Akkord griffe gesucht!

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Hi,

ich hab mir letztens das buch " The new Real Book" gekauft ! Viele von euch werdn das vieleicht kennen is sonne art mhhh Jazz.Musik.Lexikon... aber naja das is ja jetz nicht relevant ^^

Auf jedenfall möchte ich mich jetz mit den ganzen Vier- und Fünf-klängern ausseinandersetzen und bin nun auf ein paar Exoten gestoßen (wird mir sicher noch häufiger passiern ^^ )

Nun ja ich bräuchte zu Folgenden Akkorden den passenden Griff (auch gerne mehrere Möglichkeiten) :

B9sus
D9
F7(b9)
D6
A13
 
Eigenschaft
 
Ich möchte an dieser Stelle dringend von diesen Akkordfindeseiten abraten. So wirst du vermutlich nie genau lernen, was genau wo im Akkord passiert, und wenn du häufiger Sachen wie sowas aus 'nem Real Book spielen willst, ist eigentlich genau das unabdingbar. Außerdem hast du diese Seiten nicht dabei, wenn du mal im Proberaum bist. Sollte dann jemand mal nach einem anderen Voicing fragen, stehste ganz schnell auf'm Schlauch.

Für mich gibt es an sich 2 Möglichkeiten, Akkorde immer griffbereit zu haben:
- Ein paar "generelle" Griffbilder draufschaffen und wissen, wie man die modifiziert.
- Akkordumkehrungen lernen und genau wissen, wann man welchen Ton modifizieren kann/muss.

Letzteres ist natürlich die deutlich arbeitsintensivere aber auch mit Abstand beste Option.

Da es schon etwas spät ist, komme jetzt nicht mehr dazu, aber ich kann bei Interesse morgen mal ein paar Griffbilder samt einiger Erklärungen posten, mit denen man sich meiner Meinung nach ganz gut orientieren kann.
Was die Umkehrungen und dgl. angeht, so habe ich vor, irgendwann mal einen ausführlicheren Thread zu dem Thema zu erstellen, aber das kann noch ein bisschen dauern.

Gruß
Sascha

P.S.: Ich finde es ja durchaus erfrischend, dass sich zwischen all den Shred, Alternate-Picking, Tabs und wasauchimmer Threads auch mal jemand findet, der sich anscheinend für's Akkordspiel interessiert. Für mich definitiv das wichtigste "Arbeitsgebiet" auf der Gitarre, ich mache 99% meiner Zeit eigentlich nix anderes, als Rhythmusgitarrist zu sein.
 
Ich möchte Dir Jazzin The Blues von John Ganapes ans Herz legen:
http://www.amazon.de/Jazzin-Blues-B...ef=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1293581739&sr=8-1-spell
Das Buch richtet sich an Jazz-Einsteiger und erklärt sehr schön, wo man Jazz-Akkorde auf dem Griffbrett finden kann und deren Aufbau. Es bleibt dabei bodenständig und man muss nicht Einstein sein, um es zu verstehen. Spieltechnisch ist es mittelschwer, für Jazz-Verhältnisse leicht, für Gitarrenanfänger ist es aber nichts. Wenn Du es durchgearbeitet hast, kannst Du Dir problemlos Jazz-Akkorde selber zusammenbasteln. Das bringt meiner Meinung nach viel mehr, als Akkorde aus Grifftabellen zu kopieren ohne zu verstehen, was man da überhaupt spielt. Außerdem behandelt es die Grundlagen der Jazz-Improvisation in verdaulichen Portionen. Für mich wars ein idealer Einstieg, um in den Jazz reinzuschnuppern.
 
Ich gebe meinem Vorredner absulut recht! Fürs Erste reichen ja die generellen Akkorde mit Grundton im Bass, schön verschiebbar. Und man kann diese dann mit den geforderten Tönen (Optionen) füllen.
Wenn du dich mit Jazz befasst, geh ich mal davon aus dass du weisst wie alle töne auf deinem Griffbrett heissen und wie sie liegen. Und du musst wissen "was ist die b9 von F7 ... hm .. ja: Gb!"
Also das mag zwar jetzt so klingen als sei es mehr Arbeit, aber so musst du wie gesagt nur kurz überlegen und du hasst deinen D7sus4add9 überall auf dem Hals zur verfügung :D

Und wenn du n Standart lernst legst du die Akkorde eh alle relativ nah aneinander. Und das merkste dir. Dann musst du auch nicht jedes mal neu "rechnen"

(Ich will dir nicht zu nahe treten und behaupten du weisst nicht was ne b9 ist. Aber ich erklär das mal für die allgemeinheit ne XD )
 
Ich möchte an dieser Stelle dringend von diesen Akkordfindeseiten abraten. So wirst du vermutlich nie genau lernen, was genau wo im Akkord passiert, und wenn du häufiger Sachen wie sowas aus 'nem Real Book spielen willst, ist eigentlich genau das unabdingbar.

