BareKnuckle Pickups User Thread

  • Ersteller jaeger28
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Ich habe einen Holy Diver drin, da ich den noch rumliegen hatte :). Der ist schon etwas ganz anderes als ein PAF, aber ich brauche am Steg immer PUs mit etwas mehr Dampf. Das mag jetzt nicht das am besten abgestimmte Set sein, aber mir gefällt es mittlerweile. Der Holy Diver braucht aber auch eine resonante Les Paul, da er eher "warm" und "fett" abgestimmt ist. Das ist ein richtig genialer Lead-HB, besonders in Verbindung mit Marshalls.
Der Mule am Hals ist eine riesige Steigerung zum Classic '57 von Gibson gewesen, der ursprünglich in der Gitarre war, bevor es dann mit dem Tonerider weiterging. Der war einfach nur matschig und undefiniert. Der Mule kann zwar auch "warm" klingen, ist aber trotzdem sehr "aufgeräumt" und "klar".

Es kann gut sein, dass dir der Mule am Steg etwas zu "schlapp" sein könnte. Das ist schon ein eher luftiger und offener PAF. Da wird man dann eventuell mit einem Booster arbeiten müssen, der den Sound etwas "andickt" und komprimiert. Der Mule soll aber auch "metaltauglich" sein.
Nolly von BKP hat mit Misha Mansoor von Periphery mal ein Projekt namens "Snuggles" gehabt. Auf den Aufnahmen spielt er eine Gitarre mit Mule am Steg:
https://soundcloud.com/nolly/snuggles-tenzing-norgay
Dieser "offene" Sound ist schon mal gar nicht so verkehrt, wenn man mit viel Zerre und tieferen Tunings spielt.
Im Seymour Duncan-Forum haben sogar manche den SH-2b Jazz für Downtunings verwendet und sind begeistert über den "klaren" Sound.
Wenn man alleine spielt ist so ein fetter PU, der den Sound schön komprimiert und andickt eine feine Sache. In der Band oder bei Aufnahmen kann das aber wieder anders aussehen.

Der Abraxas soll dann die nächste Evolutionsstufe des Mule sein. Der hat ebenfalls einen Alnico 4 an Bord, aber der Steg-HB verwendet etwas dünneren AWG43-Draht und hat ca. 14K.
Der Black Dog ist, sehr speziell, da er sehr mittig ist. Der wird auch gerne für tiefer gestimmte moderne Metalsounds genommen, trotz des eher geringen Outputs von ca. 9,4K. Was rein von den Werten her im Overwound-PAF-Segment liegt. Manche bezeichnen den Black Dog auch als die PAF-Version des Holy Divers.
 
Moin,

Mir wurde auf Anfrage nach einem heißeren, aber klassischen und stilistisch von Folk, Blues bis Classic Rock einsetzbaren PAF-Pickup bei BKP ein Set Abraxas empfohlen.
Der Black Dog (den ich ursprünglich im Auge hatte) ist wohl weniger flexibel einsetzbar. Da kommen die von @Stratz angesprochenen prägnanten Mitten ins Spiel...

Das Set Abraxas ist nun seit einem knappen Jahr inklusive Split-Option in meiner PRS DGT verbaut.

Ich bin noch immer happy: Von funk-artigen Clean-Sounds über einen angedickten Blues-Ton über Crunch-Leads bis hin zu klassischen Led Zep Sounds ist alles drin.
Und dass ohne den bisweilen in den Mitten und den Höhen schrillen Sound (vor allem bei offenen Volume- und Tone-Pots), den die DGT-Pickups von PRS haben.

Wer also einen heißeren, flexiblen Vintage-PAF-Sound sucht, ist mit den Abraxas sehr gut bedient.
Zumal er sich laut BKP (und nach meiner Erfahrung, ich trenne die abzuschaltende Spule aber nicht vollständig ab, sondern lasse sie über einen Widerstand noch teilweise im Spiel) bestens splitten läßt...

Grüße,

HansJo
 
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Danke euch beiden für die ausführlichen Antworten!

Wird mal wieder nicht so leicht werden. Ich habe parallel auch schon die Jungs von BKP um eine Meinung gebeten. Bin gespannt, was da so rauskommen wird.

Ich gehe jetzt mal nicht auf alles von euch beiden ein, aber der Abraxas scheint momentan relativ hoch im Kurs zu stehen. Den hatte ich vorher auch schon auf dem Schirm. Die letzten Soundbeispiele auf YouTube waren auch eine LP mit Abraxas an der Bridge. Der Black Dog fällt wohl eher mal raus...Aber, wie gesagt, ich warte mal die BKP Meinung ab.

Die Split-Funktion hingegen benötige ich nicht. Das wäre jetzt nicht der ausschlaggebende Punkt.
 
Moinsen,

ich möchte meine Tokai LS1 R8 gerne aufmöbeln. Dabei soll sie mehr in Richtung Progressive Rock / Metal. getrimmt werden, aber auch Classic Rock können.

