Ich verspreche mir einen besser klingenden Sound. Da ich relativ frisch in der Materie bin, kann es natürlich gut sein, dass ich mir zu viel verspreche.
Ich finde deine Idee gut. Es ist ein Schritt auf dem Weg, eigene Erfahrungen zu sammeln.
Auch das Hören (egal ob es um das Erkennen von Intervallen und Akkorden geht oder um verschiedene Klänge) muss erst entwickelt werden. Um eine Einschätzung zu bekommen, was denn nun an Röhrenverstärkern so toll ist, oder ob die Unterschiede zu anderen Amps überhaupt so groß sind, sollte man schon einen solchen Verstärker zur Verfügung haben und ihn regelmäßig spielen. Durchaus denkbar, dass man dabei zu anderen Einschätzungen kommt als andere.
Ich hab z.B. jahrelang einen Modeler gespielt und ging damit in die Endstufe meines JCM800. Ich fand den Sound ok bis gut und mochte vor allem die Vielseitigkeit. Da ausserdem eine Röhrenendstufe beteiligt war, bildete ich mir ein, so das Beste aus zwei Welten zu haben.
Eines Abends bei der Probe, ich hatte meine erst kürzlich erworbene Gibson LP dabei, musste ich aufgrund eines technischen Problems auf den Modeler verzichten. Ich dachte mir, für eine Probe wird's schon gehen und spielte den Marshall pur. Richtig clean ging nicht mehr, und für mehr Verzerrung bzw. Solo standen nur die Volumenpotis der Gitarre zur Verfügung.
Insgesamt fand ich es schon unkomfortabel, stellenweise hätte ich gern etwas mehr Gain gehabt, und ich hatte die Lautstärken für Quasi-Clean, Crunch und Solo nicht richtig im Griff, aber die Terz beim E-Dur klang so schön, dass ich ganz verblüfft war.
Das hatte ich irgendwie vergessen oder "früher" nicht richtig wahrgenommen.
Mittlerweile spiele ich einen H&K Triamp MkII und kann nur sagen, dass schon allein der Clean-Kanal zum Niederknien schön klingt. Hab ich auf diese Art noch nie von einem Modeler gehört. Auch die Bandbreite der Dynamik der Clean- und Crunch-Kanäle/Vorstufen ist unfassbar. Von flüsterleise bis "eigentlich schon zu laut" geht allein mit der rechten Hand. Selbst wenn man testweise viel stärker anschlägt als man es normalerweise tun würde, wird selbst das noch dynamisch umgesetzt. Ich denke, als fortgeschrittener Gitarrist spielt man mit einem solchen Verstärker nuancierter, weil man eine ganz andere Rückmeldung bekommt. Und das erhöht letztendlich wieder die persönliche Spielfreude. (Und alles ohne Endstufenverzerung.)