Ja, wie schon gesagt, ich vermute "Mischstimme" ist so etwas wie CVT Curbing bei deinem GL, das heißt nicht so richtig Vollstimme, aber eben auch schon etwas anderes als Falsett. Randstimme mit starkem Stimmlippenschluss, wenn man so will.
CVT Curbing sagt mir absolut nichts.
Die hohen Töne übe ich meist, in dem ich sie rein kopfstimmig ansetze und kurz so halte und dann "aufziehe" und mehr Druck gebe, damit sie sich möglichst auf die Brust- oder Mischstimme ausdehnen. Das klappt im Unterricht oder auch alleine beim Üben schon ganz gut bei mir.
Überhaupt gar kein bißchen. In meinem Unterricht wird fast nur an Songs gearbeitet, geschätzt ca. 80-90% der Zeit. Trockene Übungen gibt es fast keine (nur wenn um's Verrecken kein Weg dran vorbeigeht). Das funktioniert seit über 15 Jahren hervorragend. Und weshalb sollte man beim Üben nur Töne singen und keine Lieder? Ist mir völlig unbegreiflich und in meinen Augen kompletter Unfug.
Bei mir sind es im Unterricht wie erwähnt zu etwa 99,5% Tonübungen auf LA-OH-AH oder Tonfolgen, oder es wird von einer Note nach oben glissandiert und dann wieder runter.
Dazwischen wird sehr viel gesprochen, beschrieben, nachgemacht, erklärt usw..
In etwa 24 Gesangsstunden hab ich etwa 4 Lieder gesungen und vielleicht eines ohne Unterbrechung von Anfang bis Ende durch.
Das Argument meines Gesangslehrers für die Tonübungen ist, daß man (er aber auch ich) dort viel deutlicher Fehler hört und man so gezielter an der Technik arbeiten kann. Weil bei Liedern ja noch Rythmus, Aussprache, Text usw. dazu kommt und alles noch von einem Instrument oder Playback überlagert wird, kann man nicht so gezielt an einer bestimmten Feinheit arbeiten, als wenn man es in Tonübungen isoliert tut.
Ich find das ok, so kann ich mich gut auf den Klang konzentieren und lerne auf kleine Details zu achten, die sonst eventuell untergehen würden.
Zu Hause übe ich aber mehr an Liedern als mit Einzeltönen, so daß auf diese Weise auch wieder ein gesundes Gleichgewicht entsteht und es nicht zu eintönig wird.
Besser konnte ich es jetzt nicht beschreiben, mein Gesangslehrer könnte es sicherlich noch besser erklären.
Und wenn so einer wie der Tim anfängt, sich Vorbilder nach Range zu ergooglen, um die dann zu imitieren, dann bin ich doch eher entsetzt als begeistert. Der Verdacht liegt zu nahe, dass er sich außerhalb des GU auf etwas stürzt, was aufgrund irgendwelcher Fehlannahmen nur zu Problemen führt. Oder anders: Solange man kein Bridging kann, solange Atmung und Stütze noch eine Baustelle sind, erscheint mir monkey see monkey do wenig erfolgversprechend.
Das Covern klappt aber vielfach schon sehr gut.
Ich suche mir halt Stücken aus dem hohen Bariton oder Tenorbereich, da ich Tenor bin, werd ich damit wahrscheinlich nicht viel verkehrt machen.
Viel wichtiger als die Auswahl des Songs ist, daß ich beim Singen auf die Technik achte und nicht versuche irgendetwas mit Gewalt zu erzwingen, was ich technisch noch nicht auf gesunde Weise zustande bringe.
Ich mache das so jedenfalls schon über ein Jahr beinahe täglich zwischen 30-60 Minuten und teils mit ganz ordentlicher Lautstärke und meiner Stimme scheint es nicht geschadet zu haben, auch wenn ich schon ab und zu über die Grenzen gehe.
Da ich auch an einigen Stellen schon deutliche Verbesserungen bemerkt, wird es für mich also nicht so verkehrt sein so zu üben.
Meine Hauptbaustelle ist vereinfacht gesagt die Lockerheit (insgesamt und vorallem was den Unterkiefer angeht), das wird auch der Grund sein, warum ich mich ab und zu festsinge.
Um den Bogen zurück zum eigentlichen Thema zu bekommen, habe ich dieses Video gefunden, in dem Song singt Robbie Williams im Duett mit Michael Bublé:
Für mich klingen beide vom Timbre her fast gleich, zumindest in dem Lied würde ich fest davon ausgehen das beide ins gleiche Stimmfach gehören.
Der Unterschied, warum ich Williams und Bublé nicht im gleichen Stimmfach eingeordnet finde, ist vermutlich, daß Williams sonst viel in der Mischstimme und auch weiter nach oben singt, manches auch im Falsett, das ist mir von Bublé nicht bekannt.