Akkordspiel, wechsel schon vor letzem Anschlag vorbereiten

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lonavera
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Hallo,

ich versuche gerade mir selbst das Gitarrenspiel beizubringen. Dabei hab ich mir jetzt beim Spielen eine Technik angewöhnt und wollte Fragen ob das so richtig ist oder totaler Blödsinn. Und zwar nehme ich beim letzten Anschlag der Saiten eines Akkords schon vor dem Anschlag alle Greiffinger von den Bünden und Schlage die Saiten leer an. Den letzten Anschlag der Saiten mache ich dann meistens eine 8tel Note vor dem Akkordwechsel. So habe ich die genügend Zeit den neuen Akkord in einer definierten Geschwindigkeit zu greifen. Ich finde den Vorteil daran auch, das selbst wenn man die Akkorde sehr schnell wechseln kann normalerweise kurzzeitig zu hören ist, das die Saiten von denen die Greiffinger genommen werden kurz aufhören zu klingen so hört man dann immer den Übergang. Bei der anderen Technik ist dies so nicht der Fall.

Ich hatte mir ein Buch zum Üben gekauft von dem ich im nachhinein schwer enttäsucht bin weil über die technischen Details des Gitarrenspiels nichts drin steht. Mir ist aber aufgefallen, das eigentlich alle Schlagmuster in dem Buch von Anfang an direkt vor dem Akkordwechsel noch ein Anschlag mit einer Länge von einer Achtelnote vorgesehen ist. Das hat mir ziemliche Probleme bereitet da ich dann versucht hatte nach der Achtelnote vor dem nächsten Takt den Akkord zu wechseln. Irgendwann habe ichs so halbwegs hinbekommen aber im nachhinein dachte ich mir das das eventuell ein Indiz für meine Theorie ist, das mit dem Akkordwechsel schon ganz kurz vor dem letzten Anschlag im alten Akkord angefangen werden sollte.

Vielen dank im voraus für alle Kommentare und Anregungen
lonavera
 
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Wenn du weiter übst, wird dir auch der direkte Wechsel leicht fallen. Den "Leerschlag" kann man zwar als Stilmittel einsetzen, aber nicht um "Defizite" zu kaschieren. Wenn Du mehr Zeit benötigst, dann spiele doch im neuen Akkord erst mal nur die Bassnote als einzelne Saite. Bei vielen Akkorden ist diese sogar nicht gegriffen und hilft auch Zeit zu schinden.

Aber noch mal, dies ist kein Ersatz für üben des schnellen direkten Wechsels..... Übung macht den Meister !!!

Martin
 
Sowas ist m.E. als (gelegentliches) Stilmittel okay und deshalb weder eindeutig falsch noch totaler Blödsinn. "Richtig" ist es deswegen aber auch nicht. Ziel sollte es sein, solange zu üben, bis auch beim letzten Anschlag alle Akkorde gegriffen werden können.
Vielleicht müsstest Du beim Üben die Bremse anziehen, soll heißen, ersma so langsam spielen, dass die Finger beim Umgreifen mitkommen.
EDIT: Upps, wieder mal zu langsam :mad:
 
Hallo Ionavera,

ich denke, die in dem Lehrbuch beschriebene Methode soll es ermöglichen, etwas Zeit um Umgreifen zu gewinnen.
Letztlich soll das Ziel ja sein, einen möglichst schnellen und nahtlos klingenden Akkordübergang auch ohne Zwischentöne zu erlernen. Das ist alles recht kompliziert und erfordert viel Übung, kommt dann aber irgendwann sowieso automatisch, weil die Griffe verinnerlicht werden.
Ich würde es also so machen wie in dem Buch steht - bei deiner Variante hast du ja zwischen jedem Akkord die selben Töne und das passt nicht immer.

viel Spaß und Erfolg
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich behaupte einfach mal das kann man zwar minimieren aber nie ganz vermeiden. Selbst der beste Gitarrist kann die Finger nicht beamen. Er MUSS loslassen-umgreifen- aufsetzen. Vor allem wenns etwas flotter zur Sache geht hört man oft deutlich, dass auf der "4 und" oder später eigentlich nur noch "Schrapp" erklingt.
 
