Aktive Systeme für E-Gitarre - warum ist der Markt da so unterentwickelt?

wurde 1956 auf dem Großen Gitarristenkonzil von Antiochia als Irrlehre verurteilt.
..war das nicht schon beim 52er? ... als sie Lemmes Großvater fast gesteinigt hätten? .... sein Enkel vertreibt immer noch diese Ketzerschriften, übles Zeug ...wird auf Schwarzen Löter Messen heimlich gelesen, nacktes Instrument auf kerzenumstandenem Tisch gefesselt und so ...widerlich ....
 
Ich will keine "All In One" Gitarre (oder Sax, oder Geige oder sonstwas). Das kann der Synthi besser.
Das hat gar nichts mit aktiver Elektronik zu tun. Höchstens Matt Bellamy hat so eine Gitarre

--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Muss da überhaupt noch was entwickelt werden?
Oder kommt da schon lange nichts mehr Neues (nicht nur rund um Gitarren)?
Oder anders rum: Was ausser vielleicht "Vintage" bewegt die Branche noch?
Selbst simple Änderungen bei der Tonabnehmerbestückung findet man so gut wie gar nicht. Ich finde es traurig das bei Fender höchstens Squier noch andere Instrumente auf den Markt wirft. Ich guck inzwischen nur noch bei Squier da Fender einfach nur noch langweilig ist bei neuen Modellen. So wie jeder große Hersteller. Aber der Markt macht es ja vor. Musiker sind konservativ, zu konservativ.
 
Musiker sind konservativ, zu konservativ.
.. sehr fraglich, warum denn ein Reiz ständig durch einen neuen ersetzt werden muss. Es ist doch schon jetzt auf der Basis der vorhandenen Musik möglich, sich sein ganzes Leben lang mit unterschiedlichen musikalischen Produkten berieseln zu lassen, wenn man das wünscht. Ich kenne niemanden, der die bisher von Menschen geschaffene Musik auch nur annähernd komplett je gehört hat ... Und letztlich brauchen wir ja zum Erzeugen neuer Musik nicht zwangsläufig neue Werkzeuge, das ist wohl eher ein Zwang, den uns der Kapitalismus nahelegt ... wer ein neues Buch schreiben will, muss auch nicht die Sprache neu erfinden ...
 
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Ich finde die Möglichkeiten, die zum Beispiel eine Variax bringt, sehr gut. Damit wurde der Schritt "aktive Elektronik" (der auch nicht so viel fortschrittlicher als passive Elektronik ist, gemessen an dem, was alles seitdem erfunden wurde) ganz locker übersprungen. Allerdings will ich, wenn ich nach einem langen Tag nach hause komme, eine meiner Gitarren aus dem Ständer nehmen, das Kabel in den Amp und dann ab dafür. Ich kann doch durch meine Anschlagsdynamik und das Volume-Poti und den Pickupwahlschalter so viel machen. Da will ich ungern noch meinen Modeler und, im Falle einer Variax, meine Gitarre programmieren. Auch wenn ich da mit einem Rig aus Variax und Helix/Pod sicherlich 99,999% dessen abbilden könnte, was je jemand auf der Welt mit einer Gitarre gespielt hat.
Aber ich fahre immer noch ein normales Rad, manchmal auch eins mit nur einem Gang und keinen Elektroroller! Einfach weil zu viel neues einen eben auch überfordern kann.
 
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Ich denke es sollte eher heißen: Was macht den Unterschied zwischen Gitarristen und Bassisten?
das habe ich ganz bewußt nicht so geschrieben, ich wollte die betrachtung schon auf die technik bezogen sehen. ich selber wüßte nicht, ob ich mich eher als bassisten oder gitarristen betrachten sollte.
und z.b. der einbau einer 'logischeren' schaltung, und sei es unter zuhilfenahme von nicht rauschender elektronik (siehe oben meine mäkelei zur swede schaltung) , ist ja nun wirklich keine übertriebene zauberei.
oder, wenn man das einstreuen in die single coils in einer strat ohne soundverlust hinkriegen würde, hätte ich auch nichts dagegen. da macht sogar mein oben erwähnter bass mit splittbaren PUs probleme.
 
Musiker sind konservativ, zu konservativ

Eine Frage des Nutzens. Was sollte eine progressivere Denkweise bringen?

