Akkordeon: ehrlich und pur vs. Elektronik

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Wir hatten gerade im Nachbarfaden die gängige Meinung, ich mag pur - das ist das einzig Wahre an der Musik.
Elektronik ist dagegen kein direktes Erlebnis und nimmt dem Menschen Stück für Stück diese ursprüngliche Erfahrung der Tonerzeugung und Emotionalität die damit verbunden ist.

Vollkommen richtig.
Demgegenüber steht die Präsentation zb. auf (inzwischen aussterbenden) Besuchermessen.
Das Akkordeon ist im Vergleich zu einer Geige ja schon eine "Presetschleuder" mit vorgefertigten Akkorden und im Grunde gleich gut klingenden Tönen.
Und trotzdem. Schaut Euch das mal an, ein wohlbekanntes Szenario. Was wird hier wohl vermittelt?




Ich stimme mit der oben geschilderten Meinung vollkommen überein, aber diese und ähnliche Situationen kommen Immer und Immer wieder vor. Wie kann man der begegnen und diesen komplexen Sachverhalt augenblicklich und intuitiv vermitteln, der eigentlich erst klar wird, wenn man jahrelange eigene Erfahrung hat?

Und: ist es wirklich so und nur so? Oder kann man dem "modernen" Musikmachen nicht doch auch eine Komponente der Emotionalität abgewinnen?
 
Sehe ich anders: erst fühlen, dann spielen.

Das vor-gefühlte ändert meinen gesamten Spannungs- und Bewegungsapparat. Das bringt am Ende hörbare Nuancen aus dem Instrument, egal welcher Bauart.

Beispiel: Voller Trauer mit Erinnerung an jenen schlimmen Tag läßt sich „oh happy day“ nur mäßig fröhlich vermitteln.

Etwas aseptisch wird‘s allerdings, wenn man nur DAW-t oder Noten editiert: Das ist ja nuancenfrei in dem Sinne, dass man mühsamst Zeitvarianten, Betonungen usw. einarbeiten muss.
 
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.. ein wohlbekanntes Szenario. Was wird hier wohl vermittelt?
Das so ein Knopfdruck-Style-ending "dung-dung-dung-zisch" praktisch ist weil sich der Vorführer/Musiker dann schon mit dem Interessenten/Zuhörer unterhalten kann. 0:44 :D

Oder kann man dem "modernen" Musikmachen nicht doch auch eine Komponente der Emotionalität abgewinnen?
Selbstverständlich uneingeschränt ja, die Liste der Beispiele wäre unendlich. Da gehts fast immer um DEN sound also Klang der für irgendwas genau das richtige ist.
Ich finde sogar die berümten "Vorführer" cool, das ist ja eine eigene Kunstform geworden. Das sind so "raffinierte Halunken" die wissen genau welchen sound oder style sie mit welchem (meist bekanntem!) Stück vorspielen damit es optimale Wirkung hat.

Beim Akkordeon sehe ich das analog zur Klavier/keyboard. Da ist beides etabliert, erfüllt jeweilige Zwecke und bietet spezifische musikalische Möglichkeiten.
99,x % der Zuhörer ist es völlig wurscht was da nach Akkordeon klingt. Ausnahme natürlich die Akkordeon-"scene" und deren Konzerte.
 
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In dem Szenario finde ich natürlich das Akkordeon ganz schlimm.
Das gehört zumindest ebenso ordentlich präsentiert wie alles andere und sollte ne eigene Ecke haben. Es hat bei Synthetischen Instrumenten nix verloren.

Aber grundsätzlich sehe ich persönlich keine verschiedenen Wertigkeiten bei Akustisch oder Elektronisch.

Man kann mit beidem jeweils schöne und schreckliche Klänge/ Musik erzeugen.
Wichtig ist einfach das Wie.
Selbst die Mixarbeiten eines DJs, der eigene Samples produziert, ist musikalisch anspruchsvoll auf seine Art.

Es sollte halt alles seinen Platz und sein Klientel haben ohne miteinander verglichen zu werden.
 
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Ich sehe jetzt bei dem Video auch keine Diskrepanz zwischen
den akustischen und elektronischen Instrumenten.
Das lärmende Kind nervt zwar wie Hölle , das hätte es aber auf einem Klavier genauso gut , bzw.schlecht hinbekommen.
Es wird einfach der trügerische Verdacht offensichtlich, daß man digital ganz leicht einsteigen kann,
die Digipianos , die zeitgleich vorgeführt werden spielen ja alle ganz harmonisch.
Das machen sie sogar , ohne das jemand die Tasten bedient...
 
