Bass + Melodie = Egoist?!

  • Ersteller Hellb00m
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ein musiker, der sein ego nicht zurückschrauben kann, hat meiner meinung nach nichts in einer demokratischen formation zu suchen.
Grundsätzlich ja, Frage ist nur, wieviel man denn nun zurückschrauben sollte.

Hat man zuwenig Ego, ist man der Bückling, wenn andere das konsequent ausnutzen... soll jetzt nicht heißen, man solle seinen Kopf unbedingt durchsetzen, aber wenn die anderen einem nicht mal die Freiheit lassen, hat man ja schon verloren und muss dann entweder den Sklaven machen oder seinen Hut nehmen.
 
Also ich bin prinzipiell schon eher der von Nashrakh betitelte "Bückling", der lieber kuscht, als mal seine eigene Meinung zu sagen und damit jemanden zu verletzen und genau wie er es beschrieben hat, war es so, dass die eine Band diesen Status komplett ausgenutzt haben. Bei meiner anderen Band freuen die Jungs sich seit einigen Wochen, dass ich mir nicht mehr alles gefallen lasse und jetzt auch sage, wenn was nicht so recht läuft. Aber irgendwie läuft es seitdem ich meinen Ausstieg bei der Band bekundet habe in meiner anderen Band ziemlich gut.
Morgen ist die letzte Probe mit der Band, aus der ich aussteige... der Bassisten Gott möge mir Kraft geben, diese Probe durchzustehen und meinen Nachbarn viele Ohropax schenken (weil dann die dicke Betzie, aka 610er, wieder nach Hause kommt) ;)
 
Grundsätzlich ja, Frage ist nur, wieviel man denn nun zurückschrauben sollte.

Hat man zuwenig Ego, ist man der Bückling, wenn andere das konsequent ausnutzen... soll jetzt nicht heißen, man solle seinen Kopf unbedingt durchsetzen, aber wenn die anderen einem nicht mal die Freiheit lassen, hat man ja schon verloren und muss dann entweder den Sklaven machen oder seinen Hut nehmen.

Das ist ne schwierige Sache. Ich habe ganz zu Anfang mal versucht die Band komplett demokratisch zu leiten und aufzubauen und musste dann festellen: Es funktioniert einfach nicht.
Es wurde sabotiert, genöhlt, gemeckert und am Ende hatten wir halt keine Songs und dann war die Probe wieder rum und alle gingen Heim. Motivation...Hallo? Wo bist du? Oh da hinten in der Ecke hast du dich versteckt, du kleine billige H***...Wer bezahlt dich eigentlich? Und wer ist dein Zuhälter?

Wieso? Weil die allermeisten Menschen, gerade jüngere, damit nicht umgehen können. Oft gibts überall sozialen Druck, der Chef auf der Arbeit nervt zB Drummer oder Gitarrist X und in der Musik wollen sich die Leute dann nix sagen lassen. Das wird aber in der Regel umso schlimmer, je demokratischer es ist. Demokratie erfordert dass die Leute sich nicht hintergehen und keine Machtspielchen gespielt werden. Das ist aber nahezu unvermeindlich, weil sich trotz der Demokratie, einer oft wie der Dumme fühlt.

Sprich zwei sagen sie wollen den Song spielen, einer sagt nee er mag dass und das nicht und einem ist es egal. Zugunsten der Demokratie fühlt sich in vielen Fällen dann der, dems nicht gefällt wie der Dumme. In sehr vielen Fällen wird dann ein kalter Konflikt entstehen, sprich es wird sabotiert und gebockt, auch bei Stücken die völlig ok sind für alle. Es geht dann nur noch um's Ego und nicht um die Musik. Und auch bei uns gabs da noch keine zwei Songs da ging das schon so ab. Ich hab an der Stelle einfach Erfahrungen gesammelt und bemerkt, hier muss man was tun.

Man mischt für das Allgemeinwohl einfach die Verhältnisse die es gibt. Einer gibt den Ton an und gibt gleichzeitig den anderen genug Freiheiten - soweit das eben musikalisch geht, es sei den es handelt sich um ein Singer/Songwriter Projekt. Das wird dann auch gespielt und wer sich dagegen auflehnt kann bitte einfach gehen. So hat sich das Set auf einmal nicht nur verdoppelt und dann vervierfacht sondern es gibt mehr als genug Songs wo früher immer Mangel war. Plötzlich, weiss man nicht mehr was man spielen soll, weil es so viel gibt. Plötzlich musst du planen, was du spielst, wo du früher auf 2 Songs rumgegurkt bist. Und zum großen Staunen: Allen macht's Spaß. Kleine Ego Eskapaden gilt es durch schnelle Aussprachen zu regeln. Wenn man ein Problem hat, nicht lang drum herumreden und schon kann man wieder Musik machen. Zu einem gewissen Teil ist das mit der Gegenwehr aber auch sehr wichtig. Wer will in einer Band spielen wo nur Zombies ohne Gegenwehr spielen, die nicht ihre Meinung sagen? Das kann auch sehr wichtig sein. Man muss nur das Gespür haben und die Kenntniss um zu wissen: Ist das jetzt konstruktive Kritik oder handelt es sich hier um einen kalten Konflikt (Sabotage und schmollen etc.). Einfach nachfragen hilft bei einem kalten Konflikt oft nix. Die Person tut so, als wär nix und sabotiert fröhlich weiter. Hier hilft es nur wenn man dann als Band richtig redet.

