Seh ich anders
Manch einer wird vll auch mit dem kleinen Finger sichere Bendings zusammenbringen , aber das , behaupte ich , ist eher die Ausnahme als die Regel.
Und Bendings zu spielen ist wiederum eher die Regel als die Ausnahme....
Die statistischen Behauptungen, was Ausnahmen und Regeln betrifft, sind denke ich haltlos, weil unbewiesen. Ich will sie weder bestreiten noch bestätigen, da
ich meine Beobachtungen nicht statistisch verallgemeinern will, aber genau das ist es was du da machst^^.
Ich seh durchaus viele Gitarristen mit 4 Fingern spielen und auch benden, ich selbst mach es und empfinde es nicht als Problem sondern nur als Vorteil.
Ich fürchte, dass viele (Anfänger-)Gitarristen Bendings nicht besonders gut hinkriegen (furchtbare Intonation), und zwar
egal ob mit Ring- oder kleinem Finger das liegt aber einfach an mangelnder Übung und fehlender Technik.
Zum sachlichen Argument
Wenn man aber zum Beispiel viele Bendings spielt wird man automatisch den Ringfinger anstelle des kleinen Fingers verwenden , ganz einfach weil man da mehr Kraft hat.
Du sollst natürlich nicht mit einzelnen Fingern benden. Bendings bekommen immer Unterstützung von den darunterliegenden Fingern. Daher sind sie mit dem Zeigefinger am schwersten, weil es da nur einen Finger gibt. Alles andere ist ganz gut machbar - die richtige Technik und Übung vorausgesetzt. Bendings mit kleinem Finger (unterstützt durch bis zu 3 andere) sind nicht unbedingt schwerer als die mit Ringfinger (unterstützt durch 2 andere), könnten im Gegenteil sogar einfacher sein.
Da wie schon mehrfach erwähnt viele Gitarristen
überhaupt nicht den kleinen Finger benutzen, ist natürlich die Beobachtung richtig, dass viele Gitarristen nicht mit dem kleinen Finger benden. Das steckte in der Aussage aber schon drin und ist deswegen nicht überraschend^^.
Und ich wiederhole mich: nur weil viele das so machen, wird es nicht richtiger.
Wer nie den Kleinen benutzt hat findet das natürlich auch mühsamer, ist ja klar. Man muss sich schon dran gewöhnen und genauso damit üben wie mit den anderen Fingern auch, wenn die anderen Finger sozusagen jahrelangen Vorsprung haben ist der Vergleich unfair.
Beides zu können ist nie schlecht....
Für einen Anfänger, der grad mit Pentatonik anfängt, ist es wichtig erst mal eine Entscheidung für eine Technik zu treffen, um die richtig zu lernen und zu automatisieren. Das klappt nie, wenn man alles durcheinander macht und sich ständig wieder neu entscheiden muss. So ist Üben uneffektiv und man kann schön seine Zeit damit verschwenden, ohne vorwärts zu kommen - ich denke jeder kennt das.
Um im Beispiel zu bleiben: ich kann doch nicht während ich meine Pentatonik-Position raufspiele auf nen anderen Fingersatz umsteigen, nur weil ich ein Bending machen möchte oder nicht.
So was macht man erst, wenn eine Technik richtig gut sitzt, dann kann man das auch mal wieder auflockern.
In Stein gemeißelt ist sowieso nichts. Tatsächlich kommt irgendwann der Punkt, wo man sich eh von Positionen und Fingersätzen löst und eher die Gitarre als Ganzes betrachtet. Man stellt sich nen Ton vor und spielt den auch (hoffentlich^^), nach Gehör und Gefühl ohne irgendwelche Punktmuster im Kopf, und es muss egal mit welchem Finger möglich sein. Somit haben sich all die Fragen irgendwann erledigt. Aber bis dahin ist ein Stück Weg...
Gruß!