Ständige Fehler oder Komplettversagen bei Solos

  • Ersteller SlowFingerFlo
  • Erstellt am
S
SlowFingerFlo
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
17.12.24
Registriert
22.09.22
Beiträge
12
Kekse
0
Hallo zusammen,

ich spiele schon etwas länger als Rhythmus Gitarrist in einer Band. Die Songs gehen mir Recht locker von der Hand und überfordert mich auch in Live-Situationen nicht.

Jetzt bin ich zu einer neuen Band gestoßen, in der ich auch Lead Parts übernehmen darf. Ich kann die nötigen Solo's sehr strukturiert abarbeiten und nach genug Übung und Steigerung der Geschwindigkeit alles sauber zum Playback spielen.

Dazu machen ich zur Vorbereitung:
- Langsam anfangen
- regelmäßig steigern
- schneller als die Original Geschwindigkeit
- blind spielen
- sitzend
- stehend

Der Zauber passiert dann im Probenraum:
1. Wir einigen uns ein Lied zu spielen.
2. Ich spiele das Solo kurz an um mich zu orientieren
3. Der Song startet
4. Das Solo kommt
-> ich verkacke richtig
5. Der Song ist vorbei
6. Ich spiele das Solo nochmal im stillen um mein Problem zu verstehen und alles klappt wie gewohnt

Es fühlt sich nicht an als wäre ich übermäßig aufgeregt. Trotzdem läuft es nicht wirklich rund. Und wenn ich schon Probleme im Probenraum habe möchte ich an möglichen Live-Situationen nicht denken 🙈

Kennt das Problem jemand bzw. hatte das schon Mal jemand von euch?
Wie habt ihr das in den Griff bekommen?
Macht das die Routine wenn man noch mehr übt?

Ich danke euch schon Mal für Erfahrungsberichte und Anregungen 🤘
 
  • Interessant
Reaktionen: 1 Benutzer
25 Mal in den Beginn des Solos hinein fehlerfizieren. Damit reduzieren sich die Fehler zunehmend, weil Du immer mehr lernst, auch unter Stress die Orientierung zu behalten. Eventuell mal das Stück - ohne Deine Beteiligung ("Music minus one") von der Band einspielen lassen und dann den entsprechenden Abschnitt mit dem Solo zuhause im Loop üben.
Ich sach immer: Fehler sind da, um gemacht zu werden. Je mehr Fehler Du machst, desto mehr von Deinem Fehlerkontingent ist abgearbeitet....
Also in aller Seelenruhe in die Fehler reinrennen. Natürlich nicht beim Konzert am Nürburgring, sondern in einer gepflegten, fehlertoleranten Umgebung...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
1. Wie lange übst du das Solo schon?
2. Wie viele Stunden hast du kumuliert explizit das Solo geübt?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Das hatte ich ca. 8 Wochen ... alle zwei Tage auf dem Plan ... abzüglich Urlaub ... bei 5 Minuten nur das Solo ... würde ich von realistischen zwei Stunden ausgehen
 
Spielt die Band schneller als dein Playback?

Viele Bands machen das, oder werden im Song schneller.

Falls ja, üb das Solo zu Hause bei 110% oder auch 120% der Original Geschwindigkeit.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ja das war tatsächlich im Ersten Durchgang so. Danach hab ich den Schlagzeuger verpflichtet mit Metronom zu spielen. Das hat aber leider nichts gebessert.
Theoretisch konnte ich auch 110% der Geschwindigkeit. Und ich will nicht ausschließen, dass es Live Mal nötig ist schneller spielen zu können.
 
a) Kennt das Problem jemand bzw. hatte das schon Mal jemand von euch?

b)Macht das die Routine wenn man noch mehr übt?
a) das kennt fast jeder

b) ja mehr üben hilft ABER nicht allein üben.
Wenn das Solo Zuhause sitzt. dann das Solo eben mehrmals mit der Band üben. Nur so sammelst du die dafür notwendige Routine !!

Viel Erfolg
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 6 Benutzer
Ich glaube das kennt jeder von uns.

Ein Tipp den ich einleuchtend fand war, 500 mal fehlerfrei wiederholen. Dann trägt das Muskelgedächtnis einen durch ein Stück, ganz egal was im Kopf abgeht.

