Akkordeon lernen mit 50 plus

Hallo
Also, wenn mir ein Stück gefällt dann spiele ich es nach meinen Fähigkeiten. D.h. die Begleitung wird vereinfacht, eine einfache Tonart wird gewählt u.s.w. Bleibt die Begeisterung für das Stück, wird dran gefeilt um das Ergebnis zu verbessern bzw. meinen Horizont zu erweitern. Werden solche Stücke nach längerer Zeit hervorgeholt kann man sie den (hoffentlich) größeren Fähigkeiten anpassen und ein Fortschritt wird spürbar. Naja, ich spiele viel aus dem Kopf oder schreibe mir selbst Noten als Stütze.
Gruß akkotue
 
Ich weiss nicht ob Du Taste oder Knopf spielst, aber am Knopf ist eine freie Improvisation sicherlich nur den besten Prifis vorbehalten, sowie
auch das Spiel vom Blatt. Am Knopf ist es ja so dass man sich die vorteilhaftesten Fingersätze erst erarbeiten muß. Mehrere Wege führen nach
Rom - 1.Reihe und 4.Reihe sind ident, sowie die 2.und.5.Reihe. Die Töne der 3.Reihe stehen nur einmal zur Verfügung. Blattspiel ist daher am
Tasteninstrument wesentlich einfacher.
Hallo knopfspieler,
deshalb sollte man sich beim Blattspielen meiner Meinung auf die 3 Grundreihen beschränken. Den optimalen Fingersatz hast du auch auf dem Tasteninstrument beim Blattspiel in der Regel nicht, sondern auch der muss erarbeitet werden. Ich bin vor 4 Jahren vom Piano- aufs Knopfakkordeon umgestiegen und mittlerweile klappt das mit dem Blattspiel genauso gut! Siehe auch:
https://www.musiker-board.de/akkord...nueber-dem-tastenakkordeon-5.html#post5362923
 
Hallo,

@Knopfspieler, ich bin erst Ü-40, noch nicht Ü-50, aber ich zähle mich trotzdem zu den älteren Anfängern, weil ich halt als Erwachsene erst angefangen habe, nicht schon als Kind. Aber mit dem Musikmachen insgesamt hab ich schon mit sechs angefangen (Blockflöte, Kinderchor, etwas später Orgel) - und dann gabs eine lange Pause und ich habe dann halt als Erwachsene nochmal einen Anfang gewagt. Nach dem ich anfangs ca. zwei Stunden pro Tag gespielt habe, ist es jetzt weniger, weil ich aufpassen muß, meinen Arm nicht zu überlasten. Vier Stunden pro Tag, wow! Ich schätze mal, bei den sieben Jahren Unterricht und der hohen Übungsfrequenz dass du recht anspruchsvolle Sachen spielen kannst.

Ich sehe mich eher als Musikantin, denn als Musikerin. Ich spiele verschiedene Instrumente autodidaktisch, auch mein chromatisches Tastenakkordeon, für die Diatonische habe ich sporadisch Unterricht - wobei ich am wichtigsten am Unterricht die Rückmeldung durch die Lehrerin und die Schulung meines Gehörs empfinde. Ich spiele schnell auswendig und baue auch sehr schnell Eigenheiten und Improvisationen ein (was bei der Art von Musik, die ich am liebsten Spiele, auch gefordert ist), spiele vom Hören, schaue mir bei Youtube Sachen ab und spiele besonders gern mit anderen zusammen. Nach Noten geht auch, macht mir aber weniger Spaß.

Ich finds interessant, dass es so viele verschiedene Wege gibt, sich fürs Akkordeon zu begeistern. Und Musizieren ist ein fantastisches Hobby, für jedes Alter! Ich glaube, es ist nie zu spät, damit anzufangen. Dass Kinder und ältere Anfäger meist Unterschiedliches brauchen bzw. verschieden lernen, denke ich aber schon. Auch glaube ich, dass Erwachsene häufig nicht das Niveau erreichen, das jemand erreichen kann, wenn er als Kind anfängt und Leidenschaft mitbringt. Aber es gibt immer Ausnahmen!
 