Wenn es Sinn macht wird es auch gekauft werden. Siehe Variax. Aber da ist das Anwenderfeld auch recht beschränkt.
Üblicherweise hat jeder seine paar Lieblingssounds und die kriegt er so auch hin - falls bezahlbares Equipment dazu nötig ist.

Natürlich kann man etwas verbessern. Schaltungen, Tonabnehmer. Nebengeräusche verhindern.
Aber genau diese Unzulänglichkeiten nutzen einige um ihren Sound zu kreieren.

Ausserdem ist das Thema Musik in unserer Zeit nicht mehr unendlich. Es ist alles schon dagewesen. Wird tausendfach kopiert und verändert. Alles das, daß mit neueren Mitteln kreiert wird und wurde ähnelt sich sehr stark. Das dürfte auch den Vintage-Hype mit tragen.

Ein möglichst natürliches Instrument trägt mit seinen "Fehlern" auch dazu bei die damit produzierte Musik mit einer persönlichen Handschrift zu versehen. Allen Versuchen zum trotz gelingt das mit perfekter Technik eher schlecht.

Es bleibt dennoch die Frage: Was soll eine Neuerung bringen?

Wenn diese Frage eindeutig beantwortet werden kann wird es auch Leute geben die "das Neue" kaufen. Aber so betriffft es eben nur eine kleine Minderheit die das auch nicht beantworten kann. Für die gäbe es dann die Custom-Instrumente. Da kann jeder seine Wünsche verwirklichen (lassen).
 
So etwas gab es aber vor vielen Jahren schon einmal, nur wollte es scheinbar keiner haben. Dreiband EQ!

MC500Wine.jpg
 
Ich kann beide Seiten verstehen!
Es ist einfach beruhigend, wenn eine Gitarre simpel aufgebaut ist und eben "ihre" Sounds hat.
Aber schon passiv geht ja viel mehr wie die meisten Gitarren zulassen.
Als ich mir meine E-Gitarre damals mit 16 Jahren selbst gebaut habe, hatte ich vorher das Buch "guitar electronics" durchgelesen und mir darin sowohl die Schaltungsmöglichkeiten, als auch die Pickups ausgesucht.
Ich wollte klanglich sehr flexibel sein und auch gute Clean-Sounds haben, darum wählte ich die Schaller Golden 50 und hatte nach einigem Ausprobieren die für mich passende Schaltungsmöglichkeit gefunden.
Sie hat keine Tonblende, dafür einen Überblendregler und somit eine "stufenlose Klangreglung" der Klangcharakteristik. Dieser Regler wird viel verwendet, auch und vorallem live, die anderen Schalter haben mittlerweile ihre "Standardstellung" gefunden.
Ich schalte ab und zu auch auf die eingebauten Piezos, je nachdem in welcher Besetzung die Band eben auch ist.

Das ist "meine" Gitarre, die all "meine" Klangwünsche für eine E-Gitarre passiv ermöglicht :great:

Und dann habe ich auch noch eine Kombination aus "neu" und "alt" mit der JTV-59:

Wie gesagt, es gibt ja Ansätze, wie die Line6 Variax - und frag nach bei zB @GeiGit, ich glaube er ist sehr zufrieden mit der Gitarre und ihren Möglichkeiten. Aber es ist nichts für jeden.
Sie ist super flexibel und stellt sich bei Verbindung per Digitalkabel automatisch beim Soundwechsel des HD500 auf die abgespeicherten Werte.

Da will ich ungern noch meinen Modeler und, im Falle einer Variax, meine Gitarre programmieren.

Also "Programmieren" finde ich jetzt als Begriff zu hochgestochen dafür einen Modelwahlknopf zu drehen :gruebel::rofl:, bzw sie auszuwählen und dann noch einmal auf "save" beim HD500 zu drücken.