Mit Gewönung wird das sicher besser.

Erinnere mich noch an meine erste Aufnahmeversuche. Saß vor dem Mikro und traf keinen einzigen Ton. Dabei war das Mikro nicht mal eingeschaltet.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Der Zauber passiert dann im Probenraum:
1. Wir einigen uns ein Lied zu spielen.
2. Ich spiele das Solo kurz an um mich zu orientieren
3. Der Song startet
4. Das Solo kommt
-> ich verkacke richtig
5. Der Song ist vorbei
6. Ich spiele das Solo nochmal im stillen um mein Problem zu verstehen und alles klappt wie gewohnt
Das ist einfach super ineffektiv:
Ihr spielt einen (3 min) Song. Du hast eine einzige Chance das Solo korrekt zu spielen, verhaust es und ihr spielt den Song zu Ende.
Damit trainierst du dein Gehirn genau ein einziges Mal und das merkt sich dann schön, wie du das Solo verhauen hast und macht es beim nächsten Durchgang genauso..

Effektiver:
BEVOR ihr den Song ganz spielt:
Spielt einen kurzen Ausschnitt des Songs in dem das Solo vorkommt. Z.B. ab dem Refrain vorher bis zum Anfang des Abschnitts nach dem Solo. Also vllt einen 20 Sekunden-Ausschnitt aus dem Song.
Spielt das ganze so lange, bis das Solo mehrmals hintereinander geklappt hat. Und wenn das 20x ist, ist das auch in Ordnung. Du musst dein Timing finden, du musst den richtigen Moment zum Einstieg finden. Eventuell musst du noch ein Pedal treten etc.. All das möchte geübt werden.
ERST DANN spielt den Song einmal ganz.
Wenn das dann klappt: Prima.
Wenn das Solo nicht klappt: Direkt abbrechen, den Solo Teil noch ein paar Mal üben, bis es wieder mehrmals geklappt hat --> Neuer Versuch den Song ganz zu spielen.
Es geht darum deinem Hirn möglichst viele richtige Durchgänge zu geben, damit es lernen kann.

Den Fehler, den viele Bands machen (oder auch viele Leute, wenn sie zu Hause üben) ist, das sie Stücke komplett am Stück üben.
Das funktioniert, wenn man erfahrene Musiker hat oder einfache 4-Chord-Songs, aber üblicherweise hat jeder Song ein paar tricky Stellen, die einfach besonders geübt werden wollen.
Und "besonders geübt" bedeutet halt, dass man das 20, 30 oder auch mal 100x übt, bevor es routinemäßig klappt.
"Lass uns die Stelle noch 10x spielen" ist ein guter Satz in einer Probe.

Andere Option, je nach Bandbesetzung:
Vielleicht wirst du durch zu viele andere Instrumente/Sänger abgelenkt. Dann einfach mal mit weniger Instrumenten üben.
Wir üben manche Stellen "trocken", z.B. ohne Schlagzeug (also halt nur Takt mit den Sticks) und Bass, gerade wenn es um Gesang geht, weil man da den Gesang besser hört. Oder manchmal üben nur Keyboard und Gitarre bestimmte Parts, oder nur Bass und Gitarre. Es müssen nicht immer alle gleichzeitig spielen und schon gar nicht nur komplette Stücke.
Das kommt irgendwann vielleicht zwangsweise von alleine, wenn man einfach zu viel Programm hat, dass man aktiv halten will. Mit meiner Band haben wir ~50 Stücke, die wir spielen und wir proben etwa 2h die Woche.
Die Zeit pro Stück ist da also sehr begrenzt und Neues einzuüben ist schwierig, weil man immer Altes liegen lässt. Aber wir spielen fast 20 Jahr zusammen und das ist organisch gewachsen. Effektiv ist das absolut nicht.
 
  • Gefällt mir
  • Interessant
Reaktionen: 12 Benutzer
Eine Band ist auch dafür da, dass ihr die vertrackten Stellen gemeinsam übt. Vielleicht funktioniert das ja auch bei euch. Nehmt euch eine halbe oder eine dreiviertel Probe und geht das Solo gemeinsam durch. Das würdest Du wahrscheinlich auch machen, wenn der Schlagzeuger nach fragt. Es geht nicht nur darum, die Songs durchzuspielen, sondern sich auch zu viert oder fünft durch ein paar Stellen zu beißen.

