(Ebay) Kleinanzeigen - Netiquette, Anekdoten, (Un-)Erfreuliches

War das nicht für 56K plus eine Flying V?
 
Rostl
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Statler
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Meine Erfahrungen sind überwiegend positiv, habe schon einiges verkauft und gekauft.
Klar es gibt immer wieder seltsame Anfragen, die sind zum Glück in der Minderheit.

Jedoch hatte ich gestern eine Entdeckung gemacht die mich doch ziemlich ärgert.

Vor ca. 2 Jahren habe ich über KA eine Hagstrom HIIN aus der 60th Anniversary Serie gekauft, die war lt. der Rechnung noch kein halbes Jahr beim Vorbesitzer.

Lt. Vorbesitzer alles original und unverbastelt.

Als sie ankam, fiel mir sofort der Riss an der Halstasche auf.
Der Verkäufer darauf angeschrieben, meinte dieser kurz und knapp - Nö da war nix.
Ok, dachte mir dass ich Pech hatte, und dies evtl. dem Transport geschuldet war.

Naja, die Gitarre war (für mich) unspielbar, die Saitenlage war so tief, dass sie nur mit extremer Zerre und Palmmutes zu spielen war, sonst gab es aus dem Amp nur gescheppert - gut, jeder mag es anders.

Die gute habe ich zum Tech gebracht, einmal Einstellen bitte, und Bünde checken.

Danach spielte sie sich mega.

Jedoch hatten alle 4 Poti so gut wie keinen Regelweg, es gab nur Zu und wenn man den Punkt erwischt hat -kurz vor Zu.
Auch beim Sound war ich hin und her gerissen.
Selbst die Rotomatic Tuner hielten nicht was sie versprachen, und schon garnicht die Stimmung.

Es entstand so etwas wie eine Hassliebe, die meiste Zeit hing sie an der Wand, und immer wieder überlegte ich sie zu verkaufen.

Als ich beschloss sie zu verkaufen, dachte ich mir - was soll’s, ich Verkauf sie nicht mit solchen Schrott Potis, und aus einem anderen Projekt hatte ich noch Teile über.

Nun hatte ich sie aufgeschraubt, oje …
die meisten Schrauben hatten kaum Halt, teilweise wurde falsch verschraubt und dann einfach daneben neu verschraubt (wenn sich das Teil, wie die Klinkenbuchse) versetzen ließ.

Die Verkabelung ein Wirrwar an verschiedensten Kabeln, Lötpunkte zum davonlaufen, die Schaltung folgte teilweise keiner Logik.

Da dies nicht meine erste Hagstrom ist, und ich schon mehrfach die Gelegenheit hatte bei diesen ins E Fach zu schauen, ahnte ich schon dass da was nicht stimmt.

Als ich mir dann die Tonabnehmer ansah, wusste ich - ich wurde beschissen.
Die Kappen der eigentlich verbauten Lundgren Design wurde dort entfernt, und auf günstige gelötet.

In Zukunft werde ich mir Bilder von allem schicken lassen, oder nur noch in meiner Region was kaufen, wo ich mich vorher selbst von dem Angebot überzeugen kann.

Jedenfalls, hat sie ne komplett neue Elektronik von mir bekommen, und ich hatte noch einen Satz Tonabnehmer (SD SH1 und SH5, leider nicht in schwarz Chrom).

Und jetzt passt es, sie lässt sich regeln, und klingt richtig gut - jetzt bleibt sie erstmal bei mir.
 
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Jetzt hatte ich wieder mal einen komischen Vogel. Schreibt, er hätte Interesse an einer inserierten Gitarre, ich antworte, ob er sie ausprobieren möchte und wo er herkommt:

Ist dann doch fast zwei Autostunden entfernt. Ich biete an, sie ihm auch zu schicken, wenn das zu weit ist und biete an, die Versandkosten zu tragen.

Er, ja prima und schickt seine Adresse, allerdings ohne Familiennamen.

Dann folgt meine Kontoverbindung und die Frage nach seinem Namen -- keine weitere Reaktion mehr.

Hat der Vogel vielleicht gedacht, ich würde sie ihm zum Testen schicken?:bang::gruebel:
 
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Ich glaube eher, dass das ein harmloser junger Typ ist. Er hat ein wenig billiges Zubehör für Gitarren inseriert. Komischer Typ halt.

