Hovenbitzer
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Hallo,
ich schiebe im Moment mächtig Frust, weiß aber nicht woran es liegt, bzw. habe eine Vermutung und brauche Rat:
Ich habe Ende Oktober 2009 eine E-Gitarre gekauft, da ich endlich ein Gitarre spielen wollte. Das hatte ich schon länger vor, aber aus diversen Gründe wurde nix draus. Ich bin jetzt übrigens 39 Jahre alt, also nicht mehr ganz jung, aber auch noch nicht zu alt (hoffe ich). Um rauszufinden ob ich überhaupt genug Talent habe startete ich mit Peter Bursch und einigen Youtube-Videos für absolute Anfänger, und tatsächlich stellten sich schnell erste Erfolge ein. Nach nur 4 Wochen konnte ich einige Grundakkorde greifen (E-Dur, e-moll, D-Dur, A-Dur, A-Moll, G-Dur, H7, C-Dur, sogar F-Dur in voller Schönheit). Das Akkordwechseln war - je nach Kombination - noch mühsam und ging langsam immer besser. Es ist aber z.B. bei der Folge C-Dur -> G-Dur -> F-Dur alles andere als sicher vor allem wenn es mal flotter werden soll.
Trotzdem ermutigten mich die ersten Schritte, und um die Basics einmal ordentlich zu lernen ging ich ab Dezember zur Musikschule, einmal die Woche 30 Minuten. Dort bekam ich Unterricht mit einem Lehrbuch "Schule der Rockgitarre" (Scheinhütte), und bis Mitte März kam ich bis zu den ersten Powercords. Meine Kenntnisse bis dahin sind also: Ein paar Grundakkorde mit langsamen Wechseln, grundlegende Pling-Pling-Übungen und ein paar einfache Rockmelodien auf Blockflöten-Niveau. Notenlesen ist noch sehr schwach, und rythmische Geschichten beschränken sich auf Abfolgen von Ganzen-, Halben-, Viertel- und Achtelnoten, zum Teil mit Punktierung und diversen Pausenzeichen, gespielt auf Leersaiten. Plektrum kam noch nicht vor, es wird also alles mit den Fingern gespielt. So weit so gut.
Doch dann wechselte der Lehrer, und seitdem steigt der Frust. Ich hatte jetzt die dritte Stunde mit dem Neuen, und diese Woche war es so schlimm, dass es mir die Lust an meiner Gitarre gründlich verhagelt hat. Was ist passiert? Nun, er kümmerte sich nicht darum was ich bisher gemacht hatte, er arbeitet auch nicht mit dem Lehrbuch. Er fragte nicht mal nach meinem Kenntnisstand oder ließ mich zeigen wo ich stehe. Er legte sofort los mit einer Folge von Akkorden, die ich rythmisch betont nachspielen sollte. Ich kenne die Namen nicht, aber so sehen sie aus:
0/2/-/-/-/- -> 0/4/-/-/-/- -> -/7/6/7/7/- -> dann noch ein Hammering im 7. Bund, und einige Spielerein mit Bluestonleiter in der selben Region. Das ganze im bluesähnlichen Rythmus mit Betonungen auch zwischen den Schlägen (also auf dem 'und' z.B. zwischen '3 und 4 und'), dazu ein Metronom, das aber nur auf der 2 und der 4 klackte, die 1 und die 3 sollte ich aber mit dem Fuß machen. Ach ja, und immer schön abdämpfen.
Zuerst dachte ich, toll, mal endlich was ordentliches, und übte zu Hause bis das einigeremaßen saß. Kaum war ich im Unterricht klappte nichts mehr: Ich kriegte den e-Akkord im 6-Bund nicht gegriffen, kam aus dem Takt, und wenn der Lehrer versuchte einzusteigen war eh alles aus. Totaler Overload. Spätestens jetzt hätte ich erwartet, dass der Lehrer die Strategie ändert und mit einfacheren Sachen weitermacht. Tut er aber nicht, er bleibt dabei, und jede Woche sitze ich da wie klein Doof und kriege nichts auf die Reihe, obwohl es zu hause einigermaßen klappt, aber nur laagnsaaaaam und am Limit meiner Möglichkeiten. Seit 4 Wochen mache ich das Spielchen nun (und fange langsam an das , was ich vorher konnte wieder zu verlernen) , und mittlerweile fallen im Unterricht Begriffe wie 'das sei total leicht', 'manche sind begabter als andere', 'das muss man aber können', usw. Und dann fängt er an mit seinen Händen 3/4-Takt zu klatschen und ähnlichen Schnappes, als ob ich nicht in der Lage sei bis 4 zu zählen.
Ich habe jetzt 2 Möglichkeiten: Entweder bin ich wirklich ein musikalischer Vollpfosten und werde auch nach 20 Jahren nicht annähernd das Niveau erreichen, mit dem ich leben könnte.
Oder aber ich sollte den Lehrer bitte, mit mir was anderes zu machen.
Meine Frage ist also: Wie sind diese seltsamen Übungen einzuschätzen. Sind die noch zu schwer für mich, oder sollte ich mir jetzt die Grundsatzfrage stellen und schauen, was meine Gitarre bei eBay noch bringt? Ich habe eher den Eindruck, sowas gehört in einen Workshop für Lagerfeuergitarristen, die schon relativ sicher in der Technik sind, nun aber endlich amtlich Blues spielen lernen wollen. Oder täusche ich mich?
So, das war jetzt lang, musste aber mal raus.
