Neues am Amp-Markt

Ich denke, daß man einer Firma wie Marshall, die es seit 1962 mit 250 Mitarbeitern und 60 Mio € Jahresumsatz schafft auf dem Markt zu bleiben und diesen dermassen geprägt hat wie wenige andere, eine Marktbeobachtung/Analyse und Rentabilitätsrechnung zutrauen darf.

Nja, da würde ich dir an sich schon zustimmen, aber dann kommen mir leider Erinnerungen hoch von den letzten 10 Jahren an absolut unterirdischer Produktentwicklung, und ich denk mir: Eine Rentabilitätsrechnung ist hier vielleicht gar nicht das Problem, sondern die Tatsache, dass der Platzhirsch den Markt bereits verliert. ;-)

Ist egal. Am Ende müssen die Teile klingen. Basierend auf den bisherigen Videos klingt der Plexi für mich ganz cool, der JCM 800 eher so lala.
Noch skeptischer bin ich sogar bei den Pedalen, weil: 1. identifizieren Gitarristen Marshall nicht als Pedal Brand (bis auf wenige Ausnahmen war das alles immer recht grausig), 2. ist der Markt zugeballert mit Amp-in-a-Box Pedalen, und den guten Ruf haben da eher UA und Konsorten.

Will hier auch nicht die Stimmung killen, ich liebe meinen 1987er Silver Jub! Finde nur, dass die Firma das Rennen nach dem JVM an andere Firmen abgegeben hat. Und glaube auch nicht, dass man das rückgängig machen kann.
 
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Blackstar DA100 sieht sehr lecker aus, klingt geil, hat so viele Features und ist für 1250 Pfund gelistet.
 
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Leute, günstig gibts auch:

 
@gutmann
meinst du Blackstar klingt so scheiße wie Peavey oder das Marshall mit über 3.5 K nicht hoffnungslos überteuert ist?

verstehe nicht dein Punkt.
 
Jo. Aber der Friedel ist hingegen mechanisch vollkommen anders - kostenoptimiert - konstruiert.
 
Und nu?
 
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Zu den gemoddeten Marshalls möchte ich auch meinen Senf dazugeben.
Da wird eigentlich versucht eiskalten Kaffee der schon verdunstet ist wieder aufzuwärmen.
Die Struktur des JCM800 bietet sich zum pimpen auch nur so an, mit der Gefahr dass man es einfach übertreibt.
Zumindest die Marketingabteilung von Marshall ist clever dies als Innovation zu vermarkten.
Es gibt sicherlich genügend Konsumenten, die darauf hereinfallen.
Zumal hier die Mods mit Transistoren und Dioden daherkommen.
Ich werfe mal das Wort kostenoptimiert in den Raum.
Für so ein paar Bauteile diesen Mehrpreis zu verlangen ist Wucher.

Wer das nicht will, dem eröffneten sich schon in der Vergangenheit diverse Möglichkeiten,
ohne dem Amp einen veritablen Schaden zuzufügen. Aber der Reihe nach.

- Man konnte den JCM800 zu erfahrenen Technikern zum Modden geben.
Dabei wurden, wenn der Techniker dachte, dass er die Gesetze der Physik aushebeln kann,
so manche dieser Teile mehr Schaden als Nutzen zugefügt.

- Von Soldano gab es den Hot Mod for Marshall JCM800.
Dabei wurde die mittlere ECC83 (Doppeltride) durch eine mit einem Adapter und weiteren Bauteilen versehenden
Dreifachtriode 6K11 ausgetauscht, so dass man eine weitere Gainstufe besaß.
1.jpg


- Legendary Tones HOT MOD V2 EVO
Dabei wurde die mittlere ECC83 (Doppeltride) durch eine mit einem Adapter und weiteren Bauteilen versehenden
zwei Doppeltrioden des Typs ECC83 ausgetauscht. Nicht nur mehr Gain ist das Ergebnis.
Es gibt auch noch weitere Tonspielereien. Von dieser Alternative gibt es weitere Diversifizierungen.
IMG_20250124_205453.jpg


- NOVIK N602 und N1202 Amps
Dies ist ein auf dem JCM800 basierender Amp.
Dem Verstärker wurde eine weitere Gainstufe und eine Booststufe spendiert und zweikanalig aufgebaut.
Als Bonbon erhielt der Amp einen genialen FX-Loop.
IMG_20250124_205425.jpg

IMG_20250124_205528.jpg


Das sind nur drei von sicherlich unendlich vielen Möglichkeiten, einen JCM800 zu tunen.
Dabei haben die Alternativen von Soldano und Legendary Tones einen enormen Vorteil
und zwar das diese einfach zu installieren und deinstallieren sind.
 