Sie bietet jedenfalls "alte" Gitarren, "neue", moderne Kombinationen von Pickup+Gitarre, Akustikgitarren, Banjo, Sitar usw. und hat mit den realen Humbuckern die auch passiv funktionieren immer den "Plan B" mit an Bord.
Also einstecken, loslegen geht da genauso :great:
Aber sie kann eben mehr!
Durch die virtuellen Tunings, virtuelle Capos, virtuelle 12-saitige Gitarren, usw. lässt sie kaum Wünsche offen, deshalb brauche ich auch nur diese beiden E-Gitarren ;)

Im Bass-Bereich ist man mit aktiver Klangreglung auf einem guten Weg.
Meine Frau spielt diesen "Sire Marcus Miller M3":

Da sparen wir uns den kompletten Bassamp (ist jetzt eingelagert) und sie geht direkt über einen Kompressor in den Yamaha DBR-12 als Verstärker/Monitor und dann in die PA.
Durch die aktive Reglung sind verschiedenste Basssounds möglich und bei Batterieausfall gibt es den Passiv-Schalter :great:

Man sieht aber bei mir schon am HD500, dass ich kein Traditionalist bin und gerne "neue Wege" gehe.
Da schlägt eben der Geiger in mir durch, der muß neue Wege gehen um überhaupt ein gutes Ergebnis zu bekommen ;)
 
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Ich denke es gibt genug Geräte ,wie Effektgeräte, Gitarrensynthesizer etc. Es ist jedoch während des Spielens wesentlich einfacher an einem Fußschalter etwas abzurufen, als an 3-4 Knöpfen zu drehen. Das schafft man einfach während des Spielens nicht Zeitnah. Wenn ich, wie der TE verschiedene EQ Einstellungen haben möchte, kauf ich mir einen programmierbaren EQ und schalte die Programme mit einem Midiboard.
Bassisten können das besser, da sie nicht soviel Töne spielen :D.
 
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Da gebe ich Dir Recht!
Ich stelle auch lieber mit den Füßen am HD500 um wie an der Gitarre.
Deshalb gefällt mir ja auch die JTV:
Sie ist super flexibel und stellt sich bei Verbindung per Digitalkabel automatisch beim Soundwechsel des HD500 auf die abgespeicherten Werte.
 
Ehrlich gesagt bin ich über jeden Schalter und Poti auf den ich an der Gitarre verzichten kann froh.
Hatte eine (wenn auch nicht so gute) aktive Elektronik in einer Gitarre....nach anfänglicher Begeisterung trat schnell ernüchterung auf.
Abgesehen von dem mist mit der Batterie hab ich teilweise mehr an dem scheiß Tonepoti herumgedreht um wieder DEN Sound vom letzten mal zu finden als das ich gespielt habe.
Alles raus geschmissen und alles gut.....
 
Sehr interessante Unterhaltung, mich wundert das die Vox hier noch nicht gefallen ist (oder überlesen?).


Die Nachfrage ist glaube auch sehr gering, wobei ich es irgendwie zum ausprobieren finde.

Grüße
 
.. sehr fraglich, warum denn ein Reiz ständig durch einen neuen ersetzt werden muss. Es ist doch schon jetzt auf der Basis der vorhandenen Musik möglich, sich sein ganzes Leben lang mit unterschiedlichen musikalischen Produkten berieseln zu lassen, wenn man das wünscht. Ich kenne niemanden, der die bisher von Menschen geschaffene Musik auch nur annähernd komplett je gehört hat ... Und letztlich brauchen wir ja zum Erzeugen neuer Musik nicht zwangsläufig neue Werkzeuge, das ist wohl eher ein Zwang, den uns der Kapitalismus nahelegt ... wer ein neues Buch schreiben will, muss auch nicht die Sprache neu erfinden ...
Ähm, die Argumentation hatten wir schon einmal. In den Jahren in der die erste E-Gitarre eingeführt wurde und in dem Jahr mit dem ersten E-Bass
 
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Nun muss man sagen der Typ Mensch Gitarrist ist wenn es um sein equipment geht, in der regel nicht gerade der ,der das rad neu erfinden will bzw. möchte.

Habe neben gitarren mit passiven auch zwei gitarren mit aktiven emg's .So weit so gut aber ich möchte z.b keine Midigitarre oder sonstiges ,,computer gedöns" in meiner gitarre .

Ich spiele e-gitarre um einfach mal kein Pc, handy oder ähnliches sonstiges in den Händen zuhaben bzw. zubedienen .Oder sich damit ruhm ärgern zumüssen das mal wieder was abgestürtzt ist ,aufgehangen hat oder mit fehlermeldungen und updates nervt.Oder von leuten genervt werd die meinen man hängt 24 stunden am handy oder pc.

