Das Grundproblem ist doch, dass man am Pult nicht "sieht", wann die Beschallungsanlage überlastet wird. Wenn es dann noch um Aktivmonitore auf einer Bühne geht, dann hat man keinerlei Möglichkeit, selber zu hören, wann die Anlage am Limit ist.
Hier sollte man auf JEDEN Fall das Ganze so einpegeln, dass man innerhalb des sinnvollen Aussteuerungsbereiches des Pultes (sagen wir mal bis +6dB am Ausgang) noch innerhalb des Bereiches arbeitet, den die Monitore problemlos überleben.
Bei einer PA ist das was anderes. Hier kann man natürlich die Endstufen einfach auf Anschlag drehen und dann hören, wann es zuviel ist, aber es gibt dummerweise Aktivsysteme, bei denen bei Übersteuerung schonmal die Endstufen oder die Schwingspulen oder sonstwas hochgeht, weil eben keine Schutzschaltungen vorhanden sind und es kann auch sein, dass man die Überlastung nichtmal nennenswert hört.
Daher ist auch hier das Einpegeln auf "+6dB = Limit" sinnvoll.
Man kann natürlich das Ganze auch so machen, dass man voll aufdreht, aber wie Fish schon richtig erkannt hat, ist es problematisch, wenn man dann bei -40dB am Master rumdümpelt, weil in dem Bereich 5mm nach oben oder nach unten schieben zwischen "gemütliche Hintergrundbeschallung" und "LAUT" entscheiden.
Daher: Falls die Anlage von der Größe her der Veranstaltung angemessen ist, dann so einpegeln, dass man innerhalb des üblichen Ausgangspegelbereiches des Pultes die Anlage nicht überfährt. Wenn die Veranstaltung kleiner ist, dann so einpegeln, dass man irgendwo um -10dB am Master-Out in einer sinnvollen Lautstärke arbeiten kann.
Alles andere ist irgendwie nicht so der Hit - sowohl von der Überlastungs-Problematik her als auch vom entspannten Arbeiten...und rauschen wirds auch noch in vielen Fällen
MfG Stephan