Einige wesentliche Merkmale des "unverfälschten" Sounds sind bei der Diskussion bislang außen vor - weshalb eben auch keine wirklich befriedigende Lösung herauskommt:
1. Die von der Endstufe erzeugte Auslastung und damit das Schwing- und Sättigungsverhalten der Speaker spielt eine große Rolle
2. Ein nicht unerheblicher Klanganteil entsteht durch das Verhältnis von Schalldruck zu Raumgröße und der akustischen Beschaffenheit eines Raums.
Letztlich gibt es da nur 2 Wege:
A. Die Physik aus 1. und 2. bleibt unangetastet = aufdrehen bis es geil klingt.
B. Reduktionen, über die hier diskutiert wird. Da ergeben sich wiederum 2 Grundansätze:
I. Vorstufe hoch und Endstude niedrig. Je krasser das gemacht wird, umso mehr verliert der Amp seinen Charakter - im Extremfall klingt es nur noch nach billiger Zerre.
II: Vorstufe klein - Endstufe groß = Klingt im Extremfall kalt und hart.
Meiner Meinung nach hilft deshalb nur, wenn man am Feintuning aller(!) beteiligten Paramater arbeitet.
Ich kenne DIE Lösung schlechthin auch nicht - denn es gibt sie nicht.
Mal ein Beispiel, wie es laufen kann - wer laufend Clubgigs mit einem leistungsstarken Amp macht, der natürlich immer zu laut ist
:
- weicher aufgehängte Speaker, die schneller in die Sättigung kommen
- Vor- und Endstufenröhren, die nicht den Charakter "ultrahart" haben
- Endstufe/Master hoch einstellen und die auf die Vorstufe treffende Signalstärke reduzieren, aber den Ton mit einem Overdrive vorverzerren zu lassen.
Das wird nicht im jedem Falle und mit jedem Amp und Soundgeschmack funktionieren und muss natürlich immer individuell entwickelt und abgestimmt werden.
Klar jedoch ist folgendes Prinzip: Je mehr Leistung ich in die Vorstufe jage oder dort erzeuge, um so mehr muss ich nachher mit der "heiligen" Endstufe und ihrem Charakter runter.
Wie gesagt - alles kein Allheilmittel sondern nur ein streitbarer Diskussionsbeitrag