Alte/Vintage Gitarren - der heilige Gral oder seltsamer Voodoo?

  • Ersteller Fridolin K.
  • Erstellt am
Man sagt ja immer, eine Gitarre, die 20 Jahre nicht gespielt wurde sei "tot", während eine Klampfe, die über den selben Zeitraum ständig in Gebrauch war, wie ein guter Wein gereift sei. Woran liegt das?
Nun, bei meiner Tele war das anders. Ich habe sie vor über 30 Jahren für ein Delay bekommen (sozusagen getauscht). Da war sie schon 10 Jahre alt. Sie war als Zweitgitarre gedacht, aber ich habe sie nie richtig benutzt. Meine Erstgitarre hat mich einfach nicht im Stich gelassen :) Hab sie bei Kälte und Eis im Wagen gelassen, und bin auch sonst nicht gerade zimperlich mit dem Ding umgegangen. Irgendwann hab ich sie mal für Aufnahmen benutzt und war echt erstaumt, was für einen tollen Sound diese Gitarre hat. Seitdem gehe ich etwas sorgsamer mit ihr um ;) Diese Tele war und ist für alle Kollegen und auch für meine späteren Teles die Referenz. Diese Gitarre ist unglaublich! Das hat nichts mit Voodoo zu tun. Das ist einfach eine sehr gute Gitarre.

Ich hatte ungefähr zur selben Zeit mal eine Gibson SG. Eine Gitarre, für die man heute wahrscheinlich sehr viel Geld zahlen würde. Meine Güte war das eine schlechte Gitarre! Das einzig gute an ihr war ihre Bespielbarkeit. Aber Sound, Mechaniken, etc. so was von übel. Trotzdem würde ich heute, wenn mir ein gutes Modell übern Weg laufen würde, bei einer SG wieder zugreifen. Das muss aber wirklich kein Vintagemodell sein.

Das ist wie mit Frauen. Je länger du mit ein und der selben zusammen bist, umso leichter kannst du ihr die richtigen Töne entlocken. :D
http://www.youtube.com/watch?v=1Nj6G_KK2Ps&feature=related
 
Wer hat, der kann ;) Viele von denen sind halt auch Nerds und wollen Stück Geschichte zuhause haben. Und wenn ich nicht nur entsprechend verdiene, sondern es auch noch als Betriebsausgabe abführen kann, sind manche Beträge gar nicht mehr so erschreckend.
 
die Magnete werden über die Jahre schwächer, verändern also den Sound. Ob das jetzt gut oder schlecht ist könnt ihr euch aussuchen :D
Ich steh auf jeden Fall aud den alten Kram :rock:

Verbessert mich, wenn es jemand formelmäßig ausrechnen kann, aber:
AlNiCos verlieren in 50 Jahren um die 0,5% ihrer Magnetkraft.

Die Demagnetisierung macht bei den Pickups nicht die Welt aus. Was sehr, sehr viel ausmacht: die geringere Wicklungszahl und ein ungewachster Tonabnehmer.
Da klingt ein unverwound gewickelter Humbucker clean fast schon wie ein Singlecoil.
 
Meine Erfahrung ist die, dass früher trotz weit größerer Toleranzen viel genauer gearbeitet wurde. Fertigungsfehler behoben wurde, bevor das Instrument im Laden gelandet ist.

Ein grotesker Widerspruch in sich. Entweder man hat größere Toleranzen und nimmt sie hin, oder man arbeitet genauer (und hat zwangsläufig geringere Toleranzen). Endkontrolle ist wiederum etwas anderes, an der wird heute gespart.
Ich glaube eher die Kundschaft war damals "anspruchsvoller". Schaut man sich die Fertigungszahlen der 50er Jahre an, waren E-Gitarren nicht für jeden Haushalt bestimmt. Die wurden in der Mehrzahl von Berufsmusikern gekauft, jene nie gespielten Exemplare waren gewiss Geschenke in reicheren Häusern, wurden ein paar Mal benutzt, evtl. gab's sogar Unterricht, Sohn/Töchterchen verlor die Lust am spielen und das Ding wurde vergessen.
Wenn jetzt ein Berufsmusiker Mängel an seinem Exemplar hatte, ging's zum Shop und dann in vielen Fällen wieder zum Hersteller zur Korrektur.

