An alle fortgeschrittenen Gitarristen: Zeigt was ihr könnt!

@Hurricane2139:

Du hast schon einen fortgeschrittenen Stand. Einige Passagen klingen für sich genommen für mich auch ganz gut. Das ist eine gute Basis, die Du weiter entwickeln kannst.


Nachfolgend ein paar (subjektive) Gedanken zu Deiner Aufnahme bzw. was Du noch verbessern könntest:

- Improvisieren heißt nicht, ohne Struktur drauf los zu spielen: Überlege Dir einen Aufbau für Dein Solo. Wenn es tatsächlich ums Improvisieren geht (also KEIN
strukturiertes/komponiertes Solo, welches Note für Note immer wieder so gespielt wird), dann würde ich trotzdem mit 3-4 Anker-Licks/Phrasen/Motiven arbeiten, die Du eventuell auch
variieren kannst. Diese sind die Eckpfeiler; dazwischen improvisierst Du.

- Ich würde Improvisation IMMER in einem Song-Kontext üben, d.h. dass Du es schaffen solltest, Deinen Improvisationspart musikalisch stimmig in einem Song unter zu bringen.
Damit zwingst Du Dich automatisch, Dir Gedanken über Deine Improvisation zu machen. Du könntest z.B. eine Variation der Refrain-Melodie als Ein- und Ausstieg für deine Improvisation
(Solo) nutzen.

- Ich habe mir durch die Covermusik eine ganze Reihe von Licks verschiedener Gitarristen reingezogen. Ein gutes Arsenal an Licks, die man mehr oder weniger unbewusst abrufen kann,
helfen beim Improvisieren sehr. Das hört sich dann auch nicht so stark nach Tonleiter spielen an.


- Ich habe viele Jahre Solos (teilweise 1:1) geübt: Hotel California, Still Got The Blues, Smoke On The Water, Sultans Of Swing, Europa, ...
Damit lernt man einfach wie gute Solos, die was beim Zuhörer auslösen

- Deine Improvisation ist insgesamt noch zu wenig mit dem Groove/Playback verankert. Es hört sich für mich so an als ob Du quasi parallel zum Playback spielst.
Ich kann da nur aus meiner eigenen Erfahrung sagen, dass ich noch vor einigen Jahren sehr stark und konzentriert auf mein Gitarrenspiel fokusiert und dadurch zu wenig in der Lage
war, auf das musikalische Drum-Herum einzugehen bzw. einzulassen. Das hat sich durch immer weiteres Üben und Erfahrung mehr und mehr abgebaut. Vermutlich kann man daran gar
nicht wirklich arbeiten, außer dass man es Jahre lang weiter übt.

- Arbeite mehr mit Wiederholungen: wiederhole ruhig eine Phrase 3-4 mal. Das ist nicht langweilig, damit schaffst Du Aufmerksamkeit beim Zuhörer.

- Bringe mehr Variantionen in dein Spiel:
Du pickst fast ausschließlich jede Note. Ein paar Legato-Passagen würden das schon abwechslungsreicher machen. Ab und zu ein Arpeggio wäre auch ganz gut. Auch mehr Slides, Pull-Offs,
Hammer-Ons. Auch Zwei-/Dreiklänge kann man einwerfen.

- Bending und Vibrato ist für meinen Geschmack noch zu wenig bei Dir entwickelt. Ich würde das gezielt über einen längeren Zeitraum üben.

- 6 Minuten-Improvisationen sind, nicht nur für den Anfang, viel zu lange. Das kriegen auch richtg gute Gitarristen nur schwer so hin, dass der Zuhörer nicht nach 2 Minuten aussteigt.
Eine gute Improvisation/Solo mit einer Minute Länge ist perfekt.


Grüße aus Franken - wolbai:great:
 
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@wolbai

Super, vielen lieben Dank für die Mühe und das ausführliche Feedback, damit kann ich gut arbeiten!