Etwas aseptisch wird‘s allerdings, wenn man nur DAW-t oder Noten editiert: Das ist ja nuancenfrei in dem Sinne, dass man mühsamst Zeitvarianten, Betonungen usw. einarbeiten muss.
Das stimmt zwar, aber ohne das Gefühl wüsstest Du trotzdem nicht, was Du wie verändern musst.
D.h. es ist anders im Handling, bedeutet aber nicht Gefühllosigkeit oder Sterilität.

Stimmst Du da zu?
 
Ich Glaube hier ist erstmal eine Klärung der Begriffe notwendig.
Unter Elektonik zählt streng genommen auch die E-Gitarre, das Theremin, das Rodes, ....
Ich glaube, hier geht es mehr um Digital vs. Analog.
Ich kann mich aber auch irren.
 
Ja, zu aller erst digitale Kangerzeugung, aber auch in letzter Konsequenz Hilfsmittel zum Spielen (Arpeggiatoren, Loops, Playbacks, Begleitautomaten)
 
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Guten Abend,

akustische versus elektronische Instrumente? Ich spiele Akkordeon und Orgel. Der Unterschied zwischen ihren wahren akustischen Formen und digitalen Imitationen erinnert mich an den Unterschied, der für Diamanten berichtet wurde. Wir kennen auch echte und synthetische Diamanten. So:

Der Laie kann den Unterschied zwischen natürlichen und synthetischen Diamanten nicht erkennen.
Wenn Laien Musik im Radio hören, wie viele von ihnen können eine Gola von einem Roland FR-8x unterscheiden?

Synthetische Diamanten sind nicht billig, aber sie sind billiger als die Natürliche.
Detto: Roland oder MusicTech versus Morino oder Scandalli...

Die Legenden von natürlichen Diamanten (Koh-I-Noor) sind bekannt, synthetische sind eine namenlose Gruppe.
Gola, Morino, Artiste, Cantus, Supita, Supra, Polifonico, versus FR1, FR2, FR3 usw.

Synthetische Diamanten sind aufgrund ihrer hervorragenden Eigenschaften in der Industrie von großer Bedeutung.
Elektronische Musikinstrumente mMn haben im Wesentlichen dasselbe erreicht.

Beide Diamantsgruppen können großartige Arbeit leisten (z. B. beim Schneiden von Materialien), aber jeder vernünftige Mensch würde den Cullinan nicht dafür verwenden.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand mit Gola (oder ich mit meiner Dineta) vor Mitternacht-Weihnachtsmesse vor unserer Kirche in der Kälte und im Schnee spielt.

Wer beide Arten von Diamanten besitzt, ist nicht arm.
Wer Akkordeon in irgendeiner Form spielen kann, ist nicht arm, weil er ein Geschenk von (Gott, Natur, Schicksal - nennen Sie nach dem, was Sie glauben) erhalten hat: das Geschenk der Musik.

Jeder, nur in einem Tresor gelagerte Diamant, ist wertlos. Es muss bekannt sein, sein Preis, seine Schönheit muss bestimmt werden.
Jedes Akkordeon, das nur in einem Koffer sitzt und nicht gespielt wird, hat keinen wahren, echten Wert: Den Menschen Freude zu bereiten. Oft eröffne ich spät abends nach meiner Heimkehr diese Akkordeon Forum und finde wunderbare Stücke, die mich wiederbeleben. Dann ist es mir egal, auf was für einem Instrument diese Stücke gespielt wurden.

Ja, es gibt Verrückte mit Lupen, die sich an Steinen in Juweliergeschäften erfreuen.
Und es gibt Narren, die den Klang der Stimmzungen ihrer akustischen “Diamanten“ genießen. Ich bin einer von denen.

Hmm, ehrlich und pur ist eigentlich nur die Musik selbst.

Ich wünsche Ihnen allen viel Freude mit Ihren Musikinstrumenten.
:engel:

Herzliche Grüße, Vladimir
 
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99,x % der Zuhörer ist es völlig wurscht was da nach Akkordeon klingt. Ausnahme natürlich die Akkordeon-"scene" und deren Konzerte.

