A-Gitarren Identifikation/Wertschätzung Sammelthread

Wenn es um Gitarren aus Frankreich geht, lohnt es sich immer, sich auch mal auf französischen Seiten umzuschauen, da sich die meisten Suchergebnisse bei uns auf deutsch- und englischsprachige Seiten beziehen.
Hier hat zum Beispiel jemand die wenigen Dinge, die über die verschiedenen Modelle von Trameleuc bekannt sind, zusammengefasst: http://yechmadeo.free.fr/Monde/Le monde de Seb/Trameleuc.htm
Leider sind die Fotos nicht besonders gut/groß.

Unsere hat die meiste Ähnlichkeit mit einer PAH-10,

In diesem 6-seitigen Thread geht es auch um Gitarren von Trameleuc: https://www.benoit-de-bretagne.com/forum/viewtopic.php?t=5257
Guy Trameleuc stammt aus Trégueux, bei Saint-Brieuc in der Bretagne. In diesem Artikel einer Lokalzeitung aus dem Jahr 1991 wird er als Gitarrenbauer mit berühmter und internationaler Kundschaft bezeichnet.

Le Pays breton Janvier 1991.png


Seine ersten Modelle sollen aus dem Jahr 1985 stammen, spätestens ab 1989 übernahm der US-amerikanische Vertrieb Saga Musical Instruments die Produktion. De Gitarren ließ Saga bis 1992 bei einer japanischen Firma bauen, dieser Hersteller ist wohl nicht bekannt.
Zu den Abkürzungen lässt sich sagen:
PI bedeutet palissandre indien = indischer Palisander, AH Acajou du Honduras = Honduras-Mahagoni und falls davor ein weiteres P steht, bedeutet es placage = Furnier.
Die Zahl 15 soll für Fichte stehen, dann könnte - so meine Vermutung - die 10 für Zeder stehen.
Das Modell PPI-15 soll zum Beispiel im Katalog von 1990 so beschrieben worden sein: Decke aus Sitka-Fichte, Palisanderboden und -seiten aus Indien, Griffbrett aus zwei Teilen Mahagoni aus Honduras, Griffbrett aus Palisander aus Indien, Steg aus Palisander aus Indien

Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass es sich wirklich um ein älteres Modell handelt, das noch von Trameleuc selbst hergestellt wurde oder das ein Muster war.
Hier geht es auch um eine Wertschätzung für eine Gitarre, die noch von Trameleuc gebaut wurde und die meiner Ansicht nach einige Gemeinsamkeiten mit "unserer" Trameleuc hat. Leider gibt es nur zwei Bilder davon. Für diese Gitarre wurden 1500 Euro vorgeschlagen!
https://www.les-grandes-guitares-acoustiques.com/t3416-estimation-guitare-trameleuc
Natürlich wird es immer einen Unterschied zwischen dem ursprünglichen Verkaufspreis und dem realen Gebrauchtmarktpreis geben. Für 300 Euro würde ich so eine Gitarre auch ohne Bedenken kaufen, aber Liebhaber würden wahrscheinlich deutlich mehr zahlen, wenn es mehrere Interessenten gibt!

 
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Für diese Gitarre wurden 1500 Euro vorgeschlagen!
Aber da ist anscheinend auch von Boden und Zargen aus Riopalisander die Rede. Aber das hat die hier angefragte Gitarre ja nicht.
 
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gidarr

Du hast da einen sehr guten Beitrag gepostet mit interessanten und aufschlussreichen Infos.

Danke Dir!
 
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Wenn nun hier nicht nur ein karierter Schlafanzug, sondern auch eine Trameleuc zu sehen ist, wäre das ein weiterer Hinweis darauf, dass es sich nicht um "irgendeine", möglicherweise unterwertige Kopie handelt. Leider kann ich nicht wirklich erkennen, was da auf der Kopfplatte steht...
 
Du hast recht! Das ist unsere Gitarre!
Damit hat sich der Wert soeben vervielfacht. Aber ich bin gar nicht so, wir würden sie für 10.000 abgeben. 😂
 
Hallo,

ich habe eine Ovation Gitarre geerbt und möchte sie aus finanziellen Gründen verkaufen. Jemand bei eBay Kleinanzeigen bietet mir 250€ ist das ok? Oder ist die Gitarre mehr wert?
Wie kriege ich raus um welches Modell es sich handelt?

Hier die Fotos

ovation.jpg

ovation_00.jpg
ovation_inlay.jpg
 
moin, die Modell-N° steht oben rechts auf dem Zettel unter dem Schallloch. In diesem Fall dürfte es sich um eine Balladeer Model 1621-1, etwa aus dem Jahr 1975 handeln. Wenn sie technisch ok ist, sollte ein angemessener Preis von etwa 500 - 600 € angenommen werden können. Gibt natürlich Abzüge für Dings & Dongs und evt. Zuschläge, falls ein Original-Koffer vorhanden sein sollte oder der Zustand makellos ist.