Übt den Einstieg, bis Du ein gutes Gefühl hast. Übt den Ausstieg, bis Du ein gutes Gefühl hast. Übe den komplizierten Part in der Mitte, wenn er vorhanden ist.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Cool danke für eure Antworten.
Ich nehme mit, dass ich damit nicht allein bin. Außerdem orientiere ich mich an den 500x spielen, damit ich noch weniger darüber nachdenken muss. Und der größte Teil ist, dass es in der Probe nicht auf Anhieb funktionieren muss und wir den (für mich) schwierigen Part öfter gemeinsam wiederholen.

Danke zusammen das hilft mir sehr
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
würde ich von realistischen zwei Stunden ausgehen
Na da hast du es doch. Allein das ist mit Abstand viel zu wenig.
Das hatte ich ca. 8 Wochen ... alle zwei Tage auf dem Plan ... abzüglich Urlaub ... bei 5 Minuten nur das Solo ...
Dann 8 Wochen, alle zwei Tage, 5min. Das ist fast nichts.

Mach da mal jeden Tag, 20 min drauß. Nach einer Woche dürftest du bereits erhebliche Fortschritte sehen.
Bis sich das in eine saubere Routine in der Probe durchschlägt, kannst du von weiteren 2 - 3 Wochen ausgehen. (Längere Übezeiten pro Session können das natürlich verkürzen.)

Für ein Solo im gehobenen Auftrittsniveau ist man btw. nicht bei unter 1h pro Tag, einen Monat lang, dabei.

Wobei der Lernstil natürlich optimal oder suboptimal sein kann. Sodass man selbst mit höchstem Zeitaufwand unterdurchschnittlich wenig erreichen kann, wenn man auf falsche Weise lernt.

Ich denke wie man vernünftig übt, ist im Netz ausreichend beschrieben?
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Post 12 und noch keiner hat nach einem Sample gefragt um was für Musik und Richtung es geht.

Also die Bitte, stelle msl ein Solo hier rein :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ist doch hier mMn irrelevant.....

Zuhause klappt es, im Proberaum nicht. Da ist doch egal ob es Reggae oder Metal ist.

Mehr üben und mehr zusammen die Problemstellen durchspielen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Nein ist es für mich nicht, nicht für meine Antwort :)

Ich weiss schon weshalb ich Frage....

Ergänzend, ich haette vielleicht erwähnen sollen beim Post oben, dass ich einfach mal hoeren will um was für einen Level es geht, nur dann kann zumindest ich, sinnvolle Tipps geben :)
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Ich frag mal, wie die Band reagiert:
  • verständnisvoll
  • genervt
  • gemischt
Was ist die ausgesprochene oder unausgesprochene Erwartungshaltung: Jede/r hat sein Zeug drauf zu haben und man trifft sich, um das Programm durchzuspielen oder ist es okay, Stellen, die für jemand problematisch sind, so lange zu üben, bis sie sitzen?

Und: steht ein Auftritt bevor?

*Ergänzung* Ist es besonders der Einstieg ins Solo, der Probleme bereitet? Dann könnte vielleicht ein mit dem drummer oder Basser ausgemachtes Fill-In helfen.

Herzliche Grüße

x-Riff
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Es fühlt sich nicht an als wäre ich übermäßig aufgeregt. Trotzdem läuft es nicht wirklich rund. Und wenn ich schon Probleme im Probenraum habe möchte ich an möglichen Live-Situationen nicht denken 🙈
„…nicht übermäßig aufgeregt“ ist natürlich relativ.

Wie bist Du denn da sonst gestrickt? Ist Prüfungsangst ein Thema für Dich?
Auf jeden Fall sind wir grundsätzlich durch die Evolution darauf „geeicht“, in Stress-Situationen geistig nicht besonders leistungsstark zu sein, weil wir vor Jahrtausenden gelernt haben, dass es für das Überleben besser ist, z.B. in Gefahrsituation nicht mehr großartig „Denken“ zu können, um so, so schnell wie möglich, flüchten oder sich verteidigen zu können. Wir kennen das als „Blackout“ in Prüfungen. Unser Körper blockiert bei Stress komplexe Hirnaktivitäten und das Abfeuern eines Gitarrensolo gehört da wahrscheinlich zu den nutzlosesten Aktivitäten beim Umgang mit einem Säbelzahntiger, der da gerade hinter einem steht…

