Ich habe lange gebraucht, um meinen Sound zu finden und auf dem Weg dorthin eine ganze Reihe Bässe, Amps und Boxen an- und wieder abgeschafft. Nicht so viele wie einige andere hier im Forum, aber immerhin.
Inzwischen habe ich meinen Sound. Wenn ich mir anschaue, was ich dafür brauche, komme ich zu dem Schluss, dass ich wohl ein Purist bin. Alles steht unter der Prämisse, so wenig elektronische Bauteile wie möglich in den Signalweg einzubringen. Effekte scheiden von daher generell aus.
Mein Bass ist passiv und hat "nur" einen Tonabnehmer, den ich an der Elektronik vorbei ohne Umweg an die Buchse gelötet habe. Dadurch erreiche ich die maximale Direktheit im Sound. Der direkte, konkrete und lebendige Ton ist nach meiner Erfahrung der große Vorteil von Passiv- gegnüber Aktivbässen. Sie klingen einfach mehr nach Holz. Soviel zur Begründung, warum ich persönlich Passivbässe bevorzuge.
Am Amp habe ich einen passiven 4-Band-EQ, an dem alles bis auf den Treble in der Mittelstellung steht. Den Treble-Regler drehe ich meist ein bisschen runter, wodurch der Bassbereich ein wenig fetter wird, und zwar nicht nur vom subjektiven Empfinden her, sondern tatsächlich. Es ist eine Eigenart von passiven Tonestacks, dass die Regler zusätzlich zum "offiziellen" Frequenzbereich auch noch auf ganz andere Bereiche wirken. Der Treble-Regler an meinem Amp macht also genau das, was die passive Höhenblende an meinem Bass macht, weswegen ich letztere ja auch aus dem Signalweg genommen habe.
Vom Amp geht's dann in meine Boxen, die ohne Hochtöner und Frequenzweichen auskommen.
Das alles resultiert in meinem persönlichen Traumsound, der vor allem durch meine Spielweise und den (starken) Charakter meines Basses entsteht.