Liebe Gruße,
Martin
 
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ich weiß nicht, ob ich schon in die fortgeschrittenen sektion gehöre....aber anbei etwas von mir:
https://soundcloud.com/darkstar679/odin-is-in-asgard-stoner-rock



wow das ist ja mal geil!!!!
 
Hey,
ich hab mich hier an einem GnR Song versucht - aber der ist nicht soooo bekannt ;)

Was haltet ihr hiervon?
Peace
 
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@Frank Rapke - gefällt mir gut. Vielleicht ein paar Noten zu viel, aber ansonsten - chapo - weiter so :)
 
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Moin, dachte mir ich zeige mal was meine neue Axt so kann. Habe nach Jahren (fast 10!) ENDLICH eine Charvel So Cal in Candy Green gefunden und bin sehr, sehr HAPPY :)

Hier ein kleiner Ausschnitt eines Jams :


- Cheesy 80's Rock Backing Track | E minor 160 BPM - geiler 80s Backing Track von Motsomo.


Danke für die Aufmerksamkeit!
Freue mich natürlich über Feedback, likes und Abos
Habt ne FETTE Woche \m/ ROCK ON, Kai \m/

PS.: Checkt doch mal meinen YT-Channel für Backing Tracks ;)
https://www.youtube.com/channel/UCbHLUB_In2-MoZomZwVdp_A
 
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Frank Rapke: GEIL!:great:
 
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@Zeitenkurbel Charvel + Jam = Sehr geschmackvoll und me likey mucho:rock:.
 
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Moin, dachte mir ich zeige mal was meine neue Axt so kann. Habe nach Jahren (fast 10!) ENDLICH eine Charvel So Cal in Candy Green gefunden und bin sehr, sehr HAPPY :)
Hört man :great:, hab mir das leztens (aus zeitmangel) nicht angehört ..Klasse Gespielt und so eine Cali mit FR etc. hab ich mir auch schon öfters überlegt ..
 
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Europa – Santana Cover


Habe zur Abwechslung jetzt mal wieder ein Santana-Cover aufgenommen.
Der Song ist Bestandteil eines Live-Musikprogrammes, welches ich aktuell mit meinem Duopartner erarbeite.

Wollte damit auch einmal die FX8-MultiFX-Presets testen wie diese so direkt aufgenommen klingen, d.h. ich habe auch einige FX-Loop Effekte (Leslie/Rotorsound, Reverb) direkt aufgenommen, was ich sonst nicht mache.


Liebe diesen Song seit vielen Jahren. Der gute Carlos ist halt ein wahrer Meister des melodischen Spiels und verpasst meines Erachtens seinen Noten eine gewisse spirituelle Tiefe (unverständlicher kann ich es leider nicht ausdrücken :D).

Der Song ist meines Erachtens aber nicht ganz einfach zu spielen, wenn man ihn gut zum Klingen bringen will:


Einerseits braucht man ein gutes Sustain, um bestimmte Single Notes auch lange stehen lassen zu können (drehe mich dazu bei der Aufnahme auch bei bestimmten Passagen Richtung Amp) und eine gute Intonation beim Bending/Vibrato. Andererseits muss man den Songs eher sanft beginnen, um dann gegen Ende des Songs mehr Dynamik mit einem guten Schuss Aggressivität aufzubauen.


Habe versucht, mich im ersten Teil nahe am Original zu orientieren. Der Outroteil ist dann eher im Stile von CS improvisiert.


Beim JVM-Marshall habe ich für die High Gain-Parts den OD2-Red Kanal verwendet: viel Mitten, Bass und Treble zurück gedreht, Gain bei 3,5/10. Schöne Höhen, die sich im Mix gut durchsetzen, sind durch den Presence-Regler der Endstufe dabei.

Insgesamt ein eher moderner High Gainton. Die Doug Aldrich Humbucker tragen ihres dazu bei: sie helfen auch, die Klarheit der Noten aufrecht zu halten. (Leider hört man dann aber auch jeden kleinen Ausrutscher entsprechend mehr).


