Alte/Vintage Gitarren - der heilige Gral oder seltsamer Voodoo?

  • Ersteller Fridolin K.
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Hallo Allerseits
Als ich mir in 1988 rum meine eigene Strat gekauft habe galten die frühen Modelle bis zur CBS Ära auch schon als was ganz besonderes, schon damals hätte ich mir die Gebraucht nicht leisten können, Gut Ich wollte ne Strat und nun habe ich eine mit eigener Geschichte, auch wenn diese Kurz ist und sie fast nie die Bühne gesehen hat weil eben Familiengründung und Arbeitszeiten dazwischen gekommen sind, ich denke einem Gro der gut erhaltenen Vintage Schätzen ist es genauso ergangen, auch deshalb dürften viele davon übrig sein.
Was ich nicht kapiere ist, das es sich doch eigentlich um ein Massenprodukt handelt und so darf man sich fragen in welchen Tresoren diese massenhaft hergestellten Gitarren schlummern (Was die Preise hochhält) wenn man mal davon ausgeht das es nur noch relativ wenige Dachbodenfunde gibt, die nicht dank ordentlicher Preisrecherche teuer verhökert werden.
Es müssen doch eigentlich Unmengen davon existieren wenn man davon ausgeht das eine ordentliche Gitarre bei geringer Pflege Uralt wird.
Eigentlich muss da doch ne Mordsgitarrenblase im Bereich Gibson und Fender über allem schweben, wenn die platzt wirtd man von den Dingern erschlagen.
gruß
Hartmut
 
Lautenquäler;5747504 schrieb:
Eigentlich muss da doch ne Mordsgitarrenblase im Bereich Gibson und Fender über allem schweben, wenn die platzt wirtd man von den Dingern erschlagen.

Naja, ganz so isses nicht, wenn Du Dir mal die Produktionszahlen anschaust, die in dem Bereich in den 50ern gefahren wurden. Soweit ich weiss, hat Fender in den 50ern zB jährlich einige hundert bis knapp über 1000 Strats pro Jahr produziert. Wie gesagt, es waren damals doch eher Instrumente für Reiche und Profis. Zieh davon den nicht geringen Prozentsatz ab, der es nicht im Originalzustand bis ins 21. Jahrhundert geschafft hat, und Du hast kein sooo großes Angebot mehr, jedenfalls nicht vergleichbar mit den 10.000den Instrumenten, die heute jährlich produziert werden.

Ich würde bei der Betrachtung "mir einfach zu teuer" nicht unbedingt den Markt, auf dem Hobbymusiker kaufen, mit dem verwechseln, auf dem Profis und Sammler kaufen. Für einige Modelle schießen die Preise natürlich in den Himmel, aber es gibt genug Baujahre und Modelle, die durchaus erschwinglich sind, bzw. preislich nicht teurer sind als die heutigen gehobenen Preisklassen. Bei Fender zB die spätsechziger und frühsiebziger Baujahre, insbesondere wenn es keine Strat oder Tele sein muss.
 
Hallo
Wenn es so wenige waren ist es was anderes, dennoch kannte ich zu der Zeit als ich Anfing hier im Umkreis zwei Leute die nur als Hobby Gitarre bzw Bass spielten und seit Ewigkeiten Fenderinstrumente besaßen und spielten die sie sich irgendwann mal geleistet haben.
So wie das bei mir auch war, ich war Jung, Zivi und hatte kein Geld, da habe ich dann Nachts für einen Wachdienst gearbeitet um mir meine Strat zusammenzusparen, solche Instrumente gab es in den 60ern doch sicher auch und die sind bstimmt nicht auf den Bühnen der Welt kaputtgeschlagen worden denn wer sowas hat hält es in Ehren, viel mehr als wenn man es aus der Portokasse finanziert.
Gut diese von mir genannten Instrumente kommen wahrscheinlich erst die nächsten Jahre durch natürliche Auslese in den Umlauf, oder aber sie werden in den Familien gehalten, als Erinnerungsstück.
Gruß
Hartmut
 
nja Wissenschaftler haben bestätigt dass sich die Moelküle im Holz ändern, wenn es Jahre lang immer wieder schwingt....

