Behringer Clones Diskussion

Letzte Woche gab es da schon einen Fall in China, bei dem ein Blog-Betreiber anscheinend wegen ähnlichen Begriffen verklagt wurde mit einer Klage gedroht wurde. Ich habe keine Ahnung, wie das in China rechtlich geregelt ist, zumal da auch einiges in der Übersetzung verloren gehen kann.
Daher dachte ich insgesamt nicht viel anders als bei diesem inzwischen unfreiwillig komischen Beitrag im entsprechenden Synthtopia-Artikel, datiert auf den 13.06.2018: "This is absurd since Behringer would never contemplate taking such action against western based websites."

Tja, so kann man sich täuschen.

Schade, dass das verlinkte Gerichtsdokument (bzw. die Seite des Gerichtshofes) anscheinend deutsche IP-Adressen blockiert. Allerdings gibt der CDM-Artikel die wichtigsten Punkte der Angelegenheit wieder:

  • Am 9. Juni 2017 hat die MUSIC GROUP in Kalifornien Klage gegen Dave Smith Instruments und 21 einzelne Personen erhoben. Es geht um mehr als 250.000$ Schadensersatz, die vor allem wegen Verleumdung und Verunglimpfung von Behringers Produkten entstanden sein sollen.
  • Grundlage hierfür ist ein Gearslutz-Tread, in dem Anthony Karavidas alias "tonykara" und 20 weitere Nutzer, deren Identität nicht bekannt ist, in einer Weise gepostet haben, die aus Behringers Sicht nicht zumutbar ist. tonykara ist anscheinend ein privater Account, allerdings arbeitet Anthony Karavidas als Ingenieur für DSI und hat das im Forum auch erwähnt.
  • Der betroffene Thread ist vermutlich der inzwischen geschlossene und 153 Seiten lange Thread zum Behringer Model D. Allerdings sind viele Beiträge von tonykara gelöscht worden, so dass sich der Wortlaut und das Datum nicht mehr direkt rekonstruieren lässt. Selbst, wenn die Beiträge zitiert wurden.
  • tonykara hat unter anderem den Behringer CT100 als "offensichtliche Kopie" des Ebtech Swizz Army Cable Tester bezeichnet. Ein Vergleichsbild findet man auf Synthtopia (wenn es denn gerade erreichbar ist).
  • Am 7. März 2017 gab es bereits von Behringer ein Cease & Desist (eine Art Ermahnung, auf deren Nichteinhalten oft eine Klage folgt), dass tonykara ein bestimmtes Post-Verhalten unterlassen solle. tonykara hat dem C&D anscheinend zugestimmt.
  • Am 19. Oktober 2017 hat DSI sich beschwert, dass Behringers Klage vom 9. Juni dazu diene, eine öffentliche Diskussion zu unterbinden. Darüber hinaus sei tonykara nicht im Verkauf von Synthesizern tätig und habe nur eine subjektive Meinung abgegeben. Unter diesen Umständen würden laut DSI sogenannte SLAPP-Gesetze greifen, die solche Klagen verbieten.
  • Ein Urteil wurde noch nicht gefällt, aber DSIs Argument wurde anscheinend akzeptiert, so dass jetzt Behringer Geld zahlen soll. Und zwar die etwa 120.000$, die DSI an Anwaltskosten ausgegeben hat.

Wäre es ein offizieller DSI-Account gewesen, hätte ich es verstehen können. Aber bei einem privaten Account hat für mich Meinungsfreiheit Priorität. In den USA wohl erst recht.

So oder so könnte ich es noch irgendwo unter "klagewütig, aber halbwegs sinnvoll begründet" einstufen. Dass die 120.000$ Anwaltskosten der Firma von Dave Smith mehr wehtun als der deutlich umsatzstärkeren Music Group, wird wohl ein Nebeneffekt sein, der der Music Group nicht all zu viele schlaflose Nächte bereitet.

Spätestens die Stelle, an der noch 20 andere Gearslutz-User angeklagt werden sollen, die aller Wahrscheinlichkeit nach nicht zu DSI gehören, macht das Ganze für mich aber wirklich untragbar.

(Uli) Behringer schreibt selbst in den Foren, dass er die Geräte von damals ziemlich genau 1:1, aber billiger neu auflegen will. Behringer orientiert sich an Produkten anderer Firmen, wenn es um Schaltpläne, Spezifikationen, Funktionen und Layout geht. Das lässt sich mit zahlreichen Beispielen belegen. Deutlichstes Unterscheidungsmerkmal ist teilweise das Ohrenlogo und (wenn sie gerade großzügig sind) noch ein anderes Farbschema.