Sondern gerade zuhause oft mals einfach nur die gitarre ,kabel ab in den röhrenamp bzw. analogen transenverstärker.Und einfach mal jamen um von der arbeit und alltag abzuschalten .Und das einfach mal ohne irgendwelche computer dinger egal ob in der gitarre oder im verstärker oder wo auch immer .Zum recording ist z.b der pc eine feine sache.

Aber beim normalen spielen möchte es ohne computergedöns.Ich bin nun kein 1kanal purist der nur mit tweedkabel und einer vintage gitarre glücklich ist. Aber ich mag es einfach beim spielen gerne eher in richtung oldschool gerne darf der amp eine eierlegende vollmilchsau sein wenn der sound passt aber bitte ohne halben pc im verstärker.Auch so ein multihypereffekt gerät z.b von schlage eines Boss me oder gt das ist überhaupt nicht mein ding sowas nervt mich .Ich hab lieber einzele treter wenns meinen ohren gefällt und die bedienung passt ist es mir auch egal ob analog oder digital effekt
 
......wie heißt das Modell?.....

Das ist eine Ibanez Musician MC 500, soweit ich weiß, wurde Anfang der 80er gebaut.
Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass die leicht zu finden sind, wirst Du viel Geduld haben müssen, wenn überhaupt. ;)
 
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1. Habe nur ich das Verlangen nach viel mehr aktiver Kontrolle an der Gitarre?
2. Wie seht ihr die These, dass die traditionellen Bauformen mit "Schuld" daran haben, dass sich aktivere Möglichkeiten nicht entwickeln können?

1. Nö. Ich find's auch gut :)
2. Ich brauche auch nicht unbedingt traditionelle Bauformen.
3. Drei meiner Gitarren (und da sind mehr von der Sorte, ab ca. Baujahr 1986) mit aktiven EQs (Bass + Treble, Boost/Cut):

bm_GL7TA_Elite_IMG_5017.jpg


bm_gm7ta_blue_IMG_7325_1280.jpg


bm_Radius_guitar_IMG_5289.jpg


Grüße,
Bernd
 
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Ähm, die Argumentation hatten wir schon einmal.
... aber sicher, genauso wie die Schreie um den angeblichen Verfall der Kreativität in allen Zeiten, die sich der Gegenwart nähern :D
Ein Unterschied war, dass Musiker durch die veränderten Größenordnungen in der Unterhaltungsbranche eine Nachfrage nach gut hörbaren Instrumenten hatten und sich in Folge Hersteller und Musiker auf die Suche nach Problemlösungen machten.

Ein nicht unerheblicher Teil solcher Weinereien ist nach meiner Beobachtung auf den persönlichen Zustand zurückzuführen, ein anderer auf mangelnde Beobachtung. Und wenn jemand ein bestimmtes Werkzeug für seinen persönlichen Ausdruck braucht, schafft er sich das in der Regel, wenn der Ausdruck stark genug ist. Ich kenne etliche Musiker, die sich verrückte Maschinen und Kombinationen aus technischen Geräten einfach selbst zusammengestellt haben, bis es zu dem passte, was sie brauchten. Sich da auf den Markt zu verlassen ist im Grunde ein Zeichen dafür, dass man sich eben bedienen lassen will, was nicht so schrecklich kreativ ist eigentlich. Und es dürfte eigentlich auch klar sein, dass der Massenproduktionsmarkt keine wirklich individuellem Wünsche erfasst, denn von denen lässt sich nicht so richtig gut leben, von Nischenproduzenten mit entsprechender hoher Bezahlung mal abgesehen.

Mut zur Anpassung an die eigenen Wünsche sieht denn so aus:
Medium 28728 anzeigen ...da waren in anderen Zustands-Versionen auch mal Piezos dran, die eine Drummachine getriggert haben. Sieht nicht übermäßg elegant aus, diente aber seinem Zweck
 
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Die Gitarre liefert den Roh-Sound und mit externen Gerätschaften kann ich das kombinieren - das ist doch eigentlich ein sinnvolles Konzept. So kann ich die klangverändernden Komponenten bei allen Instrumenten anwenden oder muss mir nicht ne neue Gitarre kaufen weil ich die interne Steuerung nicht mehr mag.
 
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