Gitarren kaufen früher und heute

oliveramberg
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Früher:
Gitarrist ging in ein oder mehrere Geschäfte und testete Gitarren. Irgendwann fällt eine Entscheidung. Gitarre wird gekauft und nach Hause genommen. Zuhause öffnet man den Koffer und freut sich tierisch über die neue Gitarre und spielt gleich drauf los :giggle:. Dann ruft man einen Freund an und erzählt ihm vom Kauf. Danach spielt man wieder auf der neuen Gitarre und freut sich weiter.

Heute:
Man fragt zuerst in Foren nach, welche Gitarre passen könnte :unsure:. Danach gibt es eine Vorselektion. Diese wird dann mit Online-Reviews und YouTube-Reviews gecheckt. Dann fragt man wieder in den Foren nach ob die Auswahl optimal ist. Neue Modelle werden genannt. Die müssen nun auch evaluiert werden. Viele Tage/Wochen/Monate später entscheidet sich für DIE eine und bestellt sie online. Man fragt ab Tag der Bestellung beim Händler per Mail nach, ob sie schon unterwegs ist. Ist sie nicht... erster Stressmoment. Dann endlich; Die Gitarre kommt an. Soll man sie nun einfach auspacken oder doch ein Unboxing-Video machen? Hmmm.... Man entscheidet sich fürs sofort auspacken (man kann sie nachher wieder einpacken und dann ein Fake-Unboxing-Video drehen). Erste Mängel bei der Verpackung entdeckt. Hätte man besser machen können. Dann endlich: Koffer auf. Huch, die sieht irgendwie anders aus als in den Fotos und Videos... Egal. Erst Mal helles Licht auf die Gitarre richten und nach Mängeln suchen. Die gibt's bestimmt. Macro-Aufnahmen mit dem Smartphone können auch hilfreich sein. Da! Ein Mikrokratzer im schwarzen Lack. Sauerei. QC für'n Allerwertesten :bad:. Die Pickups müssen sicher auch getauscht werden. Das gibt wieder viel zu googeln. Puhhhh.... Gitarre einstecken und testen. Klingt nicht so wie im Video. Liegt sicher am Kratzer im Lack. Mist! Der Hals passt auch nicht wirklich. Gleich mal in den Foren nachfragen, ob sonst wer Kratzer hatte und schlechter Klang daraus resultierte. Eben doch. Es gibt noch ein User mit ähnlichen Problemen. 40 Forum-Posts später, fällt die Entscheidung. Die Gitarre muss zurück. Aber erst wird noch das Unboxing- und Review-Video gedreht. So viel Zeit muss sein :cool:

Musste mal geschrieben werden :giggle:
 
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Hmmm ja das stimmt. Was ich so lustig finde: "In Gitarre x müssen erst mal Komponente y und z rein."
Als ob bei jeder Gitarre die gleichen "Upgrades" gleich gut kommen... 🙈

Oder: "Geil, die 59er sieht voll verranzt aus, so gehört sich das." Und im nächsten Moment: "Meine 24er LP hat im Binding eine Unregelmäßigkeit. Bin ja zum Glück noch in den 30 Tagen Rückgaberecht..."
 
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Hi Oliver,
da bin ich aber froh, dass es bei mir noch so läuft wie früher. Das ist aber auch nur so, weil ich hier vor Ort zwei recht gut sortierte Läden habe.

Wäre das nicht so, würde ich vermutlich auch auf Online-Try-and-Error setzten mit entsprechender Vorinformationsphase. Extra irgendwo Anreisen mache ich eher nicht, ich muss das Teil schon einige Male in die Hand nehmen, bevor ich mich entscheide.

Da muss man aber auch zugeben, dass es heutzutage viel mehr Auswahl gibt im bezahlbaren Bereich. So Gurken wie es früher auch mal gab im Billigsektor, sind zum Glück eher selten geworden.

Frohe Weihnachten!
 