Die 400 €, die du bei EBKA dafür haben willst, sollten für eine USA-Ovation (vernünftiger Zustand vorausgesetzt) immer drin sein. Da würde ich mich auch nicht `runterhandeln lassen und eher mal bei 700 € anfangen. Reagieren kannst du dann ja immer noch :cool:

Grüße
 
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Hallo Leute,

ich bin von einer Freundin gefragt worden, ob ich jemanden kenne, der etwas zu einer alten Gitarre sagen kann, welche Sie aus einem Nachlass erhalten hat. Anbei sind ein paar Bilder. Sie weiss nur, dass diese wohl aus den 1950er Jahren stammen soll. Google kennt die Firma "esgo" nicht.

Kann hier jemand etwas dazu sagen? Was könnte so eine Gitarre Wert sein? Gibt es Internetseiten wo man etwas darüber erfahren kann?

Würde mich freuen wenn jemand etwas dazu sagen könnte.

Vielen Dank im voraus.
 

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Google kennt die Firma "esgo" nicht.

Kein Wunder, sie heißt ja auch Esge und stammt vermutlich aus Ostdeutschland. Viel mehr ist nicht bekannt: https://www.schlaggitarren.de/home.php?text=hersteller&kenn=40

Diese Tatsache trägt natürlich dazu bei, dass solche Gitarren im Vergleich zu ähnlichen Instrumenten bekannter Hersteller preisgünstiger gehandelt werden.
Zur Orientierung ein gewerbliches Angebot für 349 Euro: https://reverb.com/item/33457144-esge-archtop-guitar-1950s-ultra-rare-made-in-germany
 
N'abend!
Ich hab mir was neues eingefangen: Eine Som D'ouro. Baujahr wahrscheinlich Mitte 70er. Leider gibt das Netz wenig darüber her.
Weiß hier jemand mehr als im Netz steht?
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Leider gibt das Netz wenig darüber her.

Finde ich nicht unbedingt. Som D’ouro war in den Siebzigern eine brasilianische Gitarrenfirma, die in Verbindung zur ebenfalls brasilianischen Firma Di Giorgio stand. Wahrscheinlich wurde sie von Di Giorgio später auch gekauft. Manche Gitarren, die vermutlich von Som D’ouro gebaut worden sind, wurden auch unter dem Label Di Giorgio verkauft. Ein größerer Teil - oder alle Gitarren von Som D’ouro war wohl für den Import bestimmt, besonders für die italienische Firma EUROMUSIKAL in Ancona, (der Gründer von Di Giorgio stammte auch aus Italien).
https://violoesdealtaclasse.wordpress.com/2019/03/02/di-giorgio-and-som-douro/
https://violoesdealtaclasse.wordpress.com/2021/04/30/di-giorgio-bora-bora-1974/
https://minhaguitarradecedro.blogspot.com/2021/03/violao-12-cordas-di-giorgio-bora-bora.html
 
Danke gidarr. Aber genau diese Seiten findet jeder, der die Kunst zu googeln beherrscht. Mich interessieren mehr Erfahrungen, Erkenntnisse und Wissen zu genau diesem Modell aus eigenem Besitz o.ä. Vielleicht hat oder hatte jemand so eine Bora Bora. Wie viele sind noch in Umlauf. Gibt oder gab es bekannte Persönlichkeiten, die sowas spielten? usw.
 
Hallöchen liebes Board 🙂

Ich bin neu hier und hoffe das sich jemand findet der mir helfen kann.

Ich habe eine Cremona Luby 465 1959 von einem Freund für 70€ erworben weil sie mir von der Optik her gefiel.
Habe sie aufgearbeitet da sie total staubig und dreckig war. Ich habe Mal im Internet geschaut und nix großartig zu der Gitarre gefunden. Danach hab ich sie Mal bei eBay Kleinanzeigen reingestellt und da kamen unheimlich viele Nachrichten von Leuten die von mir ein Preis wollten.

Nun dachte ich mir das es vielleicht etwas teureres und seltenes ist🤔

PS ich weiß das die schon etwas verbastelt und nicht alles original ist

Wäre nett wenn ihr Informationen oder so habt:)

LG Olli
 

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Ich denke der finanzielle Wert dürfte regulär überschaubar sein, je nach Zustand, die 70,- jedoch vielleicht sogar überschreiten.
Es gibt allerdings eine kleine Fangemeinde von Ostblock Gitarren. Vielleicht solltest du sie hier anbieten, evtl gibts auch noch Infos.
Cheesey Guitars

Gibt auch eine Facebook Gruppe

Ansonsten:
https://www.guitar-list.com/brands/cremona

Vielleicht wäre deine Frage, auch in einem der Identifikations - Threads gut aufgehoben und kann, von den Mods, entsprechend verschoben werden ?
 