Da braucht Behringer sich wirklich nicht wundern, wenn Leute in Foren ihre Meinung äußern, dass es offensichtliche Kopien sind.

Ob Kopien qualitativ/wirtschaftlich/ethisch gut oder schlecht sind, steht wieder auf einem anderen Blatt. Aber sie als Kopien zu bezeichnen, ist nun wirkich nicht weit hergeholt.

Das Ganze dann mit Klagen zensieren zu wollen, damit Leute entweder Behringer als tolle, innovative Firma bezeichnen oder schweigen, ist schon ziemlich repressiv. Und das ist keine Übertreibung: was ich im dazugehörigen Reddit-Thread gelesen habe, werden Threads und Beiträge mit Bezug auf die Klage auf Gearslutz zügig gelöscht. Ich habe zu dem Thema auf Gearslutz aktuell nichts gefunden, dafür ein paar Hinweise, dass von der Moderation in Behringer-Threads Beiträge ganz oder teilweise (wegen "Off-Topic") entfernt wurden.

Wenn ich daran denke, dass ich vielleicht auch einer der ungenannten 20 Nutzer sein könnte, wenn ich einige meiner Beiträge hier stattdessen auf Gearslutz geschrieben hätte, habe ich wirklich kein Bedürfnis, jemals wieder ein Produkt mit Behringer-Logo zu kaufen.

Trotz meiner Meinung zu Klonen war ich wirklich bereit, Behringer bei eigenständigen Synths eine Chance zu geben. Ich hatte sogar geplant, mir den Behringer Neutron bei Erscheinen zu kaufen und hier einen Testbericht dazu zu schreiben.

Aber so wird das nichts mehr. Mit ihrer Klage haben sie sich bei mir unbeliebter gemacht, als sie es mit all ihren Klonen je hinbekommen hätten. :rolleyes:
 
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Langsam, Leute...

hat sich mal einer von euch die Mühe gemacht, den Fall zurückzuverfolgen und die Klageschrift mal zu lesen? Geht komischerweise nicht. Es gibt 3 absolut wortgleiche Artikel zu dem Fall im Netz, auf verschiedenen Seiten - der älteste, den die anderen Seiten offenbar kopiert (ähm... lustig, in dem Zusammenhang :D ) haben, ist bei CDM zu finden. Der Link zum San Francisco Superior Court funktioniert nicht, und das einzige, was Google zu dem angegebenen Aktenzeichen findet, sind wieder die besagten drei Artikel.

Ich würde da zumindest mal einen Blick reinwerfen wollen, worum es im Einzelnen überhaupt geht, bevor man sich hier die Köpfe heißredet.
 
Möglicherweise ein Hoax? Oder ein Marketingtrick einer der beiden Firmen?

Für mich ist das so oder so nichts. Ich sehe in Clones nur einen Sinn, wenn man Produkte auflegt, die es nicht mehr gibt oder wenn man ihnen was beibringen möchte, wovon man denkt, daß es nötig ist, wogegen sich aber der Hersteller standhaft weigert, es zu implementieren, wie im Fall eines Geräts eines nicht in der EU ansässigen Herstellers, mit dem Ich vor Jahren die Ehre hatte, zu kommunizieren, nachdem er eine Modifikation an seinen Geräten entdeckte, die Ich angeregt hatte.

Jetzt aber mal zu dem eigentlichen Thema Clones:

Ich habe mir den Model B mal angesehen. War mir schon mal nicht gefällt:
1) Die Holzbacken sind von außen aufgeschraubt und man sieht die Schrauben, die was verkratzen können.
2) Auch die Front ist von außen geschraubt, statt das Blech-U umzudrehen und die Verschrabung von hinten zu machen.
3) Die MIDI Eingänge sind auf der Frontplatte, wo die Kabel abknicken können und optisch stören

DAS hätte man sich nicht abgucken müssen. Das ist bei dem Virus z.B. schlauer und optisch schöne gelöst. Auch bei etlichen anderen Synths der "Holzklasse".

Da ist mir der DFAM z.B. symphatischer mit Steckfeld kompakt rechts.
 