Man sagt ja immer, eine Gitarre, die 20 Jahre nicht gespielt wurde sei "tot", während eine Klampfe, die über den selben Zeitraum ständig in Gebrauch war, wie ein guter Wein gereift sei. Woran liegt das?
Liegt es vielleicht an den Vibrationen, die beim Gebrauch durch das Instrument und die PUs gehen? Oder ist das alles nur Voodoo?

Physikalisch haben sich bei der gespielten Schäden eingeschlichen, auch wurde sie wieder instand gesetzt, bei der anderen wirkte nur die Luft und Temperatur, bzw. der Koffer. Eine gespielte Gitarre klingt völlig anders, wegen der Schäden, schließlich schneiden sich die Saiten in Brücke und Sattel, der "Klang" verändert sich bereits gravierend, wenn man nur einmal die Bundstäbe neu abrichtet (oder auch nur verrundet).

Vintagegitarren betrachte ich auch weiterhin ausschließlich als Sammlerobjekte, deren Preis an Seltenheit und die bisherige Rockgeschichte geknüpft ist. Ob man den psychologischen Trick dabei mitmachen will oder nicht, muss jeder für sich selbst entscheiden, wenn es nicht ohnehin der Geldbeutel tut ;)
 
Physikalisch haben sich bei der gespielten Schäden eingeschlichen, auch wurde sie wieder instand gesetzt, bei der anderen wirkte nur die Luft und Temperatur, bzw. der Koffer. Eine gespielte Gitarre klingt völlig anders, wegen der Schäden, schließlich schneiden sich die Saiten in Brücke und Sattel, der "Klang" verändert sich bereits gravierend, wenn man nur einmal die Bundstäbe neu abrichtet (oder auch nur verrundet).

Okay. Das klingt logisch. Bei meiner Vintage-Klampfe, kann ich es nicht vergleichen, da ich ja noch nichtmal auf der Welt war, als die gebaut wurde, aber ich habe hier eine Epiphone Westerngitarre stehen, die ich 1996 gekauft habe und die seitdem schon so einiges mitgemacht hat: Konzerte, Studios, Urlaubsreisen, Lagerfeuer, Feten, Umzüge und vor allem unzählige Stunden des gespielt werdens.
Klar, nach 16 Jahren ist das kein Vintage-Instrument, trotzdem ist sie nicht mehr dieselbe Gitarre, die ich damals gekauft habe. Die Abnutzung wird mit Sicherheit auch den Klang beeinflusst haben.
 
Okay. Das klingt logisch. Bei meiner Vintage-Klampfe, kann ich es nicht vergleichen, da ich ja noch nichtmal auf der Welt war, als die gebaut wurde, aber ich habe hier eine Epiphone Westerngitarre stehen, die ich 1996 gekauft habe und die seitdem schon so einiges mitgemacht hat: Konzerte, Studios, Urlaubsreisen, Lagerfeuer, Feten, Umzüge und vor allem unzählige Stunden des gespielt werdens.
Klar, nach 16 Jahren ist das kein Vintage-Instrument, trotzdem ist sie nicht mehr dieselbe Gitarre, die ich damals gekauft habe. Die Abnutzung wird mit Sicherheit auch den Klang beeinflusst haben.

Bist Du sicher das Du noch sagen kannst, wie die Gitarre 1996 geklungen hat ? Ich glaube nicht. Zumal Du die Gitarre mittlerweile sicherlich anders spielst, als damals.

Ich glaube ehrlich gesagt nicht daran, das Gitarren nach 30, 40 oder 50 Jahren bedeutend anders klingen als damals. Niemand weiss, wie die Gitarren frisch aus der Fabrik klangen.