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Man kann nicht alles haben.
 
37.99 USD .... da kostet ja ein TS9 mehr :D
 
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By the way, das sind Preis und Vertriebsmodell für den Jose, recht... *hüstel* ... exklusiv. Mein Interesse hat sich gerade wieder etwas gelegt 😬

Anhang anzeigen 971699
Zumal laut Aussage von Friedman selbst dieser Amp exklusiv über Friedmans Custom Shop bestellt werden kann und nicht über einen Händler. Heißt, das Ding muß importiert werden. Da wären wir ganz schnell bei um die 4.600 €.
 
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Nja, da würde ich dir an sich schon zustimmen, aber dann kommen mir leider Erinnerungen hoch von den letzten 10 Jahren an absolut unterirdischer Produktentwicklung, und ich denk mir: Eine Rentabilitätsrechnung ist hier vielleicht gar nicht das Problem, sondern die Tatsache, dass der Platzhirsch den Markt bereits verliert. ;-)
(…)
Will hier auch nicht die Stimmung killen, ich liebe meinen 1987er Silver Jub! Finde nur, dass die Firma das Rennen nach dem JVM an andere Firmen abgegeben hat. Und glaube auch nicht, dass man das rückgängig machen kann.
Ich muss gestehen: Mir ist schon einer abgegangen, als ich die beiden Amps gerade entdeckte… Aber es stimmt schon: So etwas erhoffen sich Marshall-Fans schon seit Jahren. Jahrzehnten? Naja, zumindest diejenigen, die noch was mit den großen Topteilen anfangen können.

Anderseits ist es so: Die „Mods“ oder Adaptionen anderer Hersteller zielten auf Eigenschaften ab, die ein ein JVM 410 ja eigentlich schon ab Werk beinhaltet… Dass es seitdem keine echten Innovationen aus dem Hause Marshall gab, liegt vielleicht auch daran, dass das Thema Marshall-Sound ausentwickelt ist?

Insofern sind die beiden Amps wohl mehr ein back-to-the-roots, bzw. sprechen Puristen an. Ich würde mir von beiden versprechen, dass sie sich einen spürbaren Tick direkter anfühlen und klingen, als das hochgezüchtete Mehrkanal-Amps können, wo mitunter Sound in den langen Signalwegen hängen zu bleiben scheint.

Was die Preise angeht: Erscheint mir auch einen Tausender zu hoch pro Amp, aber andererseits werden die Teile in England gebaut, vermutlich in eher kleinen Stückzahlen und wir sind gewohnt an das Preisniveau von in China gefertigten Großserien.

Im Übrigen: Meinen 5150 kaufte ich 1992 für 2.300,- DM, ein Rectifier lag damals bei 3.000,- DM. Das ist vergleichbar. Manchmal staune Ich auch, was Leute bereit sind, für „Custom-Shop“-Gitarren auszugeben, dann aber über die Preise von Amps jammern.

Das Rennen um die Gunst der Metal-Gitarristen hat Marshall übrigens schon in den 90ern verloren … Das ging soweit, dass ich erst vor 2 Jahren entdeckte, was für ein guter Amp der TSL 100 ist. Der muss sich weder hinter 5150 oder Rectifier verstecken, hat vielseitigere Zerrsounds und einen deutlich überlegenen Clean-Channel. Allein, als der 1998 erschien, war der Zug schon abgefahren. Ich kann mich nicht erinnern, in jenen Jahren mal einen Marshall bei (damals…) „modernen“ Metal-Bands gesehen zu haben. Da gab’s nur noch Peavey und Engl, vereinzelt mal ein Mesa. Obwohl mit 800ern gestartet, hatte auch ich Marshall seit den 90ern für fast 30 Jahre nicht mehr auf dem Schirm. Wenn auch zu Unrecht… denn mit einem Marshall macht man halt nie etwas falsch ;-)

Letztlich: Reizen würden mich die beiden Amps, realistisch betrachtet dürfte man aber mit einem gebraucht günstig zu bekommenden TSL oder JVM auch sehr nahe an deren Sounds herankommen.
 