Wie oft habe ich erlebt dass ein Musiker in meiner Band nen Song erst total scheiße fand. Meistens sind es dann genau die Leute die dann den Song X ständig spielen wollen wenn er richtig grooved, ausgebaut ist und Struktur hat. Warum? Weil ich ihm halt Platz gegeben habe im Song. Er hat seine Parts die wichtig sind und ohne ihn klingt der Song total leer. Auch wenns 8tel sind oder sonstwas. Und so sind wir wieder eine Band. Ohne den anderen klingts kacke. Am Anfang dachte er vielleicht noch: Soein scheiß, er füllt den Song aus, da kann ich nichts machen!!! So ein verdammter Hurenbock, was ist mit meinem Basserego? Was erzähl ich jetzt meiner Freundin wenn ich heimkomme: BABY, HEUT WAR DER BESTE TAG MEINES LEBENS: ICH HAB HEUT NUR 8TEL GESCHRAMMT, YEAHH - und jetzt gleich schramm ich dich im 3/4 Takt...

Und darum kann es mit einem Leader sehr gut funktionieren, es beschleunigt den Bandprozess und dass was alle wollen: Musik machen. Zusammen grooven. Leader sein heißt nicht, andere einengen, sondern nur, das ganze lenken und vor allem: Dinge richtig erkennen.

Kritik kann total geil sein. Mir wurde mal vorgeworfen: DU spielst immer nur deine billigen Tempos und deine billigen Akkorde. Ich hab mir das zu Herzen genommen, klar war ich erst angepisst. Was is rausgekommen? Aus der Motivation es mal anders zu probieren, hab ich die Person eines besseren belehrt und.... viele, interessantere Songs geschrieben und mal andere Anschläge verwendet. Es ist alles eine Frage, wie man mit etwas umgeht.

Das können die allermeisten Musiker gar nicht. Deswegen müssen sich die meisten auch erst daran gewöhnen, so offen miteinander umzugehen. Auch ich musste mich daran total gewöhnen. Es ist Nashrakh sagt, man darf nicht zu pussig sein, aber auch nicht zu egozentrisch. Der Mittelweg ist optimal, für alle in der Band.

Deswegen schau genau, ob du die Probleme vielleicht nicht nur in die nächste Band mitnimmst. Ich meins ernst und nehms mir nicht übel :great:
 
Grundsätzlich ja, Frage ist nur, wieviel man denn nun zurückschrauben sollte.

Hat man zuwenig Ego, ist man der Bückling, wenn andere das konsequent ausnutzen... soll jetzt nicht heißen, man solle seinen Kopf unbedingt durchsetzen, aber wenn die anderen einem nicht mal die Freiheit lassen, hat man ja schon verloren und muss dann entweder den Sklaven machen oder seinen Hut nehmen.

du greifst das in einem anderen kontext auf ;) (nicht beleidigend oder abwertend gemeint)

ich meinte dass der drummer, der meinte "entweder bleibst du in der band oder wir sind längste zeit freunde geworden" oder der dauernd auf alle trommeln wie behindert draufkloppt ein scheiß musiker ist. ^^

weil er eben nicht zuhört.

hellboom wollt ich nicht damit angreifen ^^

es muss immer ein alphatierchen geben, aber er muss ein aufmerksamer mensch sein und zuhören können und biegsam sein (nciht im sinne von schleimen, sondern menschlich flexibel, damit er auf verschiedene charaktere eingehen kann)

bei hellm00ms band scheint keiner so zu sein, hellb00m ist der passive typ (der sich - richtig so - nicht alles gefallen lässt), der drummer scheint absolut temperamentvoller typ zu sein der schnell austickt und alle scheinen keinen platz für den basser zu lassen
 
So letzte Probe ist durch und alle drei haben mir bestätigt, dass es einfach viel besser mit mir am Bass ist...
Naja... meine Entscheidung ist dennoch endgültig, obwohl der eine Song, den die Jungs geschrieben haben, während ich nicht zu den Proben erschienen bin mir doch ziemlich zugesagt hat. Der Song hatte ausnahmsweise mal eine Melodie und ne g'scheite Lead Gitarre und nicht einfach nur sone "aus-Prinzip-brauchen-wir-2-Gitarren"-Gitarre :p
Aber irgendwie ist es schön mal wieder seinen ganzen Kram beisammen zu haben, obwohl das ca. 2 Stunden gebraucht hat, meine Kram wieder zu ordnen...
 