Da war mal ein Bericht in nem Gitarrenmagazin.
Ging um den Stradivariuseffekt. Also quasi was du hier schreibst.
Wenn du immer hart und perkussiv spielst, ordnen sich die Moleküle danach, und die Gitarre erhält über die Jahre einen perkussiveren Klang.
Umgekehrt natürlich das selbe, wenn du immer sanft und sachte spielst.

So sollen zum Beispiel die Stradivari Geigen auch so gut klingen, weil die seit dem 18. Jahrhundert von den besten Musikern gespielt werden.
... Naja damals im Artikel hiess es: von Wissenschaftler haben herausgefunden, blablabla

... oder dann doch nur Humbug ?



Blindtest von Geigen:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,806748,00.html
...

Bei den Testspielern handelte es sich größtenteils um professionelle Musiker, der jüngste Proband war 20, der älteste 65 Jahre alt. Die Teilnehmer spielten seit 15 bis 61 Jahren Violine, ihre eigenen Instrumente hatten einen Wert von 1400 bis 7,7 Millionen Euro - denn unter den Teilnehmern fanden sich auch Musiker mit Stradivari beziehungsweise Guarneri-Violine.

Für den Test hatten die Forscher sechs Geigen bereitgestellt. Drei waren alte italienische Violinen - eine von Guarneri del Gesù, zwei von Antonio Stradivari. Die drei neuen Modelle waren wenige Tage bis Jahre alt.
....

Am Klang erkannt? Fehlanzeige!

Ob ihr Favorit eine neue Geige war oder ein altes italienisches Modell: Da konnten die Musiker offensichtlich nur raten. Sieben sagten gleich, sie hätten keine Ahnung, sieben rieten - und lagen daneben. Nur drei hatten den richtigen Riecher. Die restlichen vier Teilnehmer haben nicht geantwortet.

Dass die Violinen der italienischen Meister moderne Modelle klar übertrumpfen, lässt sich nach dieser Studie nur noch schwer behaupten. Der Blindtest legt vielmehr nahe, dass ein psychologischer Effekt den altehrwürdigen Geigen zu bleibendem Ruhm verhilft: Wer eine Geige spielt oder hört, die Millionen wert und von einer Aura der Überlegenheit umgeben ist, den begeistert schon dieses besondere Erlebnis so, dass der Klang überirdisch schön wirken muss. So dürfte auch der niederschmetternde Blindtest den Mythos der alten Geigen kaum beenden.
 
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Hallo Grimmels
Das gefällt mir :) Zumal das Bauen von hochwertigen Geigen sicher eine viel höhere Kunst ist, als der Bau von Solid Body E Gitarren, wobei ich jetzt nicht sagen will das jeder E Gitarren bauen kann der schonmal als Kind geschnitzt hat.
Nur finde ich es als absolut überbewertet was für ein Zauber um manche Instrumente gemacht wird, Ich finde alte Gitarren auch tol,l spielen will ich aber ausschlieslich was sich gut anfühlt und klingt, egal welches Baujahr.
Gruß
Hartmut
 
Ich denke der Grund für diese ewig langen Diskussionen zu dem Thema sind darin begründet dass man über die falschen Dinge diskutiert. Es geht um alte Gitarren und das erste worüber Gitarristen reden ist der Klang. Ich glaube aber nicht dass das die Sache trifft.

Es mag sein dass einige alte Gitarren sehr gut klingen, genau wie einige neue gute Instrumente sind. Es mag sogar minimale Klangveränderungen geben die mit dem Alter gekommen sind oder auch nicht. Das ist aber nicht der Punkt.
Mal als Beispiel: Gerade Gitarrenboxen sind extrem aufstellungskritisch, die Akustik, die Position und Art der Aufstellung macht extrem viel im Klang. Jemand schon mal stundenlange Diskussionen zwischen Gitarristen gehört in denen es darum ging die Gitarrenbox richtig im Proberaum aufzustellen? Da wird lieber über den Klangeinfluss der Lackdicke ausdiskutiert...

Immer wenn viel über im besten Fall minimale Klangveränderungen geredet wird ist das imo ein Anzeichen dafür dass es im Grunde um was anderes geht.


Bei alten Gitarren ist dieses andere leicht zu finden - die gleiche Motivation wie das Sammeln alter Computer oder alter Autos. Ein Stück Geschichte in der Hand haben, Erinnerung an alte Zeiten oder gefühlt das Nachholen was man damals verpasst hat - Rockmusik ist halt alt geworden, und genau so sind es die Rocker.