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Früher:
Gitarrist ging in ein oder mehrere Geschäfte und testete Gitarren. Irgendwann fällt eine Entscheidung. Gitarre wird gekauft und nach Hause genommen. Zuhause öffnet man den Koffer und freut sich tierisch über die neue Gitarre und spielt gleich drauf los :giggle:. Dann ruft man einen Freund an und erzählt ihm vom Kauf. Danach spielt man wieder auf der neuen Gitarre und freut sich weiter.

Bei mir ist das im weitesten Sinn immer noch so wie früher ....

Internet Recherche ... nein ... Online-Sounds sind meist aufgehübscht und entsprechen nicht der Wirklichkeit
Wenn Kauf, dann inflationsbedingt sofort

Falls ich die Idee habe, eine neue Gitarre haben zu wollen ..... Korpusform? Soundmäßig HH? SSS? SS? HSS? Floyd Rose? ohne Trem? Vintage Trem? Akustik? Nylonsaiten? Stahlsaiten?
Dann ab in den Laden und testen. Wenn der Funke überspringt, kaufen, wenn nicht, nicht kaufen. Wenn kaufen, dann spielen und freuen, fertig.

Die Gitarre muss passen, ohne groß etwas zu ändern, sonst gehe ich auch mal von Thomann nach hause, ohne etwas zu kaufen.
 
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Früher wusstest Du nur grob ob Du Strat, Les Paul oder so willst, bist in den nächst gelegenen Laden und hast aus der Auswahl die sie dort grad zufällig hatten das Instrument mitgenommen was Dir am meisten zugesagt hat und Deinem Geldbeutel entsprach. Ich kann mich auch nicht erinnern damals im Nachhinein gegrübelt zu haben ob vielleicht Gitarre x oder y die bessere Alternative gewesen wäre.

Ich finde es ja hier im Musiker Board teilweise drollig wenn der x.te Thread eröffnet wird zum Thema „Welches ist die beste Alternative zum Ibanez Tubescreamer“ und Du dann nach 138 Beiträgen mit dem Satz „Probier es doch mal mit einem Ibanez TubeScreamer“ das Forum in Brand setzt :whistle:
 
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Gut geschrieben, mit viel Wahrheit drin.

Damals, in unserer Stadt, gab es einige Musikgeschäfte, und diese hatten eine große Auswahl. Und ja, da konnte man die Gitarren testen, bzw anspielen.
Ist Heute kaum noch möglich, weil es könnte ja der besagte Mikrokratzer ins Holz kommen, bzw wäre die Gitarre dann ja nicht mehr neu. Oh wie schrecklich.....

Heute MUSS man, mit Ausnahmen, online bestellen, weil man nicht mehr anspielen kann, weil in den Geschäften nicht mehr soviel vorrätig ist.
Meine Rickys musste ich auch online kaufen, weil es hier kein Geschäft gibt, die Rickenbacker vertreten.
Allerdings habe ich 2 Duesenbergs beim Händler gekauft, vor Ort, mit anspielen und testen. Hat mich sogar vor einem "Fehlkauf" bewahrt, weil die von mir Ausgesuchte, einer bereits im Bestand, klanglich sehr ähnlich war.
Dafür habe, durfte ich eine Andere anspielen, die ich dann auch gekauft habe, incl Nachlass, weil, von mir nicht gesehen, wurde aber drauf hingewiesen, Verarbeitungsfehler vorlagen.

Bei der Masse der Hersteller und den jeweiligen Modellenflut, ist es kaum möglich alles auf Lager zu haben, verständlicherweise.
Da bleibt mitunter die Onlinebestellung der einzig gute Weg zur Gitarre.


Erst Mal helles Licht auf die Gitarre richten und nach Mängeln suchen. Die gibt's bestimmt. Macro-Aufnahmen mit dem Smartphone können auch hilfreich sein. Da! Ein Mikrokratzer im schwarzen Lack.

Und hier gebe ich Dir Recht. Bisweilen zu viel Mimimi...., von Seiten des Kunden aus.
 
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Oder: "Geil, die 59er sieht voll verranzt aus, so gehört sich das." Und im nächsten Moment: "Meine 24er LP hat im Binding eine Unregelmäßigkeit. Bin ja zum Glück noch in den 30 Tagen Rückgaberecht..."
Genau so :giggle:
 
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Gibt´s dazu auch aussagekräftige Referenzen die die Aussagen belegen oder ist das alles nur Klischee?
 