Ben von Bare Knuckle meint, dass ich da mit einem Nailbomb Set mit Keramikoption gut beraten wäre. Die Clips, die ich dazu gehört habe, fand ich ganz ansprechend. Wie ist Eure Erfahrung mit den Nailbombs? Könnte mein Vorhaben klappen? :cool:
 
Ich würde den Holy Diver empfehlen. Kann von 80s bis Progressiv alles abdecken.
 
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Auch in einer Les Paul? Ist ja schon etwas "bauchiger" unten rum und weniger direkt. :)
 
Ich habe den Holy Diver auch in meiner Les Paul und es funktioniert. Auch wenn eigentlich der Rebel Yell das JB-Derivat für Les Pauls sein soll und der Holy Diver für Powerstrats. Die Gitarre sollte allerdings nicht zu dunkel, leblos und dumpf klingen. Ich habe die unsägliche Gibson-Hardware gegen Faber-Aluteile getauscht und der Klang ist dadurch im oberen Frequenzspektrum um einiges "luftiger" geworden. Mit der alten Gusshardware hat mir der Holy Diver nicht so gut gefallen. Einfach zu warm, zu viele Mitten und zu wenig Betonung der anderen Frequenzen. Die Les Paul war auch noch lange nicht so resonant, wie mit der Aluhardware.
Die Tokai hat ja auch Aluhardware von Faber drauf.

Der Holy Diver ist schon ein HB, der eher "warm" gevoict ist. Bei Leads und Singlenotes "fettet" er die Töne schön an. So wenig Höhen hat er meiner Meinung nach aber auch nicht. Die Höhen sind aber eher "rund" und nicht so "kantig" und "hart" wie z.B. bei manchen Keramik-HBs.

Der Holy Diver kann also in einer Les Paul funktionieren, das hängt aber wiederum auch von der Gitarre ab.
Der Holy Diver klingt etwas mehr nach 80s, der Nailbomb mehr nach 90s. Die Mitten sind beim Holy Diver betonter, beim Nailbomb mit Keramik etwas zurückgenommen.

Der Cold Sweat soll sich auch sehr gut in Les Pauls machen. Der hat in den hohen Frequenzen richtig "Biss".
 
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Klingt nicht verkehrt, wobei ich gar nicht weiß, ob ich es nicht lieber etwas kantiger mag :) Die Tokai klingt meiner Meinung nach nicht leblos und dumpf.

Der Cold Sweat klingt in den Soundfile auch nicht schlecht, aber ich glaube das Rennen wird ehr der Holy Diver oder Nailbomb machen. Da muss ich nochmal in mich gehen. :cool:
 
Also die Pickups die genannt wurden decken das Feld schon recht gut ab. Meine Beobachtungen waren bisher folgende:

Rebel Yell: DER Rockpickup für Top40 Coverbands oder Leute die mit mehr Gain rockn wollen und/oder bissi progressive Sachen spielen. Beißt und lässt sich unheimlich gut mit Squeals verzieren, ziemlich tighter Pickup. Porcupine Tree und Tool kommen in den Sinn bei progressiveren Sachen mit dem Sound.

Nachteil: Cleansound ist recht dünn und etwas JB-mäßig zurückhaltend. Dicke, "schwere" Sounds kriegt man damit auch kaum.

Holy Diver: Sehr kultiviert und "bändigt" Powerstrats wenn die mal zu kunterbunt in den Höhen sind. Singt auch am Steg gut und hat kräftige Mitten.

Nachteil: Für Paulas bei mir keine Kaufempfehlung, fand ich zu dunkel bzw. nicht obertonreich genug für Paulasound.

Alnico Nailbomb: Der Pickup "mit Eiern". Hat trotz der Ohmzahl nicht ultra viel Output und klingt in erster Linie fett mit viel Tiefmitten, nur dezent bissigen Höhen und so dem typischen 90er Crossover-Sound.alte Incubus, Limp Bizkit, Creed etc. steht macht mit dem PU nichts verkehrt. Mastodon etc. auch.

Nachteil: Nicht sehr komprimiert und für Van Halen oder drahtiges Zeug mitunter zu "derb". Paula, A-Bomb und Dual Rectifier? Würde ich eher nicht machen.

Ceramic Nailbomb: Der "Chugga Chugga" Pickup. Die breiten, manchmal zu breiten Mitten des A-Bomb sind zurückgenommen, Höhen bissiger und Bottom End tighter.
"Decay" von Mark Tremonti trifft soundmäßig auf den Kopf wie der PU so in etwa klingt. Generell findet man Soundalike-Beispiele bei z.B. Alter Bridge oder Tremonti, der Kollege spielt nämlich Keramik-Humbucker und Paulas/PRS.

Nachteil: klingt immer sehr "stramm" und für Classic Rock fast zu "breit". Gesplittet am Steg klingt er mMn nicht gut.

Cold Sweat: Der kleine Bruder vom C-Bomb.