Hallo Seelchen,
freut mich auch von Dir ein Echo zu bekommen. Mit der Überlastung hast Du natürlichh ganz recht - auch meine linke Schulter
gibt schon öfters ganz kräftige Zeichen von sich - dann muß ich eben wieder einige Stunden aussetzen :mad:. In bezug auf
anspruchsvolle Sachen: hält sich meiner Ansicht nach noch in Grenzen, es ist halt alles relativ. Ein Stück von vorne bis hinten
einigermaßen fehlerfrei durchzuziehen ist die eine Sache, ein Stück wirklich zur Aufführungsreife zu bringen ist die andere.
Solange ich mit der Spielsicherheit noch nicht so sattelfest bin werde ich wohl noch länger als "Einzelkämpfer" mein Dasein
fristen. Im Lernfortschritt bin ich sicherlich keine Ausnahme wie Du erkennen kannst wenn Du meinen Beitrag an "Tauberspatz"
liest. Virtuosenniveau zu erreichen ist wirklich nicht mein Ziel - dazu bin ich eben ein halbes Jahrhundert in Verzug :D !
Noch eine Frage weil Du auch noch Diatonische lernst: macht es Dir kein Problem zwischen Notenschrift und Griffschrift zu
pendeln ? Mein Lehrer hätte einmal gemeint ich könnte auch auf einer Diatonischen in kürzester Zeit einige Stücke spielen.
Ich befürchte jedoch, dass mir andererseits die Zeit für das chromatische Knopfakkordeon fehlen würde. Ich weiß es nicht,
aber es ist möglicherweise zwischen Taste und diatonischem Knopf nicht so leicht zu verwechseln wie zwischen chromatischem
und diatonischem Knopfsystem.
Musikalische Grüße
von Knopfspieler

---------- Post hinzugefügt um 15:06:51 ---------- Letzter Beitrag war um 14:45:07 ----------

Hallo akkotue,
wie ich vermute spielst Du ein Tasteninstrument. Schreibst Du dir als "Stütze" das gesamte Stück in eine andere Tonart um ?
Da liegt wohl ein ganz großer Vorteil im chromatischen Knopfakkordeon. Da kann man z.B. ein Stück in C-Dur problemlos
in A-Dur oder Fis-Dur oder Es-Dur verschieben ohne einen einzigen Fingersatz abzuändern. Mein Lehrer geht eher den umge-
kehrten Weg: wenn ich z.B. ein neues Oberkrainerstück auflege (die gekauften Noten sind selten ident mit der Studioaufnahme -
sind eher schon vereinfacht und möglicherweise auch in einer anderen Tonart) ergänzt er die fehlenden Noten auf die originalen
vollen Akkorde. So erreicht man wahrscheinlich auch einen spürbaren Fortschritt, aber alle Wege führen nach Rom....
Musikalische Grüße
von Knopfspieler

---------- Post hinzugefügt um 15:30:10 ---------- Letzter Beitrag war um 15:06:51 ----------

Hallo waldgyst,
habe schon viele Beiträge von Dir gelesen, es freut mich daher auch mit Dir einmal in schriftlichen Kontakt treten zu dürfen.
Beim Blattspiel kommt es wohl sehr auf den Schwierigkeitsgrad des Stückes an. Auch ist es sicherlich ein Unterschied ob
das Stück spontan nur einmal "durchgesehen" werden soll und ob es ein bekanntes, schon öfter gehörtes Stück ist.
Da ich aber nur ein "alter oder von mir aus auch ein altender Schüler" bin, setze ich trotzdem auf die Verwendung aller
5 Reihen und diese zusätzlichen beiden Reihen auch zu nutzen. Jeder auf seine Art und Möglichkeiten :(.
Mit musikalischem Gruß
Knopfspieler
 
Hallo Knopfspieler,

ich spiele ein sogenanntes "Wiener Modell", eine Handharmonika, wie sie aktuell z. B. in der französischen Folklore gebräuchlich ist. Das spielt man nach Tabulatur (oder nur nach Gehör). Beim Spielen nach Tabulator stehen die Noten zusätzlich oben drüber, da die Tabulatur die Notenwerte nicht ausdrücken kann. Ist anders, als die Griffschrift für die Steirische. Ich komme da nicht durcheinander.

Um mit anderen zusammen zu spielen, muß man meiner Erfahrung nach nicht fehlerfrei spielen können, es muß ja dabei nicht gleich ums auftreten gehen. Man lernt, aufeinander zu hören und den Anschluß wieder zu finden, wenn man mal rauskommt.

Grüße, Seelchen
 
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Als Mittvierzigerin bin ich hier wohl richtig.

Seit März lerne ich chromatisches Knopfakkordeon, C-Griff, mit Unterricht. Es macht Spaß, und ich merke Fortschritte, ob die jetzt groß oder klein sind - ph, keine Ahnung.
An den Musikunterricht (Geige) in der Grundschulzeit erinnere ich mich kaum, an den Flötenunterricht als Teenager auch nicht, aber ich weiß noch, dass ich mir damit einen Riesenstress gemacht habe - kann ich auch alles richtig spielen, bin ich nicht wieder zu aufgeregt. Jetzt als AA (alter Anfänger) ist die Aufgeregtheit noch genauso da, aber ich seh das alles viiiiel entspannter. Ich spiel eben so gut oder schlecht wie ich eben spiele.