Viele Grüße
Christian
ich schiebe im Moment mächtig Frust, weiß aber nicht woran es liegt, bzw. habe eine Vermutung und brauche Rat:
Ich habe Ende Oktober 2009 eine E-Gitarre gekauft, da ich endlich ein Gitarre spielen wollte. Das hatte ich schon länger vor, aber aus diversen Gründe wurde nix draus. Ich bin jetzt übrigens 39 Jahre alt, also nicht mehr ganz jung, aber auch noch nicht zu alt (hoffe ich). Um rauszufinden ob ich überhaupt genug Talent habe startete ich mit Peter Bursch und einigen Youtube-Videos für absolute Anfänger, und tatsächlich stellten sich schnell erste Erfolge ein. Nach nur 4 Wochen konnte ich einige Grundakkorde greifen (E-Dur, e-moll, D-Dur, A-Dur, A-Moll, G-Dur, H7, C-Dur, sogar F-Dur in voller Schönheit). Das Akkordwechseln war - je nach Kombination - noch mühsam und ging langsam immer besser. Es ist aber z.B. bei der Folge C-Dur -> G-Dur -> F-Dur alles andere als sicher vor allem wenn es mal flotter werden soll.
Trotzdem ermutigten mich die ersten Schritte, und um die Basics einmal ordentlich zu lernen ging ich ab Dezember zur Musikschule, einmal die Woche 30 Minuten. Dort bekam ich Unterricht mit einem Lehrbuch "Schule der Rockgitarre" (Scheinhütte), und bis Mitte März kam ich bis zu den ersten Powercords. Meine Kenntnisse bis dahin sind also: Ein paar Grundakkorde mit langsamen Wechseln, grundlegende Pling-Pling-Übungen und ein paar einfache Rockmelodien auf Blockflöten-Niveau. Notenlesen ist noch sehr schwach, und rythmische Geschichten beschränken sich auf Abfolgen von Ganzen-, Halben-, Viertel- und Achtelnoten, zum Teil mit Punktierung und diversen Pausenzeichen, gespielt auf Leersaiten. Plektrum kam noch nicht vor, es wird also alles mit den Fingern gespielt. So weit so gut.
Doch dann wechselte der Lehrer, und seitdem steigt der Frust. Ich hatte jetzt die dritte Stunde mit dem Neuen, und diese Woche war es so schlimm, dass es mir die Lust an meiner Gitarre gründlich verhagelt hat. Was ist passiert? Nun, er kümmerte sich nicht darum was ich bisher gemacht hatte, er arbeitet auch nicht mit dem Lehrbuch. Er fragte nicht mal nach meinem Kenntnisstand oder ließ mich zeigen wo ich stehe. Er legte sofort los mit einer Folge von Akkorden, die ich rythmisch betont nachspielen sollte. Ich kenne die Namen nicht, aber so sehen sie aus:
0/2/-/-/-/- -> 0/4/-/-/-/- -> -/7/6/7/7/- -> dann noch ein Hammering im 7. Bund, und einige Spielerein mit Bluestonleiter in der selben Region. Das ganze im bluesähnlichen Rythmus mit Betonungen auch zwischen den Schlägen (also auf dem 'und' z.B. zwischen '3 und 4 und'), dazu ein Metronom, das aber nur auf der 2 und der 4 klackte, die 1 und die 3 sollte ich aber mit dem Fuß machen. Ach ja, und immer schön abdämpfen.
Zuerst dachte ich, toll, mal endlich was ordentliches, und übte zu Hause bis das einigeremaßen saß. Kaum war ich im Unterricht klappte nichts mehr: Ich kriegte den e-Akkord im 6-Bund nicht gegriffen, kam aus dem Takt, und wenn der Lehrer versuchte einzusteigen war eh alles aus. Totaler Overload. Spätestens jetzt hätte ich erwartet, dass der Lehrer die Strategie ändert und mit einfacheren Sachen weitermacht. Tut er aber nicht, er bleibt dabei, und jede Woche sitze ich da wie klein Doof und kriege nichts auf die Reihe, obwohl es zu hause einigermaßen klappt, aber nur laagnsaaaaam und am Limit meiner Möglichkeiten. Seit 4 Wochen mache ich das Spielchen nun (und fange langsam an das , was ich vorher konnte wieder zu verlernen) , und mittlerweile fallen im Unterricht Begriffe wie 'das sei total leicht', 'manche sind begabter als andere', 'das muss man aber können', usw. Und dann fängt er an mit seinen Händen 3/4-Takt zu klatschen und ähnlichen Schnappes, als ob ich nicht in der Lage sei bis 4 zu zählen.
Ich habe jetzt 2 Möglichkeiten: Entweder bin ich wirklich ein musikalischer Vollpfosten und werde auch nach 20 Jahren nicht annähernd das Niveau erreichen, mit dem ich leben könnte.
Oder aber ich sollte den Lehrer bitte, mit mir was anderes zu machen.
Meine Frage ist also: Wie sind diese seltsamen Übungen einzuschätzen. Sind die noch zu schwer für mich, oder sollte ich mir jetzt die Grundsatzfrage stellen und schauen, was meine Gitarre bei eBay noch bringt? Ich habe eher den Eindruck, sowas gehört in einen Workshop für Lagerfeuergitarristen, die schon relativ sicher in der Technik sind, nun aber endlich amtlich Blues spielen lernen wollen. Oder täusche ich mich?
So, das war jetzt lang, musste aber mal raus.
Viele Grüße
Christian
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