Ja gut. Wenn ich jetzt vor einer Schulklasse stehe, habe ich dann potenziell Akkordeonszene vor mir, die sie schließlich mal werden soll, oder nicht?

Wenn man auf der oben gezeigten Art Messe steht und akustische Akkordeons präsentieren möchte, müssen dessen Reize auch dort in Szene gesetzt werden.

Aber wie soll das gehen bei dem Krach, bei der "unfairen" Konkurrenz und dem Publikum?
 
Ja gut. Wenn ich jetzt vor einer Schulklasse stehe, habe ich dann potenziell Akkordeonszene vor mir, die sie schließlich mal werden soll, oder nicht?
Wessen Kopfkino kann diese Schilderung darstellen? Meins nicht.
Mit Akkordeonpädagogik im Klassenverband ist das Thema analog/digital schon sehr weit ausgeholt.
.. jedoch .. mit umschnallen, den analogen Balg ziehen drücken spüren arbeiten hören laut leise .. so findet man eher die nächste Generation Akkordeonspieler .. meine Vermutung
 
Es gibt regelmäßig Instrumentenkarusells und Präsentationen der Musikschulfächer in Schulklassen der 1. und 2. Klasse.
Das ist noch kein Unterricht, aber eine Werbeveranstaltung, die die Musikschullehrer nach ihrer Art gestalten können. Also der Messesituation nicht unähnlich.

Natürlich spielt der Lehrer dort selbst so gut er kann, aber auch Ausprobieren steht auf dem Plan.

Das gleiche macht der Schlagzeuglehrer und der Keyboardlehrer aber auch und bringt natürlich die attraktivsten Playbacks mit, die Du Dir vorstellen kannst.

Klar, das kann jedes Instrument machen, aber davon soll es ja eigentlich weg gehen.
Also ohne Schummeln überzeugen....

Naja, vergiss das Beispiel, bleiben wir beim Video oben.
 
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die gängige Meinung, ich mag pur - das ist das einzig Wahre an der Musik.
Elektronik ist dagegen kein direktes Erlebnis und nimmt dem Menschen Stück für Stück diese ursprüngliche Erfahrung der Tonerzeugung und Emotionalität die damit verbunden ist.
Ich denke, das sind zwei völlig verschiedene Sicht- und und Denkweisen, die man nicht direkt vergleichen kann, die aber , obwohl unabhängig dennoch miteinander zusammenhängen und für und beide Wege gibt es genauso viele Argumente dafür als auch dagegen.

..man könnte genauso fragen: warum Klavier spielen, wo es doch Synthesizer gibt!

-> Die Antwort ist aus meiner Sicht: jedes hat seine Berechtigung- an seinem Platz!

Emmerson Lake&Palmers "Fanfare for the common man" auf Klavier gespielt wirkte wie ein billiger Abklatsch und hätte bei weitem nicht den Drive den das Original, mit Synthie erzeugt.
Auf der anderen Seite hat es seinen ganz speziellen Reiz, wenn Lang Lang auf dem Klavier die Nuancen in irgend einem Bach oder Beethoven Stück rauskitzelt.

-> Das eine kann man nicht mit dem anderen vergleichen - es sind einfach zwei ungefährt entgegengesetzte Pole des gleichen Mediums. Und beide haben ihre gleiche Berechtigung, und/aber eben auch andere Zielgruppen.

Das obige Video von irgendeiner Musikmesse, zeigt nur einen typischen Ausschnitt wie s eben auf solchen Messen zugeht. Da gehören die gewieften Vorführer genauso dazu wie die Pubertiere, die irgend einen sinnbefreiten Mist bauen. Messauftritte sind eher Nahkampf als Kultur! ( war oft genug auch schon auf Messen als Standpersonal und hab das selber alles miterlebt).

Und manchmal sind es ganz profane Beweggründe die mit Musik nur indirekt was zu tun haben:

Ich habe täglich soviel mit elektronischen Geräten zu tun , dass ich es ganz einfach schätze, dass ich auch mal was in die Hand nehmen kann, ohne dass ich zuerst nach Strom , Verkabelung oder Batterielevel schauen muss. Ebenso liebe ich es, ab und zu ein Brett von Hand mit dem Handhobel abzurichten. Und das, obwohl ich in erreichbarer Nähe auch Zugang zu professionellen Maschinen hätte.

