Ich bin dann zuhause und habe ein wenig sortiert ... und da ich den Schreibtisch voll mit NAMM Reports habe, mache ich gar nicht lange rum und erzähle euch lieber gleich was ....
A-Gitarren Meeting 2016
Die Gastgeber ... part 1 ...
Eingeladen und bestens versorgt wurden wir von Musik Meyer und M&T ... Die hatten ihre Marken Breedlove, Cort und Takamine am Start sowie das Event mit Mikrofonen aus dem Haus Lewitt ausgestattet.
Zu allen Marken haben wir im Laufe des Tages sehr nützliche Information erhalten. Sei es besondere Bauweisen bei Breedlove oder der Ursprung der Entwicklung von Lewitt, die zwar recht neu als Marke am Markt sind, aber sehr ausgebuffte langjährig mit Mikrofonbau beschäftigte Mitarbeiter am Start haben.
Martin Hofmann vom Musiker-Board .... und Thorsten Dörr von M&T ....
Peter von Musik Meyer ... Wandelndes Lexikon zu allen Themen rund um A-Gitarren, ihrer Konstruktion und verwendeten Hölzern. Ein Besuch beim Bodytalk würde dann in Zukunft auf meiner Agenda stehen. Bodytalk ist eine Vortragsserie die mit hören und fühlen begleitet die Eigenschaften von Hölzern erfahrbar macht ..
http://www.breedlove-guitars.de/breedlove-bodytalk.html Vielleicht gelingt uns ja ein exklusiver Talk für Musik-Boardler ...
Der Gastgeber part 2 ...
Das hier ist Andreas, seines Zeichens Chefredakteur der Zeitung Akustik Gitarre und wenn man es genau nimmt ja Konkurrenz zum Musiker-Board. Das haben wir an dem Tag mal komplett ignoriert und uns mehr als gut unterhalten.
Andreas hat sich ein kleines Reich aufgebaut und dabei sehr drauf geachtet, dass er gut arbeiten kann, aber keinen Overkill betreibt. So sind bei ihm auch einige Sachen zu finden, die man selbst im heimischen Umfeld gut umsetzen kann.
Und genau dies ist auch der Charme an der Sache. Andreas muss zwar jeweils zu Redaktionsschluss fertig werden mit seinen Projekten, wann er es macht und was er alternativ noch erledigen kann, ist aber seiner Zeiteinteilung überlassen. Macht also auf dem Grundstück nebenan ein Bauer den Motortest des Traktors, oder sägt Holz ... dann schreibt er einfach einen Bericht fertig und erledigt die Aufnahmen später. Und so konnte er sich auch 2 Räume (Studio und Regie) schaffen, die Schalloptimiert sind (und recht trocken) aber er brauchte nicht darauf zu achten, dass er sich komplett von der Welt abschottet. Und da der Schwerpunkt ja eindeutig auf A-Gitarre liegt, braucht er auch wenig Angst haben, dass er die Welt da draußen gegen ihren Willen beschallt.
Für die Raumoptimierung steht bei ihm die "Entschärfung der Ecken" im Vordergrund. Ist dies erledigt, geht es gezielt mit Wandelementen weiter - vorzugsweise abnehmbar um den Hall im Raum gezielt steuern zu können, falls man Ambient dabei haben möchte.
So sehen bei ihm die typischen Ecken aus ...
Hier sind wir im großen Raum bei der Erklärung der Aufgaben des heutigen Tages. 1) Rundgang im Studio mit Tips - check ... 2) Musteraufnahme zweier Spuren um den Mix und die "Sparversion" eines Master zu zeigen ... let's go ...
... für das Solo musste der arme Kerl unter die Kopfhörer - und ja, ihr seht richtig !!! Oliver Hartmann (Echoes und Avantasia) war mit dabei ...
Ok, die Spuren sind im Kasten und wir verlagern den Ort des Geschehens vom Studio in die Regie. Dort konnte sich jeder mit seinem Kopfhörer ins Pult einstöpseln und Andreas hat per Mikro erklärt, was er in seinen Arbeitsschritten am Mix macht und wie er schnell zu einem Master für den Tag kommt. Gedauert hat es mit Erklärungen +/- 1 Stunde, wir haben aber auch viel gefragt.