Interessante Beiträge sind das hier. Danke dafür.
 
Hallo Hiltruda
herzlich willkommen ....ja du bist hier richtig und senkst mit deinen Mittvierzig den Altersdurchschnitt :D, genau wie Seelchen und Grollimolly ( ich hoffe ich hab niemand vergessen ). So wie ich das gelesen habe , lernst du erst seit März Akkordeon spielen, wie bist du auf Knopfakkordeon gekommen ??? Ich hab mir als Anfänger eine Hohner Bravo III gekauft und bin immer noch sehr zufrieden damit--- ich finde sie jeden Tag besser, vielleicht weil ich auch besser werde. Dann hab ich noch ein Roland Akkordeon FRx7 und kann damit meine Kreativität raus lassen. Üben mach ich mit der kleinen Hohner und wenn ich das Lied kann, versuch ich die Lieder auf dem Roland, so hab ich alle Möglichkeiten
 
wie bist du auf Knopfakkordeon gekommen ???

DAS hat mich mein Lehrer auch gefragt :D
Ganz einfach, ich hab absolut keine Ahnung vom Klavier, und "Knopf" stellte ich mir einfacher vor, die Knöpfe sind schön flächig und schematisch angeordnet, das schien mir besser zu meinem Hirn zu passen. Bisher bestätigt sich meine Vermutung. Als Instrument hab ich mir eine kleine Weltmeister "geschenkt".
 
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Hallo Hiltrude,
willkommen im Club "AA :D". Gratuliere Dir zu deinem Entschluß Knopfakkordeon zu lernen. Wünsche Dir viel Freude und besonders
große Ausdauer und Geduld - ohne Stress. Wir werden uns sicher des öfteren "hören" bzw. lesen.
Bis bald wieder einmal mit Bericht über Fortschritt.
Musikalische Grüße
von Knopfspieler
 
Hallo knopfspieler,
Du vermutest richtig, ich spiele Taste und zwar eine LUCIA IVP - die kleine Atlantic. Als Jugendlicher mal Club, also diatonisch, fühlte mich aber damit irgendwann zu eingeengt. Zu meinen selbst geschriebenen Noten als Stütze: Z.B. La Parranda, Paradestück von Barry Lipman, da schreibe ich Note für Note in Violine und Bass nach Gehör mit Capella. Es geht dabei gelegentlich ein ganzer Tag drauf, was ja für den Rentner genau das Richtige ist. Wenn ich dann nach Anhören der Meinung bin, es stimmt alles, d.h. die dem Stück eigene muntere Stimmung kommt rüber, wird wegen der Übersicht abgespeckt. Dazu habe ich gleich die Bass-Bezeichnungen unter die Violinen-Zeile geschrieben, so dass ich auf dem ausgedruckten Blatt die Bass-Zeile weglassen kann. Beim Spielen wandern dann die Augen eigentlich nur noch von Bass-Bezeichnung zu Bass-Bezeichnung und das bewegt sich ja bei diesem Stück ständig von C bis E. Nur wo markante Begleitung angesagt ist erinnern mich die Noten daran. So wird dann mit Spaß abgespielt und sich immer mehr an das Original angenähert.
MfG. akkotue
 
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hallo hiltruda
hab mal versucht deinen Spruch von Ferguson zu übersetzten, bekomm ich aber nicht ganz hin, was heisst das denn? übersetzt ?
Ich kenn Ferguson nur als Massey Ferguson nur als Traktor, den hatte ich mal :) 28 PS ,Vierzylinder
 
Huhu Hiltrud, willkommen hier und viel Spaß mit deiner kleinen Weltmeisterin :)
 
hab mal versucht deinen Spruch von Ferguson zu übersetzten, bekomm ich aber nicht ganz hin, was heisst das denn? übersetzt ?

Bin zwar nicht hiltruda, versuche mich aber trotzdem mal an einer (freien) Übersetzung
For nought can cheer the heart sae weel as a canty highland reel; it even vivifies the heel tae skip and dance: liveless is he wha canna feel its influence. (Robert Fergusson)
Nichts kann das Herz so erfreuen wie ein Reel aus dem (Schottischen) Hochland. Er belebt sogar die Füße (Ferse, Absatz), um zu hüpfen und zu tanzen: leblos ist, wer seinen Einfluß nicht fühlen kann.
(Die Adjektive weel und canty kenne ich auch nicht ...)