Puh, jetzt kommt sie wieder... ne blöde Situation...
Also eigentlich hatte ich mit der Band abgeschlossen, aber heute haben sich die Jungs wieder bei mir gemeldet und gefragt ob ich im September ne Show mit denen spielen will, weil die keinen Ersatz für mich finden... Der Veranstalter hatte auch schon für die den Gig gecancelt und ich und meine noch bestehende Band sollten für die einsteigen, aber jetzt haben die das doch wieder irgendwie durchgeboxt, dass sie da spielen dürfen und wir wurden nach hinten verschoben (haben aber nen Auftritt in dem Schuppen sicher...)

Jetzt weiß ich allerdings nicht so recht ob ich mir die nochmal die Mühe machen soll und mit denen auf die Bühne gehen soll... ich meine so als "Freundschaftsdienst" würde ich das ja machen, aber unsere Freundschaft hat auch ein bisschen unter meinem Ausstieg gelitten... aber irgendwie Lust hätte ich schon aufzutreten, da sich das mit meiner anderen Band noch ein wenig hinziehen könnte, bis wir wieder auf ner Bühne stehen...

Was meint ihr dazu? Bzw. wie würdet ihr euch in der Situation verhalten? Ist klar, dass ihr mir jetzt nicht sagen könnt tu dies oder tu das, aber wie würdet ihr euch verhalten?
 
Also wenn Deine alte Band Dich gefragt hat dann würde ich spielen, wobei das natürlich auch etwas komisch aussehen könnte ala : "Proben will ich nicht mit Euch aber Gigs spiele ich ", aber wie gesagt, wenn Deine alte Band DICH fragt und Du Spaß dran hast soiel den Gig.

Mfg

Sven
 
ich wuerd drauf pfeiffen.

cu
martin
 
Wärst du nach dem Gig mit Sicherheit konsequent genug, auf deinem Ausstieg zu bestehen? Wenn ja, nur zu. Wenn nein - Obacht.

Ich würde es an deiner Stelle vermutlich tun, aber Wert darauf legen, nicht allzu oft in der Probe zu erscheinen, wegen Gewohnheit und so.
 
Geprobt würde sowieso nicht mehr oft, höchstens 1-2 Mal... (der Gig wäre schon in 2 Wochen) Die Setlist vom letzten Gig soll deshalb auch relativ unangetastet bleiben...
Naja, doch ich war bisher ziemlich konsequent, was meinen Ausstieg angeht... Die sind jetzt mehr so aus heiterem Himmel auf mich zugekommen, ich hatte eigentlich so gut wie keinen Kontakt mehr zu denen (das war das was ich oben mit "unsere Freundschaft hat unter meinem Ausstieg gelitten" meinte).
Ich glaube nicht, dass ich danach wieder in die Band einsteigen würde... Außer die würden auf mich zukommen und mir wirklich mehr Platz in der Band einräumen, was aber höchst warscheinlich nicht geschehen wird... Wobei ich denke, dass ich auch nicht unbedingt noch Zeit für die Band hätte... Ich hab ja jetzt schon wieder 2 Bands und dann noch 2 Weitere in Planung und dann noch meine alte Band? Dazu kommt dann noch die Arbeit... Würde ein bisschen viel werden, vor allem würde ich mich dann mit meinem Halfstack zu Tode schleppen... :D Und der Proberaum von meiner alten Band ist auch zu weit weg, um mal eben für eine Stunde proben nach der Arbeit mit dem Bus dort hin zufahren... Also sind eigentlich alle Kriterien erfüllt nicht wieder einzusteigen...
 
Für einen letzten Gastauftritt klingt das doch eigentlich nach Idealbedingungen? Nur wenige Proben, dazu die Aussicht, alte Kontakte/Freundschaften aufzufrischen - und du kannst von vornherein sagen: Hey, das ist ne Ausnahme, das mach ich nur für euch! Seid mir dankbar!

Deine Entscheidung ... :cool:
 
Hm ja, ziemlich genau so hatte ich auch gedacht... :D
Nachdem jetzt auch so der Großteil in meinem Bekanntenkreis gesagt hat, ich soll das machen, denke ich auch ich werd das durchziehen... Hauptsächlich aber, damit ich die Location schonmal für meine andere Band abchecken kann und mich mit dem Veranstalter mal ein bisschen im vornherein unterhalten kann...
Danke nochmal für die Antworten :)
 

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