Es gibt IMO hier nun zwei Stoßrichtungen, um da erfolgreich durchzukommen:
1. Das Solo muss so lange geübt werden, dass es im „Kleinhirn“ ist, welches vor Blackouts ziemlich sicher ist.
2. Der Proben- und Live-Situation möglichst den Stress-Charakter nehmen. Das ist leichter gesagt, als getan, aber Vertrauen/Sicherheit im Bandgefüge hilft schon mal viel. Ein Solo zu versemmeln ist in der Phase der Erarbeitung eines Stückes völlig normal und kein Beinbruch. Über einen Fehler gemeinsam herzhaft zu lachen ist viel besser, als sich zu ärgern oder gar zu schämen. Jeder macht Fehler. Keiner stellt aufgrund dessen die Kompetenz in frage.
Sobald das Selbstbewusstsein da ist, trickige Parts auch im Bandkontext sicher nageln zu können, schwindet auch die Angst „verkacken“ zu können. Kein Angst —> keine Blockade. Dieses Selbstbewusstsein braucht aber auch Zeit, um sich zu entwickeln. Es wird aber kommen!

Es ist also auch eine Kopfsache, da Ängste zu überwinden…
 
  • Gefällt mir
  • Interessant
Reaktionen: 7 Benutzer
1. Das Solo muss so lange geübt werden, dass es im „Kleinhirn“ ist, welches vor Blackouts ziemlich sicher ist.
+1. Bei meinem ersten Auftritt habe ich die Soli den ganzen Monat davor konsequent mit einer Stunde am Tag 6-7 Tage/Woche, durchgeübt.

Totüben war meine Devise. Rückblickend würde ich sagen: Es hätte tatsächlich mehr sein können. Von dem was man im Proberaum und Zuhause kann, bleiben live vielleicht 80%? übrig.
Es ist also auch eine Kopfsache, da Ängste zu überwinden…
Auch wieder +1.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Für eine solche "Herausforderung" würde ich den Weg zum Solopart betrachten.

Ich kenne Eure Instrumentierung nicht. Bist Du der einzige Gitarrist oder hast Du einen Partner? Ein Partner hilft, vor dem Einsatz den Druck herauszunehmen, wenn man nicht
schlagartig vom Rhythmus in das Solo wechseln muss, weil der andere ist ja auch noch da.

So wie es sich global anhört, spielt ihr noch nicht lange zusammen. Um da auf dem Punkt zu sein, muss mindestens die Rhythm Sektion sauber zusammen agieren.

Für mich fängt ein Solo nicht erst ab der ersten Note an. Ich konzentriere mich besonders auf die Hinleitung und übe diese auch mit, damit ich nicht "plötzlich" an der Reihe bin.

Zur Orientierung hilft als Gitarrist besonders die Snare, um sauber einzusetzen, sich durch den Song zu bewegen. Und ich versuche auch in den Song "einzutauchen", mich als
Gitarrist förderlich/unterstützend einzufügen (außer ich finde den Song richtig scheiße...). Dann fließt es besser und der Druck geht raus.

Im Detail. An welcher Stelle "verkackst" Du denn, Deiner Meinung nach? Immer die gleiche Stelle? Wenn ja, genau diese mit den Kollegen zusammen üben.

Manchmal hilft es auch, wenn ein Mitmusiker Dir beisteht und Du entsprechende Signale von ihm bekommst. Und ganz wichtig ist, über einen Fehler hinweg zu spielen.

Ich gebe zu, das fällt am Anfang schwer, aber ist wirklich kein Beinbruch! ES IST NUR EIN SOLO...

Ansonsten kannst Du versuchen, das Solo im Kopf mitzusingen, wenn Du solierst. Ich mache das deshalb, weil ich mir so das Solo, z.B. auch im Auto, so komplett einpräge
und auch den Ablauf verinnerliche.

Hinweise hast Du jetzt genug. Suche Dir heraus, was für Dich passt!

Viel Spaß!

Das wird schon!

Ray
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hi,
Kompletten Song bei Probe mitschneiden und dann zuhause zur Aufnahme dazuspielen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben