Hier geht's ja hoch her
Als einer der Juroren möchte ich meine Herangehensweise mal ein wenig erläutern, ich spreche aber wohlgemerkt nur für mich, nicht für die gesamte Jury.
Zuerst habe ich mir die ganzen Beitrage mal als Loop den ganzen Tag neben der Arbeit laufen lassen und mir nebenbei gelegentlich Notizen gemacht, wenn mir etwas ins Auge, pardon ins Ohr geprungen ist. Die entscheidende Runde war aber das Anhören aller Beiträge zum Video, dabei habe ich in der ersten Runde die Liste auf 6 Favoriten reduziert und mit denen nach einer Pause nochmal alle zum Video angesehen und mir Notizen gemacht.
Schwerpunkt war dabei, inwieweit die Stimmung der Musik für mich (ja subjektiv) zum Bild passt, dabei spielten natürlich auch die Übergänge eine Rolle. Für jedes der Bilder habe ich in der Form von --,-,o,+ und ++ notiert, inwieweit das für mich dazu passt. Ich habe dabei schon versucht, die Intention der Spieler zu verstehen und mich nicht auf eine, meine, Interpretation festzulegen, soweit das eben geht. Daneben habe ich in der selben Form Notizen gemacht, was mir sonst so aufgefallen ist, da stand zum Beispiel "Melodiös", "Interessanter Übergang", "Zeit passt nicht zum Video" oder "Verstimmte Gitarre" (weil die für mich auch der Emotion im Wege steht). Daraus hat sich dann meine Bewertung ergeben.
Wir hatten ja schon im Wettbewerb gesagt, dass dieser auch Anfängern offen stehen soll und die Kreativität im Vordergrund stehen soll, nicht nur die Spieltechnik, insofern habe ich diese nicht so stark beachtet. Allerdings haben die erfahreneren Gitarristen nicht nur technisch besser gespielt, sondern auch interessantere Sachen vorgestellt, das liegt wohl in der Natur der Sache. Trotzdem hat bei mir zum Beispiel der Beitrag von -DNS- ganz gut abgeschnitten, da er die einzelnen Bilder klar abgegrenzt hat und ich zum Beispiel den Übergang in den Frühling, so einfach er gespielt war, recht überzeugend fand.
Das sind jetzt alles zu 100% subjektive Kriterien, nach denen ich vorgegangen bin. Interessanterweise war sich die Jury bei manchen Beiträgen völlig einig, an anderen schieden sich die Geister. TheFloH und Sushi69 waren zum Beispiel bei allen in den Top3, während DerLars bei mir der Favorit war und bei zwei anderen überhaupt nicht in der Wertung auftauchte. So ist das eben mit subjektiven Wertungen.
Es tut mir leid, wenn sich durch dieses Vorgehen jetzt manche ungerecht behandelt fühlen, ich habe versucht im Rahmen dessen, was wir hier im Thread auch kommuniziert haben, zu urteilen. Ich kann mir nur vorstellen, dass Georg nach anderen Kriterien vorgegangen wäre und anders geurteilt hätte, ein bisschen hat er das ja in der Diskussion mit Disgracer schon anklingen lassen. Vielleicht sieht er ja den Sinn des ganzen Wettbewerbs anders, das ist sein gutes Recht. Mit Kompetenz oder nicht hat das für mich allerdings wenig zu tun, da hätte ich mir eine sachlichere Debatte gewünscht.
Für mich stehen bei dem Wettbewerb sowieso nicht die Preise oder die Wertung im Vordergrund, auch wenn es natürlich ein Ansporn ist. Ich habe beim ersten Wettbewerb ja auch mitgemacht und nur deshalb einen Preis gewonnen, weil ich der einzige Teilnehmer im Bereich Mandolinen/Ukulelen/Banjos war. Mitgemacht habe ich aber nicht wegen dem Preis (jetzt wo Akquarius nicht mehr da ist, kann ich's ja sagen: das gewonnene Metronom ist zu leise für's Banjo
), sondern weil mich die Aufgabe gereizt hat und mich die Beschäftigung damit weiter gebracht hat.
In diesem Sinne habe ich auch den jetzigen Wettbewerb verstanden und ich hoffe, jeder der sich hingesetzt hat, um da etwas draus zu machen, hat für sich ganz persönlich etwas gewonnen. Dann hätten wir nämlich 12 Gewinner und müssten nicht über die subjektive Preisvergabe debattieren
Banjo