Der Unterschied ist allerdings dass man sich den Kauf teurer, alter Instrumente anscheinend hinterher noch rationalisieren muss während der C64 Fan nicht behaupten muss dass sein Rechner schneller ist als ein neuer. Das Holz war zu der Zeit besser, es trotz großer Toleranzen genauer gebaut, die Pickupqualität erreicht man heute nicht mehr weil niemand mehr so schlecht wickelt und sowieso sind die Magnete schwächer geworden was sich natürlich nicht nur in einer 0.05 db geringeren Lautstärke niederschlägt sondern eben auch in einem "gereiften" Magnetfeld. Oder so...

Das hört sich jetzt vllt sarkastischer an als es gemeint ist, das Sammeln von alten Krams ist völlig legitim. Aber wenn jemand nach dem Sinn dahinter fragt dann sollte man die Diskussion um den Klang eher hinten anstellen.
Es scheint ja schon etwas Verunsicherung zu geben ob man denn ein altes Instrument braucht um gut zu klingen. Da wäre ein "lass die alten Männer sammeln und lass dich nicht kirre machen" oft hilfreicher.
 
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Aber wenn jemand nach dem Sinn dahinter fragt dann sollte man die Diskussion um den Klang eher hinten anstellen.
Warum? Es gab doch jetzt schon Beispiele dafür, dass gerade auch der Klang das Besondere an einer alten Gitarre sein kann. Wie dieser Klang zustande kommt, ist mir persönlich wurscht. Ob der Pickupwickler die Nacht vorher durchgemacht hat, und 3 Wicklungen daneben gezwirbelt hat, oder ob im Korpus irgendwo unterm Pickguard ein nicht ganz bearbeitetes Astloch mit einem toten Wurm sich verbirgt. Die Frage, die sich hier stellt ist eher, warum man für diese Gitarren soviel Geld bezahlen muss.
Meine Tele ist jetzt sicherlich vom Wert her jetzt weit im vierstelligen Bereich und ist wirklich rundum eine klasse Gitarre. Wie gesagt viele Kollegen "nutzen" sie als Refernz für ihre Telesuche.

Es scheint ja schon etwas Verunsicherung zu geben ob man denn ein altes Instrument braucht um gut zu klingen.
Das glaube ich nicht. Dazu braucht es kein altes Instrument. Dafür sollte man einigermaßen Gitarre spielen und mit seinem Equipment umgehen können. Auch dafür gibt es genug Beispiele :)

Ein anderer Aspekt an alten Gitarren, die "überlebt" haben ist der, dass sie sie überhaupt so lange gehalten haben. Das finde ich mitunter sehr erstaunlich.
 
Ein anderer Aspekt an alten Gitarren, die "überlebt" haben ist der, dass sie sie überhaupt so lange gehalten haben. Das finde ich mitunter sehr erstaunlich.
Ich ehrlich gesagt nicht.

Was soll denn an einer Gitarre alterbedingt kaputt gehen? Zwei Stücke Holz, eine Handvoll Magneten, ein paar Wicklungen Lackdraht, sechs Saiten die keine allzu große Spannung haben. Das Gitarren ein paar Jahrzehnte halten solange man sie nicht in Wasser einlegt zeigt eigentlich nur dass sie nicht grundsätzlich fehlgeplant ist.
Wenn man heute eine Billo Strat für unter 100 Euro ordentlich lagert wird die sehr sicher auch noch in 40 Jahren leben.

Warum? Es gab doch jetzt schon Beispiele dafür, dass gerade auch der Klang das Besondere an einer alten Gitarre sein kann. Wie dieser Klang zustande kommt, ist mir persönlich wurscht.
Ich schrieb ja auch, es gibt einige alte die gut klingen, ebenso wie es neue Gitarren gibt die nicht schlechter sind.

Alle Theorien warum man gerade früher bessere Gitarren gebaut hat oder dass sie durch Alterung irgendwie besser geworden sind sollte man nicht zu genau bei Tageslicht betrachten. Wie gesagt, ich bestreite nicht dass es gut klingende alte Gitarren gibt. Ich bestreite dass überlegener Klang der Grund ist für den Hype.
 