Gute Gitarren waren damals schon gut, und schlechte damals schon schlecht. Und schlechte wurden nicht besser. Es ist eine Mär, das damals nur dolle Instrumente die Werkshallen von Fender und Gibson verlassen haben.

Ich habe mich viele Jahre mit Vintage-Bässen beschäftigt, eine damals sehr bekannte Website betrieben (vintage-basses.com) und sehr, sehr viele Bässe gespielt und besessen. Ja, es gab tolle Precis und Jazz-Bässe, es gab aber auch sehr viele Exemplare, die ich maximal als mittelmäßig im Sound bezeichnen würde, und unterirdisch in Sachen Bespielbarkeit und/oder Verarbeitung. Da wurde schon viel Murks rausgehauen. Nichtsdestotrotz haben die alten Instrumente natürlich ein spezielles Feeling an sich, und ja, so ein 66er Jazz-Bass in Olympic White ist sehr sexy, auch wenn er nicht doll klingt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Erstaunlich, dass diese Diskussion jetzt doch schon ein bißchehn läuft und noch hat es keine Ausfälle oder Beleidigungen gegeben. Sollte das Niveau des MB doch steigen?

Zum Thema:
Ich denke, dass von all dem, was man über "alte" Gitarren sagen kann, eins stimmt: wenn eine Gitarre bis heute ein paar Jahrzehnte überlebt hat, war es von Anfang an eine gute oder sie wurde von den Vorbesitzern immer gut behandelt.
Das sie nun besonders gut klingen, kann ich aus eigener Erfahrung nicht absolut bestätigen. Auch bei alten Gitarren gibt es solche und solche!
Die Tatsache, dass alte Gitarren reifen und durch viel Spielen gewinnen, ist bei akustischen Gitarren sicherlich richtig! Diese Tatsache wird aber 1 zu 1 auf die E - Gitarren übertragen und da bin ich skeptisch! Man hört natürlich auch immer was man hören will!

Nebenbei bemerkt: was mich immer schon nervt, ist dieses Wort "Vintage". Deshalb schreibe ich auch konsequent "alt". Euphemismus ist ja schön und gut, aber bei Gitarren bringt das einfach nur Kohle. Wer bezahlt schon ein paar Tausend € für eine alte Gibson Les Paul. Ist sie aber "vintage", sieht das alles gleich ganz anders aus!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ein Thema würde ich gerne noch mal in die Diskussion einbringen. Die Instrumente, die heute als begehrenswert gelten, waren damals auch schon nicht billig. Telecaster, Stratocaster, Les Paul, SG, oder auch ein Bassman Amp lagen in Preisbereichen, die nach heutiger Kaufkraft auch als (mindestens) obere Mittelklasse gelten würden. Eine Telecaster war 1955 inflationsbereinigt nicht billiger als eine American Vintage Series heute.

Was damals preislich unter oder in der heutigen Fender Mexiko Region lag, ist heute außer vielleicht bei Jack WHite weitestgehend vergessen und nicht besonders begehrt und somit äußerst erschwinglich: Harmony, Silvertone, Teisco ... Höfner.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Toi, toi, toi... ich hatte kürzlich die Gelegenheit verschieden antike Strats, Teles, ES-335, ES-175 im Vergleich zu aktuellen Squier, PRS und Vintage(TM) Gitarren testen zu können und (zum Glück) konnte ich keinerlei Korrelation zwischen Alter und "Gefallen" am Instrument feststellen. Eine 68er Strat hat mir dabei zwar sehr gut gefallen, aber mein Favourit wäre eine PRS mit Schraubhals gewesen.
Ich denke antike Instrumente können ihr Geld wert sein, weil solche Instrumente die Zeit oftmals auch nur überlebt haben, weil es einfach von Beginn an besonders gut klingende Exemplare waren, die mit entsprechend viel Liebe gehegt und gepflegt wurden.
Doch die Preise die für diese 60er- oder 50er-Jahre Gitarren zu zahlen sind, stehen IMO in keinem Verhältnis zum Nutzwert. Wirklich "Gute" Gitarren bekommt man auch für weit Geld als aktuelle Modelle aus den Läden.
Was Sammler machen ist IMO noch mal eine ganz andere Sache....
 