Das eine sind die Überlegungen eines Profis der davon und damit lebt und schauen muss, wie er effizient und effektiv vorgeht und das andere sind die Sichtweisen der Liebhaber und Amateure die nicht davon leben müssen und es nur aus Spaß aus der Freud machen.
Sind zwei unterschiedliche Sichtweisen und Perspektiven die man vermutlich nicht unter einen Hut bringen kann, die aber dennoch unabhängig voneinander beide ihre Berechtigung und ihr Einsatzfeld haben.
 
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Ich wage mal einen Vergleich: Nehmen wir mal das Bergwandern.

Wenn das Ziel darin besteht, oben auf dem Gipfel zu stehen, wo schon viele vorher standen, und dann auf dem nächsten Gipfel zu stehen, wo auch schon viele standen, und so fort, um dann bei passender Gelegenheit sagen zu können, auf welchen Gipfeln man schon gestanden hat, dann lässt sich das Vorhaben durch Einsatz eines Hubschraubers optimieren.

Wenn das Ziel darin besteht, die Schönheit der Flora und Fauna der Bergwelt zu erleben und das Glücksgefühl zu erleben, durch intelligenten Einsatz von Material und Know-How sowie körperlicher Anstrengung das Ziel, nämlich den Gipfel, zu erreichen, dann steht man früh morgens auf und macht sich behutsam den Weg, um an einem Tag einen Gipfel zu erreichen. Das Abendessen am Ende dieses Tages in der Berghütte oder im Gasthaus im Tal wird Leib und Seele in glückliche Zufriedenheit versetzen.

Auf einer (Touristik-) Messe schart der Hubschrauberpilot mit seinen Luftbildern und -filmen sicherlich mehr Interessenten um sich als der - vielleicht nebenberufliche - Bergführer, der neben tausendmal gesehenen Bergfotos ein paar Bergkristalle und einen Teil der Wanderausrüstung ausgestellt hat.

Warum ist das so? Im Hubschrauberfall wird als Ziel definiert, oben zu stehen, möglichst mehrfach an einem Tag, ohne eigenes Bemühen den schnellen Erfolg zu haben. Das ist für jeden Außenstehenden sofort zu verstehen. Und die Entscheidung, so etwas zu machen oder auch nicht, kann leicht und risikoarm getroffen werden.

Anders ist es beim Bergwandern: hier wird ein intensives, über den Tag sich erstreckendes, an Mühen gekoppeltes Erlebnis propagiert, dessen Wert sich einer von außen, theoretisch angestellten Bewertung weitgehend entzieht. Somit ist es unmöglich, den Wert in einer Veranstaltung wie einer Messe, die im Grunde nur auf die Außenwirkung abzielen kann, gebührend darzustellen. Das Bergwandern kann man nur durch das eigene Tun schätzen lernen - oder ablehnen lernen.

Wie also fürs Bergwandern Interesse wecken? Behutsam schnuppern lassen - am Wochende, mit gleichaltrigen Freunden, mit Equipment - , möglichst schon in der Kindheit oder Jugend, wo noch manches ohne zuviel Vorab-Argumentieren ausprobiert wird. Messen sind kein geeigneter Weg.

Wenn jetzt jemand auf die Idee kommt, dass er Parallelen zwischen Hubschrauber-Gipfelflügen und Bergwandern einerseits und digitalen und analogen Musikinstrumenten andererseits sehen könnte, dann war mein Geschreibe nicht vergebens.
 
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Emmerson Lake&Palmers "Fanfare for the common man" auf Klavier gespielt wirkte wie ein billiger Abklatsch
Eigentlich ist es ja Aaron Coplands Fanfare.
Aber man kann‘s am Akkordeon schon mal probieren …
Wenn jetzt jemand auf die Idee kommt, dass er Parallelen zwischen Hubschrauber-Gipfelflügen und Bergwandern einerseits und digitalen und analogen Musikinstrumenten andererseits sehen könnte
Da konstatierst du, wenn ich dich richtig interpretiere, einen fundamentalen Werteunterschied zwischen digitaler (elektronischer) und analoger (ohne Elektrizität?) Klangerzeugung. Was ist mit Klaus Schulze, Isao Tomita, Kraftwerk, Stockhausen? Robert Moog hat seine Erfindung vor fast 60 Jahren gemacht. Es kommt noch ne sprachliche Unschärfe dazu. Auch bei der elektronischen Klangerzeugung unterscheidet man zwischen analoger und Sampletechnik. Ich habe mit nichts so viel über „analoge“ Instrumente und deren Tonerzeugung gelernt wie beim Versuch, sie „elektronisch“ nachzubilden. Mit VCO, VCA und Filter.
Eine wie immer geartete „Wertung“ ist mMn nicht an der Art eines Instruments festzumachen, sondern an dessen Verwendung. Siehe alles oben Gesagte.
 