Neben einer am besten schon sauberen Spur durch gute Positionierung der Mikrofone gibt es erst mal einige Aufräumarbeiten zu erledigen. Spitzen wegschneiden und einbremsen. In seinen Projekten hat er sich bereits Spuren mit passenden Plugins als Projekt angelegt, die sich in Nuancen verändern in Abhängigkeit ob es Rhythmus oder Solo zu bearbeiten gibt. EQ für die chirurgische Entfernung von Störfaktoren, EQ zum Schönfärben, Kompressor, Hall ... Und all dies hat er uns erklärt. Schlüssig zu verstehen, selbst für mich als Laie, allerdings war auch die Erfahrung zu erkennen, denn wenn man per EQ Störfaktoren entfernen will, muss man auch grob wissen in welchen Frequenzen man suchen muss. Und da kennt er natürlich seinen Laden und seine Werkzeuge (PlugIns) besonders gut. Es war aber auch cool einige der Universal Audio PlugIns in Betrieb zu sehen, nachdem wir vor der NAMM ja gerade erst dort einen Stop eingelegt hatten ...
Querpass, bitte wieder kommen ...
3) Mikrofon Talk ... Andreas und Torsten haben einiges über Mikrofone und Ausrichtung zu berichten gewusst. Andreas hat dabei seine klassischen "Go-To" Positionen und empfiehlt mal selbst vor der Gitarre im Halbkreis zu wandern um eine für die Ohren angenehme Position und Balance zu finden. Grundsätzlich aber sollten die "höheren Töne" um den Hals-Korpus Übergang eingefangen werden, sowie die "tieferen Töne" zwischen Schallloch und hinterem Korpus.
4) Einspielen der individuellen Tracks der Musiker-Board User. Die Zeit wurde vom Rest der Gruppe zu intensiven Gear-Talk benutzt. Das Wort intensiv leite ich aus der Tatsache ab, dass wir zwei mal vor der Tür um etwas Ruhe bitten mussten
war aber nicht schlimm. Ich war die ganze Zeit im Raum geblieben um im Vergleich zu dem was Andreas uns baut und perfekt aufbereitet noch die Variante mit Einfachmitteln am Start zu haben. Lesson Learned dieses Tages - gehe lieber doch die 50 Meter zum Auto um dein eigenes Mikro zu holen, dann findest du auch den Fehler im SetUp anstatt zu glauben es wäre das Leihmikro, nur weil es nicht leuchtet - aber Pegel lieferte. Das von Thorsten geliehene hatte etwas Probleme mit der PhantomPower aus der Batterie meines Tascam ... und in der Folge hat die Kamera versucht per zu viel Gain die Sache zu kompensieren. Ich bezeichne die Aufnahmen daher eher als "hat dokumentarischen Wert" - ein Genuss ist es nicht.
5) All together now ... Ich war sehr erstaunt, wie viele Details auf der Aufnahme dann doch in Summe zu hören sind, allerdings hat auch hier der Gain der Kamera viel zu weit aufgemacht um das Signal auf Pegel zu bringen. Ich bin gespannt, wie das bei Andreas klingt, wollte euch das aber auch nicht vorenthalten
... 1 Mikrofon ca. 3 Meter von der Gruppe entfernt.
6) Chill Out nach dem inhaltlichen Overflow ... Auf Einladung von Musik Meyer haben wir gemeinsam eine Pizzeria aufgesucht und danach im Hotel bei einigen Gerstensaft-Kaltschalen das Gespräch rund um unsere Erfahrungen im Musiker-Board und den Themen des Tages vertieft.
Und damit übergebe ich an die Spezialisten des Tages. Es gibt mit Sicherheit viele Punkte die ich angeschnitten habe und die einen Ausflug ins Detail wert sind. Fachmänner vor !!!
Mir hat es viel Spaß gemacht mit Euch
...
Vielen Dank an Musik Meyer, M&T, Andreas von Akustik Gitarre und all den vielen Helferlein im Motorraum vom Musiker-Board, die uns in die Lage gebracht haben solche Veranstaltungen anbieten zu können ...
Dies alles geht jedoch nicht ohne das Interesse der
User - Ihr seid toll
.
Gruß
Martin