Ihr seid alle auf dem Holzweg !
In einer meiner letzten spiritistischen Sitzungen, haben sich mir die Seelen der verstorbenen Musiker offenbart, die sich in meiner 57er Goldtop verbergen. Je älter das Instrument, desto mehr Seelen von toten Musikern hat es in sich aufgesogen!
So, jetzt wisst ihr`s !!!

Aber jetzt mal im Ernst.
Ich hab meine 60er Strat schon seit den 70er Jahren (damals also noch nix besonderes). Es ist ne wirklich tolle Gitarre, die mitlerweile wohl so um 20Tsd wert sein soll. Hierbei geht es MIR nicht um irgendeinen Wert, sondern darum, daß es ebend MEINE Gitarre ist. Sie hat mich quasi mein ganzes Musikerleben begleitet und ist für mich deshalb wertvoll.
Meine 63er Strat und die 57er Goldtop habe ich dann mal wirklich aus spekulation gekauft, wobei die 57er Goldtop sich als wirklicher "Holy Grail" entpuppt hat. Da ich eigentlich nie Paulas gespielt habe, ist sie eigentlich erst mal unters Bett gewandert. Ich hab sie dann aber mal mit zu Freunden und Sessions genommen und dabei festgestellt, daß es ein wirklich wunderbares Instrument ist. Mittlerweile wandert die "alte Gurke" auch mit zu Konzerten.
 
Bist Du sicher das Du noch sagen kannst, wie die Gitarre 1996 geklungen hat ? Ich glaube nicht. Zumal Du die Gitarre mittlerweile sicherlich anders spielst, als damals.
Klar, kann ich das sagen :) Ich hab´ noch Aufnahmen (mit der Tele) aus dieser Zeit :eek: Mein Setup hat sich vom Wesen her auch nicht viel verändert. Da kann ich schon beurteilen, was sich veändert hat. Ich meine, dass der Sound mit der Zeit "runder" geworden ist. Vielleicht ist es aber auch nur Einbildung ;)

Erstaunlich, dass diese Diskussion jetzt doch schon ein bißchehn läuft und noch hat es keine Ausfälle oder Beleidigungen gegeben. Sollte das Niveau des MB doch steigen?
Jep. Das ist auf jeden Fall noch Luft nach oben :)
Ich denke, dass von all dem, was man über "alte" Gitarren sagen kann, eins stimmt: wenn eine Gitarre bis heute ein paar Jahrzehnte überlebt hat, war es von Anfang an eine gute oder sie wurde von den Vorbesitzern immer gut behandelt.
Eben nicht. Wie ich oben schon schrieb, hab ich schändlicherweise besagte Tele gar nicht gut behandelt, und habe mit ihr all das gemacht, wovor ich heute jeden warne. Aber irgendwie glaub´ ich, dass ihr diese "Behandlung" gut getan hat. Sie ist dadurch abghärtet. Sie trotzt Wind und Wetter, ist stimmstabil, der Hals wurde noch nie nachgestellt. Es ist noch alles so, wie ich sie damals bekam.

Ein Thema würde ich gerne noch mal in die Diskussion einbringen. Die Instrumente, die heute als begehrenswert gelten, waren damals auch schon nicht billig. Telecaster, Stratocaster, Les Paul, SG, oder auch ein Bassman Amp lagen in Preisbereichen, die nach heutiger Kaufkraft auch als (mindestens) obere Mittelklasse gelten würden. Eine Telecaster war 1955 inflationsbereinigt nicht billiger als eine American Vintage Series heute.
Das ist richtig. Trotzdem gab es Zeiten (wo es noch nicht diesen Vintagewahn gab), in denen solche Gitarren sehr günstig zu haben waren. Wie gesagt meine Tele habe ich gegen eine Delay getauscht. Für meine Rickys müsste ich heute das 6-7fache zahlen.
Einen meiner AC30 hab ich für 300,-DM bekommen, einen anderen gegen einen Yamaha Transistor Verstärker getauscht. Es gab tatsächlich eine Zeit, da wollte niemand "das alte Zeug" haben. AC30 waren total uncool und die Tele sowas von nicht "mordern".