Gruß,
INge
 
Bin zwar nicht hiltruda, versuche mich aber trotzdem mal an einer (freien) Übersetzung

Nichts kann das Herz so erfreuen wie ein Reel aus dem (Schottischen) Hochland. Er belebt sogar die Füße (Ferse, Absatz), um zu hüpfen und zu tanzen: leblos ist, wer seinen Einfluß nicht fühlen kann.
(Die Adjektive weel und canty kenne ich auch nicht ...)

Gruß,
INge


Hallo INge, falls es interessiert . . . obwohl ja eigentlich OT :redface:

Reel: schottischer/irischer Tanz
weel: schottisch für "well" = gut
canty: schottisch für fröhlich, lebendig

Dann heißt es demnach:
"Nichts kann das Herz so gut erfreuen wie ein fröhlicher Reel (=schottischer Tanz) aus dem (Schottischen) Hochland. Er belebt sogar . . . . "

Gruß, JoLala
 
@inge @tauberspatz

Nichts kann das Herz so erfreuen wie ein Reel aus dem (Schottischen) Hochland. Er belebt sogar die Füße (Ferse, Absatz), um zu hüpfen und zu tanzen: leblos ist, wer seinen Einfluß nicht fühlen kann.
(Die Adjektive weel und canty kenne ich auch nicht ...)

So würde ich das auch übersetzen. canty ist sowas wie flott und "weel" muß eigentlich "weil" heißen das ist scotts für gut, wenn ich mich da nicht ganz falsch erinnere. (ist schon ein paar 10 Jahre her)

der Vers stammt aus dem Gedicht "The Daft Days" von Robert Ferguson, der 1750 in Edinburgh geboren wurde.

Gruß
Reinhard
 
Hallo Leute,

nach diesem Exkurs ins Schottische finden wir jetzt aber bitte wieder zurück zum eigentlichen Thema dieses Threads...
 
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hab auch mit 37 angefangen - ohne musikalische vorkentnisse ( ausser gesang im schülerchor)
überlege ob ich jetzt nach eineinhalb jahren doch in eine musikschule gehen sollte.
das meiste hat mir bisher ein freund beigebracht, bzw selber angelernt ( und dann vom freund ausgebessert)

grüße schef
 
Hallo, Schef,

überlege ob ich jetzt nach eineinhalb jahren doch in eine musikschule gehen sollte.

aus meiner Sicht sollte jeder, der ein Instrument erlernen möchte oder das Erlernte weiterentwickeln will, sich einen Lehrer suchen, der dabei behilflich ist. Das muß keine Musikschule sein, aber der Lehrer sollte von den Dingen, die man bei ihm lernen möchte, schon deutlich mehr als man selbst verstehen.
1. vermeidest Du das Einüben fehlerhafter oder unvorteilhafter Techniken.
2. bekommst Du ein Feedback zur Interpretation der gespielten Musikstücke.
3. kann der Lehrer, wenn er ausreichend Erfahrung hat, in der Regel gute Ratschläge zum Üben geben.

Wichtig ist einfach, daß man ein Korrektiv hat. Der Musiker selbst neigt nämlich in aller Regel dazu, sich seine eigene Interpretation "schön" zu hören. Er überhört also gerne Hänger und Unregelmäßigkeiten. Außerdem baut es ungemein auf, wenn man auch mal ein Lob für gemeisterte Schierigkeiten erhält.
Ich nehme mit 58 Jahren nach wie vor Unterricht und gebe aber selbst auch Unterricht. Es ist eben niemand perfekt, aber das vorhandene Wissen um die geliebte Musik kann man ja schon mal weitergeben.

Gruß
Reinhard
 
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Halle schef,
ich kann dir aus eigener Erfahrung nur dringend empfehlen dich einem professionellen Musiklehrer anzuvertrauen !
Ich kann mich den Empfehlungen von reini2 nur vollinhaltlich anschließen. Ich bin 67 und lerne seit 60 immer mit
einem professionellen Musiklehrer und Akkordeonvirtuosen und werde so lange ich spielen kann und mir dieser
inzwischen gute Freund zur Verfügung steht. seinen Unterricht in Anspruch nehmen (bis 90 ?). Ganz viel in der
Musik steht "hinter den Noten", das kann dir nur ein guter Lehrer vermittelt, also viel Freude am Üben und sehr,
sehr viel Ausdauer und Geduld.

Musikalische Grüße
an Dich und reini2
von Knopfspieler
 
danke für die tipps

ich werde mich in die musikschule anmelden, und im herbst von vorne anfangen :D
 
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