Ich würde es auf drei Anforderungen runterbrechen:
- Sounds aus unterschiedlichsten Bereichen, wobei vom Konzertflügel über Streicher, Bläser und Orgeln bis hin zu Synthesizern und Drums alles vertreten und größtenteils sample-basiert ist. Die Sample-Sounds sollten in etwa den technischen Möglichkeiten zum Veröffentlichungszeitpunkt entsprechen. Bei der M1 liegt die Messlatte noch relativ niedrig, aber aktuelle Workstations sollten Multi-Samples können und Speicherplatz mindestens im dreistelligen MB-Bereich haben. Damit würde man sich von aktuellen PCM-Keyboards, Geräten mit primitiven GM-Funktionen oder zweckentfremdeten, mehr auf One-Shots ausgerichteten Samplern, die sich für ähnliche Sounds benutzen lassen, abgrenzen.
- Multi-Timbralität in Form von Layer- und Split-Möglichkeiten. Als Richtwert würde ich hier die M1 mit 8facher Multitimbralität als Minimum sehen. So grenzt man sich von Synthesizern, bei denen vierfache Layer (DSI Tetra/Nord Lead) möglich sind, ab.
- Ein eingebauter Sequencer, der die Multitimbralität des Geräts ausnutzen kann und genug Noten speichern kann, um ganze, nicht repetitive Songs am Gerät selbst erstellen zu können. Die Korg M1 bot da 4400-7700 Noten, was ich auch als Minimum sehen würde. So grenzt man sich zu Synths mit eingebautem Step-Sequencer ab, die in der Regel nur Patterns von wenigen Takten loopen können.
Effekte an sich würde ich nicht unbedingt als Kriterium sehen, inzwischen haben auch die meisten VA-Synths, Stage Pianos und Drum Machines Effekte an Bord, so dass das kein Alleinstellungsmerkmal oder hinreichende Voraussetzung mehr ist. Eher schon, dass man die vorhandenen Effekte auch pro Part bearbeiten kann, das können ein Großteil dieser Nicht-Workstations eben nicht.
Problematisch wäre noch die Abgrenzung zu Arrangern und Alleinunterhalter-Keyboards, die die Anforderungen prinzpiell auch erfüllen können. Da könnte man dann vielleicht den Verzicht auf eine Begleitautomatik als Kriterium anwenden. Aber einen Tyros würde ich grundsätzlich auch als Workstation sehen, auch wenn er einen etwas anderen Anwendungsbereich abdeckt.