Ja und nein.

Ja, weil: es ist auf Dauer unabdingbar, dass man Chordangaben versteht und übt, sich diese Akkorde selbst zu bilden.

Nein, weil: Es gibt eine ganze Reihe "raffinierter" Möglichkeiten, ein- und denselben Akkord zu spielen. Da ist ein Chordfinder durchaus sinnvoll, sich diese Möglichkeiten einmal vor Augen zu führen - als Anregung, zum Lernen oder einfach in Sachen Bewusstseinserweiterung.

Letztlich ist das auch Frage, welche Voicings (also Akkordumkehrungen) in den Zusammenhang am besten passen. Ist die Gitarre (oder das Klavier) exponiert und soll möglichst eigenständig und interessant klingen, greift man zu raffinierteren Vocings, die auch den Hörer stärker fordern. Will man den Song "einfacher" klingen lassen und z.B. in der Band eher "bedienen", muss man wiederum die Funktionen und den Klang einfacher Griffe im Verhältnis zum Grundton kennen. Beispiel:

5
5
5
-
-
-
-

kann klingen als z.B.

Am (wenn Grundton A ist)
C6 (wenn Grundton C ist)
Fmaj7 (wenn Grundton F ist)
F# 7/b5 (wenn Grundton F# ist)
D9 (wenn Grundton D ist)
Gsus/9/13 (wenn Grundton G ist)

Grundsätzlich gilt: Je mehr Musiker beteiligt sind, desto sparsamer und ausgedünnter werden die Chords gespielt. Der Gitarrist in der Jazz-Bigband wird häufig nur die Terzen und Septimen schlagen, weil bereits andere Ensemblemitglieder/-gruppen die vollen erweiterten Chords herstellen (Bläsersätze und/oder Klavier). Und selbst der Gitarrist im Trio tut gut daran, nicht mehr als 3 oder maximal 4 Töne gleichzeitig klingen zu lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein, weil: Es gibt eine ganze Reihe "raffinierter" Möglichkeiten, ein- und denselben Akkord zu spielen. Da ist ein Chordfinder durchaus sinnvoll, sich diese Möglichkeiten einmal vor Augen zu führen – als Anregung, zum Lernen oder einfach in Sachen Bewusstseinserweiterung.

Hm, geht so. Meiner Meinung nach zumindest.
Ich habe die interessantesten Möglichkeiten, Akkorde zu spielen, niemals durch irgendwelche Akkordtabellen gefunden, sondern immer nur dadurch, dass ich die Materie selber, auf welche Art und Weise auch immer, "durchdrungen" habe. Für mich war das in jeder Hinsicht die bessere Wahl (und ist es auch immer noch).
Wenn ich überhaupt mal Anregungen in Form von Griffbildern als sinnvoll empfand, dann war das aufgrund irgenwelcher eher esoterischer Werke, a la "Reaching For The Uncommon Chord" (Alan Holdsworth) oder "The Advancing Guitarist" (Mick Goodrick).
Ansonsten empfinde ich die eigene "Durchdringung" in quasi jeder Hinsicht als die zig mal bessere Methode. Gibt da auch eine gar nicht so unübersichtliche Menge an Optionen.
Klar, Input von Anderen ist immer gut, aber diese Akkordtabellen kann ich persönlich leider nicht als echten Input bezeichnen, speziell deshalb, weil in den seltensten Fällen mal erklärt wird, welches Prinzip hinter dem Akkordaufbau steht. Wäre das anders, würde sowas vielleicht mehr Wert haben.

Gruß
Sascha
 
aber diese Akkordtabellen kann ich persönlich leider nicht als echten Input bezeichnen, speziell deshalb, weil in den seltensten Fällen mal erklärt wird, welches Prinzip hinter dem Akkordaufbau steht.