Mit der Kontonummer selbst kann er ja nix anfangen. Mein Geschäftskonto steht ja auch am Briefpapier mit Name und Adresse dazu und da ist in der Regel viel mehr drauf, als auf dem Privatkonto.
 
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Heute hatte ich wieder mal ein sehr positives Verkaufserlebnis.
Ich forste gerade meine Sammlung etwas durch und biete einige Gitarren an. Darunter auch eine günstige Stagg, die irgendwann mal als Beifang bei mir gelandet ist und nie gespielt wurde.

Hübsche Gitarre, aber nix aufregendes, ich unteren dreistelligen Bereich. Es meldet sich ein Interessent und ich bin davon ausgegangen, dass da ein ganz Junger kommt, der halt eine gute, billige Gitarre sucht.
Heute kam er die Gitarre abholen, erwachsener Mann, mit stattlichem Auto angereist und spricht von einem großen Moment für ihn.
Ich meinte noch, schön, dass er Freude hat, aber die Gitarre ist ja doch nichts besonderes.

Da zeigt er mir ein altes Foro: Genau diese Stagg war vor 25 Jahren seine erste Gitarre, genau in diesem Blau und er suchte eine solche schon sehr lang. Cool!
Obwohl er einige Gitarren hat, auch originale PRS, wollte er genau diese wieder haben.

35 Stagg R 500 08.JPG


Solche Geschichten mag ich. Wir haben uns gemeinsam gefreut!
 
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Ich glaube eher, dass das ein harmloser junger Typ ist. Er hat ein wenig billiges Zubehör für Gitarren inseriert. Komischer Typ halt.

Mit der Kontonummer selbst kann er ja nix anfangen. Mein Geschäftskonto steht ja auch am Briefpapier mit Name und Adresse dazu und da ist in der Regel viel mehr drauf, als auf dem Privatkonto.
Lastschriftverfahren und Betrug damit gab's schon immer, aber mit PayPal wird das ganze nochmal einfacher, siehe z.B. https://www1.wdr.de/nachrichten/paypal-betrug-gastzugang-iban-100.html - das ganze kann zumindest sehr lästig werden.
 
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*** Darunter auch eine günstige Stagg, *** Hübsche Gitarre, aber nix aufregendes, ***
STAGG (EMD Music) ist eine in D immer noch unterbewertete Marke, gerade im Bereich Gitarren und Bässe. Ein belgisches Unternehmen, dass schon sehr früh in China ein Werk hatte, lange bevor die "etablierten" Hersteller an eine Chinaproduktion dachten.
Anfangs war die Qualitätschwankung ein Problem, aber Anfang der 2000er hat STAGG / EMD Music sein Chinawerk qualitativ komplett umgekrempelt und liefert zuverlässige und gute Qualität im unteren und mittleren Preisbereich.

Was die wenigsten wissen:
STAGG gehört zu den größten Musikinstrumentenherstellern der Welt und bietet - ähnlich wie YAMAHA - ein Vollsortiment an (wobei YAMAHA oft auch unterbewertet wird...).

In B, F, CH, Asien und Kanada haben STAGG-Instrumente und -Geräte zurecht ein wesentlich besseres Image, als in D.

Insofern kann ich deinen Käufer gut verstehen...

Grüße
RJJC
 
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Da zeigt er mir ein altes Foro: Genau diese Stagg war vor 25 Jahren seine erste Gitarre, genau in diesem Blau und er suchte eine solche schon sehr lang. Cool!
:great:
So eine ähnlich Begegnung hatte ich beim Verkauf eines alten Entertainer-Keyboards, dass mein Opa noch gespielt hat. Bei mir stand es nur rum. Dem Käufer war sogar egal, dass es voll funktionsfähig war. Anspielen wollte er auch nicht. War sein erste Keyboard, und jetzt wollte er wieder so eines besitzen...
Ich selber habe meine Erinnerungen lieber in mir, und belaste mich nicht mit Zeugs, das nur rumsteht, und einem deshalb vielleicht noch ein schlechtes Gewissen macht...
 
Solche Geschichten mag ich.