Was soll denn an einer Gitarre alterbedingt kaputt gehen?
Frag mal einen Gitarrenbauer ;)
Wenn ich bei meinem bin, sehe ich was an Gitarren alles kaputt gehen kann. Wo soll ich anfangen? Grifbretter, die sich vom Hals lösen, Bundstäbchen, die rausfallen, durchbrochene Halsstäbe usw.
Alle Theorien warum man gerade früher bessere Gitarren gebaut hat oder dass sie durch Alterung irgendwie besser geworden sind sollte man nicht zu genau bei Tageslicht betrachten.
"Bessere Gitarren gebaut"? `Besser´ ist das falsche Wort. `Anders´ wäre vielleicht richtiger. Auch früher gab es schon Maschinen, die man im Gitarrenbau einsetzen konnte. Und ich glaube auch nicht, dass Leo und Adolph ihre Omas zum Pickupwickeln in die Werkstatt gesetzt haben ;)
Aber vielleicht gerade dadurch, dass nicht immer so akurat gearbeitet wurde, sind halt ganz besondere Instrumente entstanden. Manche ganz besonders schlimm, und andere ganz besonders toll. Und ich glaube nach wie vor, dass das auch einen sehr großen Einfluss auf den Klang einer Gitarre haben kann.
 
Allerdings sollte Das Instrument mit DIR altern und nicht gealtert erworben werden ... hat viel mehr flair !!!!!
 
Frag mal einen Gitarrenbauer ;)
Wenn ich bei meinem bin, sehe ich was an Gitarren alles kaputt gehen kann. Wo soll ich anfangen? Grifbretter, die sich vom Hals lösen, Bundstäbchen, die rausfallen, durchbrochene Halsstäbe usw.
Das ist aber entweder Misshandlung oder beschissen gebaut.

Das durchschnittliche Massivholzmöbelstück fällt ja auch nicht nach 10 Jahren spontan auseinander weil der Leim sich in Luft aufgelöst hat. An sich sollte jede Gitarre die pfleglich behandelt wird und nciht allzu starken Luftfeuchtigkeits/Temperaturwechseln ausgesetzt ist nur durch Unfälle kaputt gehen. Aber das geht jetzt Richtung OT


So viel anders hat man früher übrigens nicht gebaut. Man war halt ungenauer, aber das ist etwas was man sogar 60 Euro Harley Bentons vorwirft und zufällig besser wird es nicht wenn man die Maße nicht genau einhält. Wenn das so wäre müsste man ja einfach nur schauen welche Gitarre besonders gut war und die Abmaße dann genau udn in Serie fertigen. ;)
Aber das führt zu nix. Objektiv ist es nicht möglich eine prinzipielle Überlegenheit von alten Gitarren herzuleiten. Mit Einzelfällen lässt sich keine Regel beweisen.

Udn was wäre denn so schlimm daran auf alte Gitarre zu stehen weil man das als Lebensstil auffasst? Man muss sich dann doch keine absurden Theorien aus den Fingern saugen warum das auch noch besser klingen soll. Das macht ein Oldtimerfan auch nicht, selbst wenn er sicher den Einzelfall konstruieren könnte dass ein Uralt-Porsche einen neuen Kia auf der Rennbahn versägt.
 
...oder beschissen gebaut.
So ist es. Leider!
So viel anders hat man früher übrigens nicht gebaut. Man war halt ungenauer, aber das ist etwas was man sogar 60 Euro Harley Bentons vorwirft und zufällig besser wird es nicht wenn man die Maße nicht genau einhält. Wenn das so wäre müsste man ja einfach nur schauen welche Gitarre besonders gut war und die Abmaße dann genau udn in Serie fertigen. ;)
Das gibt es schon und wird genauso gemacht :)
Udn was wäre denn so schlimm daran auf alte Gitarre zu stehen weil man das als Lebensstil auffasst?
Gar nichts. Ich steh z.B. auch auf alten Gitarre (am meisten auf meine eigenen :))
Man muss sich dann doch keine absurden Theorien aus den Fingern saugen warum das auch noch besser klingen soll.
Aber wir sind uns doch einig darüber, dass es früher im Gitarrenbau diese Unterschiede gegeben hat, die dazu führten, dass manche Gitarren besonders gut waren, oder?
Das macht ein Oldtimerfan auch nicht, selbst wenn er sicher den Einzelfall konstruieren könnte dass ein Uralt-Porsche einen neuen Kia auf der Rennbahn versägt.
Uuh, mein Thema und kein gutes Beispiel ;) Habe jahrelang eine DS gefahren :D Das wäre jetzt aber wirklich OT, aber sehr interessant :)
 