Das ist eine Jazzgitarre, bei uns früher auch als Schlaggitarre bekannt, die in der ehemaligen Tschechoslowakei, wo sie gebaut wurde, nach ihrem Vorbild als "Džibsonka" (eigentlich "Gibsonka") bezeichnet wurde. Sie stammt von der Firma CREMONA aus Luby, früher Schönbach, dem böhmischen Teil des Musikwinkels mit einer jahrhundertealten Tradition des Geigen-/Musikinstrumentenbaus. Aus Schönbach kamen nach dem Zweiten Weltkrieg Gitarrenbauer ins fränkische Bubenreuth, wo sie Firmen wie Framus und Höfner und viele andere begründeten.
Die in Luby verbliebenen tschechischen und deutschen Gitarrenbauer schlossen sich zu einer Genossenschaft zusammen, die aber nach ein paar Jahren verstaatlicht wurde, die Firma CREMONA. Danach stellten sie für die Firma CREMONA, n. p., LUBY Gitarren her, teilweise noch in ihren alten, privaten Werkstätten. Die Bezeichnung bedeutet CREMONA, Nationales Unternehmen/Volksbetrieb, Luby, das Modell heißt 465.
Ende der Fünfzigerjahre wurde die Produktion industrialisiert, ihre Bedeutung sank aber immer mehr, weil inzwischen elektrische Gitarren gefragt waren, die von anderen Firmen gebaut wurden. Die Firma wurde übernommen und 1962 zerstörte ein Feuer noch große Teile des Firmengebäudes, Viele Arbeiter gingen in Rente, es mangelte an Nachwuchs und so verlor CREMONA an Bedeutung. 1992 wurde das Unternehmen von der Firma Strunal Schönbach übernommen, die den Ortsnamen immer noch als Qualitätsmerkmal im Namen trägt.
1968 übersiedelte auch der Gitarrenbauer Alfred Bräuer mit seiner Familie nach Bubenreuth. Er wird oft als ein Erbauer dieser Gitarren genannt, mir ist aber nicht klar, ob und woran man seine Arbeit erkennen kann. Weil diese Gitarren wahrscheinlich von (vielen) verschiedenen Handwerkern gebaut wurden, haben sie sicher nicht immer dasselbe Aussehen. Die Instrumente aus den Anfangsjahren sollen noch aus Massivholz gebaut worden sein. Ganz allgemein kann gesagt werden, dass es sich um solide Instrumente aus dem gehobenen Bereich handelt, für die immer noch eine gewisse Nachfrage besteht. Vor allem in den Ländern des früheren Ostblocks werden sie für ihre Qualität geschätzt. In unseren Nachbarland werden sie im vierstelligen Euro-Bereich angeboten, ich finde also, dass sie - je nach Zustand - auch das Zehnfache dessen kosten dürfen, was Du dafür bezahlt hast. Wie groß die Nachfrage bei uns ist, kann ich nicht beurteilen.
Die Zahl 1065 auf dem Gitarrenzettel bezeichnet meiner Ansicht nach den ursprünglichen Preis in tschechoslowakischen Kronen, der von Staats wegen einheitlich vorgeschrieben war, 3555 dürfte die Seriennummer sein. Das Produktionsdatum ist 1959, Srp. könnte für den Instrumentenbauer stehen, aber das kann ich nur vermuten.
 
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Der Preis sollt sich auch nach Bespielbarkeit und Klang richten.
Wenn die Gitarre nicht gut klingt oder schlecht bespielbar ist, bundunrein, schnarrt ... würde ich die gar nicht haben wollen.
Griffbrett und Bünde sehen irgendwie nicht mehr so taufrisch aus, der Sattel gar nicht. Immerhin ein Nullbund.
 
Vor einem evtl. Verkauf auch mal das Griffbrett richtig reinigen und neue Saiten aufziehen -die Bünde gehören poliert und das Griffbrett frei von jeglichem weissen oder grauen Schmodder- lohnt sich freilich erst wenn die Gitarre grundsätzlich bespielbar ist. Aussehen tut sie ansonsten noch ganz gut.
 
Habe sie jetzt für 510€ an einem Mann verkauft der wirklich aus Tschechien kommt und einige solcher Gitarren besitzt:) danke für die Antworten und schönen Montag Abend noch.
 
Hallo Werte Community, mir wurde eine Gitarre geschenkt aus den 50er/60er Jahren, welche circa 30 Jahre nicht mehr bespielt wurde. Beim Stimmen sind h und e Saiten direkt gerissen. Habe sie erstmal aufbereitet, sprich Mechaniken gereinigt und gefettet, poliert und geölt. Sie ist mit 93cm ziemlich kurz. Ich vermute es ist eine Schlaggitarre. Würde sie gern wieder zum Leben erwecken aber bin mir unsicher bei der Saitenwahl.
Vielen Dank für eure Hilfe im voraus.
 

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