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Manchmal staune Ich auch, was Leute bereit sind, für „Custom-Shop“-Gitarren auszugeben, dann aber über die Preise von Amps jammern.
Ich staune darüber immer wieder; viele kaufen sich für 5-stellige Beträge eine CC, Murphy Lab, True Historic, Master built, Private Stock oder Artist Edition, aber 4.000 € für einen handverdrahteten Dreikanaler sind zu viel :cool:

realistisch betrachtet dürfte man aber mit einem gebraucht günstig zu bekommenden TSL oder JVM auch sehr nahe an deren Sounds herankommen.
Mit meinem (gemoddeten) JVM410H + 4x12er Box (Greenbacks) bekomme ich alles hin, von zart bis hart; auch böse dropped Tunungs (E-Saite auf C#) funktionieren bestens.
 
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Komisch das hier keiner über 3rd Power was schreibt, deren (bzw. Dylana's) Amp Kreationen sind spektakulär und definitiv ihr Geld wert, vor allem die älteren Modelle wie der Kitchen Sink, Kitchen Sink EV, Wooly Coats, Spanky, usw.
Für den neuen Dragon heißt es dass sie die Produktion nun ausgelagert zu haben und von Turret auf PCB umgestiegen sind, allerdings heißt es bei Bananas at Large (dem Händler wo es den Dragon exklusiv gibt) dass der Amp handwired ist... schaun wir mal wie die Qualität sich da hält...

Kitchen Sink von Innen:
1738053184357.png
 
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aber 4.000 € für einen handverdrahteten Dreikanaler sind zu viel

Kommt halt auch auf die Geographie an.
Wenn gewisse Amps (z.b. Bogner, Mesa) nur deshalb 4K kosten, weil sie hier importiert werden müssen, dann versteh ich 100%, warum das niemand bezahlen will. Denn in den Staaten sind besagte Amps schon eine Spur erschwinglicher.

Und dann kommt halt hinzu, dass wir in Deutschland selber 1-2 Hersteller haben, die im direkten Vergleich oft sogar besser sind.
Kleines Beispiel: Wer auf JCM800 steht, kann getrost zum Diezel VH4 greifen. Im Channel 2 ist das quasi der selbe Amp. Ich habe im Blindtest die beiden (über das selbe Cab) nicht außeinanderhalten können. Die Unterschiede sind marginal. Nur hat der Diezel halt direkt einen FX Loop, viel mehr Gain, und ein tighteres Low-End. Also genau das, was uns jetzt Marshall nochmals teuer verkaufen möchte. Diezel VH4s gibts hier in Deutschland manchmal schon unter 2K auf Kleinanzeigen. Die Amis beneiden uns darum sehr. Die zahlen für die Mühlen unfassbare Summen. Und am Ende hat man sogar noch ein regionales Unternehmen unterstützt.

Vor dem Hintergrund wären 4K für mich auf jeden Fall zu viel.
"Only a Marshall sounds like a Marshall" ist halt vor allem eine Marketingplattitüde.
Und wie gesagt - ich liebe meinen Silver Jubilee sehr. :)

Dann kommt hinzu, dass Amis für Marshall (zumindest zu EU-Zeiten) immer mehr bezahlt haben als wir. Das Pricing ist ziemlich krass am Ami-Markt ausgerichtet.
Für uns ist es doch um ein vielfaches leichter, einen gebrauchten 2203 zu kaufen und zum Finkhäuser zu fahren. Oder zum Peter Diezel. Oder oder oder...

Ich finde: Wer einen gemoddeten JCM800 haben will, kann einen Silver Jubilee kaufen, einen 2203 modden lassen oder einen Diezel VH4 gebraucht nehmen. In allen 3 Fällen fährt man deutlich günstiger und hat das nahezu selbe Resultat.
 
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