Ich finde diese Angabe auch gar nicht wettbewerbsorientiert.
Es geht schlicht darum, dass man eine gewisse Menge an Wissen und Fertigkeiten erwerben muss. Und dabei reicht es fürs Musizieren nicht, etwas einmal gelesen zu haben. Man muss sich damit beschäftigen, durchdenken, x-mal üben, bis es "in Fleisch und Blut" übergeht wie Fahrradfahren oder Schwimmen.
Die 10000 Stunden als Zahlenangabe sind geschenkt. Aber es gibt halt Internetangebote, die suggerieren, dass man mit ein paar Onlinekursen ein professionelles Niveau erreichen könnte ("werde Musiker", "Piano University", "
in wenigen Minuten wirst Du Dein eigenes Solo improvisieren können").
Am Anfang mag das alles gut gehen, mit allgemeinen Tips wie "mach das so", "übe diese Übung". Je weiter man kommt, desto spezifischer wird der Unterricht auf Dich zugeschnitten sein müssen, damit Du effektiv vorwärtskommst. Dabei beschäftigt man sich auch mit Dingen, an die ein Laie wahrscheinlich gar nicht so denkt.
Das soll aber wirklich nicht demotivieren! Musik machen macht doch auf jedem Niveau Spaß, und man lernt sowieso nie aus - es ist wahrscheinlich ein Leben lang so, dass man immer neue Sachen entdeckt und wieder x neue Projekte und Ideen hat. Von daher ist der Weg das Ziel.
Noch ein Beispiel - um Höhenbergsteiger zu werden und zB. den K2 zu begehen, braucht es auch eine Menge Training, Equipment, Erfahrung, körperliche Voraussetzungen und Engagement.
Trotzdem macht mir doch eine Wanderung im Alpenvorland oder Bayrischen Wald großen Spaß.
Aber mir sollte klar sein, dass ich nicht mit einem Internetkurs in vier Wochen soweit bin, dass ich auf eine seriöse Expedition gehen kann.