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Ich habe gerade Einblick in die Dokumente der Webseite erhalten. Alles werde ich mir nicht ansehen, es sind schließlich 116 Einträge und alleine die erste Anklageschrift (mit den Anschuldigungen) hat 84 Seiten. Aber Anklage, SLAPP-Verteidigung und Anerkennung der SLAPP-Verteidigung habe ich mir durchgelesen, dazu noch ein paar andere, einzelne Dokumente.
Auch wenn es juristische Texte sind, sind sie relativ verständlich, wenn man englisch spricht. Als relevant erachtete Passagen in den Forenbeiträgen wurden meist fett hervorgehoben, darunter kam dann eine Begründung, warum dies relevant sein sollte.

Auf Zitate und direkte "Music Group hat das und das gemacht"-Anschuldigungen werde ich hier aus Rücksicht auf Forumregeln und juristische Fallstricke verzichten.

Aber meine persönliche Meinung zu dem Thema nach Berücksichtigung der von mir gesehenen Unterlagen:
  • Der CDM-Artikel ist für mich eine nachvollziehbare und sorgfältige Interpretation der Dokumente, die ich, wenn ich in der Situation wäre, wohl ähnlich formulieren würde. Ich bin mir nicht sicher, ob ein einzelnes Datum korrekt zugeordnet wurde, aber inhaltlich habe ich nichts zu beanstanden. Im Gegenteil erwecken die Unterlagen bei mir den Anschein, dass sie die im CDM-Artikel erwähnten Ereignisse bestätigen und keine Elemente verzerren oder hinzufügen.
  • Die als Beweismittel aufgeführten Beiträge und Zitate, die ich gesehen habe, gehen nach meinem Verständnis nicht über das Maß hinaus, das auch in diesem und anderen Threads im Musiker-Board bereits üblich ist.
    • Das Beispiel mit den Kabeltestern von Behringer und Ebtech wurde in dieser Form erwähnt, tonykara empfand es als offensichtliche Kopie, bei der nur die Farbe geändert wurde. Auch andere Beispiele (z.B. Aphex) werden genannt.
    • In dem Zusammenhang findet sich auch mehrmals die Behauptung, Behringer habe in der Firmengeschichte schon öfters Produkte von Mitbewerbern kopiert und diese mit geringfügigen Änderungen zu einem niedrigeren Preis auf den Markt gebracht.
    • Aus meiner Sicht würde ich den teils recht ausführlich erläuterten Behauptungen von tonykara zustimmen oder sie zumindest als nachvollziehbare Meinungen einstufen. "Wissentlich falsch" scheinen sie mir nicht zu sein. Teilweise bezieht er sich auf Aussagen anderer Leute, das ist aber als Zitat deutlich erkennbar.
  • Inwieweit die 20 anderen Foren-User, die in den von mir gesehenen Dokumenten tatsächlich als Angeklagte ("defendants") aufgeführt wurden, belangt werden sollen, ist für mich nicht ersichtlich. Im Anhang werden einige Beiträge mitsamt User-Namen gezeigt, darunter auch ein paar relativ bekannte Gearslutz-User. Teilweise zitieren die User Beiträge von tonykara oder gehen darauf ein, aber dies geschieht oftmals recht differenziert oder es wird tonykara (bzw. dessen mutmaßlichen, später angelegten Doppel-Account unter anderem Namen) sogar kritisiert.
  • Es ist für mich nicht ersichtlich, wie die genannten 250.000$ zustande kommen sollen. Dies wird auch von mehreren Parteien bemängelt. Die Anwaltskosten werden hingegen für mich verständlich aufgeschlüsselt.
  • @engineer: ein Hoax ist es nach meiner Auffassung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht.
 
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Das ist doch schonmal was... Ich werde mir das aus Interesse nächster Tage mal ansehen, wenn ich an die Dokumente komme. Ich habe aber zwei Vermutungen, was hier der Knackpunkt sein könnte:
1) macht es einen Unterschied, ob B. hier der "Kopie" (schwer zu leugnen) oder des "Plagiats" bezichtigt worden ist. Eine Kopie kann auch (juristisch) legitim sein, wenn z.B. eine Lizenz erworben wurde oder das Design gar nicht geschützt war. Beim "Plagiat" hingegen schwingt immer der Vorwurf einer Straftat bzw. eines illegitimen Vorgehens mit - da kommt es also auf die genaue(!) Wortwahl an.
2) sind Meinungsäußerungen, die von jedem anderen privat getätigt werden dürfen, manchmal durchaus problematisch, wenn derjenige, der sie äußert, bei einem Konkurrenten angestellt ist. In D berührt das dann u.U. den "unlauteren Wettbewerb", wenn eine Firma oder ein Mitarbeiter sich abfällig über die Konkurrenz äußert - selbst wenn die Aussagen an sich wahr sind bzw. juristisch ansonsten nicht zu beanstanden wären. Wie da die Rechtslage in den USA genau ist, weiß ich nicht. Aber ich z.B. darf mich nach Herzenslust in Foren über Autos oder Musikinstrumente auslassen, sollte mich aber über Produkte aus der Branche meines Brötchengebers - insbesondere von Mitbewerbern - höchstens sehr dezent äußern...
 