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Das war früher schon geil...
Kumpel/Basser aus der Band angerufen:
"Halt Dir ma den Samstag frei, wir fahren nach Frankfurt zum Cream und Abends gehn wir einen Zappe."
Den ganzen Tag Dinge probiert, Spaß gehabt, neues gelernt. Gut, ich hatte dann zwar am End keine neue Gitarre, mein Kumpel aber 'nen neuen Bass. Den Rest vom Tag noch Musik gemacht und Abends schön die Gläser gehoben...
Ach war das geil!
 
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@oliveramberg

So machst Du das heutzutage?? Ich hoffe, Du kaufst nicht allzu viele Gitarren (oder Gear im Allgemeinen) - da kommt ja einiges an Aufwand zusammen 😲
 
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Rant? Ich nenne es (m)eine Beobachtung eingepackt in einen Biergarten-tauglichen Text. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
 
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Gibt´s dazu auch aussagekräftige Referenzen die die Aussagen belegen oder ist das alles nur Klischee?

Zu genüge in Foren und berufsbedingt erlebt.

Und es geht leider immer mehr in diese Richtung.
 
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Teilweise und in manchen Fällen sicher 90+%ig richtig, obwohl ich mich dem zwischen den Zeilen stehendem "Früher war alles besser!" nicht recht anschließen mag jedenfalls nicht komplett. Früher war gefühlt die Welt größer, die Auswahl war kleiner, und ob "Ignorance is bliss" mag man vielleicht auch zufriedener gewesen sein.

Aber dafür war halt auch die Auswahl kleiner, alles Musikzeug war im Vergleich zu heute sündhaft teuer, und wirklich vergleichen konnte man auch kaum..

Nicht geändert hat sich, dass man die Zeit, wo man früher Kataloge wälzte oder Zeitschriften las, heute in Online-Shops stöbert oder YouTube schaut besser die Gitarre in die Hand genommen hätte. Üben. Üben ändert sich nie. :D

Frohe Weihnachten! :)
VG
 
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"Früher war alles besser!"
War es natürlich nicht. Es war ja auch ein humorvoller Text, der einfach meinen ganz persönlichen Eindruck der heutigen Szene widerspiegelt. Ich hatte das Glück die Ausbildung in einem Musikgeschäft machen zu dürfen. Zu einer Zeit wo es zig Läden in Zürich und Umgebung gab. Bei uns kamen viele fast täglich vorbei und haben einfach gequatscht und Gitarren angespielt. Und irgendwann dann auch mal eine gekauft oder auch nicht :) Es wurde auch gemeckert, aber nicht online und für jeden einsehbar. Aber die kleinere Auswahl hat es irgendwie auch leichter gemacht. Auch heute gehe ich lieber in ein Geschäft mit einer kleinen aber feinen Auswahl. Ist aber alles Geschmackssache.
 
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Da fehlt eindeutig: Noch früher!
Da wurden die Gitarren auch bestellt, allerdings aus dem Katalog und wie es mit dem Rückgaberecht war, weiß ich nicht einmal. Ob es bei uns hier in der Gegend damals einen Laden gab, der E-Gitarren verkaufte, weiß ich auch nicht, aber eine (große) Auswahlmöglichkeit gab es bestimmt nicht. In den Achtzigerjahren musste man noch deutlich über 100 km weit fahren, um einen Laden zu finden, der ein größeres Angebot hatte. Mich wundert es immer, wenn Leute erzählen, sie hätten sich eine Gitarre unter Dutzenden oder gar noch mehr ausgesucht. Aber wenigstens ist die Qualität - auch bei den Einsteigergitarren - besser geworden.
 
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Aber wenigstens ist die Qualität - auch bei den Einsteigergitarren - besser geworden.
Ich erinnere mich da noch an eine China-Tele bei uns im Laden. Die kostete knapp 150 Euro und war "Dreck". Wir nannten sie intern Mickey Mouse Gitarre. Die wurde dann von einem Verkäufer immer über einen Mesa-Amp vorgeführt. Grässlich.
 

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