.jpg





Minilogue:

True-analog-sound.jpg





--- Beiträge wurden zusammengefasst ---

Meine persönliche Leidenschaft liegt darin, die originalen und analogen Synthesizer wieder zum Leben zu erwecken, aber diese mit moderner digitaler Steuerung zu versehen.


Blöd nur, dass DSI, Korg, Futuresonus (und mit Abstrichen Moog, als erster...) da offenbar schneller waren...



(...) Kunden mit extrem guter Qualität (...) für die Treue zu unserer Firma zu belohnen.


...Hölle nein...

...jetzt werden wir auch noch mit sprichwörtlicher Behringer-Qualität "belohnt"...? (...grenzt das nicht schon an Folter? :ugly:)


"It's not a bug - it's a feature!"


:whistle:
 
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Jösss, abgesehen davon, dass es genug Behringer Gear gibt, das seit Jahrzehnten seinen Dienst tut (wir haben zb einen Kopfhörerverstärker und eine DI Box im Studio die perfekt funktionieren und noch nie Probleme gemacht haben), sollte man sich nie in irgendwelche ideologischen Gräben verschanzen. Behringer hat in den letzten Jahren absolute Weltklasse Geräte auf den Markt gebracht und sind offenbar gewillt, höchste Qualitäts Standards zu erreichen. Das machst du ihnen jetzt zum Vorwurf? Irgendwie seltsam.
 
die typischen Toleranzen und Ungenauigkeiten diskreter Komponenten fuer den Klang verwenden wollten.


...wie das gemacht wird, zeigt Dave Smith. Eigenlich grundstabile Oszis... aber wehe, du drehst den "Slope"-Parameter über 50%... ;)



--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Behringer hat in den letzten Jahren absolute Weltklasse Geräte auf den Markt gebracht


...ich hatte ein paar davon - leider offenbar nicht die Weltklasse-Kategorie.

"Extrem gute Qualität" ist eine - sehr marketingwirksame - Übertreibung von Uli...
 
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Ach, du hattest den Synth schon unter den Fingern?
 
...wenn ich den Worten Uli's glauben schenken möchte, müsste das ein Synth sein, der vorher in dieser "Über"-Form nicht existierte...


Wie gross ist die Wahrscheinlichkeit?


Yamaha hat uns im Sommer 2015 auch ihre "Über-Über-Synths" schmackhaft gemacht... und was kam dabei raus?


Reface-Reis-Sack_zps3ufyvka6.jpg
 
Jetzt lenkst du vom Thema ab. Aber weist du was? Es ist mir egal. Du kannst ja weiter in deinem Glaubel leben, dass alles von Behringer pfui pfui ist. Ist verwende derweil ausgesuchtes von ihnen und bin sehr zufrieden. :)
 
Um es kurz zu sagen:


Der Gebrauchtmarkt-Juno-106 existiert schon.

Der Gebrauchtmarkt-JX3P ebenfalls.



Top-View-Juno-HiRez.png




hqdefault.jpg






...nimmt man dann KIWI hinzu... vielleicht noch einen externen (Behringer-)Programmer...

Kiwi3P_BCR2000.png



SC_faceplate_Juno66_V1_4_for_OS_3_1.jpg



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...so wäre das also - zumindest aus meiner Sicht - so ungefähr die vielbeschworene "Messlatte", deren man sich heute bereits habhaft werden kann... im gebrauchten, noch bezahlbaren Sektor, versteht sich.


Für alles "darunter" (monophon, Roland-Klon, alles was man halt zu diesem Zeitpunkt so annehmen muss) würde ich in Sachen Marketing nicht so laut schreien ...bzw. die Sache nicht übermässig anheizen.


:hat:
 
"Extrem gute Qualität" ist eine - sehr marketingwirksame - Übertreibung von Uli...
Naja, Behringer ist nicht gleich Behringer. Die Gitarrenpedale, USB-Interfaces und Miniatur-Mischer im zweistelligen €-Bereich sind die eine Seite der Medaille. Aber die X32-Mischer-Reihe, auf der ebenfalls Behringer draufsteht und die trotz Einflüssen vom einverleibten MIDAS dennoch größtenteils eine Eigenkonzeption ist, steht qualitativ weit am anderen Ende der Skala und hat reichlich Anwender und Bewunderer gefunden.

Wie viele andere Firmen auch, hat sich Behringer in frühen Jahren erst einmal mit nicht immer hochwertigen, dafür aber günstigen Produkten auf dem Markt etabliert und die erwirtschafteten Gewinne dazu genutzt, in die Forschung zu investieren. Der nächste Schritt ist dann häufig die Entwicklung von höherwertigen Produkten, die auch abgesehen vom relativ niedrigen Preis überzeugen können, um damit das Billig-Image der Firma hinter sich zu lassen. Die X32-Serie und vermutlich auch der neue Synth gehen in genau diese Richtung.