Sie haben auch einfache User verklagt...
 
@engeold: Danke, dass Du Dir diese Mühen gemacht hast. Nun wissen wir Bescheid. Wäre nun nur noch zu klären, WAS denn die user genau gesagt haben. Nachlesen konnte Ich es nicht mehr, obwohl ich auch dort registiert bin. Ist wohl ziemlich viel entfernt worden, womit die Klage ja schon mal einen Effekt hatte. Damit wäre dann zumindest bei Einigen der Tatbestand des FLAPS erfüllt, denn es sie wurden erfolgreich zensiert und ist kaum anzunehmen, dass alle Klagen inhaltlich berechtigt sind.


Noch ein inhaltlicher Beitrag zu dem Gesagten:

Aber der Preisdruck, den Behringer damit generiert, macht es möglich, dass man von allen anderen Herstellern um eher vertretbares Geld Digitalmischpulte kaufen kann.

Das sehe Ich wie gesagt etwas anders. Um einen Preisdruck zu erzeugen, reichen 3 Hersteller, sofern sie sich nicht absprechen und Hersteller von digitalen Pulten gab es zur Genüge. Wenn aber jemand extrem billig anbietet, weil er in den Markt will und entsprechend wenig aufschlägt und oder in China produziert und vor allem sehr niedrige Qualität produziert, dann zwingt er die anderen nicht zum Gewinnverzicht, sondern dazu ebenfalls auf billig zu machen und das haben sie auch getant. Taugliche und bezahlbare Digitalpulte gab es auch um 2000 schon - hatte ein TMD 1000 und im Zuge der Weiterentwicklung der Technik hat man auch nachgezogen.

Der allgemeine Trend ist unverkennbar: Kosten sparen um jeden Preis und das geht unweigerlich auf die Qualität.

Um so wichtiger ist es, sich über die Qualität der Produkte auszutauschen und die Fakten zu benennen. Ich nenne mal welche:

Fakt 1:
- Der 2001 erworbene TM-D1000 hat einen zu leichtgängigen Regler und funktioniert ansonsten problemlos, genau wie der TDIF-ADAT Converter von Tascam
- Der 2008 erworbene Yamaha 01V ist dagegen nach 4 Jahren verstorben - Reparaturversuch mislang.

Fakt 2:
- Ein 2004 erworbener Computer-Monitor von Samsung funktioniert bis heute, ist nur etwas dunkel
- Ein 2009 erworbener Computer-Monitor von Samsung hat schon vor 3 Jahren angefangen dunkle Bereiche zu bekommen und war binnen eines Jahres hin
- Ein 2013 erworbener funktioniert noch, für den kürzlich gekauften, hat der Verkäufer dringend geraten, eine Extragarantie abzuschließen. Das rät er allen Samsungkäufern. Aha!!!!

Fakt 3:
- Eine 2001 erworbene Roland VA-76 ist nach wie vor in Ordnung, obwohl Ich schon 3x dran rumgebaut habe, den IDE-Controller beschädigt habe und was tauschen musste. In einem anderen thread lese Ich gerade was von einer 20 Jahre alten XP80, die noch funktioniert.
- Eine 2008 erworbene Roland Fantom ist dagegen vor 2 Jahren von selber in die Binsen gegangen. Der Händler fand es toll, dass sie 8 Jahre gepackt hat und damit weit über die Garantie von 3 Jahren war und fragte mich, was Ich denn wolle mit dem alten Ding.

Fakt 4:
- Ich besitze 4 der legendären E-Mu Klangerzeuger, angefangen von Audity, Orbit, Planet Phatt und Proteus. Alle arbeiten noch. Alle 4!
- Es gibt leider keine neuen E-mus mit denen Ich sie vergleichen kann. Die Firma ist pleite, wohl weil ihre Geräte zu lange hielten und jeder, der eins haben wollte auch eins hat.

