sunny schrieb:
Sach mal , diesen Satz in einem deiner Beiträge fand ich echt bemerkenswert
er Gesamtsound hängt aber auch sehr wesentlich vom Massenverhältnis von Kern zu Windungen ab, sowie von der Art des Kerns (hexagonal oder rund). Damit habe ich noch nicht beschäftigt. Woher weisst du das?
Hie und da zusammengelesen, und im Laufe der Jahrzehnte ein paar Saiten durchprobiert.
Auf'm Web hab' ich gerade http://www.justchords.com/reality/strings.html gefunden. Sehr empfehlenswert, Protest einlegen muß ich allerdings bei der Sache mit den Roundcores und dem Kleber. Man kann nämlich auch irgendwo 'ne kleine Delle ca. 15" vor'm Saitenende in den Kern machen, die die Windungen (die ja dicht an dicht liegen) von der Stelle dann aus in Position hält.
Es fehlen auch 'n Paar Spezialitäten wie die schonmal lobend erwähnten Compression Wounds und Nylonsaiten.
Bei Taperwounds sehe ich das Problem darin, daß zum einen die Schwingung nicht so massiv auf die Brücke übertragen wird, und dann bin ich skeptisch hinsichtlich des Schwingungsverhaltens einer Saite, die auf der relevanten Länge keine konstanten Massenverhältnisse hat. Ein Bass ist nunmal kein Piano. Aber gut, manche schwören genau dadrauf.
Vielleicht noch'n Wort zu Halfrounds, die werden nicht spiegelglatt geschliffen und poliert wie gute Flatwounds. Ich hab' vor ca. 23,5 Jahren mit einem Satz D'Addario 45 auf 100'er auch prompt ein frisch abgeschliffenes Fretless-Griffbrett vernarbt wie mit Roundwounds (was war ich stinkig!!!!), zumal die Halfs auch aus purem Stahl sind, nur die Brillanz ist durch die Abschleiferei sehr deutlich reduziert. Andererseits fehlt innen die Masse wie bei FWs, so daß der Ton nicht so gut trägt. Um fair zu sein, ich kann mir das aber zu speziellen Zwecken vorstellen, vielleicht in 55 auf 110, damit es ordentliches Pfund hat, und dann dieser leicht abgedrehte "zwittrige" Sound der Saiten, und PUs + Amp, die den Sound mit ihrem eigenen Charakter ordentlich einfärben...
sunny schrieb:
Was für Auswirkungen , bzw. Sound Möglichkeiten sind da möglich
Eine Saite mit Rundkern ist etwas weicher, klingt wärmer, vielleicht auch haltbarer, eine mit hexagonalem Kern steifer und strahlender. Klassisch sind hier DR in beiden Spielarten jeweils in Stahl und nickel-plated. Hexcore wäre vorzuziehen, wenn man gerne slappt u/o tappt. Wenn man sonst nur brillant und ausgeglichener klingen will, wäre eher Roundcore die Wahl.
Die Sache mit der Umspinnung ist, daß man von dünnerem Draht mehr Lagen darufwickelt als von dickerem, um auf dieselbe Saitenstärke zu kommen. Das hat einen dämpfenden Effekt, aber die Saite wird auch weicher (und angenehmer zu greifen, vor allem, wenn man hart spielt). Im Extremfalls kann man das bis zu einem "FW meets RW sound" treiben. Die schon genannten Thomastik-Infeld E-Jazz Bass RWs wäre so ein Fall. Ganz früher gab's so 'ne Saiten auch mal von Fender, aber der Satz war nicht ausgeglichen, weil die G-Saite zu dünn gewählterweise weniger Windungen hatte und unangenehm herausstach.
sunny schrieb:
und woran kann der " normal" Musiker das erkennen?
Erstens den Waschzettel genau lesen, dann die Packung aufreißen und sich die Saite ankucken, zweitens die Ohren spitzen