Die Frage ist eher ob der Preis, den man heute für eine "Vintage"-Gitarre zahlen muss in einem gesunden Verhältnis zur Qualität steht. Was nutzt mir eine 57er Paula, die vielleicht sogar toll klingt, aber man nicht stimmen kann?

Mittlerweile wandert die "alte Gurke" auch mit zu Konzerten.
Mittlerweile nehme ich meine Schätzchen nur noch zu ganz bestimmten Gigs mit. Ich möchte nicht einen Post im "gestohlen-Thread" schreiben müssen :eek:
 
Mittlerweile nehme ich meine Schätzchen nur noch zu ganz bestimmten Gigs mit. Ich möchte nicht einen Post im "gestohlen-Thread" schreiben müssen :eek:

Naja, wenn man das Risiko nicht eingehen möchte, kann man sein Instrument auch in einen Banktresor wegschließen, dann allerdings, frage ich mich, was will man damit, wenn man es nicht spielt?
Ne, ne Gitarre gehört immer noch auf die Bühne!
 
Naja, wenn man das Risiko nicht eingehen möchte, kann man sein Instrument auch in einen Banktresor wegschließen, dann allerdings, frage ich mich, was will man damit, wenn man es nicht spielt?
Ne, ne Gitarre gehört immer noch auf die Bühne!

Wo spielst du denn das nächste Mal? :evil:

;)
 
Man bekommt aber immer den Eindruck, dass, wer es finanzieren kann, sich ein altes Instrument besorgt.
Jedenfalls fällt einem dies deutlich auf, wenn man sich im Internet "Gear Listen" prominenter Musiker durchliest.
Mir fallen da spontan Noel Gallagher und Gem Archer von Oasis ein, die kein Instrument spielen, welches nach 1980 gebaut wurde.
Die beiden sind aber natürlich bei weitem nicht sie einzigen, die Liste kann man fast unendlich fortführen...
Man bekommt den Eindruck, dass es geradezu unvorstellbar wäre, dass ein prominenter Musiker in einen Laden geht und sich eine werksneue Klampfe kauft oder diese gar auf der Bühne benutzt.

Naja wir dürfen bei Noel aber nicht die 1983er Epiphone Riviera (Wine Red), die Epiphone Les Paul (welche er 1992-1993 spielte), die 1995er Sheraton (gespielt auf der Be Here Now Tour 1997/1998), die Gibson Les Paul Florentine Custom (1997) und gar seine 1995 Union Jack Sheraton vergessen. Genauso wie die 2/3 Gibson Les Pauls, die er seit 2000 immer wieder mal spielt. Das sind Historic Collection Modelle - keine originalen Bursts... Die ES-355, ES-345 und die Trini Lopez, welche er ja auch seit 2002 einsetzt, sind originale von Ende 50er Jahre und 1960er Jahre.
 
ich selbst halte von dem hype um alte gitarren aus mehreren gründen nicht viel. dabei möchte ich gar nicht in frage stellen, daß in der betreffenden zeit fantastische, wunderbar klingende gitarren gebaut wurden, die heute teilweise so nicht mehr reproduzierbar sind, da z.b. die materialien nicht mehr zur verfügung stehen. aber das ist für mich nicht der punkt oder kern der sache.