Merkt hier jemand was?

Irgendwie hält das Zeug aus den 90ern und frühen 2000ern ewig und das danach folgende Equipment macht binnen 5 Jahren die Grätsche. Nur meine Behringergeräte von damals bildeten eine Ausnahme und waren auch alle schnell tot. War Behringer in Sachen Qualität der Zeit einfach nur vorraus?

Aber: Natürlich kann es sein, dass so mancher amder Hersteller wegen Behringers aggressiven Preisen einfach zu wenig verkauft und pleite geht.

Siehe meine Vermutung zu e-Mu.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
1) macht es einen Unterschied, ob B. hier der "Kopie" (schwer zu leugnen) oder des "Plagiats" bezichtigt worden ist. Eine Kopie kann auch (juristisch) legitim sein, wenn z.B. eine Lizenz erworben wurde oder das Design gar nicht geschützt war. Beim "Plagiat" hingegen schwingt immer der Vorwurf einer Straftat bzw. eines illegitimen Vorgehens mit - da kommt es also auf die genaue(!) Wortwahl an.

Da fällt mir noch was ein:

Eine 1998 gebaute und später gebraucht von mir erworbene JP-8080 hat 3 Produzenten gute Dienste geleistet und bis ins Jahr 2008 gearbeitet, bis Ich sie abgegeben habe. Weil sie angefangen hat, zu rauschen und zu zerren, hatte Ich begonnen, sie digital nachzubauen.

http://www.96khz.org/doc/vasynthesisrolandjp8080.htm

Ist das jetzt eigentlich eine "Kopie" oder ein "Plagiat"? :)

Die nun logische Frage, wie lange ein heute gekaufter Rolandsynthie hält, kann Ich nicht beantworten, weil Ich keinen mehr gekauft habe. Eigentlich hatte Ich mir vor ein paar Jahren einen Jupiter50 zulegen wollen, dann kam mir aber etwas Gravierendes dazwischen. Hat den jemand? Tut er noch?

Wäre mal interessant zu lesen, wie lange eure Behringergeräte schon leben, so ihr welche habt. Wer besitzt denn einen der hier diskutierten Behringer-Clones und hat ihn abgeben? Oder hat den ersten Defekt?

Noch ein andrer Aspekt zu den Clones:

Bei den nun vermehrt auftauchenden analogen - oder gemischt analog-digitalen Geräten könnte man vermuten, dass das Meiste dessen, was auf der analogen Seite kaputtgehen kann, wider DIY reparabel ist. Ist das so?

Und ist es bei den Behringer-Clones so? Oder steckt das meiste in den Chips, an die man nicht rankommt?
 
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Keine Ahnung wie ihr mir euren Geräten
umgeht, aber meine generelle Ausfallrate die letzten 30 Jahre sind sehr niedrig.
Kann mich bei 3 analogen Mischpulten an defekte Kanäle erinnern: Yamaha, Alesis, Mackie.....
Keyboardmässig waren 3 mal lausige Fatar Tastaturen hinüber....

Bzgl Behringer (bin kein Fan aber auch kein Hasser):
Mein HeadphoneAmp tut seit 10 Jahren seinen Dienst.
Wir hatten früher im Liverack ne Frequenzweiche im rauhen Einsatz,
null Probleme 9 Jahre lang und mein damaliger MX8000 hielt auch paar Jahre.
Hatte vielleicht nur Glück?

Mein AH QU16 wurde vor 4 Jahren mit defektem Motherboard geliefert, Austausch, seither läufts....

Aber ich muss gestehen:
Meine Keys aus den 80ern und 90ern wirkten unkaputtbar.
Wenn ich mich jetzt so umschaue.... lauter Plaste.....
 
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Weder mein 12 Jahre alter Fantom X noch meine alten Behringer MX 2642 (eins davon habe ich mir gekauft, kurz nachdem es auf den Markt gekommen ist) machen große Probleme. Mit meinem Fantom bin ich jetzt seit 10 Jahre auf den Bühnen in Norddeutschland unterwegs. Er wird zwar gerade vom Kronos abgelöst, aber danach bekommt er seinen verdienten Altersplatz im Studio. Gestorben ist bei mir -toi toi toi - noch kein Instrument.
 