Der PU klingt recht "scooped". Schlägt ein wenig eine Brücke zwischen dem bissigen Rebel Yell und dem breitwandorientierten Nailbomb. Am Hals DER Garant für den "Viagra Leadsound" a la Steve Vai/John Petrucci.

Nachteil: aufgrund des gescoopten Charakters gehen dezentere Musikstile damit teilweise nicht so gut. Für Blues wäre er mir zu "direkt" und glatt.

Hoffe das hilft =)
 
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Vielen Dank für die umfangreiche Beschreibung! :great:

Das klingt jetzt so, als wenn ich den Cold Sweat vielleicht doch nicht aussortieren sollte. @Stratz hat ja auch schon geschrieben, dass der Holy Diver nur eine gute Wahl ist, wenn die Paula nicht zu mumpfig klingt. Vielleicht lasse ich den dann doch lieber weg, obwohl ich nicht denke, dass meine Paule mumpft.

Wie wäre es denn mit einem Nailbomb Ceramic an der Bridge und einen Cold Sweat am Hals? Oder ist das dann ein Problem, weil die zwei dann nicht zusammen harmonieren? :redface:
 
Doch tun sie.
Hatte neulich mit deren Support gemailt.
Die hatten mir n Nailbomb Ceramic für die Bridge einer RG empfohlen.
Hatte mit dem Gedanken gespielt den Cold Sweat dazu an den Hals zu packen und hab nachgefragt.
Die Antwort war dass die beiden super zusammen passen.
 
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Das ist in der Tat eine gute Kombi für Musik, in der viel Präsenz und Klarheit im Sound gefragt ist. Die Music Man JPs haben einen Tonabnehmer-Satz der der Kombi C-Bomb/Cold Sweat auch sehr nahe kommt. Kannst du also mit den Anfang-Mitte 2000er Sounds von Dream Theater was anfangen, gehen die PUs schon mal sehr deutlich in die Richtung.

Ich habe selbst zwei annähernd gleich klingende Fame Forums als Hauptgitarren, da habe ich insgesamt einen C-Bomb, einen Rebel Yell am Steg, einen RY Hals (der mit dem Cold Sweat Hals nahezu identisch ist) und einen VH2-Neck verbaut... in welcher Kombination ich das jetzt dauerhaft so lasse bin ich mit mir noch nicht einig geworden :redface:. Fames klingen aber auch sehr nach Paula, nur ein wenig schlanker weil die Statur insgesamt schlanker ist (dünnerer Korpus&Hals)

Habe aber C-Bomb und RY Hals lange Zeit in einer Drop-C#/Standard Eb-Gitarre gespielt für Nu-Metal, Prog und Alternative Metal. Spiele nur aktuell testweise wieder C-Bomb/VH-II und das RY-Set in jeweils einer.
 
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Ich habe den Holy Diver schon zuhause gehabt und von daher war es kein Risiko, den mal in der Les Paul zu testen. Wenn du aber neu kaufst und der PU passt nicht, dann ist das ärgerlich. Wie schon geschrieben, als die Les Paul im "Werkszustand" war, hat er mir nicht gefallen. Ich könnte mir den Holy Diver aber auch gut in gechamberten Les Pauls vorstellen. Die sind ja oft von Haus aus schon etwas "luftiger". Den Holy Diver finde ich immer richtig gut in Kombination mit einem Marshall. Irgendwie passt das wie die Faust aufs Auge. JB und Marshall ist in den 80ern ja auch eine beliebte Kombination gewesen, dabei klingt der Holy Diver aber schon anders als ein JB, man hört aber eine gewisse Verwandschaft heraus.

Vielleicht reicht für deine Zwecke aber auch etwas aus der Vintage Hot-Ecke von BKP. Diese PUs kenne ich leider nicht, aber Classic Rock sollten die alle gut können. Für progressive Stile ist ein "offener", "klarer" PU auch nicht verkehrt. Zur Not kann man mit einem Booster nachhelfen.
 
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Wenn deine Paula von Hause aus schon recht fett und voluminös klingt könnte auch ein Emerald-Set eine gute Lösung sein. Speziell der Neckpickup ist eine absolute Wucht und mit einem Booster kann der Bridgepickup auch sehr geile Metalsounds.
 
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So, ich habe jetzt zwei Zebras bestellt...ein Cold Sweat und ein C-Bomb. :D Ich bin gespannt...
 
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Hallöchen :)
Wollte nur mal äußern wie gut ich die Black Hawks finde. Hatte vorher 2 Aftermaths in meiner Mayones. Die sind sehr extrem, nicht mein Geschmack. Die Black Hawks Schmatzen mehr, spielen sich leichter. Gehen definitiv mehr in die EMG Richtung, bleiben dabei aber wesentlich fetter als ein EMG 81. Geile Sache.
Wer also Interesse an 2 Aftermaths hat...

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Schönes Ding, eine Regius steht definitiv auch noch auf meiner "irgendwann mal" Liste :)
 
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