Beim eher cleanen Bridgepart habe ich im FX8-Preset den Crunch-Orange Kanal des JVMs ausgewählt und einen - wie ich finde - dezent schönen Leslie/Rotorsound aus dem FX8-MultiFX drin.

Für die anstehenden Live-Gigs habe ich mir nach 4 Jahren auch einmal neue Endstufenröhren gegönnt. Es sind 6CA7 von Electro-Harmonix. Der Wechsel der Endstufenröhren (waren gut abgelutscht) machen den Sound natürlich grundsätzlich immer frischer.

Habe allerdings den Eindruck, dass die 6CA7 im Vergleich zu den Werks-Winged-C EL34 etwas offener, höhenbetonter und klarer klingen. Aber das ist am Ende halt subjektiv und Geschmackssache.


Die Aufnahme/Video ist nicht geschnitten, sondern in einem Take.



Viel Spaß bei Anhören/Ansehen:





Grüße aus Franken – wolbai :great:
 
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Das ist natürlich ein insgesamt perfekter Vortag! (...mittlerweile, bin ich jedoch, wenn ich von "Live-Programm" höre, dass dann -wenn Europa von eine Duo gespielt wird- zu 75% von der Festplatte kommt, nur noch verhalten begeistert. Aber ich weiß, es gibt dafür viele Beweggründe...)

Wir haben auch einige Santana Nummern im Programm und ich denke mittlerweile man muss da mit der Menge an Gain zurückhaltend sein. Der gute Carlos zieht IMO das Sustain mehr aus der Lautstärke als aus Gain. In meinem Ohr ist hier auch eher zu "distorted". Das macht aus der 10 von 10 dann vielleicht eine 9.9 von 10 :)
 
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Danke für Dein Feedback :great:

Warum ich jetzt wieder Live-Musik in einem Duo mache, hat für mich/uns viele gute Gründe, die zwangsläufig aber nicht für jeden zutreffen müssen.
Das Thema jetzt weiter zu vertiefen, würde hier den Rahmen sprengen und ist sicher einen separaten Thread wert (bin sicher, das Thema gibt es hier im MB-Board irgendwo schon mehrfach).

Eines möchte ich jedoch schon zu Live-Duo/Trios mit Halbplayback sagen:
Es kommt sehr auf die Qualität der Bühnenakteure und auf die Musikauswahl an, ob die Musik dann noch als echtes Live-Musikerlebnis wahrgenommen wird oder auch genauso gut ein DJ sein könnte.

Mit dem Santana-Ton bin ich bei Dir: Der ist eigentlich noch mit weniger Gain, aber noch deutlich mittiger bzw. mit weniger Höhen. Der Tonepoti ist wohl auch noch deutlicher zugedreht.
Diese Lautstärke zur Erreichung eines solchen Sustains spiele ich nicht (mehr). Habe meinen JVM-Marshall mit einem Leistungsreduzierer um -20db reduziert.
Das erzeugt für mich akzeptable Sounds.

Bei dem Song war ich jetzt aber auch nicht zu 100% gewollt die Töne und den Sound 1:1 zu bringen. Die Struktur des Songs bietet aus meiner Sicht entsprechende Freiheitsgrade, um seine eigene Note reinzubringen. Der Highgainsound auf dieser Aufnahme ist im Prinzip mein eigener Highgainsound, so wie ich ihn eben mag und u.a. auch durch die Pickups und JVM-Marshall bestimmt. Am Ende ist das aber Geschmacksache.

Grüße aus Franken - wolbai
 
Der Song ist meines Erachtens aber nicht ganz einfach zu spielen, wenn man ihn gut zum Klingen bringen will:
Einerseits braucht man ein gutes Sustain, um bestimmte Single Notes auch lange stehen lassen zu können (drehe mich dazu bei der Aufnahme auch bei bestimmten Passagen Richtung Amp) und eine gute Intonation beim Bending/Vibrato. Andererseits muss man den Songs eher sanft beginnen, um dann gegen Ende des Songs mehr Dynamik mit einem guten Schuss Aggressivität aufzubauen.
Alter Schwabe, and den Song kann ich mich noch sehr gut erinnern, war Ende 80, Anfang 90er fester Bestandteil meiner "Muckerband". Habe ich seid dem nie wieder gespielt.

