Sofern es nur um einen Ganzton rauf oder runter geht ... oder ein bisschen mehr, geht das alles ohne Probleme. Mit einem einfachen chromatischen Stimmgerät (Cliptuner z.B.) und etwas Übung geht das sehr schnell.
Stahlsaiten sind im Allgemeinen halt etwas lauter und klingen etwas brillianter als Nylonsaiten. Beides hat seine Berechtigung. Für Lap-Techniken würde ich auch Stahlsaiten bevorzugen. Abnehmen lassen sie sich auch etwas vielfältiger, da magnetisch.
Die Weissenborns sind halt alle fürs Sliden ausgelegt wie Du schon festgestellt hast. Damit legt man sich von vorne herein auf eine bestimmte Spieltechnik fest und eigentlich, meines Erachtens- auch
eher auf offene bzw. spezielle Stimmungen. Anders als die fünffingrige Hand kommt man mit einem Bottleneck, eine Stahlkamm, einem Bottleneck oder einer Slidebar kaum dazu den Bereich von mehreren Bünden gleichzeitig unterschiedlich anzusprechen, sondern bleibt auf einer Bundhöhe. Der von Anfang an besser passende "Tonvorrat" einer offenen oder speziellen Stimmung passt dann besser zu den Beschränkungen einer Slidetechnik. Okay, auf Standard-E geht auch einiges, aber halt nicht alles wenn man aufs Sliden beschränkt ist. Für einen Anfänger mit großem Interesse okay, zum Begleiten von Lagerfeuerliedern... naja. Ich stelle es mir gerade auch schwierig vor, auf einer Weissenborn ein Kapodaster sinnvoll zu montieren
Da du offenbar ein Projekt mit einem Anfänger vorhast, würde ich tatsächlich eine klassische Stahlsaitengitarre (Dreadnought) für den Anfang vorziehen. Die sind gebraucht in annehmbarer Qualität für 50,- bis 100,- problemlos zu bekommen (vielleicht auch günstiger) und ggf. auch wieder zu verkaufen mit geringem Verlust, wenn überhaupt. (Anspielen vorher kann nicht schaden...) Auch auf denen kann man prima sliden (üben muss man sowieso) aber halt auch viele gewöhnliche (Lagerfeuer-)Griffe und -techniken anwenden mit einem, zwei oder mehreren Fingern.
Weissenborn-style-Gitarren sind special-interest-Gitarren, viel seltener produziert und daher teurer.
Sollte dein "Projektmensch" Begeisterung für die Gitarre entwickeln, ist der Ausbau der unterstützenden Geräte, der Gitarren etc. fast grenzenlos. Es gibt variable (teure) Kapodaster die nur bestimmte Saiten runterdrücken, womit sich leicht spezielle Stimmungen erzeugen lassen (nur nach "oben" versteht sich), ein kleiner gebrauchter und älterer günstiger Transistorverstärker mit Effektsektion (clean können die fast alle gut, auch ab etwa 20,- bis 50,- zu bekommen) lässt Hall beimischen oder sonstwas. Für den Anfang reicht aber die Gitarre, ein Cliptuner und eine einfache Slidebar oder ein Bottleneck locker.