Fakt 1:
...
Fakt 2:
...
Fakt 3:
...
Fakt 4:
...
Merkt hier jemand was?
1) Zunächst mal: anekdotische Einzelerfahrungen taugen nicht als Beleg oder "Fakt" für die Allgemeinheit.
2) Wieviele Geräte aus 200x sind schon vor langer Zeit gestorben, und du erinnerst dich gar nicht mehr? Klar, dass die jetzt noch lebenden Geräte aus der Zeit den Anschein erwecken, als wäre damals die Qualität besser gewesen - das nennt sich "selektive Wahrnehmung" *)
3) Hättest du jetzt Geräte aus den 70ern oder 80ern als Beispiel für langlebige Elektronik angeführt - OK. Aber rund ums Millennium? Da war gefühlt die Qualität noch schlechter als heute. Wahrscheinlich auch tatsächlich, denn Kostendruck gab es damals schon, aber dem ist man dann hauptsächlich durch manuelle Fertigung im Billiglohnland begegnet (mit kurzen Lebensdauern als Folge), während es heute durch höchstautomatisierte Fertigung (in Ländern, die inzwischen schon keine Billiglohnländer mehr sind) noch etwas günstiger, dafür aber wieder hochwertiger geht als noch Ende der 90er.

*) Dass der Kölner Dom oder die Chinesische Mauer heute noch stehen, könnte man als Beleg dafür auffassen, dass vor hunderten von Jahren die Qualität der Bauwerke höher war. Das ist aber nachweislich falsch: die allermeisten Kirchen, Dome, Schlösser und sonstige Bauten aus der Zeit sind schlichtweg eingestürzt (Grenzmauern sowieso, aber aus anderen Gründen), oft schon während der Bauphase. So ein Bau hat ja auch gerne schonmal einige hundert Jahre gedauert - wenn ein Gebäude also überhaupt fertig wurde, ohne einzustürzen, war das großes Glück. Dann hatte es allerdings die Feuertaufe auch hinter sich...
 
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Sicher sind eigene Erfahrungen subjektiv, aber ich spreche auch mit anderen und höre deren Meinung und die ist eindeutig. (und ich kann mich auch noch an alles erinnern, was Ich mal gekauft habe, da es in den wegen der Steuer geführten Listen steht).

Wie gesagt sehe das brachenweit und habe nicht umsonst Beispiele von Nichtmusikaustattung genannt. Ich habe das sogar mal im Rahmen eines Projektes im Hauptberuf untersucht und auch da zeichnet sich ein eindeutiges Bild. Wie Du richtig anführst, spielen dort u.a. die Verlagerungsbestrebungen der Hersteller eine große Rolle, wenngleich sich der "Negativzeitraum" sich nicht ganz so abbildet. Zudem ist es so, dass Maschinenfertigung durchaus nicht preiswerter ist und gerade im Billigbereich maschinelle Bestückung teilweise durch eben billige Handarbeit unterlaufen wird. Die grundsätzlich richtige Überlegung, dass bessere Fertigungsverfahren zu besseren Ergebnissen führen ist also nicht uneingeschränkt auf alle Produkte übertragbar. Das gilt vor allem für PCB-Fertigung. Da habe Ich schon leidvolle Erfahrgungen machen müssen.
 
Scheint als hätten man auf GS grad massive Probleme, das Thema totzumoderieren...
 
In einem auffällig unspezifisch gehaltenen Thread von vor zwei Tagen wird die Begründung geliefert.

Wobei ich Gearslutz da gewissermaßen verstehen kann. Laut Fußzeile sind sie "UK Company Number 7597610 (England & Wales)". England und Wales haben traditionell eine (gerade im Vergleich zu den USA) deutlich restriktivere Gesetzgebung, was Verleumdung und Ähnliches angeht. Da wundert es mich nicht, wenn Gearslutz lieber zu viele Beiträge entfernt als zu wenige.
 
Irgendwie hält das Zeug aus den 90ern und frühen 2000ern ewig und das danach folgende Equipment macht binnen 5 Jahren die Grätsche. Nur meine Behringergeräte von damals bildeten eine Ausnahme und waren auch alle schnell tot. War Behringer in Sachen Qualität der Zeit einfach nur vorraus?

Tendenziell ist das so, ja. Ich habe allerdings seit Ende der 90er vier Behringer-Pulte „verloren“. Das einzige, das echt lange durchhält, ist das Eurorack Pro RX1602, das ich als Teil meiner Hifi-Anlage nutze.