Man kann alle möglichen tricks verwenden, "leerschlag", ghost-notes, perkussiv auf die saiten schlagen, nur einzelne töne nehmen und anderes mehr. Im grunde sind das alles stilelemente, die ausser ihrer eigentlichen verwendung schon auch dazu taugen, kleine unzulänglichkeiten zu überbrücken oder fast unspielbare stellen zu übertünchen. Gut klingt das aber nur dann, wenn es schnell gespielt wird und so gut gemacht ist, dass man beim einüben genau so lange braucht, wie zum sauberen üben des eigentlichen akkordwechsels.

Unterschiedliche stilmittel einüben, um seine musik reichhaltiger und interessanter zu gestalten ist eine gute sache. Murks einüben, um weniger üben zu müssen ist mMn zeitverschwendung (nicht böse gemeint :)).

Gruss, Ben
 
Ja, ich habe mir diesen "Trick" auch einmal angewöhnt gehabt, allerdings weniger aus Bequemlichkeitsüberlegungen, sondern eher weil Gitarre spielen anfangs gelernt habe, indem mir die Noten von Nirvanas Unplugged-Konzert gekauft habe und versuchte, die nachzuspielen. Und Kurt Cobain verwendet dieses "Stilmittel" recht oft. Zu Nirvana passt das auch super, bei vielen anderen Sachen ist aber eine sauberes "richtiges" Umgreifen geeigneter. Daher würde ich auch eher das lernen, ich musste selbst erfahren, wie mühsam es sein kann, sich schlechte Angewohnheiten wieder abzugewöhnen.

Einen kleinen "Trick" noch zum Umgreifen, der wirklich sinnvoll ist:
Verwende sowas wie "Anker" - nehmen wir z.B. an du spielst einen G-Dur Akkord mit dem Ringfinger auf der h-Saite (3. Bund). Danach willst du einen D-Dur Akkord spielen, bei dem du wieder den Ringfinger auf der h-Saite im 3. Bund hast. Anstatt alle Finger wegzunehmen und neu aufzulegen, bleibt der Ringfinger einfach wo er ist. Damit vermeidest du zumindest für diese Saite, dass es abgehackt klingt und es ist auch leichter, wenn du mal dran gewöhnt bist. Nach dem D-Dur willst du dann z.B. A-Dur spielen - auch hier ist der Ringfinger auf der h-Saite, wenn auch am 2. Bund. Anstatt in wegzunehmen, slidest du aber einfach auf den 2. Bund runter. usw.

Ich hoffe, das klingt jetzt halbwegs verständlich und hilft, sauber Umgreifen zu lernen :)

PS: Wenn du mit deinem Lehrbuch unzufrieden bist, würde ich empfehlen, dir mal justinguitar.com anzuschauen - mMn die mit Abstand beste Webside für alle die sich das Gitarre Spielen selbst beibringen!
 
... slidest du ...
Das sliden funktioniert aber eigentlich nur auf den nicht umwickelten saiten. Bei allen anderen bedankt sich die gitarre mit ihren scheusslichen greifgeräuschen :) Das mit dem sliden und den ankerpunkten sind gute techniken, sie ersetzen aber zumindest auf der a-gitarre des lernen des "hände hoch" mMn nicht.

Gruss, Ben
 
Mein exklusiver tip für den treadstarter:

Greiff erst langsam und pünktlich um und werd dann schneller.
Dann sitzen auch die Akkorde richtig und deine Töne stimme. Dein Hirn und Finger lernen eben neue bewegungen langsam und so musst du auch üben...
Irgendwann sitzt das ganze dann von selbst und deine Finger setzen die Griffe im Schlaf um.

So eigeübt greiffst du wirklich erst nach dem "4 und" um, versprochen:D

Das andere sind nur Tips und tricks, aber wenn gefordert wird einen A-moll Akkord in einen 4/4 Takt 8 mal zu schlagen (8tel noten) dann kannst du nicht einfach bei "3 und" los lassen und dich auf das umgreifen konzentrieren...
just my 2 cent:rolleyes:
 
Vielen dank für die zahlreichen Antworten.

Ich werde die Ratschläge heherzigen und die Methode in Zukunft als Stilmittel betrachten und nicht als normale Spielweise.
 

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