Hi,
die Songwriter ist zumindest auf dem Papier sogar ein ziemlich gutes Angebot. Mal abgesehen davon, dass ich persönlich das Modell wirklich sehr schön finde (obwohl es keines der ganz bekannten ist), ist Gibson trotz der Turbulenzen der letzten Jahre schon auch bei Akustikgitarren ein großer Name. Das verringert das Risiko bei Nichtgefallen um einiges, weil sie sich voraussichtlich besser weiterverkaufen lässt als eine noch so tolle Gitarre eines unbekannten Gitarrenbauers. Das Verhältnis zum Neupreis stimmt auf jeden Fall, und gebraucht wird sie selbst in den USA idR ein paar Hunderter teurer gehandelt.
Ob es sich lohnt, ist natürlich abhängig vom tatsächlichen Zustand - da muss man die eigene Begeisterung immer ein bisschen zurückstellen und genau hinsehen. Ist der Hals wirklich gerade und nicht irgendwie verzogen? Nicht einfach nur drüberschauen, sondern am besten auch mit einem Lineal checken, ebenso die Bundierung. Sind ungewöhnlich dünne Saiten oder dicke drauf, könnte es auf ein Problem hindeuten, das der Besitzer mit dem Halsstab nicht in den Griff bekommen hat. Sollten die Bünde sichtbar abgespielt sein, musst Du die Kosten einer Abrichtung oder sogar Neubundierung dazurechnen. Die Intonation solltest Du möglichst mit Stimmgerät prüfen. Die Leimnähte sind einen Blick wert, ebenso lohnt es sich, mal genauer ins Innere zu schauen. Ganz wichtig natürlich: Ist die Decke schön plan, oder wölbt sie sich am Steg, ist er womöglich etwas nach vorne gekippt?
Ist nun alles bei einer Gitarre dieser Qualitätsstufe nicht übermäßig wahrscheinlich, aber ein bisschen nüchtern bleiben ist beim Kaufen immer zu empfehlen
. Und wie gesagt, wenn sie technisch okay ist, ist das ein wirklich leckeres Teil, erst recht für den Preis.
Gruß, bagotrix