Eine ähnliche Geschichte hat vor einigen Jahren Peter Bradshaw, damals Filmkritiker beim britischen Guardian, erzählt. Leider gibt es keinen passenden Thread für solche Geschichten, aber vielleicht hätte sich doch ein eigener Thread gelohnt.
Peter Bradshaw hatte als Jugendlicher in den Siebzigern mit dem Gitarrenspiel begonnen, zuerst auf der klassischen Gitarre, war er dann doch zur E-Gitarre gewechselt. Zu seinem 16. Geburtstag bekam er von seinem Vater einen Les-Paul-Nachbau der fernöstlichen Marke Columbus geschenkt, mit der er auch in Bands spielte. Später wollte er diese Gitarre dann auf dem Müll entsorgen, auch wenn ihm diese Entscheidung nicht ganz leicht fiel. Ein junger Mann nahm sie ihm aber ab und nach 20 Jahren erhielt Bradshaw eine E-Mail von einem Gitarrenhändler, der ihm mitteilte, dass er seine E-Gitarre habe. Die Gitarre war vermutlich durch einige Hände gegangen, aber sein Vater hatte die Angewohnheit, seine Besitztümer mit Adressaufklebern zu versehen und so war der Händler auf den ursprünglichen Besitzer gestossen, dem er sie zu einem passablen Preis verkaufte. Bradshaw war so begeistert, dass er beschloss, erneut einzusteigen und vielleicht sogar wieder eine Band (mit seinem Sohn?) zu gründen!
Als Autor beschreibt er das natürlich mit besseren Worten.
Der Original-Artikel von 2016
Im Freitag kam eine Übersetzung ins Deutsche, die im Internetarchiv zum Glück erhalten blieb:
https://web.archive.org/web/2017012...tag.de/autoren/the-guardian/ich-dreh-voll-auf
 
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.................
Solche Geschichten mag ich. Wir haben uns gemeinsam gefreut!
Das ging mir auch so:

Auf Kleinanzeigen gab es vor kurzem ein Inserat einer Gitarre, der ich wohl schon Mal 1981 begegnet bin. Damals wollten meine Eltern und der Typ im Laden, dass ich sie kaufe. Ich war aber verblendet und wollte unbedingt eine Gibson. Er spielte sie mir vor und preiste sie in höchsten Tönen. Selbst als er sagte, Billy Gibbons würde auch so ein Teil spielen und er hat sie sogar mitentwickelt, wollte das bei mir nicht "klick" machen. Ich war "Marken-verbohrt"....Gibson, sonst nix....(zu meiner Schande muss ich sagen, es war auch noch eine Marauder, billigste von billig Gibson-Gitarre)
Später habe ich das dann echt bereut.
So und nun, nach 43 Jahren, läuft mir die Gitarre wieder über den Weg. Ich kann natürlich nicht beweisen, dass es genau diese war, aber die Chance ist ziemlich groß. Die Verkäuferin (der Besitzer ist gestorben) hatte noch die original Rechnung vom 29.10.1981 (hat sie mir zur Gitarre gelegt) und der Laden ist der, wo ich war um 1981 eine Gitarre als Geburtstagsgeschenk für mich zu kaufen. Und ja, ich habe im Dezember Geburtstag und wir waren im Herbst da. Und da es nicht viele von diesen Gitarren gibt (angeblich nur 300) wird es auch nicht viele in diesem Laden gegeben haben. Wahrscheinlich nur 1.....
Die Verkäuferin ließ mit sich handeln, da sie etwas zu teuer inseriert wurde und ja, jetzt ist sie mein! Paypal-Gebühren habe ich natürlich übernommen.
Eine nette Geschichte, die über Kleinanzeigen zustande kam.

Es ist die rechte der beiden:
2x Erlewine MB.jpg

2 x Erlewine Automatic, links wohl um 1983, rechts definitiv von 1981.
Beide Made in Japan (nicht zu verwechseln mit den Hondo Automatics aus Korea).

Ziemlich frühe Super-Strats.
 
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Coole Geschichte und vor allem - schicke Gitarre! Aber ist die hohe E-Saite da tatsächlich so nah an der Griffbrettkante oder täuscht das durch die Perspektive?😲
 
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