Ich glaube dieser Punkt wurde bisher komplett überlesen.
Nicht so ganz,
@Hotspot hatte weiter oben schon auf das Übersprechen und Overdubbing hingewiesen.
Meiner Meinung ist das nicht möglich - egal mit welchem Mikrofon. Dafür ist absolute Kanaltrennung erforderlich, die du mit 2 Mikrofonen im selben Raum nie erreichen wirst.
Jein, zwar ist für eine separate Tonhöhenkorrektur eine absolut saubere Kanaltrennung ideal, aber unter Umständen kann man das schon mit 2 Mikros im selben Raum (in ausreichendem Maß) erreichen.
Dazu muss aber so nah wie irgend möglich mikrofoniert werden.
Für den Gesang braucht man dazu ein "echtes" Gesangsmikrofon, wo man mit den Lippen praktisch am Korb kleben kann. Das Mikrofon muss also Feuchtigkeits-resistent sein, was bei darauf spezialisierten Gesangsmikros der Fall ist.
Das Mikro am Amp muss ebenso so dicht ran wie irgend möglich.
Dass diese Mikros eine Nierencharakteristik haben müssen ist ebenso zwingend. Da bei dieser extrem nahen Abnahme der Nahbesprechungseffekt zum Tragen kommt, wäre eine entsprechende schaltbare Bassabsenkung durchaus sinnvoll. Bei den Gesangsmikros für Nahbesprechung ist das schon im Frequenzgang berücksichtigt, ansonsten halt den Hochpass entsprechend aktivieren.
Für den Amp und diesen Einsatzzweck halte ich das MD421 im übrigen für sehr gut geeignet, vor allem die Version mit schaltbarem Hochpassfilter.
Das MD421 ist nebenbei bemerkt eines der übersteuerungsfestesten Mikrofone überhaupt. Ich habe von Messungen gelesen, wo es bei einer Beschallung mit 140 dB an der Membran nicht verzerrte!
Wie aber andere schon schrieben, sind es ohnehin so gut wie nie die Mikrofone selber die übersteuern, sondern die Eingangsstufen der Preamps und/oder die AD-Wandler, wenn man den Pegel unkorrekt einstellt.
Dann sollte der Raum so reflexionsarm ("trocken") wie möglich sein. Zuguterletzt muss man natürlich die Mikrofone und den Amp so aufstellen, dass sie von der Ausrichtung her ebenfalls Übersprechen so gut wie möglich von vorne herein vermeiden.
Allerdings hat so eine extreme Nahabnahme auch einen gewissen eigenen Sound, der muss dann auch passen und den eigenen klanglichen Intentionen entsprechen.
Ich würde empfehlen, erst mal entsprechende Mikrofone irgendwo günstig anzumieten um einen Test zu machen, ob das wie gewünscht funktioniert und erst selber zu kaufen, wenn alles klappt wie beabsichtigt.
Die Aufnahme aufzuteilen und mit Overdubbing zusammenzusetzen würde die Auswahl der Mikros und vor allem die Mikrofonierung auf jeden Fall entspannen (wobei der Raum wie stets auch dann ´mitspielen´ muss).
Aber Overdubbing ist nicht jedermanns Sache und kann für sich auch wieder sehr aufwändig werden. Kann aber auch im Gegenteil alles auch viel einfacher machen. Muss der TE am besten alles mal ausprobieren.