Du hast den Song richtig gut gespielt. Phrasierung top. Bei ca. 1:14 und 2:34 hast Du - wohl wegen der Emotionen - die langen Bends leicht zu hoch gezogen. Mir passiert dies auch hin und wieder ;-)
Dein Ton ist klasse, würde allerdings auch etwas Gain rausnehmen, Charlos spielt mit deutlich weniger Gain, ggf. einen Booster (Xotic ....)
Macht Lust au mehr :)
Gruß vom Franken aus dem Schwabenland
 
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Hahaha :D - Alter Franke: Dein Feedback gefällt mir :great:

Da hast Du gut hingehört, bei den zwei Bendings :great: Ja, sie sind leicht drüber, aber m.E. noch tolerabel.
Hätte das mit Melodyne noch korrigieren können, was bei professionellen Aufnahmen (v.a. bei Gesang und u.a auch bei Sologitarrenparts) heutzutage durchaus üblich ist.
Das ist halt jetzt eine ehrliche 5 Minuten-Aufnahme, ohne jegliche Tonkorrektur :D

Neben dem Emotionsthema, kann es auch sein, dass es noch an meinem neuen Ingwie Malmsteen-Saitensatz liegt, auf den ich jetzt bei meinen Gitarren gewechselt bin.
Der Saitensatz ist eine Mischung aus 8er/9er/10er Sätzen. Habe jetzt nicht gewechselt, weil er besonders gut klingt oder ich ein Mamlsteen-Fan bin (eigentlich gar nicht), sondern weil mit einem solchen Saitensatz weite Rock-Vibratos (auch ganze Noten), auch in Randlagen, auf den hohen Saiten und insbesondere mit dem Zeigefinger, mit weniger Kraftaufwand zu spielen sind.

Man ist aber auch gezwungen, mit weniger Kraft/Druck zu spielen, sonst fängt man sich Intonationprobleme ein.

EDIT:
Hab' die zwei Parts einmal mit Melodyne nachträglich überprüft: An den beiden Stellen ist eine 30 Ct. bzw. 36 Ct. Abweichung zur nächsten Halbnote, also von G nach Ab. Das heißt, die besagten G-Noten sind jeweils um etwa 0,17-Notenwerte zu hoch.


Grüße aus Franken ins Schwabenland - wolbai :)
 
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Ich melde mich auch mal wieder mit einem Gitarren Cover vom aktuellen Judas Priest Album Firepower zurück. Der Song hat es mir irgendwie angetan und er ist schwieriger als ich erst dachte. Ich habe die Rhythmus Gitarre für einen fetteren Sound gedoppelt. Ansonsten sind es Drums (Toontrack), Bass, 2 Rhythmus Gitarren und eine Solo Gitarre.



Have Fun
Gruß aus Franken
Oliver
 
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@AFreak: Schöne Aufnahme und gut gespielt :great:

Ist das Deine erste Aufnahme mit Toontrack? Welches Paket nutzt Du?

Grüße aus Franken - wolbai
 
Ist das Deine erste Aufnahme mit Toontrack? Welches Paket nutzt Du?

Hallo wolbai,

Danke, für dein Kompliment. Das ist nicht die erste Aufnahme mit Toontrack. Ich habe das Superior Drummer Paket von Toontrack schon seit einigen Jahren. Ich verwende den Drummer immer zum Erstellen von Demos oder Backingtracks. Der Superior Drummer ist so vielfältig, dass man damit viele Tage verbringen kann.

Viele Grüße
Oliver
 
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... Deshalb habe ich auch das EZ Drummer 2 - Paket von Toontrack, um mehr Zeit für anderes zu haben :D

Für meine Bedürfnisse reicht das Paket vollkommen aus, da ich nicht in die Modellierung von einzelnen Schlagzeugteilen eintauchen kann/will.

Grüße aus Franken - wolbai:great:
 

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