the_priest
Registrierter Benutzer
Beim AC30 heißt das mit dem Kathodenbias vor allem eines: Wenn eine Röhre kaputtgeht brennen die restlichen mit ab, da der AC30 nur einen Kathodenwiderstand für 4x EL84 hat. Wenn eine Röhre kaputtgeht, dann merkt der Benutzer davon nichts und die restlichen nehmen die zusätzliche Verlustleistung der defekten auch noch auf sich, was einen weiteren Ausfall einer Röhre zur Folge hat. Wie das weitergeht, das kann sich jeder denken.
Wegen diesem einen Kathodenwiderstand braucht man im AC30 möglichst gleiche Röhren, sodass sich die Verlustleistung möglichst gleichmäßig auf die vier Endröhren verteilt. Allerdings würde ich hier nicht irgendwelchen Verkäufern das Geld für JJ oder andere abfackelträchtige Röhren nachwerfen sondern russische 6P14P-EW (mit dem -EW bin ich mir jetzt nicht so sicher...), die sind nach Militärnorm spezifiziert auf 10000 Stunden Betriebsdauer (das garantiert sonst KEIN Hersteller!). Und ich kann euch sagen, die Dinger halten das auch aus...
Zum AC30 an sich ist zu sagen, dass diese Class AB - Endstufe (Nix mit Class A!) vom Design her fragwürdig ist. Hätte man jeder EL84 einen eigenen Kathodenwiderstand verpasst, dann könnte man da beliebige Röhren reinstecken, die müssten nichtmal gematcht sein. Das geht allerdings nur bei echtem Class A optimal, und das ist der AC30 bekanntlicherweise nicht (obwohl...die unsymmetrische Phasenumkehrstufe sorgt eh schon dafür, dass das egal wäre...).
Das andere ist das, dass die Röhren an den absoluten Grenzwerten (Verlustleistung!) bzw darüber (zu hohe Anodenspannung) gefahren werden.
Ich würde mir den Amp nicht kaufen, aber wer ihn mag, bitte
MfG OneStone
das ist jetzt wirklich nicht böse gemeint, aber hier merkt man den unterschied zwischen technikern und musikern: dem musiker ist es egal, wie das ding aufgebaut ist, wenn es fantastisch klingt, wird eben gekauft.
der techniker will nen gut aufgebauten verstärker haben, da ist der klang manchmal egal