Oder kurz: das Behringer von 2016 ist nicht mehr das Behringer von 2006. :)

Was den Gebrauchtmarkt angeht: warten wir mal ab, in welche Richtung es letzten Endes gehen wird. Mit Kiwi-Upgrade gehen JX3P und 106 auch schon an die Grenze zum vierstelligen Bereich bzw. überschreiten sie. Dazu kommen drei Jahrzehnte Gebrauchsspuren von Vorbesitzern. Und natürlich die DCO/VCO-Debatte nicht vergessen. Womöglich orientiert sich der "rolandische" Sound ja auch näher am Jupiter-4 oder gar -8, dann wäre der Gebrauchtmarkt relativ einfach zu überbieten. ;)
 
Grund: Zweiten Satz im letzten Absatz zur besseren Verständlichkeit ergänzt.
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Aber die X32-Mischer-Reihe,


Ja, das ist zugegeben Behringer's aktuelle Speerspitze...


...aber ich habe im Hinterkopf eben immer noch Uli's erstes Digitalpult (bzw. dessen mir grausige Bedienung) mit Namen DDX3216 - das war praktisch ein Yamaha-01V-Klon mit eingebauter ADAT-Schnittstelle...


Sprich:
Behringer wird irgendwann bestimmt auch gute Effektpedale bauen ...spätestens WENN das zugekaufte Knowhow von TC Electronic sich irgendwann zu zeigen beginnt...



hat sich Behringer in frühen Jahren erst einmal mit nicht immer hochwertigen, dafür aber günstigen Produkten auf dem Markt etabliert und die erwirtschafteten Gewinne dazu genutzt, in die Forschung zu investieren.


Behringer etabliert sich auch heute noch grösstenteils mit billigen günstigen (häufig geklonten) Produkten. Die Einnahmen dieser Geräte wird mMn. nicht in die Forschung eigener Designs gesteckt, sondern in den letzten Jahren nachweislich eher in Firmenübernahmen und "Behringer City..."



Der nächste Schritt


Wann kam der X32 nochmal auf den Markt...?.

2012...?


...d.h. besagter "nächste Schritt" dauert bei Uli also geschlagene 23 Jahre... :eek:



warten wir mal ab, in welche Richtung es letzten Endes gehen wird. Mit Kiwi-Upgrade gehen JX3P und 106 auch schon in den vierstelligen Bereich bzw. überschreiten ihn.


Okay, das stimmt. Punkt für dich! :)
 
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Morgen Abend kommt das nächste Video. Ich denke hier wird man dann alles relevante sehen und hören. Auf Nachfrage, warum es denn ein einfacher Klon eines Klassikers geworden ist meint Uli, dass es vielleicht ja auch eine Überraschung gibt.
 
Wir sehen:

  • Behringer's modernes, kreisendes/rundes Logo in weiss auf der linken Gehäuseseite

  • rötliche Seitenteile mit Holzoptik ...à la MOXF...

  • 49 Tasten, vermutlich ungewichtet

  • zwei Handräder, nicht unähnlich dem Microkorg-Design, könnten sogar fast dem ursprünglichen "Tyrell" entsprungen sein

  • über den Handrädern zwei weitere kleine Potis im klassischen Moog-Design

  • eine einfache ADSR Hüllkurve ...mit Fadern...

  • einen beleuchteten Sync-Button - vermutlich wird es also die Möglichkeit zu Oszillator-Sync geben, bzw. es werden schätzungsweise zwei analoge Oszis verbaut worden sein.

  • direkt neben dem Sync-Button ein wohl ebenfalls beleuchteter EDIT-Button... mit vollumfänglichen O.K.O.F. wird aber vermutlich niemand hier rechnen

  • zwei LFO's

  • Parameter für Rate, Level und Delay ebenfalls auf Fadern, mindestens fünf wählbare Wellenformen... mit gelb-orangen LED-Anzeigen bestückt...

  • PWM- und Pitch-Modulation-Fader

  • vom VCA immerhin einen Level-Parameter, ebenfalls als Fader ausgeführt

  • eine Reihe blau beleuchteter Buttons unterhalb der Fader für den Step-Sequencer

  • Metalizer / Overtone / Brute-Factor à la Arturia? ...ich bilde mir ein, da etwas Minibrute-artiges heraus zu hören.

  • vermutlich eine kleine (digitale) Effektsektion -immerhin ein Chorus wird an Board sein... man ist ja ein Juno-Klon... :p
 
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Sehr geehrter Herr Metal!
Bitte unterlassen Sie das fortwährende Burmannieren! :whistle:
 
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Der 3. Teaser ist raus (auf FB).

Polyphon isser zumindest....
 

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