@ MatthiasT und das mit dem sound:

da hast Du völlig recht. der sound wird für einen sammler, der die gitarren in eine vitrine stellt und vielleicht selber gar nicht oder nur sehr bescheiden spielen kann nur eine untergeordnete oder gar keine rolle spielen. ist ja auch ok so. wen jemand damit seine freude hat - es sei ihm gegönnt.

aber es wurde ja nach persönlichen meinungen und ansichten gefragt. daß hier das argument mit dem sound doch recht häufig genannt wird, zeigt, daß es genug leute gibt, die auf diesen gitarren spielen wollen, und bei denen der sound ein wichtiges kriterium ist. wenn jemand den sound, den er sucht nur bei einem vintage schätzchen findet ist das ebenso in ordnung (natürlich:p).

persönlich gesehen bringt mir dieser vermeindlich besondere sound nichts. ich spiele zu 90% metal. die feinen nuancen gehen bei dem von mir verwendetem sound eh unter. da hört man höchsten noch den humbucker raus und das wars... ;)

wie schaut das eigentlich bei anderen instrumenten aus ? was ist z.b. eine ein paar hundert jahre alte Stradivari ? hypervintage ? ich mein dagegen kommt ne e gitarre noch lange nicht ran. selbst wenn sie 50 jahre oder noch älter ist :D.

gruß
 
Könnte es übrigens sein, dass viele den wunderbaren Klang alter Gitarren nur vom Hörensagen kennen? ;)
 
ich würde sagen, daß mehr leute den sound einer vintagegitarre kennen, als Du vielleicht denkst gidarr. plattenaufnahmen und livemitschnitte aus dieser zeit z.b., musiker, die ihre vintage gitarren heute noch für gigs und aufnahmen verwenden. zumindest mein stammhändler hat auch immer mal wieder ein schätzchen auf lager, daß man dann genau unter die lupe nehmen kann...

wenn man es darauf anlegt, kann man sich durchaus ein bild davon machen und sich ein eigenes urteil bilden :).

gruß
 
ich würde sagen, daß mehr leute den sound einer vintagegitarre kennen, als Du vielleicht denkst gidarr. plattenaufnahmen und livemitschnitte aus dieser zeit
Wenn man sich Aufnahmen aus der Zeit anhört dann kommt aus den Lautsprecher etwas das auf völlig anderen Equipment gemischt wurde als es heute der Fall ist, das nach einer anderen Klangästhetik bearbeitet und geschrieben wurde, das für andere Abhörumgebungen gemacht wurde es es heute der Fall ist, das auf komplett anderer Abhöre gemacht wurde, das mit anderen Mikrofonen die nach anderen Maßgaben als heute aufgestellt wurden aufgenommen wurde, das von anderen Musikern gespielt wurde, und du hörst ehrlich raus dass das Korpusholz damals doch ein anderes war? ;)

Wer heute wie Hendrix klingen will sollte sich zu allererst darüber Gedanken machen wie man damals aufgenommen hat und welche Rolle Bass und Gitarre in dem Kontext gespielt hat und wirklich an allerletzte Stelle dass die Gitarre authentisch alt ist.


Ich stimme gidarr zu, bei den allermeisten ist der überlegende Klang etwas das aus Hörensagen her rührt. Und das wird spätestens wenn man mal so eine "Vintage"Klampfe in der Hand hat zur selbsterfüllenden Prophezeiung, denn wie man weiß ist das menschliche Hörempfinden etwas das zum überwiegenden Anteil durch Erwartungshaltung, Optik und Vorwissen bestimmt wird.
Ich würde einiges drauf verwetten das in einem Blindtest keine Korrelation zwischen Gitarrenalter und gut empfunden Klang nachgewiesen werden kann.
 
