Der Hauptunterschied zwischen Synthesizer und Workstation ist: Eine Workstation hat immer einen Sequencer für MIDI-Steuerdaten (z. B. Noten), der mindestens so viele Spuren hat wie der Klangerzeuger Parts im Multimode hat (die Korg M1, die erste Workstation überhaupt, hatte je 8, alle folgenden hatten/haben 16), der auf ganze Songs ausgelegt ist statt nur sich wiederholende Patterns, und der nicht nur laden abspielen kann, sondern mit dem man Songs auch aufnehmen und nachbearbeiten (Noten nachträglich ändern, einfügen und löschen, Takte einfügen und löschen, transponieren, kopieren, Teile händisch neu aufnehmen usw.) kann.
Zweiter Punkt: Eine Workstation hat immer eine digitale, samplebasierte Klangerzeugung, die über einen ROM voller Samples und Sounds aus diversen Bereichen (Naturinstrumente und elektronisch, darunter auch komplette Drumkits) verfügt. Also genau die Klangerzeugung, die spätestens seit den frühen 90ern jedes Arranger-Keyboard hat (Stichwort "PCM"), aber wie bei einem Synthesizer voll programmierbar, nicht nur Fertigsounds. Oberklasse-Workstations können je nach Hersteller seit ca. 10-20 Jahren auch neue Samples importieren oder sogar selbst aufzeichnen.
Synthesizer können viele Arten der Klangerzeugung haben. Workstations können einige davon zusätzlich haben, sie sind aber immer auch (primär) samplebasiert zwecks großer Klangbandbreite.
Dritter Punkt: Workstations sind immer multitimbral. Das heißt, sie haben einen Multimode, in dem bis zu 16 (wie gesagt, die Korg M1 konnte nur 8) unterschiedliche Sounds unabhängig voneinander gespielt werden können. Bei Synthesizern ist auch das frei wählbar; viele Synthesizer, gerade analoge, können nur einen Sound wiedergeben, andere mehrere in Zahlen bis 16, es gibt sogar Modelle, die 26 Sounds auf die Art verwalten können, aber nur acht Stimmen haben, so daß nie alle 26 Sounds auf einmal ertönen können. Eine Workstation hat auch immer genug Stimmen, um alle Sounds gleichzeitig verwenden zu können.
Martman