geht es darum, vor dem 20. Lebensjahr 10.000 Stunden geübt zu haben.
Angesichts des Umstands, dass viele nicht 60 nicht packen und man auch in den Industrienationen kaum älter wird als 80, entfällt damit 1/4 aufs Lernen, 2/4 aufs Nutzen und wieder 1/4 aufs Rentenalter. Vor 20 also richtig ordentlich was drauf zu haben, ist sicher nicht falsch, sondern eher spät. Mit 3h üben am Tag neben der Schule und 5h an den Wochenenden kriegt man die 10kh zwischen 6 und 15 locker voll.
Drittens sagt sogar der Autor selbst, dass es zum Beispiel bei Geige-Wunderkindern auch mit 7.000 Stunden hinhaut.
30% schneller als der Durchschnitt ist bei mir aber noch kein Wunder
Damit wäre ich etwas skeptisch. Ich denke, allen ist klar, dass auch die Qualität der Ausbildung eine Rolle spielt. Wir alle kennen die Karaoke-Sänger Mitte 30, die sicher schon 20.000h Sing-Sang auf der Uhr haben und immer noch glauben, dass sie mal die große Karriere machen, obwohl Bohlen sie schon 3x raus-ge-buzzert hat.
Irgendwann muss die Erkenntnis kommen, dass man das nicht zum Superstar bringen wird. Dazu braucht es den Willen zu Lernen, zu Übern, einen Meister bei dem man Lernt und der einen auch die Grenzen zeigt. Es muss ein Lernerfolg messbar sein und man muss sich einordnen können oder eingeordnet werden und dann auch den Willen haben, die Konsequenzen zu ziehen.
Ich hab meine Übezeit seit etwa drei Jahren dokumentiert. Mittlerweile stehen da ungefähr 1700 Stunden zu buche. An meinem Talent zweifle ich eigentlich immer.
Finde ich eine gute Idee! Wichtig ist, dass man ein ehrliches feedback bekommt, was z.B. bei Musiklehrern nicht unbedingt zu erwarten ist, weil die ja Geld mit einem verdienen wollen. (Ein Riesenproblem im Übrigen!).
So minutiös habe ich das nie gemacht. Ich habe mich aber nach der Orgelausbildung mit Klavier, etwas Gitarre, kurz sogar Saxophon und auch Schlagzeug probiert und jeweils geschaut, mit wieviel Übung ich wohin komme und wo andere stehen. Ich konnte das, den Lehrern zufolge, durchaus gut und mir wurde auch Talent bescheinigt, aber objektiv reicht mein Können nicht dazu, Profi zu werden. Das war schnell klar. Es reicht bei Weitem nicht. Das merkst du, wenn du mit richtig guten Leuten zusammenkommst und sie aufnimmst und dann mal schaust, wie gut die takes reproduzieren. Was Schlagzeug angeht, habe ich mich selber auf die ms-Bruchteile ausgemessen und es dann seingelassen. Ich halte zwar mit dem mit, was typische Bandschlagzeuger zu bringen, wir haben hier am Ort mit M.Breidenbach und ein paar Orte weiter mit Curt Cress zwei Beispiele, die das richtig können. Ähnliches sah ich, als ich begann, Pianisten aufzunehmen. Im Vergleich zu denen kann ich nix. Die Finger sind nicht genau genug. Habe auch seither nichts mehr investiert und inzwischen ist Vieles auch wieder weg. Was Keyboard angeht, habe ich heute gfs 10.000h beisammen, aber es reicht momentan nicht mal mehr für eine Hobbyband.
Mann muss nicht nur mit hohem Einsatz und zeitlicher Dichte lernen, sondern auch dabei bleiben. Ich mach das halt nun im Job nur mit meinem Hirn.