Allerdings habe ich für mich auch beobachtet, dass höherpreisige Produkte bestimmter Marken nach wie vor robust sind. Mischpulte von Allen & Heath: Qu16, problemlos. A&H PA12: Netzteil-Ausfall nach vielen Jahren, konnte vom Profi leicht repariert werden. Yamaha 01V96i: Fast täglich im Betrieb seit 6 Jahren. Bildschirme von Eizo (Gebrauchtkauf zum Spottpreis): 3 Stück, offenbar unverwüstlich. Gebrauchte Rechner von Fujitsu und Lenovo... super. Kamera von Pentax, Gebrauchtkauf: Kann die kaputtgehen, ist das möglich? ;-) Und, mein Favorit und wieder on-topic: Roland Juno 106, seit Ende der 80er im Familienbesitz... OK, das Volume-Poti kratzt aber ansonsten: Läuft!

Ärgerlich hingegen das Kawai MP6 Stage Piano, bei dem ich alle 2 Jahre die Klaviatur reparieren lasse, ich muss mal lernen, wie man das selber macht. Und auch das A&H GL2 ist nach 25 Jahren im Verleihbetrieb eigentlich drüber, da müsste ich ein zweites kaufen und Ersatzteil-Tetris spielen.

Vielleicht ist Behringer einfach eine Durchgangsmarke geworden, man kauft sich ein erstes Pult von Behringer, einen ersten Synthesizer, etc., und wenn das Teil dann verreckt, kauft man eh was besseres oder gesteht sich ein, dass das eh Hobby nix für einen ist? Also nur so als Hypothese.
 
Also ich kann Qualitätsmängel bei Behringer (im Sinne von kurzer Lebensdauer) bislang nicht bestätigen und sehe auch bei den aktuellen Produkten nichts, was darauf hindeutet. Dass Behringer eine "Einsteigermarke" ist, ist ja nun weder neu, noch irgendwie verwunderlich: GENAU DEN Markt adressieren sie ja.
Wenn dem so ist, sehe ich aber auch hinsichtlich der Synths kein Problem: wenn die "billigen Kopien" denn sozusagen sterben wie die Fliegen, dann geht ja den hochpreisigen Marken, die Geräte für die Ewigkeit liefern, nichts verloren...
 
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Hab viel mit Backlinern zu tun. Die Bestellen immer gleich zwei X32, damit sie einfach immer sofort einen Ersatz haben. Ist halt meistens trotzdem billiger als die Konkurrenz. Man kann aber keinenfalls davon reden, dass die wie die Fliegen weg sterben. Denke schon, dass die Qualität bei Behringer deutlich nach oben gegangen ist.
 
Behringer dürfte aus den Fehlern der Anfangstage gelernt und nachgebessert haben. Unsereins hat das Zeug nur genommen, um auch im Probebraum einen Mischer und Effekte zu haben, weil man ja alles doppelt haben musste, um nicht zu schleppen, aber dafür wenig Geld ausgeben wollte, weil wenn es geklaut wird oder die Saububen, die den Raum auch noch benutzen, die Cola drüber kippen.

Mittlerweile muss Behringer auf Qualität schauen, wenn sie mehr Marktanteile haben wollen und so viel billiger sind sie auch nicht mehr. Für das Geld, was ein Model D kostet kriege Ich auch einen Korg.

Was ich zu dem ersten Beitrag hier noch fragen wollte: Wie verhält es sich denn eigentlich mit dem Urheberrecht? Es ist eine Sache, eine Klangerzeugung zu kopieren, wenn ein Patent abgelaufen ist, aber eine andere, das design zu übernehmen. Auch ohne Patent oder Markenanmeldung sind Logos nach dem Urheberrecht geschützt. Sind die Marken, die Behringer kopiert, alle pleite, dass sich da keine mehr rührt? Mal einfach einen Moog, oder Dave Smith zu kopieren sollte schon ein Problem sein, oder?
 
Wird immer sympathischer! Mein XR18 fliegt sobald als möglich raus...
Nur mal so... Hast Du das geschrieben, weil Du Dich generell von der Marke trennen willst?

