geht aber bei größeren Räumlichkeiten (z.B. Bierzelt) nicht anders.
Wie haben es denn die Leute früher in den Bierzelten gemacht, als es noch kein elektronisches gedönse gab?
Mir fallen da nur laute Instrumente ein: Blechbläser.
Beim Akkordeon hat Hohner früher z.B. die Imperator auf Lautstärke getrimmt. So 'ne Kiste habe ich auch, läuft bei mir unter der Bezeichnung 'Krawallschachtel'. Und genau dafür nehme ich das Ding auch, wenn's einfach laut sein muss.
Klanglich ist das Instrument grenzwertig, ist mir aber immer ncoh lieber als einen Brühwürfel daneben zu stellen. Das habe ich mal ausprobiert. Da hat mich klanglich aber nix überzeugt.
Bleibt das Problem, dass der Bass im Akkordoen zu schwach ist. Da dran gibt's nichts zu rütteln, das ist einfach so.
Meine Lösung dafür ist, dass ich Auftritte mit meiner Kontrabassistin zusammen spiele.
Natürlich können wir damit kein Oktoberfestzelt beschallen, aber dafür gibt's ja die bayerische Blasmusik.
Warum muss heute eigentlich die Musik immer so laut sein? Nur weil der Strom so billig ist? Weil man sich dann nicht mehr unterhalten kann, sondern anschreien muss?
Mit meiner Klezmerband haben wir Säle und Kirchen ohne Strom beschallt. Wir hatten auch gesungene Lieder, und unser Sänger hat auch ohne Anlage gesungen. Dann hatten wir mal dazu noch eine Sängerin dabei, die ihre Anlage mitgebracht hat und darauf absolut nicht verzichten wollte.
Wir hatten also beides: Einen Sänger ohne, eine Sängerin mit. Beim Publikum kam der Gesang ohne Anlage wesentlich besser an, so dass wir die Sängerin wieder einstellten.
Bei Akkordeon spielenden Straßenmusikern zeigt sich mir folgendes Bild: Gerade in Italien habe ich etliche mit dem Roland gesehen. Was da produziert wurde war mitunter gruselig.
Hatte einer ein akustisches Akkordoen umhängen, war der musikalische Wert nicht unbedingt höher (ich erinnere an den Satz: Es gibt kaum ein Instrument auf dem man so schnell schlechte Musik machen kann wie auf dem Akkordeon), aber richtig gute Mucke habe ich dort nur auf akustischen Instrumenten gehört