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Sehr schöne gegensätzliche Beiträge!!! Beide eindeutig nachvollziehbar.

Hab mich gestern mit der Schulklasse etwas verrannt und das Ziel aus den Augen verloren.

Dort ist es unter Umständen schon möglich, mit einem puren Spiel anzurühren.

Aber der eigentliche Sachverhalt, dass das Bergsteigen mit all seinen Mühen erstrebenswerter sein soll als der coole Helikopterflug, bleibt trotzdem ziemlich unmöglich. Gerade bei Kindern.
Nicht zuletzt weil die Möglichkeit der Persönlichkeitsbildung durch Musikmachen auch an elektronischen Instrumenten gegeben ist.

Es ist eben nicht einfach durch Knöpfchen drücken getan. Solche Jukeboxen gibt es zwar und sind beliebt, aber eine DAW oder Analogsynthies und anderes können sehr herausfordernd sein.
 
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Die Elektronik ist natürlich immer verlockend !
Ob beim Instrumentenkarussell in der Musikschule, oder auf der Musikmesse.
Alles glänzt und blinkt , satte Sounds , tolle Bässe und alles wie von selbst ?

Pustekuchen ,
ganz egal , ob man ein Instrument in analoger oder elektronischer Form erlernt ,
der Aufwand sollte doch annähernd gleich sein ?
Der mühevolle Aufstieg , um mal bei dem Bild des Bergwanderns zu bleiben , also
das langwierige Üben und Studieren ist auf jeden Fall Vorraussetzung , um zu einem musikalischen Niveau zu kommen.
Die meisten Moogs , Synthies , Hammonds die in den letzten 70 Jahren eingespielt wurden und Weltruhm erlangten,
wurden doch wohl von Musikern bedient , die sich auch zuvor schon lang mit Tasteninstrumenten beschäftigt haben.

Andererseits :
Natürlich gibt es auch in der jüngeren Musikgeschichte Beispiele von Bands , die als totale Dilettanten , mithilfe von technischen Effekten
Jahrhunderthits eingespielt haben . Hier eine marktneue Drummachine , zwei drei Akkorde auf dem DX7 , eine gezeufzte Melodie , viel Hall , noch mehr Mascara und eine Nebelmaschine , genial !
Oder die erste HipHop Welle in den frühen 80ern.
Die Jungs konnten wahrscheinlich keines der Instrumente spielen ,
die sie aus den alten Platten ihrer Eltern gesampled haben und haben trotzdem mit unglaublicher Wucht die Musikgeschichte verändert.

Was ist es also dann ?
Musik wird es erst im Kopf -
die Fähigkeit Dinge zu verknüpfen , Klänge zu kombinieren , eine Melodie zu formen ,
und dann die Faszination wenn alles zusammenpasst , der menschliche Faktor ist entscheidend.



aber nun:
Zurück zum Akkordeon

Ich muß mir selber eingestehen, daß ich da zweierlei Maß ansetze.
Bei jemandem, der vom Klavier kommt, oder Keyboard gelernt hat , habe ich kein Problem,
auch synthetische oder digitale Klänge zu hören , im Gegenteil .
Nicht jeder wird Barpianist , die Möglichkeiten sind endlos vielfältig !

Warum also sollte man Dich , Klangbutter , nur weil Du Akkordeon gelernt hast
auf ewig an dieses analog , pneumatische Gerät knebeln ?
 
Was wird hier wohl vermittelt?
Ich sehe hier lediglich einen engagierten und versierten Vorführer am E-Piano und ein Kind, das ohne jegliche Anleitung unsachgemäß ein Akkordeon quält :nix:.

Ich persönlich mag Musikinstrumente, die ohne Strom funktionieren, aber erlaubt ist, was gefällt, deshalb kann das jeder individuell für sich selbst entscheiden...
 
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aber es muß einem nicht gefallen.
so isses. Wobei "gefallen" ja nicht das ausschließliche Kriterium bei der Beurteilung von Musik ist. Und bei zB Stockhausen muss einem ja auch das übrige Schaffen nicht "gefallen" ;)
 
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