Das Prinzip ist doch der Vorgabe enthalten, z.B. A7/#11. Das musss man verstehen und üben. Der Rest ist Voicing. Die daraus möglichen zig (Voicing)Variationen auf dem Griffbrett bedürfen deshalb im Einzelfall keiner Prinziperklärung. Grifftabellen können zusätzlich anregend sein, wenn man eh schon versteht, was man macht. Hatte ich aber oben schon gesagt.
 
Das Prinzip ist doch der Vorgabe enthalten, z.B. A7/#11.

Sehe ich halt nicht wirklich so.
Das "Prinzip" ist für mich sowas wie "an einem Griffbild orientiert" oder "wirklich Umkehrungen gelernt" und dgl. Der verlangte Akkord wird sich vielleicht auf vielerlei Arten und Weisen darstellen lassen.

Der Rest ist Voicing. Die daraus möglichen zig (Voicing)Variationen auf dem Griffbrett bedürfen deshalb im Einzelfall keiner Prinziperklärung.
Genau das finde ich schon. Ein "Prinzip" a la Akkordumkehrungen von Drop 2 Voicings ist für mich eben exakt das, nämlich ein Prinzip.

Grifftabellen können zusätzlich anregend sein, wenn man eh schon versteht, was man macht. Hatte ich aber oben schon gesagt.
Nuja, jedem das seine. Ich habe aus Grifftabellen (wie ebenfalls schon gesagt) nie besonders anregende Dinge erfahren können. Hängt vermutlich davon ab, wie man an die Sache rangeht, und ich persönlich bin sowas wie 'n kleiner Forscher.

Gruß
Sascha
 
Das klingt vielleicht unheimlich kompliziert, so schlimm ist aber eigentlich gar nicht, wenn man es systematisch übt. Es gibt im Jazz bestimmte Griffbilder, die sich oft wiederholen,
als Beispiel Akkorde mit Grundton auf der E-Saite, z.B. A7:
x
5 = Quinte
6 = Große Terz
5 = Septe
x
5 = Grundton

In A7#5 ist logischerweise die Quinte erhöht, d.h. einen Halbton (einen Bund) höher:
x
6 = erhöhte Quinte
6 = Große Terz
5 = Septe
x
5 = Grundton

A7b5 ist die Quinte vermindert, also einen Halbton (einen Bund) tiefer:
x
4 = verminderte Quinte
6 = Große Terz
5 = Septe
x
5 = Grundton

In A13 findest Du neben der Septime eine Sexte, die liegt 2 Bünde (2 Halbtöne) über der Quinte:
x
7 = Sexte
6 = Große Terz
5 = Septe
x
5 = Grundton

Machen wir aus der Septe eine Sexte (1 Bund tiefer), dann haben wir A6:
x
5 = Quinte
6 = Große Terz
4 = Sexte
x
5 = Grundton

Ersetzen wir die große durch eine kleine Terz (1 Bund tiefer), dann werden Moll-Akkorde draus, z.B. Am6:
x
5 = Quinte
5 = Kleine Terz
4 = Sexte
x
5 = Grundton

Ein oft gespielter Akkord aus dem Griffbild ist A7/9. Die None findest Du einen Bund unter der kleinen Terz. Jetzt fügen wir auf der A-Saite noch eine große Terz ein und lassen den Grundton weg (im Jazz werden Quinte und/oder Grundton oft weggelassen):
x
5 = Quinte
4 = None
5 = Septe
4 = Große Terz
x

Sus4 - Akkorde findet man, indem die Große Terz durch die Quarte ersetzt (1 Halbton höher) wird. Spielen wir noch eine Quinte auf der A-Saite (Greift sich leichter), dann sieht A7sus4 so aus:
5 = Grundton
5 = Quinte
7 = Quarte
5 = Septe
7 = Quinte
5 = Grundton

Das gleiche Spiel kann bei Akkorden (z.B. A7) mit dem Grundton auf der A-Saite gespielt werden:
0 = Quinte
2 = Große Terz
0 = Septe
2 = Quinte
0 = Grundton
x

Am7 erhalten wir, indem wir die große durch die kleine Terz ersetzen:
0 = Quinte
1 = kleine Terz
0 = Septe
2 = Quinte
0 = Grundton
x

u.s.w. u.s.w.

Wer sich mit Jazz beschäftigt, kommt um diese Denkweise nicht rum, aber auch beim Solospiel oder Komponieren bringt es einen enorm weiter. Aber das braucht schon seine Zeit.
 
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