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Wenn man sich Aufnahmen aus der Zeit anhört dann kommt aus den Lautsprecher etwas das auf völlig anderen Equipment gemischt wurde als es heute der Fall ist, das nach einer anderen Klangästhetik bearbeitet und geschrieben wurde, das für andere Abhörumgebungen gemacht wurde es es heute der Fall ist, das auf komplett anderer Abhöre gemacht wurde, das mit anderen Mikrofonen die nach anderen Maßgaben als heute aufgestellt wurden aufgenommen wurde, das von anderen Musikern gespielt wurde, und du hörst ehrlich raus dass das Korpusholz damals doch ein anderes war? ;)

natürlich hat man damals mit anderem equipment gearbeitet als heute. aber wer hört denn heute noch mit der anlage von 1950, 60 oder 70 seine musik ? von ein paar ausnahmen abgesehen die wenigsten. somit ensteht der heutige eindruck vom sound doch zumindest über eine moderne abhöre. das von Dir angesprochene zeigt sich ja auch in anderen bereichen. es wird ja nicht nur ein hype um alte gitarren veranstalltet, sondern dazu kommen noch die amps, mics, pulte, fx-geräte, kondensatoren, drähte usw.. es gibt studios, die sehr wert darauf legen, altes equipment zu verwenden und die gutes geld damit verdienen.

das zeigt letztendlich auch nur wieder das, was eigentlich jedem e-gitarristen bekannt sein sollte: das instrument "e-Gitarre" besteht eben nicht nur aus der gitarre alleine.

alles in allem also doch eher ein weiteres argument dafür, das, rein vom klaglichen aspekt, dieser hype herzlichst sinnlos ist. kling eine vintage gitarre über einen modernen amp überhaupt noch nach vintage ? kann man überhaupt von "vintagesound" reden oder bezieht sich das nur auf die reinen geräte, womit die eigentliche qualität ja eher nebensächlich wäre ?

wie schon beschrieben halte ich von "vintage" nicht viel. entweder gefällt mir eine gitarre vom klang her oder eben nicht. das alter ist mir dabei absolut egal. wenn ich für das instrument meiner träume dann nicht zigtausend euros hinlegen muß - umso besser.

ob ich eine vintage raushören kann ? hmm, direkt noch nie versucht. behaupte aber mal, daß es mir nicht möglich wäre. ich bin aber auch der meinung, das damals keine besseren gitarren gebaut wurden als heute. oder anders gesagt: ich bin der meinung, daß man auch mit einem neuen instrument absolut nach "60er" oder "70er" jahre klingen kann, wenn man es darauf anlegt, daß man auch mit einem modernen instrument seinen sound finden kann. eine vintage ist dafür sicherlich kein muß. wer es sich trotzdem leisten will und kann (zum wiederhohlten male): nur zu und viel spaß damit :).

da wird mehr hineininterpretiert, als wirklich dahintersteckt, womit wir uns ja eigentlich ja auf derselben wellenlänge befinden. oder täusch ich mich da jetzt...?

gruß
 
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Das ist mal wieder ein richtig guter Beitrag :great:
Und im Grunde sehe ich das genauso. Ich denke wir sind uns sowieso (fast ;)) alle einig. Es gibt halt diese "besonderen" alten Gitarren. Fakt ist auch, dass es alte Gitarren gibt, die wirklich besonders gut klingen. Der Denkfehler aber ist der, dass viele meinen, dass alle alten Gitarren besonders sein müssen, gerade weil sie alt sind. Dem ist, wie wir alle wisen, aber nicht so. Trotzdem wechseln diese Gitarren für viel Geld ihren Besitzer. Ob diese Preise gerechtfertigt sind, müssen die entscheiden, die bereit sind diese Preise dafür zu zahlen.
 
Naja, ich produziere und mastere ja viel Musik im privaten Rahmen und muss sagen, dass vom ursprünglich eingespielten, trockenen Gitarrensignal sowieso nicht viel übrig bleibt. Nach der reinen Aufnahme der Gitarrenspur geht's erst richtig los: Kompressor, Limiter, Noise Gate, Hall, Chorus, EQ, Verzerrer und mehr...
Beim endgültigen Mastering kommen dann nochmal "kosmetische Eingriffe" für den gesamten Mix hinzu wie ein zweiter Kompressor, Limiter, EQ, künstliche Bandsättigung, diverse Brillianz-Plugins.
Jetzt soll nochmal jemand sagen, ob die zu hörende Gitarre von 1965 oder 2005 stammt. :D
 
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