Meine Erfahrung mit Behringer bislang: Natürlich hab ich auch vor vielen Jahren behringer gehabt, weil die Teile das günstigste Preis-/Leistungsverhältnis hatten. Die ersten Mixer, z.B. MX2642 (schwarz, bzw. dunkelblau) waren unverwüstlich. Das silberne Nachfolgemodell, das ich mir eigentlich nur zugelegt hatte, weil es zwei Mikro Inputs mehr hatte, sowie einen eingebauten Multieffekt, war von Anfang an mehr beim service als bei mir und aufgrund der Unzuverlässigkeit bald draußen. Ein gebrauchtes A&H GL, das ich mir darauf geholt hat, war qualitativ um Klassen besser, dass mir die Augen geöffnet wurden, und ich ab sofort keinen Billigschrott mehr gekauft hab, im Gegenteil, sogar den ganzen anderen Behringer Schrott wie Gates, Compis, Pre-Amps Feedback Destroyer und anderes durch hochwertigeres wie z.B. DBX ersetzt hab. Das A&H Pult lebt übrigens immer noch, mittlerweile 10 Jahre alleine in meinem Besitz, ständig im Einsatz und noch nie ein Ausfall. Daher sind im Laufe der Jahre noch zwei weitere Mixer von A&H für zu Hause und den Proberaum dazugekommen.
Was Behringer angeht, befindet sich lediglich ein RX1602 Line Mixer in meinem Keyboard Siderack und verrichtet ohne Probleme seinen Dienst. Auch das Volumenpedal von Behringer FCV100 ist absolut super.

Erst seit Einführung der Digitalmixer bin ich auch bei Mixern wieder bei Behringer zurück. Nutze ein X32 Producer, sowie ein XR18, hab erst kürzlich den XR18 mit zwei Behringer MS8000 Splittern in ein Rack verbaut. Ich denke auch, dass sie mittlerweile einen neuen Qualitätsstandard erreicht haben.

Was die Synthies angeht, hätte ich keine Bedenken, mir so eins zuzulegen, wenn ich den Bedarf hätte.

Udn ja, das mit der generellen Haltbarkeit von Geräten, die früher besser war, kann ich auch bestätigen. Meine Kurzweil Keyboards halten genauso zuverlässig wie meine A&H Pulte.
Aber ist das bei anderen Geräten wie Haushaltsgeräte nicht auch der Fall? Wer kauft noch für 2000EUR eine Miele Waschmaschine? Die meisten - mich eingeschlossen - kaufen leider eine günstige Nicht-Miele für 300-400EUR, und wenn sie nach 3-4 Jahren den geist aufgibt, kommt eine neue her.
 
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Wie verhält es sich denn eigentlich mit dem Urheberrecht? Es ist eine Sache, eine Klangerzeugung zu kopieren, wenn ein Patent abgelaufen ist, aber eine andere, das design zu übernehmen.
Streng genommen nicht. Es gibt einen Designschutz analog zum Patentrecht - nur nach Anmeldung, nur exakt benannte Designelemente, nur mit begrenzter Laufzeit und gegen Zahlung einer jährlichen Gebühr.

Auch ohne Patent oder Markenanmeldung sind Logos nach dem Urheberrecht geschützt
Da hätte ich gerne eine Quelle. Erstens kopiert Behringer nun gerade die Logos meist nicht mit. Zweitens dürfte bei einem einfachen Schriftzug (z.B. "Prophet" in einer bestimmten, nicht speziell für dieses Logo geschaffenen Schrittype) der urheberrechtliche Schutz schon an der Schöpfungshöhe scheitern und drittens ist eine bestimmte Anordnung von Potis, LEDs etc. weder ein Logo, noch ein Kunstwerk - dazu gibt es etliches an Rechtsprechung. Gerade auch in den letzten 10 Jahren, wo das Thema ja bei Mobiltelefonen (Apple vs. Samsung vs. Huawei vs...) immer wieder hochkocht.

Mal einfach einen Moog, oder Dave Smith zu kopieren sollte schon ein Problem sein, oder?
Wenn du mal weiter oben in diesem Thread schaust: gerade dort eher nicht, weil die ihre Marken teilweise erst gar nicht angemeldet haben, teilweise haben verfallen lassen und teilweise verkauft haben - ein ganzer Schwung der Marken alter Klassiker gehört längst Behringer. Für die Designs ist das erst recht unrkitisch, weil das meiste älter als 25 Jahre ist und (sofern denn überhaupt jemals jemand dafür Designschutz beantragt hat, was meist nicht der Fall ist) damit der Schutz abgelaufen ist.
 

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