klang ist eine sehr subjektive empfindung. alleine von daher kann man pauschal schon mal nicht von einem guten oder schlechten sound bei gitarren reden. des einen heiliger gral ist des anderen - nun ja, was auch immer. nichts gutes jedenfalls.
ich kann dem sound moderner gitarren, seien es nun eigentändige modelle oder die bekannten klassiker, durchaus etwas abgewinnen. sie sind höchsten anders, aber besser oder schlechter passt da einfach nicht. faszination bleibt faszination. als ich angefangen habe wußte ich z.b. noch gar nichts von "vintage". dabei geblieben bin ich trotzdem... ;)

die preise sind für mich utopisch. ich könnte es mir nicht leisten für z.b. 20K "nur" eine gitarre zu kaufen. bei aller liebe zum spielen und zur musik: es gibt wichtigeres. ob ich es mir leisten wollen würde, wenn ich es mir leisten könnte - weiß ich nicht. sag ich euch, wenn es mal soweit sein sollte... :p
dabei sei zu sagen, daß ich jedem sein "vintage schätzen", egal zu welchem (hoffentlich legalem :D) preis man es erworben hat von herzen gönne. geht mich einfach nichts an, was andere mit ihrem geld machen und interessiert mich auch nicht.

wenn man es genau betrachtet werden neben einigen, wenigen ausnahmen doch nur die bekannten hersteller hoch gehandelt. Fender und Gibson nehmen da sicherlich die spitzenrolle ein. andere hersteller erziehlen lange nicht die kurse, wie diese beiden. haben die nur schrott produziert, waren unfähig, unterbelichtet, zu nichts in der lage im gitarrenbau ? technisch gesehen sicher nicht zwangsläufig. aber was ist die beste technik wert gegen emotionen, "mojo", identifikation mit seinem ganz persönlichen idolen und all dem, was eben nichts mit bloßer technik zu tun hat ? eben - nichts. angebot und nachfrage mal ausgelassen. dürfte klar sein...

ich finde es schön meine ganz eigene, *seufz*, geschichte mit einer gitarre zu erleben. von einer jungfräulichen basis aus, wenn man so sagen will. natürlich bin ich einem gebrauchten instrument nicht abgeneigt, wenn es mich überzeugt. aber so nach ein paar jahren mal die gitarre genau zu betrachten, und hier und da in erinnerungen schwelgen, wenn man die ein oder andere macke und schramme sieht... man altert irgendwie zusammen. das hat etwas für mich nostalgisch/schönes, das mir sehr gefällt. ene vintage hat schon ihre geschichte. ich werde höchsten nur ein teil dieser geschichte, aber nie die geschichte selbst sein. ja ok - *trief/schmacht/seufz^2* - mir doch egal... :p

gruß
 
Naja, wenn man das Risiko nicht eingehen möchte, kann man sein Instrument auch in einen Banktresor wegschließen, dann allerdings, frage ich mich, was will man damit, wenn man es nicht spielt?
Ne, ne Gitarre gehört immer noch auf die Bühne!
Keine Sorge :) Ich schrieb ja, dass ich sie auch noch live spiele. Sie kommt auch da noch oft genug zum Einsatz. Aber garantiert nicht auf Stadtfesten etc :rolleyes: Außerdem setze ich diese Gitarren natürlich auch im Studio ein. Über mangelnden Einsatz können sich meine Gitarren eh nicht beschweren ;)
Da, wo der 2,20 Meter Kleiderschrank-Totschläger der Russenmafia mit dabei ist.:D
Is klar ;) Die Kommen auf die Bühne und schmeißen das Schätzchen mal ausversehen um. Kopfplatte bricht ab. Ende im Gelände :D Weiß nicht was schlimmer ist. Die egItarre unversehrt in den Händen eines Liebhabers zu wissen, oder kaputt zu Haus an der Wand :rolleyes:
attachment.php


Das was MOB mit "eigener Geschichte" beschrieb, finde ich einen sehr interessanten Aspekt. Ich würde auch keine Unsummen für eine Gitarre ausgeben wollen, deren Geschichte einem anderen Gitarristen "gehört". Und natürlich ist die Beurteilung eines Klangs einer Gitarre subjektiv. Aber der Sound ist halt nicht alles. Wenn diese Gitarre einen nicht mehr einzustellenden Hals hat, oder die Pickups brummen, oder was auch immer, nutzt mir diese Gitarre nichts.
 
ich weiß das es evtl. das Ziel des Threads verfehlt aber kannst du mal ein Bild von deiner hochladen? *bettel* :hail:
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben