So, zurück zum Thema.
So, meine
CS-400 ist heute morgen wohlbehalten aus dem Saarland hier eingetroffen (bei der Verpackung hätte die Gitarre auch einen Atomkrieg überstanden).
Hier mein Ersteindruck:
Die Gitarre sieht wirklich sehr schön aus, hätte ich anhand der Fotos bei eBay nicht gedacht. Das Teil hat hier und da schon einige Macken, meistens Lackplatzer und Kratzer, während das Top glücklicherweise größtenteils verschont wurde.
Das Autogramm habe ich mithilfe des guten alten Ethanols entfernt - nichts gegen Wolfgang Ambros, aber ich finde Autogramme auf Gitarren einfach hässlich.
Leider hat er ausgerechnet über drei kleine Lackplatzer unterschrieben, sodass der Edding an den Stellen schon ins Holz eingedrungen ist, welches ihn aufgesogen hat. Schade, aber glücklicherweise nur bei näherer Betrachtung zu erkennen.
Den Hals würde ich als C geschreiben. Liegt sehr angenehm in der Hand und ist weder zu dick noch zu dünn. Ich würde sagen, er ist etwas an LP-Hälse angelehnt.
Zur Verarbeitung:
Der Halsübergang (eingeleimt) ist absolut makellos verarbeitet, ebenso die Bünde.
Was mich besonders positiv überrascht hat war der Zustand der Bünde.
Obwohl das Teil schon 24 Jahre auf dem Buckel hat (Jahrg. '82), sind die Bünde in tadellosem Zustand.
Die Mechaniken funktionieren soweit super und scheinen stimmstabil, jedenfalls war die Gitarre nach dem Versand noch perfekt (!) gestimmt.
Zum Sound:
Wie schon oft hier erwähnt, ist die Gitarre tatsächlich eine Mischung aus Stratocaster und Les Paul, nicht nur was die Konstruktion angeht, wobei sie für mich näher an einer LP als an einer Strat dran ist.
So gestaltet sich auch der Sound im Humbuckermodus wie bei einer Paula: Sehr fetter Klang mit ordentlich Pfund. Beim Solieren mit dem Hals-PU kommen mir sofort Gary Moore-Assoziationen hoch.
Im Singlecoilmodus kommt ein satter Schuss Brillianz hinzu. Was den Sound von einer klassischen Strat unterscheidet ist m.E. vor allem die fehlende/geringere Nasalität.
Der SC-Sound hat mitunter (vor allem in Mittelstellung) sogar akustische Anleihen, klingt einfach großartig.
Bei aktivierter Phasenumkehr klingt der Ton hohler und platter. Ähnliche Ergebnisse erhalte ich, wenn ich bei meiner Strat in Zwischenstellung einen Kompressor benutze.
Lädt sehr zum Funk ein.
Zur Elektronik:
Endlich mal gute Potis! Eine der wenigen Gitarren, bei denen Regeln einen wirklich spürbaren Unterschied bringt.
Leider muss ich sagen, dass der Pickup-Wahlschalter und der Coilsplitting-Schalter sehr deutlich knacken. Zum Glück ist das jedoch einfach zu beheben.
Insgesamt bin ich
sehr zufrieden mit dem Kauf. Eine Gitarre für absolut jede Situation (außer vielleicht Slidespiel, dazu ist die Saitenlage zu tief). Blues kommt damit ebenso gut wie Metal. Die Gitarre hat eindeutig Charakter und geht glücklicherweise auch noch andere Wege als ihre beiden Vorbilder.
Und das für 283 Euro.
Wie gesagt, das war nur mein Ersteindruck, ich melde mich bestimmt nochmal zurück.